Masta Ace - Disposable Arts
Nach drei einflussreichen Alben und einer fünfjährigen Pause, die vor allem für Konzerte genutzt wurde, veröffentlichte Masta Ace 2001 sein viertes Album "Disposable Arts" über JCOR Records.
Das Album ist eine klassische Konzeptplatte in der vom ersten bis zum letzten Song eine durchgehende Geschichte erzählt wird. Nach fünf Jahren im Gefängnis kommt Masta Ace endlich frei und verspricht sich sein Leben in die richtigen Bahnen zu lenken. Er zieht wieder in seine alte Nachbarschaft nach Brooklyn (Brownsville), doch er merkt schnell, dass er hier nur wieder in die Scheiße gezogen wird. Seine Ex stresst ihn und möchte das er mit ihrem Cousin auf der Straße etwas Geld verdient und er bekommt mit wie vor seiner Wohnung ein Bekannter von ihm erschossen wird. Nachdem er eine Werbung über ein College für Hip-Hop außerhalb von New York sieht immatrikuliert er sich dort, lernt in der "Schule des Rap" mit sehr lustigen Kollegen, bekommt seinen Abschluss und schafft es aus dem Ghetto zu ziehen.
Neben dieser Hauptgeschichte packt Masta Ace in einzelne Songs noch Stories aus der Vergangenheit von seinem Charakter, sodass ein einheitliches Bild geschaffen wird. Er erzählt von seinem Schwarm und von seiner Ex, die jetzt nur noch aufs Geld aus ist. Er legt dar warum er weiterrappen möchte und wer oder was ihn an dieser Szene aufregen. Auch der Aufbau der einzelnen Songs ist beeindruckend. Einmal vergleicht er die Drogengangs auf der Straße mit einem Football-Spiel und einmal präsentiert er Brownsville seinem Hörer einfach indem er mit diesem einen Spaziergang durch die Nachbarschaft macht. Textlich ist das alles auf einem sehr hohen Niveau, man bekommt das Gefüh vonl einem guten Hörbuchs mit ausgefeilten Vergleichen und interessanten Reimen.
Wie bei dem Erzählen einer Geschichte führt Masta Ace mit einem ruhigen Flow durch die einzelnen Songs. Das er rappen kann ist durch seine Vorgängeralben bekannt, und auch auf dieser Platte hat er gute Momente. Leider kommt er oft zu monoton rüber. Er hat bei einem Brief an seine Ex die gleiche Stimmlage wie wenn er von einem Drive-By Shooting erzählt und verliert so viel von der notwendigen Emotion. Der Hörer hört zu, auch weil Masta Ace sehr deutlich rappt, aber er fühlt weniger die Story da der Flow zu selten das Herz ergreift.
Die Beats kommen u.a. von Ayatollah, Xplicit, Koolade oder Domingo. Das Konzept der Songs ist relativ typisch für New York, also ein gelooptes Sample, kurzes und sich wiederholendes Drummset, dazu eine Veränderung in der Hook...fertig. Das kann natürlich zu guten und interessanten Beats führen wie z.B. auf "Take a Walk" oder "Block Episode" oft fehlt aber auch hier der letzte Funke, der den Hörer zum Fan werden lässt. Wie auch beim Flow ist die Eintönigkeit ein großes Manko.
Für eine längere Auto-/Zugfahrt ist diese Platte perfekt, da wirklich die Geschichte und die textlichen Fähigkeiten das Beste des Albums sind. Ansonsten war es mir ein wenig zuviel Einklang.
Beats: 7/10
Flow: 6/10
Text: 9/10
Das Album ist eine klassische Konzeptplatte in der vom ersten bis zum letzten Song eine durchgehende Geschichte erzählt wird. Nach fünf Jahren im Gefängnis kommt Masta Ace endlich frei und verspricht sich sein Leben in die richtigen Bahnen zu lenken. Er zieht wieder in seine alte Nachbarschaft nach Brooklyn (Brownsville), doch er merkt schnell, dass er hier nur wieder in die Scheiße gezogen wird. Seine Ex stresst ihn und möchte das er mit ihrem Cousin auf der Straße etwas Geld verdient und er bekommt mit wie vor seiner Wohnung ein Bekannter von ihm erschossen wird. Nachdem er eine Werbung über ein College für Hip-Hop außerhalb von New York sieht immatrikuliert er sich dort, lernt in der "Schule des Rap" mit sehr lustigen Kollegen, bekommt seinen Abschluss und schafft es aus dem Ghetto zu ziehen.
Neben dieser Hauptgeschichte packt Masta Ace in einzelne Songs noch Stories aus der Vergangenheit von seinem Charakter, sodass ein einheitliches Bild geschaffen wird. Er erzählt von seinem Schwarm und von seiner Ex, die jetzt nur noch aufs Geld aus ist. Er legt dar warum er weiterrappen möchte und wer oder was ihn an dieser Szene aufregen. Auch der Aufbau der einzelnen Songs ist beeindruckend. Einmal vergleicht er die Drogengangs auf der Straße mit einem Football-Spiel und einmal präsentiert er Brownsville seinem Hörer einfach indem er mit diesem einen Spaziergang durch die Nachbarschaft macht. Textlich ist das alles auf einem sehr hohen Niveau, man bekommt das Gefüh vonl einem guten Hörbuchs mit ausgefeilten Vergleichen und interessanten Reimen.
Wie bei dem Erzählen einer Geschichte führt Masta Ace mit einem ruhigen Flow durch die einzelnen Songs. Das er rappen kann ist durch seine Vorgängeralben bekannt, und auch auf dieser Platte hat er gute Momente. Leider kommt er oft zu monoton rüber. Er hat bei einem Brief an seine Ex die gleiche Stimmlage wie wenn er von einem Drive-By Shooting erzählt und verliert so viel von der notwendigen Emotion. Der Hörer hört zu, auch weil Masta Ace sehr deutlich rappt, aber er fühlt weniger die Story da der Flow zu selten das Herz ergreift.
Die Beats kommen u.a. von Ayatollah, Xplicit, Koolade oder Domingo. Das Konzept der Songs ist relativ typisch für New York, also ein gelooptes Sample, kurzes und sich wiederholendes Drummset, dazu eine Veränderung in der Hook...fertig. Das kann natürlich zu guten und interessanten Beats führen wie z.B. auf "Take a Walk" oder "Block Episode" oft fehlt aber auch hier der letzte Funke, der den Hörer zum Fan werden lässt. Wie auch beim Flow ist die Eintönigkeit ein großes Manko.
Für eine längere Auto-/Zugfahrt ist diese Platte perfekt, da wirklich die Geschichte und die textlichen Fähigkeiten das Beste des Albums sind. Ansonsten war es mir ein wenig zuviel Einklang.
Beats: 7/10
Flow: 6/10
Text: 9/10
Masta Killa - Made in Brooklyn
Für Leute die Wu-Tang nur in ihrer Anfangsphase als Hip-Hop Fan gehört haben gehört Masta Killa meist zu den MCs des Clans die am ehesten vergessen werden. Richtige Wu-Tang Fans nennen ihn oft als heimlichen Lieblingsrapper, nicht zuletzt aufgrund seines Parts in Mystery of the Chessboxin´. So bringt dieser ruhig wirkende Mann aus East New York/Brooklyn mit Made in Brooklyn 2006 sein zweites Soloalbum über Nature Sound auf den Markt und scheint sich mit seiner Rolle als Underdog ganz gut zurechgefunden zu haben.
Sein zurückhaltender Charakter sei auch ein Ausdruck dafür, wie ernst ihm die Rolle des MCs ist, so erklärte er mal in einem Interview. Ähnlich wie GZA versteht er sich unter Anderem als Lehrer, der seine Texte nutzt um sein Wissen an die Menschen zu bringen. Dieses Wissen ist voll von Lehren der Nation of Islam, dessen Grundsätze Masta Killa wie Mantras immer wieder in die Texte einfliesen lässt. Wie auch Kollegen des Wu mixt er diese Religion mit seinen eigenen Ansichten und Erfahrungen. Die Prägung durch asiatische Kampfkunstkultur ist erkennbar, christliche Glaubenszüge kommen zum Vorschein. Wie der kulturelle Meltingpot Brooklyn mit seinen unzähligen Gesellschaften aus allen Winkeln der Erde mixt der Veganer hier Glaubensansätze miteinander und bastelt daraus sein eigens Sinnbild. Selbstverständlich kommt als Wu-Tang Mitglied die Coolness nicht zu kurz. Die Attitüde eines Gangsterrappers der in seinem Leben von Armut zu Welttourneen alles gesehen hat mit dem Mindset eines Gelehrten, so präsentiert sich Masta Killa hier. Natürlich ist es schwer, vor allem für Deutsche, in diesen Texten immer Sinn zu finden. Auch die Reimschemata oder der Aufbau von manchen Songs machen den gemeinen Raphörer nicht immer glücklich. Aber es wird geliefert was erwartet wird, und dafür steht dieser Mann ja auch.
