Artifacts - That´s them
El Da Sensei und Tame One sind zwei MCs aus Newark, New Jersey die sich unter dem Namen Artifacts einen Ruf als Rapdou erarbeitet haben. Ihr zweites Werk That´s them kam 1997 über Big Beat Records auf den Markt und lieferte wieder die gewohnte Kombi aus Beats, Rhymes und Flow, welche schon die Debütplatte ausgezeichnet hat.
Die Attitüde des Spittens verlangt keine tiefen Lyrics sondern ein stilistisches Gefühl für Worte und deren Reimstruktur. Die Coolnes, Lockerheit und Arroganz wird mittels klassischen Battlerapzeilen vermittelt. Es ist jedoch mehr dahinter als nur zu beweisen, dass man selbst der beste MC auf dem Planenten ist. Es ist ein Gefühl das Hip-Hop bedeutet, der Grund weshalb Köpfe nicken und Finger oder Hände "komische" Bewegungen machen wenn Rapper rappen. Dieses Gefühl ist schwer zu vermitteln, da es wohl mit der lyrischen Struktur eines Songs zusammenhängt aber eben nicht nur daraus besteht. Die Artifacts zelebrieren dieses Spitter-Hip-Hop-Gefühl in allen ihren Texten. Dabei sind Sie Battlerapper mit dem typischen repräsenter Gen, aber eben nicht nur das. Auch kommt es manchmal vor, dass Zeilen ohne viel Sinn gerappt werden, die sich wohl herrlich reimen, aber eben keine große Aussage besitzen. Es macht aber nix. Die Message ist dem Hörer das Hip-Hop Gefühl zu geben und nicht unbedingt Geschichten zu erzählen. Heute wird diese Art in Deutschland als "Backpacker-Hip-Hop" klassifiziert, dem entspricht es aber nur teilweise, da ebenso Weed-Raps oder Frauen oder Geld oder sonst was in den Texten vorkommen. Es ist klassischer 90er Jahre Eastside Rap, textlich von vielen anderen Künstlern schon besser gemacht, aber eben doch völlig aussreichend für den Zweck der Platte. |
Durch die hohe Anzahl an Doppelreimen sowie Reimen innerhalb der Sätze kommt der Flow der MCs an manchen Stellen etwas genuschelt rüber. Für Leute außerhalb der Ostküste sind die Texte demnach auch schwer zu verstehen. Trotzdem passen die Flows zum Klangbild und liefern eben typischen Boom-Bap Sound. Tame One rappt etwas schneller als sein Kollege El, dieser spielt gerne mit Pausen auch innerhalb einzelner Zeilen. Auf dem ganzen Album ist Tame One der etwas talentiertere MC, man merkt ihm einfach den Hunger an und nimmt ihm eher den Battlerapper als Realität anstatt Fiktion ab. Ordentlich rappen können beide.
Produziert wurden die Beats von Shawn J-Period, V.I.C., Baby Paul und natürlich das Killerlied Collaboration of Mics von Lord Finesse. Der ganze Sound ist extrem samplelastig, wobei oft nur Sekundensamples verwendet werden welche dann leicht verändert im entsprechenden Track Verwendung finden. Als Samplevorlage dient alles, von Filmmusik zu Pop und Jazz. Die Produzenten zelebrieren mit dem Sound das "Diggin´" nach neuen Samples welches stundenlanges Durchstöbern von unbekannten Platten bedeutet um vielleicht das ein oder andere gute Sample zu entdecken. Auch die DJ - Komponente wird nicht vergessen und Hooks oder Anfänge von Songs werden mit guten Scratches belegt.
Kaufempfehlung für jeden Liebhaber des Boom-Bap 90er Jahre Sounds aus New York und Umgebung!
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Produziert wurden die Beats von Shawn J-Period, V.I.C., Baby Paul und natürlich das Killerlied Collaboration of Mics von Lord Finesse. Der ganze Sound ist extrem samplelastig, wobei oft nur Sekundensamples verwendet werden welche dann leicht verändert im entsprechenden Track Verwendung finden. Als Samplevorlage dient alles, von Filmmusik zu Pop und Jazz. Die Produzenten zelebrieren mit dem Sound das "Diggin´" nach neuen Samples welches stundenlanges Durchstöbern von unbekannten Platten bedeutet um vielleicht das ein oder andere gute Sample zu entdecken. Auch die DJ - Komponente wird nicht vergessen und Hooks oder Anfänge von Songs werden mit guten Scratches belegt.