Passend zu der Figur die Masta Killa präsentiert ist sein Flow ruhig und ohne Hektik. Die dunkle Stimme trägt manchmal gebetsartig die Texte von Song zu Song. Natürlich entspricht das der Stimmung des Albums ganz gut, lässt aber auf Dauer auch etwas Langeweile aufkommen. Man muss wissen was man möchte wenn man sich diesen MC in die Boxen holt. Er wird keine Clubbanger liefern und auch nicht viel experimentieren, dafür aber tun was er gut kann, nämlich als "Rapprediger" agieren.
Die Beats stammen aus dem weiteren Wu-Tang Umfeld mit Produzenten wie Bronze Nazareth, Dev 1 und P.F. Cuttin. Aber auch der legändere Pete Rock oder MF Doom haben etwas geliefert. Nach Jahren im Wu-Tang Zirkel kennt der Mann den typischen Sound ziemlich gut, sodass er auch bei Produzenten von außerhalb genau die Beats auswählt, die das Wu-Gefühl übertragen.
Für Fans von dem Sound ist es eine gute Platte, die in die Sammlung muss. Alle anderen dürfen sich ruhig mit anderen Clan-Mitgliedern rumschlagen.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Sein zurückhaltender Charakter sei auch ein Ausdruck dafür, wie ernst ihm die Rolle des MCs ist, so erklärte er mal in einem Interview. Ähnlich wie GZA versteht er sich unter Anderem als Lehrer, der seine Texte nutzt um sein Wissen an die Menschen zu bringen. Dieses Wissen ist voll von Lehren der Nation of Islam, dessen Grundsätze Masta Killa wie Mantras immer wieder in die Texte einfliesen lässt. Wie auch Kollegen des Wu mixt er diese Religion mit seinen eigenen Ansichten und Erfahrungen. Die Prägung durch asiatische Kampfkunstkultur ist erkennbar, christliche Glaubenszüge kommen zum Vorschein. Wie der kulturelle Meltingpot Brooklyn mit seinen unzähligen Gesellschaften aus allen Winkeln der Erde mixt der Veganer hier Glaubensansätze miteinander und bastelt daraus sein eigens Sinnbild. Selbstverständlich kommt als Wu-Tang Mitglied die Coolness nicht zu kurz. Die Attitüde eines Gangsterrappers der in seinem Leben von Armut zu Welttourneen alles gesehen hat mit dem Mindset eines Gelehrten, so präsentiert sich Masta Killa hier. Natürlich ist es schwer, vor allem für Deutsche, in diesen Texten immer Sinn zu finden. Auch die Reimschemata oder der Aufbau von manchen Songs machen den gemeinen Raphörer nicht immer glücklich. Aber es wird geliefert was erwartet wird, und dafür steht dieser Mann ja auch.
Passend zu der Figur die Masta Killa präsentiert ist sein Flow ruhig und ohne Hektik. Die dunkle Stimme trägt manchmal gebetsartig die Texte von Song zu Song. Natürlich entspricht das der Stimmung des Albums ganz gut, lässt aber auf Dauer auch etwas Langeweile aufkommen. Man muss wissen was man möchte wenn man sich diesen MC in die Boxen holt. Er wird keine Clubbanger liefern und auch nicht viel experimentieren, dafür aber tun was er gut kann, nämlich als "Rapprediger" agieren.
Die Beats stammen aus dem weiteren Wu-Tang Umfeld mit Produzenten wie Bronze Nazareth, Dev 1 und P.F. Cuttin. Aber auch der legändere Pete Rock oder MF Doom haben etwas geliefert. Nach Jahren im Wu-Tang Zirkel kennt der Mann den typischen Sound ziemlich gut, sodass er auch bei Produzenten von außerhalb genau die Beats auswählt, die das Wu-Gefühl übertragen.
Für Fans von dem Sound ist es eine gute Platte, die in die Sammlung muss. Alle anderen dürfen sich ruhig mit anderen Clan-Mitgliedern rumschlagen.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
O.C. - Jewelz
O.C. aus Brooklyn/NYC hatte seinen ersten Auftritt in der Rapwelt auf dem Album von Organized Konfusion, danach wurde er mit Buckwild bekannt gemacht, der ihn in die legendäre Gruppe/Gemeinschaft D.I.T.C. einführte und sein erstes Album produzierte. Als Rapper aus Bushwick in Brooklyn war er unter den ganzen Bronxrappern und Produzenten in D.I.T.C. etwas fremd, sein Talent war der Grund für seine Aufnahme. 1997 veröffentlichte er mit 26 sein zweites Album "Jewelz" über PolyGram Records.
Die in der deutschen Rapszene so beliebte Punchlinedichte, das Beschreiben seiner Selbst als bester und coolster Typ auf dem Planeten sowie das Spiel mit Vergleichen hat seinen Ursprung im Eastside Rap der USA. Vor allem die D.I.T.C.-Crew hat vom Schreibstil immensen Einfluss gehabt auf die (heute) sogenannten "Backpacker" die Battlerap als Königsdisziplin im Rap betrachten. O.C. gehört mit diesem Album zu den Rappern die diesen Stil praktiziert und verfeinert haben. Fast jeder Song ist eine Annsammlung an Punchlines und Battle/Repräsenterzeilen. Er stellt sich dar als bester MC auf der Welt den man nach seinem Tod sogar religiös verehren sollte ("The Chosen One"). Jedoch verfeinert er seine Texte auch durch einzelne Zeilen in welchen er ein wenig seine Denkweise von der Welt zum besten gibt und dem Höhrer Zugang zu seinen Vorstellungen gewährt. Hier lernen wir ein wenig über Verschwörungstheorien ("Far From Yours") oder Black-Power inspirierten Vergleichen. Stark sind seine Texte, wenn er versucht etwas komplett anderes zu machen und z.B. eine dunkle Vision beschreibt ("The Crow") oder von einem Menschen erzählt der nicht das ist was er sein will ("Hypocrite").
Natürlich flowt er im typischen Boom-Bap New York City Stil der 90er Jahre. Er behält größtenteils die gleiche Geschwindigkeit auf jedem Track, Langeweile kommt aber nicht auf, da er es schafft durch eine extrem ruhige Art einen angenehm entspannten Flavor auf dem Album zu präsentieren. Er ist technisch bestimmt nicht der beste Rapper, allein Big L zeigt ihm bei einem Feature wie gut man auf den Beats flowen kann, aber er zwingt sich auch nicht unbedingt eine ihm fremde Art auf um jetzt irgendwelche Menschen zu beeindrucken und bleibt damit authentisch.
Produziert haben hier vor allem DJ Premier, Buckwild und Da Beatminerz. 90er Jahre Beats von DJ Premier sind selten Enttäuschungen. Alleine wie der Mann es schafft seine Samples zu bearbeiten ist eine Hörprobe wert. Ganz stark ist der Beat für "My World" der durch eine für Premier ganz ungewohnte Smoothness heraussticht. Auch der Rest vom Album bietet musikalisch alles was sich der Fan des 90er Jahre New York Sounds so wünscht. Die Bässe pumpen kantig und die Snares ohrfeigen den Höhrer. Gutes Album.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text:7/10
Die in der deutschen Rapszene so beliebte Punchlinedichte, das Beschreiben seiner Selbst als bester und coolster Typ auf dem Planeten sowie das Spiel mit Vergleichen hat seinen Ursprung im Eastside Rap der USA. Vor allem die D.I.T.C.-Crew hat vom Schreibstil immensen Einfluss gehabt auf die (heute) sogenannten "Backpacker" die Battlerap als Königsdisziplin im Rap betrachten. O.C. gehört mit diesem Album zu den Rappern die diesen Stil praktiziert und verfeinert haben. Fast jeder Song ist eine Annsammlung an Punchlines und Battle/Repräsenterzeilen. Er stellt sich dar als bester MC auf der Welt den man nach seinem Tod sogar religiös verehren sollte ("The Chosen One"). Jedoch verfeinert er seine Texte auch durch einzelne Zeilen in welchen er ein wenig seine Denkweise von der Welt zum besten gibt und dem Höhrer Zugang zu seinen Vorstellungen gewährt. Hier lernen wir ein wenig über Verschwörungstheorien ("Far From Yours") oder Black-Power inspirierten Vergleichen. Stark sind seine Texte, wenn er versucht etwas komplett anderes zu machen und z.B. eine dunkle Vision beschreibt ("The Crow") oder von einem Menschen erzählt der nicht das ist was er sein will ("Hypocrite").