Kaufempfehlung für jeden Liebhaber des Boom-Bap 90er Jahre Sounds aus New York und Umgebung!
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Tracklist & Lyrics
1. Art of Scratch (prod. Rob Tewlow)
2. Art of Facts (prod. Shawn J-Period)
3. 31 Bumrush (prod. Shawn J-Period)
4. To ya Chest (prod. Shawn J-Period)
5. Where yo skillz at? (prod. Shawn J-Period)
6. Collaboration of Mics feat. Lord Finesse & Lord Jamar (prod. Lord Finesse)
7. The Ultimate (prod. Baby Paul)
8. It´s gettin´ hot (prod. Mr. Walt)
9. This is da way (prod. V.I.C.)
10. The Interview (prod. V.I.C.)
11. Break it down feat. Mellow Max (prod. Shawn J-Period)
12. Skwad Training (prod. Baby Paul)
13. Ingredients to time travel (prod. Gruff Rhino)
14. Return to da Wrongside (prod. Shawn J-Period)
15. Who´s This? (prod. Shawn J-Period)
16. The Ultimate (Showbiz Remix)
1. Art of Scratch (prod. Rob Tewlow)
2. Art of Facts (prod. Shawn J-Period)
3. 31 Bumrush (prod. Shawn J-Period)
4. To ya Chest (prod. Shawn J-Period)
5. Where yo skillz at? (prod. Shawn J-Period)
6. Collaboration of Mics feat. Lord Finesse & Lord Jamar (prod. Lord Finesse)
7. The Ultimate (prod. Baby Paul)
8. It´s gettin´ hot (prod. Mr. Walt)
9. This is da way (prod. V.I.C.)
10. The Interview (prod. V.I.C.)
11. Break it down feat. Mellow Max (prod. Shawn J-Period)
12. Skwad Training (prod. Baby Paul)
13. Ingredients to time travel (prod. Gruff Rhino)
14. Return to da Wrongside (prod. Shawn J-Period)
15. Who´s This? (prod. Shawn J-Period)
16. The Ultimate (Showbiz Remix)
A Tribe Called Quest - Midnight Marauders
Das dritte Album von A Tribe called Quest "Midnight Marauders" wird, wie Euch vielleicht bekannt ist, in diversen Musikzeitschriften als eines der besten 10 HipHop-Alben gehandelt, die bis dato auf dem Markt erschienen sind. Diese doch wagemütige Behauptung wollte ich prüfen.
Ok....seits ihr bereit??
14 Tracks plus einem Bonus Track, dazwischen immer wieder kleine Interludes die den Zusammenhalt des Albums garantieren. Als MCs fungieren die beiden Jungs aus Jamaica-Queens New York Q-Tip und Phife Dawg. Der Produzent ist Ali Shaheed Muhammad.
Lyriks:
Allgemein gelten die Jahre 1992/93 als Umbruch im Hip-Hop zwischen dem typischen Oldschool-Rap mit viel Storytelling/Witz und dem bis heute, vor allem in New York, vorherrschendem Rap über eigentlich alles und nix. Da wird in einem Lied ein wenig "Streetknowledege", ein wenig Battlerap und ein wenig Repräsenterstyle abgefeiert, alles vermischt nur mit dem leichten Versuch es vielleicht doch in eine grobe Richtung zu lenken. Dabei ist definitv nix Schlechtes! Wers kann, der kann damit unterhaltsamer sein als so manch ausgekügelte Geschichte im Storytelling. Mit diesem Album haben wir eines der ersten, welches ausschließlich auf diese Art der Lyriks zurückgreift. Es gibt wohl immer mal wieder grobe Themen (zB in den Tracks "Midnight" & "God Lives Through") aber diese werden nicht kosequent verfolgt. Beide MCs besitzen ein ausgewogenes Selbstbewusstsein, beide habe Lust auf Battle und beide sind sehr politisch. Ein weiters wichtiges Element, welches in fast jedem Track zu hören ist, ist die Auseinandersetzung mit der Afro-Amerikanischen Kultur/Problemtaik und ihrem Stolz.