Natürlich flowt er im typischen Boom-Bap New York City Stil der 90er Jahre. Er behält größtenteils die gleiche Geschwindigkeit auf jedem Track, Langeweile kommt aber nicht auf, da er es schafft durch eine extrem ruhige Art einen angenehm entspannten Flavor auf dem Album zu präsentieren. Er ist technisch bestimmt nicht der beste Rapper, allein Big L zeigt ihm bei einem Feature wie gut man auf den Beats flowen kann, aber er zwingt sich auch nicht unbedingt eine ihm fremde Art auf um jetzt irgendwelche Menschen zu beeindrucken und bleibt damit authentisch.
Produziert haben hier vor allem DJ Premier, Buckwild und Da Beatminerz. 90er Jahre Beats von DJ Premier sind selten Enttäuschungen. Alleine wie der Mann es schafft seine Samples zu bearbeiten ist eine Hörprobe wert. Ganz stark ist der Beat für "My World" der durch eine für Premier ganz ungewohnte Smoothness heraussticht. Auch der Rest vom Album bietet musikalisch alles was sich der Fan des 90er Jahre New York Sounds so wünscht. Die Bässe pumpen kantig und die Snares ohrfeigen den Höhrer. Gutes Album.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text:7/10
Prodigy (of Mobb Deep) - H.N.I.C
Die eine Hälfte des Duos Mopp Deep, Prodigy the head ni##a in charge veröffentlichte nach vier Alben mit seinem Partner Havoc 2000 sein Solodebüt H.N.I.C unter Loud Records. Durch seine bis dato laufende Karriere hatte der Mann aus den Queensbridge Projects in New York fast schon Legendenstatus im Hip-Hop erreicht, das Solowerk sollte also nochmal untermauern das er als MC durchaus alleine mithalten kann.
Stell Dir vor es ist Winter, das Wetter kann sich nicht zwischen Schnee und Eisregen entscheiden und Du läufst durch die abendlichen Queensbridge Projects. In den Fenstern der backsteinfarbenen Plattenbauten brennt schon spärliches Licht und außer einem Landsteicher auf Crack der sich aus Kartons einen Platz zum Schlafen gebaut hat ist niemand auf der Straße. Als Du um die Ecke gehst siehst Du plötzlich Prodigy, wie er an einen Zaun gelehnt in Pelzjacke und Timbaland-Boots einen Blunt raucht und mit ein paar anderen Kollegen quatscht. Neben den Jungs steht ein schwarzer SUV aus dem der Bass hämmert. Du beobachtest die Szene ein wenig, immer mal wieder kommen Junkies angeschlichen die mit schnellem Blick von Prodigy gemustert werden, wenn er nickt gehen die Junkies in eine nahe gelegene Seitenstraße, zeigt er keine Reaktion laufen die Junkies einfach weiter. Bei den Bewegungen der Kollegen um Prodigy merkst Du das mindestens zwei eine Waffe bei sich tragen. Die Vorstellung die Du dir jetzt machst, wie dieser Mensch lebt, wie er sein Geld verdient, wie er sich um seine Familie kümmert und welche Frauen er hat, sind das Bild das Prodigy als MC in Dir erzeugen möchte. Er rappt einen Lebenstil und keine Geschichte, er baut Dir mit einfachen Wörtern ein Bild von ihm, dass aber nicht irgendwie an einem einzelnen Song festzuhalten ist. Diesen Stil des Umschreibens eines Charakters durch zig Andeutungen und Darstellungen hat er mit Mobb Deep fast perfektioniert, deshalb ist es für den Hörer hier auch nichts Neues. Unterhaltsam ist es dennoch.
Die Art wie Prodigy rappt erinnert schon sehr an das normale Sprechen. Sehr langsam mit dunkler Stimme rollt er über die Beats. Als Acapella-Artist würde er wahrscheinlich nicht unbedingt erfolgreich sein, doch mit musikalischer Untermahlung merkt man wie gut dieser Stil eigentlich funktioniert. Dazu kommt noch der breite Slang, der dem ganzen etwas Straßencharakter gibt. Ein talentierter Rapper ist er nicht unbedingt, aber es funktioniert vorzüglich für das was er rüberbringen möchte.
Die Beats kommen von Prodigy, Alchemist, Havoc, Just Blaze, Rockwilder und Ez Elpee. Dieser prägende, schwere, samplelastige Queensbridge-Sound, der zig Rapalben schon aufgebessert hat wird hier repräsentiert. Auf Solowegen traut sich Prodigy auch an etwas ausgefallenere Beats ran, die nicht unbedingt an den Mobb Deep-Sound erinnern. Diese Ausflüge passen aber allgemein gut rein und wirken erfrischend. Sonst bekommt man feinsten, düsteren Eastcoast-Sound auf die Ohren, der, wenn auch oft wiederholt, auf diesem Niveau jeden Fan begeistert.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Stell Dir vor es ist Winter, das Wetter kann sich nicht zwischen Schnee und Eisregen entscheiden und Du läufst durch die abendlichen Queensbridge Projects. In den Fenstern der backsteinfarbenen Plattenbauten brennt schon spärliches Licht und außer einem Landsteicher auf Crack der sich aus Kartons einen Platz zum Schlafen gebaut hat ist niemand auf der Straße. Als Du um die Ecke gehst siehst Du plötzlich Prodigy, wie er an einen Zaun gelehnt in Pelzjacke und Timbaland-Boots einen Blunt raucht und mit ein paar anderen Kollegen quatscht. Neben den Jungs steht ein schwarzer SUV aus dem der Bass hämmert. Du beobachtest die Szene ein wenig, immer mal wieder kommen Junkies angeschlichen die mit schnellem Blick von Prodigy gemustert werden, wenn er nickt gehen die Junkies in eine nahe gelegene Seitenstraße, zeigt er keine Reaktion laufen die Junkies einfach weiter. Bei den Bewegungen der Kollegen um Prodigy merkst Du das mindestens zwei eine Waffe bei sich tragen. Die Vorstellung die Du dir jetzt machst, wie dieser Mensch lebt, wie er sein Geld verdient, wie er sich um seine Familie kümmert und welche Frauen er hat, sind das Bild das Prodigy als MC in Dir erzeugen möchte. Er rappt einen Lebenstil und keine Geschichte, er baut Dir mit einfachen Wörtern ein Bild von ihm, dass aber nicht irgendwie an einem einzelnen Song festzuhalten ist. Diesen Stil des Umschreibens eines Charakters durch zig Andeutungen und Darstellungen hat er mit Mobb Deep fast perfektioniert, deshalb ist es für den Hörer hier auch nichts Neues. Unterhaltsam ist es dennoch.
Die Art wie Prodigy rappt erinnert schon sehr an das normale Sprechen. Sehr langsam mit dunkler Stimme rollt er über die Beats. Als Acapella-Artist würde er wahrscheinlich nicht unbedingt erfolgreich sein, doch mit musikalischer Untermahlung merkt man wie gut dieser Stil eigentlich funktioniert. Dazu kommt noch der breite Slang, der dem ganzen etwas Straßencharakter gibt. Ein talentierter Rapper ist er nicht unbedingt, aber es funktioniert vorzüglich für das was er rüberbringen möchte.
Die Beats kommen von Prodigy, Alchemist, Havoc, Just Blaze, Rockwilder und Ez Elpee. Dieser prägende, schwere, samplelastige Queensbridge-Sound, der zig Rapalben schon aufgebessert hat wird hier repräsentiert. Auf Solowegen traut sich Prodigy auch an etwas ausgefallenere Beats ran, die nicht unbedingt an den Mobb Deep-Sound erinnern. Diese Ausflüge passen aber allgemein gut rein und wirken erfrischend. Sonst bekommt man feinsten, düsteren Eastcoast-Sound auf die Ohren, der, wenn auch oft wiederholt, auf diesem Niveau jeden Fan begeistert.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Rakim - 18th Letter
Nach 5 Jahren ohne Veröffentlichung bringt Rakim 1997 sein erstes Soloalbum über Universal Records auf den Markt. Der Mann aus Wyandach NY war damals schon eine Legende im Rap und wurde in der Hip-Hop Szene von New York als die einflussreichste Persönlichkeit angesehen. Jeder aus New York stammende Rapper gibt Eric B. & Rakim einen Platz in den persönlichen Top 5.