Kein Text wirkt langweilig, wobei man, möchte man wirklich alles verstehen, wirklich ein gutes Wissen über Afro-Amerikanische Geschichte haben muss. Es ist definitiv kein Gangster-Rap, jedoch bei weitem nicht so harmlos wie in der Retroperspektive häufig vermutet. Als Battlerapper ist vor allem Phife Dawg hervorzuheben, der in dem ein oder anderem Text sehr gute Lines von sich gibt.
Flow:
Hier hat Q-Tip die Nase vorn, einfach auch weil seine Stimme besser mit den Beats harmoniert. Der Flow ist dabei relativ modern und klingt wie in den 2000er aufgenommen. Außerdem auch typisch NY-Style mäßig ohne großen Tempowechsel oder Stimmvariationen, einfach nur straight Boom-Bap mäßig über den Beat, dabei aber immer schön locker. Kann man als HipHoper defenitiv feiern, auch wenn es mir auf die Dauer zu langweilig ist.
Beats:
Meiner Meinung nach das Schmankerl des Albums! Alleine die herrlichen Jazzsamples und ihre Verarbeitung ist top! Dazu noch wahnsinnig coole Drumms und immer wieder kleine Variationen innerhalb eines Beats, die auch beim 10ten hören noch überraschen. Pharrell Williams hat in einem Interview mal gesagt, dass dieses Album ihn beattechnisch am stärksten geprägt hat. Das hört man vor allem an den Drumms, die klingen teilweise wirklich wie die der Neptunes später (gebt euch "Hot Sex"....da kann man fast schon von "klauen" reden so sehr haben die Neptunes ihren Style daran orientiert!). Das Schöne an diesen Beat-Brettern ist auch, dass man sie sowohl zum chillen zu Hause aber auch zum absoluten Durchdrehen mit Genickbruch hören kann, kommt nur auf die Lautstärke an!
Meine Favoriten des Albums sind "Sucka Ni##a", "Oh my God" und "Hot Sex", wobei man wirklich sagen muss das man beatmäßig eigentlich die ganze Scheibe hören sollte!
Beats: 9/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Ok....seits ihr bereit??
14 Tracks plus einem Bonus Track, dazwischen immer wieder kleine Interludes die den Zusammenhalt des Albums garantieren. Als MCs fungieren die beiden Jungs aus Jamaica-Queens New York Q-Tip und Phife Dawg. Der Produzent ist Ali Shaheed Muhammad.
Lyriks:
Allgemein gelten die Jahre 1992/93 als Umbruch im Hip-Hop zwischen dem typischen Oldschool-Rap mit viel Storytelling/Witz und dem bis heute, vor allem in New York, vorherrschendem Rap über eigentlich alles und nix. Da wird in einem Lied ein wenig "Streetknowledege", ein wenig Battlerap und ein wenig Repräsenterstyle abgefeiert, alles vermischt nur mit dem leichten Versuch es vielleicht doch in eine grobe Richtung zu lenken. Dabei ist definitv nix Schlechtes! Wers kann, der kann damit unterhaltsamer sein als so manch ausgekügelte Geschichte im Storytelling. Mit diesem Album haben wir eines der ersten, welches ausschließlich auf diese Art der Lyriks zurückgreift. Es gibt wohl immer mal wieder grobe Themen (zB in den Tracks "Midnight" & "God Lives Through") aber diese werden nicht kosequent verfolgt. Beide MCs besitzen ein ausgewogenes Selbstbewusstsein, beide habe Lust auf Battle und beide sind sehr politisch. Ein weiters wichtiges Element, welches in fast jedem Track zu hören ist, ist die Auseinandersetzung mit der Afro-Amerikanischen Kultur/Problemtaik und ihrem Stolz.
Kein Text wirkt langweilig, wobei man, möchte man wirklich alles verstehen, wirklich ein gutes Wissen über Afro-Amerikanische Geschichte haben muss. Es ist definitiv kein Gangster-Rap, jedoch bei weitem nicht so harmlos wie in der Retroperspektive häufig vermutet. Als Battlerapper ist vor allem Phife Dawg hervorzuheben, der in dem ein oder anderem Text sehr gute Lines von sich gibt.