Die Frage war ob Rakim auch ohne seinen Partner Eric B. das Niveau der Vorgängeralben erfüllen kann? Vor allem die Texte von Rakim wurden als Besonders angesehen. Auf seinem Soloalbum hat er unterschiedliche Themen für sich entdeckt um ein gewisses Niveau zu liefern. Er rappt von der gloreichen Vergangenheit und erzählt was Hip-Hop in der Entstehung für ihn und vor allem für die afro-amerikanische Bevölkerung aus New York bedeutet hat. Er widmet einen ganzen Song der Stadt New York die ihm über die Jahre hinweg soviel Zuneigung geschenkt hat. Er rappt über das Flirten und Verlieben und er erzählt viel von seiner Weltsicht die sehr stark geprägt wurde von dem Gedankengut der Nation of Islam und den 5 Percentern. Alles macht er mit einer sehr ausgewogenen Wortwahl, seine Fähigkeit auch komplizierte Gedankengänge in Reime zu verpacken und dem Hörer zu präsentieren ist beeindruckend. Gleichzeitig wirkt er erwachsen, die gewonnene Erfahrung im Laufe der Jahre wird gekonnt in den Texten verarbeitet, dabei vermeitet er es irgendwie mit gehobenem Zeigefinger zu rappen, was einfach nur nervig wäre. Um jedoch wirklich herauszustechen fehlt ein wenig die Idee für etwas Neues, seine Fähigkeit als Texter ist enorm aber seine Themenwahl verliert schnell an Originalität. Zudem fehlt ein direkterer Bezug zum Hörer, für Leute aus der Zeit in NY mag das vielleicht nicht zutreffen, alle anderen fühlen sich ein wenig fremd bei den Texten.
Die klare Stimme und der ruhige Flow führen den Hörer durch die Songs. Durch die häufige Benutzung von Doppelreimen wird schon von alleine ein gewisses Flowschema vorgegeben. Rakim legt werd auf die Vermittlung der Texte, ein abwechslungsreicher Flow und damit auch die Abwechslung zwischen den Songs bleiben eher auf der Strecke. Natürlich kann der Mann rappen, daran besteht nie ein Zweifel, nur ist er im Vergleich zu den anderen MCs aus New York 1997 halt auch nur oberer Durchschnitt.
Mit DJ Premier, Clark Kent, Pete Rock oder Father Shaheed sind erfahrene Produzenten auf dem Album vertreten, die ungefähr aus der gleichen Ära kommen wir Rakim. Der Sound ist typisch EastCoast, geprägt von kurzen Jazz-Samplen und gleichmäßigen Drummsets die eigentlich nie die Geschwindigkeit zwischen den Beats wechseln. Manche Beats erinnern ein wenig an den etwas düsteren Sound aus New York. Eigentlich bekommt man geliefert was man erwartet, der große Hit oder das Lied das immer wieder auf Repeat gehört wird fehlt aber. Rakim zeigt, das er mithalten kann in einer Rapszene die sich sehr verändert hat, aber das Album weist auch darauf hin, dass die große Zeit für den "G.O.D" vorbei ist.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 8/10
Die Frage war ob Rakim auch ohne seinen Partner Eric B. das Niveau der Vorgängeralben erfüllen kann? Vor allem die Texte von Rakim wurden als Besonders angesehen. Auf seinem Soloalbum hat er unterschiedliche Themen für sich entdeckt um ein gewisses Niveau zu liefern. Er rappt von der gloreichen Vergangenheit und erzählt was Hip-Hop in der Entstehung für ihn und vor allem für die afro-amerikanische Bevölkerung aus New York bedeutet hat. Er widmet einen ganzen Song der Stadt New York die ihm über die Jahre hinweg soviel Zuneigung geschenkt hat. Er rappt über das Flirten und Verlieben und er erzählt viel von seiner Weltsicht die sehr stark geprägt wurde von dem Gedankengut der Nation of Islam und den 5 Percentern. Alles macht er mit einer sehr ausgewogenen Wortwahl, seine Fähigkeit auch komplizierte Gedankengänge in Reime zu verpacken und dem Hörer zu präsentieren ist beeindruckend. Gleichzeitig wirkt er erwachsen, die gewonnene Erfahrung im Laufe der Jahre wird gekonnt in den Texten verarbeitet, dabei vermeitet er es irgendwie mit gehobenem Zeigefinger zu rappen, was einfach nur nervig wäre. Um jedoch wirklich herauszustechen fehlt ein wenig die Idee für etwas Neues, seine Fähigkeit als Texter ist enorm aber seine Themenwahl verliert schnell an Originalität. Zudem fehlt ein direkterer Bezug zum Hörer, für Leute aus der Zeit in NY mag das vielleicht nicht zutreffen, alle anderen fühlen sich ein wenig fremd bei den Texten.
Die klare Stimme und der ruhige Flow führen den Hörer durch die Songs. Durch die häufige Benutzung von Doppelreimen wird schon von alleine ein gewisses Flowschema vorgegeben. Rakim legt werd auf die Vermittlung der Texte, ein abwechslungsreicher Flow und damit auch die Abwechslung zwischen den Songs bleiben eher auf der Strecke. Natürlich kann der Mann rappen, daran besteht nie ein Zweifel, nur ist er im Vergleich zu den anderen MCs aus New York 1997 halt auch nur oberer Durchschnitt.
Mit DJ Premier, Clark Kent, Pete Rock oder Father Shaheed sind erfahrene Produzenten auf dem Album vertreten, die ungefähr aus der gleichen Ära kommen wir Rakim. Der Sound ist typisch EastCoast, geprägt von kurzen Jazz-Samplen und gleichmäßigen Drummsets die eigentlich nie die Geschwindigkeit zwischen den Beats wechseln. Manche Beats erinnern ein wenig an den etwas düsteren Sound aus New York. Eigentlich bekommt man geliefert was man erwartet, der große Hit oder das Lied das immer wieder auf Repeat gehört wird fehlt aber. Rakim zeigt, das er mithalten kann in einer Rapszene die sich sehr verändert hat, aber das Album weist auch darauf hin, dass die große Zeit für den "G.O.D" vorbei ist.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 8/10
Redman - Muddy Waters
1996 veröffentlichte Redman aka Reggie Noble sein drittes Solowerk "Muddy Waters". Der MC aus Newark, New Jersey festigte sich hier seinen Ruf als begnadeter Rapper mit eigenem Flair. Sean Price von der Boot Camp Click nannte "Muddy Waters" das beste Rapalbum das jemals veröffentlicht wurde und es sagt schon einiges, wenn jemand aus Brooklyn einen Nicht-New Yorker auf den Thron des Rapbusiness setzt.
Redman kann definitiv Texte schreiben. Er verzichtet hier auf Storytelling (Ausnahme: "Soopaman Luva 3") sondern reiht mehr Punchlines an Punchlines und versucht eher eine bestimmte Stimmung und Attitude an den Höhrer zu bringen. So ein Unterfangen ist oftmals sehr schwierig und viele Rapalben (vor allem aus New York) sind Zeuge davon, dass dadurch oft nur eine sinnlose Punchlinesammlung mit Beatuntermalung rauskommt. Dieses Album zeigt wie man gekonnt Punchlines und Battlerap anwendet ohne jeden zweiten Track gleich klingen zu lassn. Redman ist hier vor allem extrem lustig! Die immer wieder aufkommenden versauten Anspielungen, die kreativen Vergleiche oder auch die im Rap so beliebte Angeberei lassen jeden Liebhaber dieser Musik lächeln. Redman beweist auch sehr gut, dass ein guter und unterhaltsamer Text nicht unbedingt intellektuel sein muss. Er hält sich an die einfache aber sehr erfolgreiche Formel: Sei du selbst und unterhaltsam damit. Mehr brauchts auch nicht, wenn der MC ein so lustiger und zugleich "cooler" Typ ist wie Reggie Noble!
Der typische Flow der Eastside, der eigentlich für den gesamten Rap repräsentativ ist hat oftmals den Nachteil, dass er auf ein komplettes Album angewandt zu eintönig und damit langweilig wird. Rap ist als "Sprechgesang" nunmal nicht so abwechslungsreich wie ein Opernstück oder Rocklied, wo der Künstler allein durch Stimmvariationen Abwechslung schaffen kann. Redman beweist auf diesem Album, dass der Flow der Eastside durchaus eine Unmenge an verschiedenen Facetten zu bieten hat, auch wenn diese nicht in Doppeltime oder ähnlichem enden. Seine Reimstruktur ist sehr kompakt mit häufigen Mehrfachreimen auch innerhalb der Sätze, als "Markenzeichen" zeiht er manche Wörter in die Länge. Trotzdem ist es extrem schwer zu beschreiben warum er so viel besser flowt als viele andere MCs, er macht eigentlich genau das Selbe, nur eben irgendwie anders. Das Ergebnis ist ein wahnsinniges Taktgefühl und Kopfnicken beim Hörer.
Die Beats sind hier zum Großteil von Redman selbst und von Eric Sermon produziert. Die Samples von "Smoke Buddah" und "Rollin" sind mittlerweile weltbekannt und zeugen von einer guten Auswahl auf dem Album. Es ist der typische Boom-Bap Sound der hier durch die Boxen strömt. Das bedeutet, einfach aber kreativ verarbeitete Samples, markante Drumms und kurze vibrierende Bässe. Auch hier wurde nicht gezaubert, man kennt das Prinzip aus vielen anderen Alben, aber auch hier muss man sagen, dass es irgendwie besser gemacht wurde.
Kurz: Definitiv eines der besten Alben aus der Eastside, ´nuff said!
Beats: 8/10
Flow: 9/10
Text: 9/10
Redman kann definitiv Texte schreiben. Er verzichtet hier auf Storytelling (Ausnahme: "Soopaman Luva 3") sondern reiht mehr Punchlines an Punchlines und versucht eher eine bestimmte Stimmung und Attitude an den Höhrer zu bringen. So ein Unterfangen ist oftmals sehr schwierig und viele Rapalben (vor allem aus New York) sind Zeuge davon, dass dadurch oft nur eine sinnlose Punchlinesammlung mit Beatuntermalung rauskommt. Dieses Album zeigt wie man gekonnt Punchlines und Battlerap anwendet ohne jeden zweiten Track gleich klingen zu lassn. Redman ist hier vor allem extrem lustig! Die immer wieder aufkommenden versauten Anspielungen, die kreativen Vergleiche oder auch die im Rap so beliebte Angeberei lassen jeden Liebhaber dieser Musik lächeln. Redman beweist auch sehr gut, dass ein guter und unterhaltsamer Text nicht unbedingt intellektuel sein muss. Er hält sich an die einfache aber sehr erfolgreiche Formel: Sei du selbst und unterhaltsam damit. Mehr brauchts auch nicht, wenn der MC ein so lustiger und zugleich "cooler" Typ ist wie Reggie Noble!
Der typische Flow der Eastside, der eigentlich für den gesamten Rap repräsentativ ist hat oftmals den Nachteil, dass er auf ein komplettes Album angewandt zu eintönig und damit langweilig wird. Rap ist als "Sprechgesang" nunmal nicht so abwechslungsreich wie ein Opernstück oder Rocklied, wo der Künstler allein durch Stimmvariationen Abwechslung schaffen kann. Redman beweist auf diesem Album, dass der Flow der Eastside durchaus eine Unmenge an verschiedenen Facetten zu bieten hat, auch wenn diese nicht in Doppeltime oder ähnlichem enden. Seine Reimstruktur ist sehr kompakt mit häufigen Mehrfachreimen auch innerhalb der Sätze, als "Markenzeichen" zeiht er manche Wörter in die Länge. Trotzdem ist es extrem schwer zu beschreiben warum er so viel besser flowt als viele andere MCs, er macht eigentlich genau das Selbe, nur eben irgendwie anders. Das Ergebnis ist ein wahnsinniges Taktgefühl und Kopfnicken beim Hörer.
Die Beats sind hier zum Großteil von Redman selbst und von Eric Sermon produziert. Die Samples von "Smoke Buddah" und "Rollin" sind mittlerweile weltbekannt und zeugen von einer guten Auswahl auf dem Album. Es ist der typische Boom-Bap Sound der hier durch die Boxen strömt. Das bedeutet, einfach aber kreativ verarbeitete Samples, markante Drumms und kurze vibrierende Bässe. Auch hier wurde nicht gezaubert, man kennt das Prinzip aus vielen anderen Alben, aber auch hier muss man sagen, dass es irgendwie besser gemacht wurde.
Kurz: Definitiv eines der besten Alben aus der Eastside, ´nuff said!
Beats: 8/10
Flow: 9/10
Text: 9/10
The Roots - things fall apart
Im Allgemeinen bin ich kein großer Fan von dem sogenannten "Councius-Rap", als Ausgleich zu meinem schon fast linear vorhersebarem Leben als Student und hellhäutiges Mittelstandskind mit tiefbürgerlichen Wurzeln brauche ich Gangster-Rap. Hardcore-Zeugs mit viel Gefluche und Style zur Unterdrückung der obligatorischen Minderwertigkeitskomplexe die mit dem von mir eingeschlagenen Lebensweg Hand in Hand gehen.
Die Roots sind nicht Gangster und auch nicht Hardcore, kommen aber aus North Philly, einem sehr berüchtigten Ghetto in den USA (geht mal in Google Earth auf Streetview und macht nen Spaziergang die 52th North Street entlang, Ghettoleben pur!). Also gebe ich ihnen eine objektive Chance und versuche ihr drittes und erfolgreichstes Album zu analysieren.
Das Cover (Bürgeraufstand der Afro-Amerikaner in den Bedford-Projects, Brooklyn) und der Titel des Albums, welches von dem berühmten nigerianischen Roman "Things fall apart" inspiriert ist, lassen auf politische Texte und Black-Power Parolen schließen. Die beiden MCs der Gruppe (Tariq "Black Thought" und Malik B) überraschen hier aber mit extrem viel Battlerap und Repräsenterstyle. Die Texte sind eher als Battletexte zu verstehen, die immer mal wieder Bezug nehmen zu der Black-Power Bewegung und Politik. Die Wortgewaltheit vor allem von Black Thought muss hier hervorgehoben werden:
"...This directed to whoever in listening range
Yo the whole state of things in the world bout to change
Black rain fallin' from the sky look strange
The ghetto is red hot, we steppin' on flames
Yo, it's infliction on a price for fame..." (The next Movement)
Er traut seinen Hörern ein sehr ausgefeiltes Vokabular zu und schreibt an manchen Stellen fast schon poetisch, mit abstrakten Metaphern und intellektuel anspruchsvollen Vergleichen. Um die Texte vollständig zu verstehen muss man natürlich sehr tief in der Black-Power Materie drin sein, aber Wikipedia hilft hier immer! Auch Malik B kann schreiben (sein Part auf "The Spark" beweist es), die Komplexität eines Black Thought erreicht er aber nicht. Abwechslung bringen Lieder wie "Act Too (The Love of My Life)" oder "You Got Me" die harmonisch über Liebe zur Musik und zwischen zwei Menschen berichten. Das Album muss hierbei als Gesamtwerk betrachtet werden, da versucht wird die Themen der Texte ein wenig in einen Geschichtsrahmen zu formen.
Der Flow ist natürlich Eastside orientiert. Hart ausgespuckte Textzeilen, Boom-Bap Style. Erinnert stereotypisch immer ein wenig an brennende Apfalltonnen mit Rappern die auf Beatbox (Rhazel hat auch seine kleinen Beatbox-Parts auf dem Album!) spitten. Die Mächtigkeit der Beats schüchtert die Rapper hierbei aber kaum ein, sie machen stets ihr Ding und geben Feuer ins Micro. Abwechslung bieten die ruhigeren Stücke mit tieferer Stimme und langsamerem Flow.
Für die Komposition der Beats ist der bekannteste Afro und begnadete Drummer ?ustionlove verantwortlich. The Roots gehören zu einer der ersten HipHop-Gruppen, die im Studio und Live ihre Beats von kompletten Bands einspielen lassen. Man hört dieses Musikverständnis in jedem Stück. Die Drumms sind superb gesetzt, Loops und Samples harmonisch integriert. Man bekommt eine große Spannbreite des musikalischen Könnens von ?uestionlove in die Ohren gepumpt, wenn er bei "Step into the realm" originalen Boom-Bap Style präsentiert dann aber wieder bei "Double Trouble" jazzmäßige Drummsets von sich gibt.
Das Album hat sein Markenzeichen in der HipHop-Welt hinterlassen, ist Platin gegangen und hat einen Grammy abgestaubt. Außerdem etablierten sich die Roots mit diesem Album als gefeierte Liveband, die den Black-Power Ghettoflava auch in Late-Night Shows auf erzkonservativen Sendern wie Fox vortragen konnten.
Beats: 8/10
Flow: 8/10
Text: 8/10
Die Roots sind nicht Gangster und auch nicht Hardcore, kommen aber aus North Philly, einem sehr berüchtigten Ghetto in den USA (geht mal in Google Earth auf Streetview und macht nen Spaziergang die 52th North Street entlang, Ghettoleben pur!). Also gebe ich ihnen eine objektive Chance und versuche ihr drittes und erfolgreichstes Album zu analysieren.
Das Cover (Bürgeraufstand der Afro-Amerikaner in den Bedford-Projects, Brooklyn) und der Titel des Albums, welches von dem berühmten nigerianischen Roman "Things fall apart" inspiriert ist, lassen auf politische Texte und Black-Power Parolen schließen. Die beiden MCs der Gruppe (Tariq "Black Thought" und Malik B) überraschen hier aber mit extrem viel Battlerap und Repräsenterstyle. Die Texte sind eher als Battletexte zu verstehen, die immer mal wieder Bezug nehmen zu der Black-Power Bewegung und Politik. Die Wortgewaltheit vor allem von Black Thought muss hier hervorgehoben werden:
"...This directed to whoever in listening range
Yo the whole state of things in the world bout to change
Black rain fallin' from the sky look strange
The ghetto is red hot, we steppin' on flames
Yo, it's infliction on a price for fame..." (The next Movement)
Er traut seinen Hörern ein sehr ausgefeiltes Vokabular zu und schreibt an manchen Stellen fast schon poetisch, mit abstrakten Metaphern und intellektuel anspruchsvollen Vergleichen. Um die Texte vollständig zu verstehen muss man natürlich sehr tief in der Black-Power Materie drin sein, aber Wikipedia hilft hier immer! Auch Malik B kann schreiben (sein Part auf "The Spark" beweist es), die Komplexität eines Black Thought erreicht er aber nicht. Abwechslung bringen Lieder wie "Act Too (The Love of My Life)" oder "You Got Me" die harmonisch über Liebe zur Musik und zwischen zwei Menschen berichten. Das Album muss hierbei als Gesamtwerk betrachtet werden, da versucht wird die Themen der Texte ein wenig in einen Geschichtsrahmen zu formen.