Flow:
Hier hat Q-Tip die Nase vorn, einfach auch weil seine Stimme besser mit den Beats harmoniert. Der Flow ist dabei relativ modern und klingt wie in den 2000er aufgenommen. Außerdem auch typisch NY-Style mäßig ohne großen Tempowechsel oder Stimmvariationen, einfach nur straight Boom-Bap mäßig über den Beat, dabei aber immer schön locker. Kann man als HipHoper defenitiv feiern, auch wenn es mir auf die Dauer zu langweilig ist.
Beats:
Meiner Meinung nach das Schmankerl des Albums! Alleine die herrlichen Jazzsamples und ihre Verarbeitung ist top! Dazu noch wahnsinnig coole Drumms und immer wieder kleine Variationen innerhalb eines Beats, die auch beim 10ten hören noch überraschen. Pharrell Williams hat in einem Interview mal gesagt, dass dieses Album ihn beattechnisch am stärksten geprägt hat. Das hört man vor allem an den Drumms, die klingen teilweise wirklich wie die der Neptunes später (gebt euch "Hot Sex"....da kann man fast schon von "klauen" reden so sehr haben die Neptunes ihren Style daran orientiert!). Das Schöne an diesen Beat-Brettern ist auch, dass man sie sowohl zum chillen zu Hause aber auch zum absoluten Durchdrehen mit Genickbruch hören kann, kommt nur auf die Lautstärke an!
Meine Favoriten des Albums sind "Sucka Ni##a", "Oh my God" und "Hot Sex", wobei man wirklich sagen muss das man beatmäßig eigentlich die ganze Scheibe hören sollte!
Beats: 9/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Tracklist & Lyrics
1. Midnight Marauders Tour Guide
2. Steve Biko (Stir It Up)
3. Award Tour feat. Trugoy the Dove
4. 8 Million Stories (prod. Skeff Anselm)
5. Sucka Nigga
6. Midnight feat. Raphael Wiggins
7. We Can Get Down
8. Electric Relaxation
9. Clap Your Hands
10. Oh my God feat. Busta Rhymes
11. Keep It Rollin feat. Large Professor (prod. Large Professor)
12. The Chase, Part II
13. Lyrics to Go
14. God Lives Through
15.Hot Sex
*All Songs produced by A Tribe Called Quest
The Beatnuts - A Musical Massacre
Psycho Les und Juju aus Queens/NY sind in den 90ern wohl auf fast jeder Hip-Hop Party gefeiert worden. Und wenn man sie nicht rappen gehört hat, so hat man bestimmt einen ihrer Beats irgendwo wiedererkannt. Seit 1993 veröffentlichen die zwei Hispanos als "The Beatnuts" Musik, das Album welches heute im Mittelpunkt steht war bereits ihr 6tes Release und erschien 1999 über Loud.
Die Beatnuts sind, wie sie früher auch in fast jedem Interview gesagt haben, Partymusiker. Ihre Texte sind entsprechend einseitig. Sie liefern Battlerap auf jedem Track, dass typische New Yorker Rapgespitte, welches einfach nur Zeile für Zeile erklärt, dass man selbst besser ist als alle anderen. Den Texten muss man also nicht unbedingt genau zuhören um ihren Sinn zu verstehen. Am bloßen Gespitte ist sicherlich nichts verkehrt, richtig gemacht kann es ziemlich lustig und unterhaltend sein, nur fehlt den Beatnuts hier ein wenig die Kreativität. Wenn z.B. Juju auf "Muchachacha" rappt ...taste dick when you kissin´ your girl? you should cuz she swallow more nuts then a squirrel dann stellt dieser doch eher mittelmäßige Part schon einen lyrischen Höhepunkt dieser Gruppe dar. Um ihren hispanischen Wurzeln (ihre Eltern sind kolumbianische bzw. dominikanische Einwanderer) treu zu bleiben fließen in ihren Texten auch immer wieder einzelne spanisch-englische Slangwörter ein, zwei Songs sind sogar fast komplett auf Spanisch gerappt ("Se Acabo", "Cocotaso"). Den lyrisch besten Part auf dem Album hat Common auf "Slam Pit", allgemein ist die Platte ziemlich reich an Features, welche fast alle, außer Biz Markie, interessantere Texte liefern als Juju und Psycho Les.