Der Flow ist natürlich Eastside orientiert. Hart ausgespuckte Textzeilen, Boom-Bap Style. Erinnert stereotypisch immer ein wenig an brennende Apfalltonnen mit Rappern die auf Beatbox (Rhazel hat auch seine kleinen Beatbox-Parts auf dem Album!) spitten. Die Mächtigkeit der Beats schüchtert die Rapper hierbei aber kaum ein, sie machen stets ihr Ding und geben Feuer ins Micro. Abwechslung bieten die ruhigeren Stücke mit tieferer Stimme und langsamerem Flow.
Für die Komposition der Beats ist der bekannteste Afro und begnadete Drummer ?ustionlove verantwortlich. The Roots gehören zu einer der ersten HipHop-Gruppen, die im Studio und Live ihre Beats von kompletten Bands einspielen lassen. Man hört dieses Musikverständnis in jedem Stück. Die Drumms sind superb gesetzt, Loops und Samples harmonisch integriert. Man bekommt eine große Spannbreite des musikalischen Könnens von ?uestionlove in die Ohren gepumpt, wenn er bei "Step into the realm" originalen Boom-Bap Style präsentiert dann aber wieder bei "Double Trouble" jazzmäßige Drummsets von sich gibt.
Das Album hat sein Markenzeichen in der HipHop-Welt hinterlassen, ist Platin gegangen und hat einen Grammy abgestaubt. Außerdem etablierten sich die Roots mit diesem Album als gefeierte Liveband, die den Black-Power Ghettoflava auch in Late-Night Shows auf erzkonservativen Sendern wie Fox vortragen konnten.
Beats: 8/10
Flow: 8/10
Text: 8/10
Sunz of Man - The last shall be first
Hell Razah, 60 Second Assassin, Killah Priest und Prodigal Sunn bilden den Kern der Sunz of Man aus den Red Hook Ghettos in Brooklyn NY, die zu den ersten Wu-Tang Affiliates zählten und 1998 ihr Debütalbum "The last shall be first" über Red Ant. Entertainment veröffentlichten.
Wie das Plattencover und die Namen der MCs schon vermuten lassen dreht sich bei den Sunz of Man ziemlich viel um Mystik, Religion und das sogenannte "Wsidom" aus der Nation of Islam. Sie sehen sich als "Gods" also Afro-Amerikaner die erleuchtet wurden und die Welt nun mithilfe dieser Erleuchtung besser verstehen als viele andere in ihrem Umfeld. "Erleuchtung" bedeutet vor allem das sie die Lehren der Nation of Islam gelernt haben und durch diese Weisheiten erkennen die ihnen davor, vor allem aufgrund ihrer Stellung als Afro-Amerikaner, verschlossen geblieben sind. Problematisch wird es für den Hörer den MCs bei diesen Punkten wirklich folgen zu können, da sie in ihren Texten wohl viel von diesem neuen Wissen reden und vor allem den dazu notwendigen Slang sprechen, diese Lehre aber nie tatsächlich erklären. Damit ähneln sie schon dem wirklichen Wu-Tang Clan, der auch viel von der Nation of Islam spricht aber immer annimmt, dass der Hörer versteht wie in diesem Weltbild einzelne Dinge zu interpretieren sind. Natürlich sind die Sunz of Man auch stolze MCs die sich ihrer Fähigkeit bewusst sind und somit handelt der andere Teil des Albums vor allem von Battlerap. Hier werden dann häufig Metapher und Wortspiele verwendet die irgendwie aus dem Weltbild der Five Percenter entstanden sind. Ihre Fähigkeit zu Reimen sowie der verwendete Wortschatz sind beeindruckend, dennoch fehlt neben der Abwechslung vor allem ein griffiger Punkt, etwas, dass diese MCs vom Wu-Tang Clan abheben lassen würde. So klingt es oft nach einer etwas schlechteren Kopie der Texte von RZA, Raekwon und Co.
Den abstrakten Texten liegt ein dunkler, leicht aggressiver Flow zugrunde. 60 Second Assassin erinnert hier teilweise stark an seinen Cousin Ol`Dirty Bastard wobei die verrückte (laute) Komponente (leider) wegfällt. Hell Razah und Prodigal Sunn klingen oft sehr ähnlich, keineswegs aber langweilig. Sie beherrschen es eine Stimmung auf das Album zu drücken und den Hörer in eine etwas düstere Welt mitzunehmen. Leider fehlt es auch hier an entscheidenden Momenten, der klare Banger oder "Lieblingspart" fehlt dem Album enorm.
Außer einem Beat von Wyclef Jean kommen alle anderen von Produzenten aus dem Wu-Tang Umfeld, die meisten hat 4th Disciple geliefert der Rest kommt von True Master und RZA. Vorneweg, die Beats sind nicht schlecht, vor allem für Wu-Tang Fans gibt es den ein oder anderen Hammer, aber es fehlt tatsächlich die Abwechslung. Die Drummsets gleichen sich zu oft und auch wenn es, wie bei diesen Produzenten üblich, gute Loops gibt, so ist hier zu wenig Liebe investiert worden. Es hat schon irgendwie seine Gründe warum ein 4th Disciple heute relativ unbekannt ist und ein RZA Soundtracks für Blockbuster produziert, die BEats sind zu Ideenlos. Album ist definitiv was für Wu-Tang Fans, alle anderen werden es wahrscheinlich nach zwei mal hören weglegen.
Beats: 6/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Wie das Plattencover und die Namen der MCs schon vermuten lassen dreht sich bei den Sunz of Man ziemlich viel um Mystik, Religion und das sogenannte "Wsidom" aus der Nation of Islam. Sie sehen sich als "Gods" also Afro-Amerikaner die erleuchtet wurden und die Welt nun mithilfe dieser Erleuchtung besser verstehen als viele andere in ihrem Umfeld. "Erleuchtung" bedeutet vor allem das sie die Lehren der Nation of Islam gelernt haben und durch diese Weisheiten erkennen die ihnen davor, vor allem aufgrund ihrer Stellung als Afro-Amerikaner, verschlossen geblieben sind. Problematisch wird es für den Hörer den MCs bei diesen Punkten wirklich folgen zu können, da sie in ihren Texten wohl viel von diesem neuen Wissen reden und vor allem den dazu notwendigen Slang sprechen, diese Lehre aber nie tatsächlich erklären. Damit ähneln sie schon dem wirklichen Wu-Tang Clan, der auch viel von der Nation of Islam spricht aber immer annimmt, dass der Hörer versteht wie in diesem Weltbild einzelne Dinge zu interpretieren sind. Natürlich sind die Sunz of Man auch stolze MCs die sich ihrer Fähigkeit bewusst sind und somit handelt der andere Teil des Albums vor allem von Battlerap. Hier werden dann häufig Metapher und Wortspiele verwendet die irgendwie aus dem Weltbild der Five Percenter entstanden sind. Ihre Fähigkeit zu Reimen sowie der verwendete Wortschatz sind beeindruckend, dennoch fehlt neben der Abwechslung vor allem ein griffiger Punkt, etwas, dass diese MCs vom Wu-Tang Clan abheben lassen würde. So klingt es oft nach einer etwas schlechteren Kopie der Texte von RZA, Raekwon und Co.
Den abstrakten Texten liegt ein dunkler, leicht aggressiver Flow zugrunde. 60 Second Assassin erinnert hier teilweise stark an seinen Cousin Ol`Dirty Bastard wobei die verrückte (laute) Komponente (leider) wegfällt. Hell Razah und Prodigal Sunn klingen oft sehr ähnlich, keineswegs aber langweilig. Sie beherrschen es eine Stimmung auf das Album zu drücken und den Hörer in eine etwas düstere Welt mitzunehmen. Leider fehlt es auch hier an entscheidenden Momenten, der klare Banger oder "Lieblingspart" fehlt dem Album enorm.
Außer einem Beat von Wyclef Jean kommen alle anderen von Produzenten aus dem Wu-Tang Umfeld, die meisten hat 4th Disciple geliefert der Rest kommt von True Master und RZA. Vorneweg, die Beats sind nicht schlecht, vor allem für Wu-Tang Fans gibt es den ein oder anderen Hammer, aber es fehlt tatsächlich die Abwechslung. Die Drummsets gleichen sich zu oft und auch wenn es, wie bei diesen Produzenten üblich, gute Loops gibt, so ist hier zu wenig Liebe investiert worden. Es hat schon irgendwie seine Gründe warum ein 4th Disciple heute relativ unbekannt ist und ein RZA Soundtracks für Blockbuster produziert, die BEats sind zu Ideenlos. Album ist definitiv was für Wu-Tang Fans, alle anderen werden es wahrscheinlich nach zwei mal hören weglegen.
Beats: 6/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Talib Kweli - Quality
Was genau ist "Conscious Rap" eigentlich? Nur politische oder sozialkritische Texte sind hier nicht ausschlaggebend, da sonst auch MCs wie 8Ball oder Ice Cube in dieses Raster fallen müssten, die vom gemeinen Rapfan definitiv nicht als "conscious" angesehen werden. Auch die häufig negative Stigmatisierung dieser Künstler als "Öko-Rapper" die mit ihrem Rucksack von Jam zu Jam ziehen und dabei ein wenig ungepflegt über Verschwörungstheorien philosophieren und sich die "gute Zeit des Hip-Hop" als der Kommerz noch nicht die Oberhand in der Kultur hatte zurückwünschen, scheint vor allem auf Talib Kweli nicht zuzutreffen. Persönlich mache ich es mir einfacher; Rapper werden nach Alben beurteilt und ihre dort angesprochenen Themen werden in Bezug auf ihren Alter-Ego interpretiert. Was bietet also Talib Kweli in seinem ersten Soloalbum (ohne Mos Def oder Hi-Tek zur Seite) das 2002 über Rawkus auf den Markt kam dem Hörer?
Eine Auffälligkeit von Talib Kweli ist seine gut-bürgerliche Herkunft. Anstatt wie 99% aller US-Rapper aus den Projects zu kommen und unter ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen zu sein, hatte Talib Kweli eine schöne Kindheit/Jugend in Park Slope Brooklyn erlebt. Aber auch er erlebte den Rassismus und die Unterdrückung des reichen, weißen Staates durch die Geschichte seiner Familie sowie durch die Beobachtung und Analyse seines Umfeldes. Seine Texte reflektieren eben diese Erfahrungen. In "Get by" wird der alltägliche Überlebenskampf schwarzer (und auch weißer) Bürger in einem kapitalistischen Staat thematisiert, auf "The Proud" wird die Staatsgewalt und flasche Propaganda gegenüber den Afro-Amerikanern angeklagt und in "Where do we go" wird allgemeiner über die Gesellschaftsentwicklung nachgedacht. Nur, Talib Kweli eben auf diese Themen zu beschränken und ihn deswegen als "conscious" zu bezeichnen wäre zumindest für dieses Album ein großer Fehler. Tracks wie "Guerilla Monsoon Rap" oder "Rush" sind Punchline-Songs mit Battlezeilen, "Joy" beschreibt das Gefühl Vater zu werden und "Waitin´for the DJ" ist ein Song zum Party machen. Das Themenspektrum ist also vielfältig. Als MC zeichnet er sich durch eine erlesene Wortwahl sowie gute Vergleiche aus. Allgemein sind seine Texte immer etwas tiefsinniger, selbst einzelne Battlezeilen überraschen mit Wortspielen und versteckten Bedeutungen. Etwas störend für mich ist nur, dass die ein oder andere Behauptung dann doch zu einfach formuliert ist. Natürlich ist ein Song mit 3min. Laufzeit keine ausreichende Plattform um komplizierte soziale Strukturen usw. zu analysieren, aber, wenn man schon den Ansatz hat wie eben Talib Kweli ihn verfolgt, dann müssen manche Punkte eben doch erläutert und dürfen eben nicht verallgemeinert werden. Lyrisch ist er trotzdem top.
Sein Flow erinnert immer an Brooklyn. Das bedeutet, er liefert anständigen Eastcoast-BoomBap-Rap wie man ihn aus den 90er Jahren gewohnt war. Seine etwas hellere Stimme ist prägnant und garantiert einen hohen Wiedererkennungsfaktor, auf großartige Variationen verzichtet er weitgehend. Die Geschwindigkeit bleibt konstant, ihm kommt es häufig auf den Text an und er flowt eben so, dass dieser optimal auf den Hörer wirken kann. Das ist cool, aber eben nicht ausergewöhnlich.
Große Namen waren als Produzenten tätig: J.Dilla, DJ Scratch, DJ Quik, Ayatollah, Megahertz und der im Jahr 2002 noch nicht allzu bekannte Kanye West. Bei soviel Talent kann fast nix schief gehen und tatsächlich sind die Beats allesamt oberes Niveau. Der Sound ist sehr samplelastig häufig wurden diese gepicht und geschnitten damit ein etwas schnelleres Tempo zustande kommt. Vollkommen überzeugt hat mich der Beat von DJ Quick ("Put it in the Air"), der vollkommene Glücksgefühle garantiert. Durch die vielen verschiedenen Produzenten verliert die Platte ein wenig an musikalischer Geschlossenheit, was aber als Kritik auf hohem Niveau anzusehen ist.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text: 8/10
Eine Auffälligkeit von Talib Kweli ist seine gut-bürgerliche Herkunft. Anstatt wie 99% aller US-Rapper aus den Projects zu kommen und unter ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen zu sein, hatte Talib Kweli eine schöne Kindheit/Jugend in Park Slope Brooklyn erlebt. Aber auch er erlebte den Rassismus und die Unterdrückung des reichen, weißen Staates durch die Geschichte seiner Familie sowie durch die Beobachtung und Analyse seines Umfeldes. Seine Texte reflektieren eben diese Erfahrungen. In "Get by" wird der alltägliche Überlebenskampf schwarzer (und auch weißer) Bürger in einem kapitalistischen Staat thematisiert, auf "The Proud" wird die Staatsgewalt und flasche Propaganda gegenüber den Afro-Amerikanern angeklagt und in "Where do we go" wird allgemeiner über die Gesellschaftsentwicklung nachgedacht. Nur, Talib Kweli eben auf diese Themen zu beschränken und ihn deswegen als "conscious" zu bezeichnen wäre zumindest für dieses Album ein großer Fehler. Tracks wie "Guerilla Monsoon Rap" oder "Rush" sind Punchline-Songs mit Battlezeilen, "Joy" beschreibt das Gefühl Vater zu werden und "Waitin´for the DJ" ist ein Song zum Party machen. Das Themenspektrum ist also vielfältig. Als MC zeichnet er sich durch eine erlesene Wortwahl sowie gute Vergleiche aus. Allgemein sind seine Texte immer etwas tiefsinniger, selbst einzelne Battlezeilen überraschen mit Wortspielen und versteckten Bedeutungen. Etwas störend für mich ist nur, dass die ein oder andere Behauptung dann doch zu einfach formuliert ist. Natürlich ist ein Song mit 3min. Laufzeit keine ausreichende Plattform um komplizierte soziale Strukturen usw. zu analysieren, aber, wenn man schon den Ansatz hat wie eben Talib Kweli ihn verfolgt, dann müssen manche Punkte eben doch erläutert und dürfen eben nicht verallgemeinert werden. Lyrisch ist er trotzdem top.
Sein Flow erinnert immer an Brooklyn. Das bedeutet, er liefert anständigen Eastcoast-BoomBap-Rap wie man ihn aus den 90er Jahren gewohnt war. Seine etwas hellere Stimme ist prägnant und garantiert einen hohen Wiedererkennungsfaktor, auf großartige Variationen verzichtet er weitgehend. Die Geschwindigkeit bleibt konstant, ihm kommt es häufig auf den Text an und er flowt eben so, dass dieser optimal auf den Hörer wirken kann. Das ist cool, aber eben nicht ausergewöhnlich.
Große Namen waren als Produzenten tätig: J.Dilla, DJ Scratch, DJ Quik, Ayatollah, Megahertz und der im Jahr 2002 noch nicht allzu bekannte Kanye West. Bei soviel Talent kann fast nix schief gehen und tatsächlich sind die Beats allesamt oberes Niveau. Der Sound ist sehr samplelastig häufig wurden diese gepicht und geschnitten damit ein etwas schnelleres Tempo zustande kommt. Vollkommen überzeugt hat mich der Beat von DJ Quick ("Put it in the Air"), der vollkommene Glücksgefühle garantiert. Durch die vielen verschiedenen Produzenten verliert die Platte ein wenig an musikalischer Geschlossenheit, was aber als Kritik auf hohem Niveau anzusehen ist.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text: 8/10
Wu-Tang - Iron Flag
2001 erschien das vierte Werk des Wu-Tang Clans aus Staten Island NY, mittlerweile sind fast alle MCs des Clans Weltstars, ODB ist gestorben und Cappadonna (der für "The W" Mitglied war) nicht mehr Teil der Gruppe. Wie immer waren die Erwartungen an das Werk astronomisch, der Medienrummel enorm und die Politik um das Werk ein Spektakel. Im Vorfeld wurde RZA von Raekwon "gedisst" weil er nicht mehr den originalen Wu-Sound für die Alben hergibt, sondern Beats verkauft an andere Artists. Method Man hatte Probleme mit dem Manager "Divine" Diggs, weil Meth der Meinung war, dass die Marke Wu-Wear nur Schrott produziert und sich weigerte Dinge davon auf Promo-Touren zu tragen. Wie immer fühlte sich U-God zu wenig beachtet usw. usw. Das überhaupt ein Album entstanden ist mit allen Mitgleidern ist daher schon beachtlich!