Der Flow der beiden ist ziemlich ähnlich und orientiert sich stark am typischen New Yorker Rap der 90er Jahre. Hört man das Album mehrere Male durch langweilt aber schnell die drückende Gleichheit beim Rappen. Fast keine Variation auf den unterschiedlichen Beats und überhaupt kein Tempowechsel sind hier zu erkennen. Fans von NY-Rap wird das nicht groß stören, bekanntes wird eben oft einfach konsumiert. Außerdem trägt die Geschwindigkeit der Beats den Flow, weshalb er beim einfachen Hören nicht weiter ins Gewicht fällt.
Das Highlight des Albums (und das Highlight der Beatnuts überhaupt!) sind wirklich die Beats. Wer auf Samples steht und die 90er Jahre der Eastcoast feiert, wird auch ihre Beats lieben. Hierbei sind wirklich die Samples der Höhepunkt. Als Produzententeam schaffen sie es wirklich nur durch das Schneiden, Choppen und Pitchen eines Samples (häufig aus spanischen Liedern) einen Partysong oder einen Ohrwurm zu kreieren. Am bekanntesten dürfte ihr Sample von "Watch Out Now" sein, dass ein paar Jahre später dank Jennifer Lopez` Blockambitionen weltweite Bekanntheit erlangte. Auch die Beats von "I Love it" oder "Turn it out" sind Banger! Wenn man das Album einfach nur als gute Partymusik mit einfachem Rap betrachtet hat man definitiv seinen Spaß daran und auch Spaß an den Beatnuts allgemein. Mehr wollen sie auch nicht sein.
Beats: 9/10
Flow: 6/10
Text: 5/10
Die Beatnuts sind, wie sie früher auch in fast jedem Interview gesagt haben, Partymusiker. Ihre Texte sind entsprechend einseitig. Sie liefern Battlerap auf jedem Track, dass typische New Yorker Rapgespitte, welches einfach nur Zeile für Zeile erklärt, dass man selbst besser ist als alle anderen. Den Texten muss man also nicht unbedingt genau zuhören um ihren Sinn zu verstehen. Am bloßen Gespitte ist sicherlich nichts verkehrt, richtig gemacht kann es ziemlich lustig und unterhaltend sein, nur fehlt den Beatnuts hier ein wenig die Kreativität. Wenn z.B. Juju auf "Muchachacha" rappt ...taste dick when you kissin´ your girl? you should cuz she swallow more nuts then a squirrel dann stellt dieser doch eher mittelmäßige Part schon einen lyrischen Höhepunkt dieser Gruppe dar. Um ihren hispanischen Wurzeln (ihre Eltern sind kolumbianische bzw. dominikanische Einwanderer) treu zu bleiben fließen in ihren Texten auch immer wieder einzelne spanisch-englische Slangwörter ein, zwei Songs sind sogar fast komplett auf Spanisch gerappt ("Se Acabo", "Cocotaso"). Den lyrisch besten Part auf dem Album hat Common auf "Slam Pit", allgemein ist die Platte ziemlich reich an Features, welche fast alle, außer Biz Markie, interessantere Texte liefern als Juju und Psycho Les.
Der Flow der beiden ist ziemlich ähnlich und orientiert sich stark am typischen New Yorker Rap der 90er Jahre. Hört man das Album mehrere Male durch langweilt aber schnell die drückende Gleichheit beim Rappen. Fast keine Variation auf den unterschiedlichen Beats und überhaupt kein Tempowechsel sind hier zu erkennen. Fans von NY-Rap wird das nicht groß stören, bekanntes wird eben oft einfach konsumiert. Außerdem trägt die Geschwindigkeit der Beats den Flow, weshalb er beim einfachen Hören nicht weiter ins Gewicht fällt.
Das Highlight des Albums (und das Highlight der Beatnuts überhaupt!) sind wirklich die Beats. Wer auf Samples steht und die 90er Jahre der Eastcoast feiert, wird auch ihre Beats lieben. Hierbei sind wirklich die Samples der Höhepunkt. Als Produzententeam schaffen sie es wirklich nur durch das Schneiden, Choppen und Pitchen eines Samples (häufig aus spanischen Liedern) einen Partysong oder einen Ohrwurm zu kreieren. Am bekanntesten dürfte ihr Sample von "Watch Out Now" sein, dass ein paar Jahre später dank Jennifer Lopez` Blockambitionen weltweite Bekanntheit erlangte. Auch die Beats von "I Love it" oder "Turn it out" sind Banger! Wenn man das Album einfach nur als gute Partymusik mit einfachem Rap betrachtet hat man definitiv seinen Spaß daran und auch Spaß an den Beatnuts allgemein. Mehr wollen sie auch nicht sein.