Das Werk an sich kann trotzdem überzeugen.
Wie jedem HipHop-Fan bekannt ist können fast alle (bei U-God kann man tatsächlich zweifeln) Clan-Member rappen. Sie repräsentieren den New York Rap der 90er Jahre, ihr Flow ist konstant creamy und fresh über den Beats. Dabei hat jedes individuum einen eigenen Stil. Die "Flowkönige" sind auf dieser Scheibe zweifellos Raekwon und Ghostface, alleine die Tracks "Iron Flag" und "Babies" sind Paradebeispiele für ihr Können auf dem Gebiet des Wörteraneinanderreihens. Ihre Reimstrukturen sind kurz, sehr selten auf die Snare was jedem Text eine Lockerheit garantiert und mit der Stimmvariation und dem Enthusiasmus dieser beiden MCs kann der beste Marktschreier nicht mithalten. Leider hat Ghostface nur sehr wenig Parts auf dem Album, mehr von ihm und weniger von U-God, der so abwechlungsreich flowt wie ein Stück weißes Papier, hätte der Scheibe gut getan. Außerdem ist Inspectah Deck (vor allem auf "Back in the Game") hervorzuheben, er kommt mit seiner Stimme wohl nicht ganz auf das Niveau von Rae und Ghost, aber flowtechnisch sind auch seine Parts ein Garant fürs Kopfnicken! Der Rest der Clan-Member sind flowtechnisch wie immer...konstant gut aber nicht hervorragend.
Die Texte völlig zu verstehen und alles interpretieren zu können was hier gesagt wird ist, wie bei jedem Wu-Album, fast unmöglich!
Zu krass ist der Slang, zu ausgefeilt oder abstrus manch erzählte Geschichte oder Metapher. Allgemein wird viel über die Hood und das allgemeine Leben dort gerrapt. Vor allem Raekwon und GZA schaffen es hier durch kleine Geschichten, die durch detaillierte Beschreibungen glänzen, dem Hörer Bilder direkt vom Ohr ins Gehirn zu malen. Auch Masta Killa zeigt auf dem Gebiet des Texte schreibens mal wieder Talent (sein Part in "In the Hood" !!). Man merkt jedoch, dass es für eine Gruppe mit vielen MCs schwer ist sich auf Themen zu einigen und dieses konsequent Track für Track durchzuarbeiten. Deshalb werden oft grobe Themen wie halt "Ghettoleben", "Drogengeschäfte" oder "Struggle" benutzt und jeder MC spittet zu diesem Thema einen 16er auf den Beat. Darunter leidet oftmals der Zusammenhang (eine Ausnahme bildet hier "Babies" und "the Clock"). Großatrige Textpassagen von GZA oder Rae finden deshalb leider keine Beachtung weil sie im allgemeinen Fluss untergehen.
Die Beats sind fast vollständig von RZA produziert. Sein Stil hat sich im Vergleich zu den vorherigen Werken etwas verändert, er benutzt wohl immer noch Soul-Samples aus den 60ern und 70ern (Ausnahme: "Dashings" hier hat er "Jingle Bells" gesampelt) macht damit aber nicht mehr so düstere Beats. Viel erinnert an die Beats von Bobby Digital Alben, ein wenig schräg und viel Funk/Soul aber im Gesamtbild überraschend stimmig. Ein cooles Sample ist "The Handwriting is on the Wall" von Ann Peebles bei "Iron Flag" welches an alte Wu-Beats erinnert. Das beste Sample hat aber True Master auf dem Track "Y´all be warned" von dem Song "In my heart" der Band Barbara&the Browns entdeckt und verarbeitet! Der Wu-Sound wird trotz der Neuheiten in den Beats repräsentiert, wohl etwas anders aber dennoch einzigartig und mit hohem Wiedererkennungsfaktor! Für alle Werke der Wu-Member nach 2001 wird dieser Sound prägend sein wie sich in den Soloalben heraushören lässt.
Meine Favoriten sind: "Y´all be warned", "Radioactive" und "Iron Flag/The Clock"
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Das Werk an sich kann trotzdem überzeugen.
Wie jedem HipHop-Fan bekannt ist können fast alle (bei U-God kann man tatsächlich zweifeln) Clan-Member rappen. Sie repräsentieren den New York Rap der 90er Jahre, ihr Flow ist konstant creamy und fresh über den Beats. Dabei hat jedes individuum einen eigenen Stil. Die "Flowkönige" sind auf dieser Scheibe zweifellos Raekwon und Ghostface, alleine die Tracks "Iron Flag" und "Babies" sind Paradebeispiele für ihr Können auf dem Gebiet des Wörteraneinanderreihens. Ihre Reimstrukturen sind kurz, sehr selten auf die Snare was jedem Text eine Lockerheit garantiert und mit der Stimmvariation und dem Enthusiasmus dieser beiden MCs kann der beste Marktschreier nicht mithalten. Leider hat Ghostface nur sehr wenig Parts auf dem Album, mehr von ihm und weniger von U-God, der so abwechlungsreich flowt wie ein Stück weißes Papier, hätte der Scheibe gut getan. Außerdem ist Inspectah Deck (vor allem auf "Back in the Game") hervorzuheben, er kommt mit seiner Stimme wohl nicht ganz auf das Niveau von Rae und Ghost, aber flowtechnisch sind auch seine Parts ein Garant fürs Kopfnicken! Der Rest der Clan-Member sind flowtechnisch wie immer...konstant gut aber nicht hervorragend.
Die Texte völlig zu verstehen und alles interpretieren zu können was hier gesagt wird ist, wie bei jedem Wu-Album, fast unmöglich!
Zu krass ist der Slang, zu ausgefeilt oder abstrus manch erzählte Geschichte oder Metapher. Allgemein wird viel über die Hood und das allgemeine Leben dort gerrapt. Vor allem Raekwon und GZA schaffen es hier durch kleine Geschichten, die durch detaillierte Beschreibungen glänzen, dem Hörer Bilder direkt vom Ohr ins Gehirn zu malen. Auch Masta Killa zeigt auf dem Gebiet des Texte schreibens mal wieder Talent (sein Part in "In the Hood" !!). Man merkt jedoch, dass es für eine Gruppe mit vielen MCs schwer ist sich auf Themen zu einigen und dieses konsequent Track für Track durchzuarbeiten. Deshalb werden oft grobe Themen wie halt "Ghettoleben", "Drogengeschäfte" oder "Struggle" benutzt und jeder MC spittet zu diesem Thema einen 16er auf den Beat. Darunter leidet oftmals der Zusammenhang (eine Ausnahme bildet hier "Babies" und "the Clock"). Großatrige Textpassagen von GZA oder Rae finden deshalb leider keine Beachtung weil sie im allgemeinen Fluss untergehen.
Die Beats sind fast vollständig von RZA produziert. Sein Stil hat sich im Vergleich zu den vorherigen Werken etwas verändert, er benutzt wohl immer noch Soul-Samples aus den 60ern und 70ern (Ausnahme: "Dashings" hier hat er "Jingle Bells" gesampelt) macht damit aber nicht mehr so düstere Beats. Viel erinnert an die Beats von Bobby Digital Alben, ein wenig schräg und viel Funk/Soul aber im Gesamtbild überraschend stimmig. Ein cooles Sample ist "The Handwriting is on the Wall" von Ann Peebles bei "Iron Flag" welches an alte Wu-Beats erinnert. Das beste Sample hat aber True Master auf dem Track "Y´all be warned" von dem Song "In my heart" der Band Barbara&the Browns entdeckt und verarbeitet! Der Wu-Sound wird trotz der Neuheiten in den Beats repräsentiert, wohl etwas anders aber dennoch einzigartig und mit hohem Wiedererkennungsfaktor! Für alle Werke der Wu-Member nach 2001 wird dieser Sound prägend sein wie sich in den Soloalben heraushören lässt.
Meine Favoriten sind: "Y´all be warned", "Radioactive" und "Iron Flag/The Clock"
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 7/10