Beats: 9/10
Flow: 6/10
Text: 5/10
Big Pun - Capital Punishment
Der erste Latino - Rapper mit Platinalbum und der wahrscheinlich dickste MC den die Welt je gesehen hat: Big Pun. Aber es ist eine Schande den aus der South Bronx stammende Rapper und Terror Squad Member nur auf diese zwei Eigenschaften zu reduzieren. Dieser Typ hat soviel mehr zu bieten, am besten beweist das sein Erstlingswerk Capital Punishment das 1998 durch Loud Records der Welt den Kopf verdreht hat.
Textlich wird hier ein Feuerwerk geboten, dass jedem Hip-Hop Fan des Eastside-Sounds die Kinnlade auf den Boden schmettert. Dieser Typ liefert Rapzeilen die Mikrofone schmelzen lassen. Zuerst sei mal sein Talent als Battlerapper hervorzuheben, denn ein guter Teil des Albums ist in der Tradition des Battleraps geschrieben. Es geht bei dieser Kunstform darum seine Gegner lyrisch und reimtechnisch so anzugreifen und klein zu machen, dass der Gegner sich am besten nicht mehr traut auch nur einen Mucks von sich zu geben aus Angst sich zu blamieren. Und hierbei ist nicht gemeint das einfache Beleidigungen oder Drohungen von Gewalt ausreichen. Man sollte also schon ein wenig kreativ sein um Battlerapper zu beeindrucken. Big Pun schafft das mit Wortwitz, Punshlines und lyrischer Gewalt, er haut dich so gegen die Wand in diesem Genre, dass du denkst er sitzt mit seinen fast 300Kg auf deinem Brustkorb. Weiterhin erheitert er den Fan mit Straßengeschichten. Der Typ war Obdachlos und hat bittere Armut durchgemacht, seine Mutter war direktes Opfer der Crack-Epedemie die in den 80er Jahren in der Bronx geherrscht hat und jetzt ist er Mitglied einer Gang die bis zu 100 Leute stark die South Bronx beherrscht...seine Geschichten besitzen also etwas Gewicht. Er berichtet von gewaltsamen Überfällen, Stick-Ups und Außeinandersetzungen mit der Polizei. Ein Gangsterrapper der versteht, dass "Gangster-Sein" im Rap ein Unterhaltungsmittel ist welches durch cooles Storytelling und nicht durch dummes Gefluche betrieben wird! Natürlich gibt es dann noch die Playboy-Seite von Big Pun, der auch ein paar Songs gewindemt werden. I´m not a Player I just fuck a lot fasst dies eigentlich recht gut zusammen. Er macht sich darüber lustig wie er früher keine Frauen bekam und jetzt als Bronx-Legende mit schönen Autos die hübschesten Geschöpfe in seinem Schlafzimmer hat. Selbstironie kommt hier nicht zu kurz und sonst ist er einfach ein Mann der das Leben zu genießen versteht.
Das Big Pun Style besitzt erkennt man nicht nur an der Ski-Brille die er sich auf dem Albumcover um den Schädel schnallt (lasst uns bitte nie den Trend Ende der 90er vergessen, als es cool war für Rapper einfach mal ne Ski-Brille auf der Stirn zu tragen! Hip-Hop ist unglaublich.). Sein Rap-Style ist auch außergewöhnlich. Er reimt nicht einfach nur die Worte am Ende seiner Zeilen, er macht Doppel- und Trippelreime, er reimt zwischen den Sätzen, manchmal glaube ich er reimt sogar ganze Zeilen aufeinander. Dazu ein Uptempo Flow mit dem leichtem Schnarchton, wenn die Backen wackeln weil er am Luftholen ist. Unglaublich guter MC. Mit Featuregästen von Inspectah Deck, Black Thought, Noreaga zu Fat Joe und Prodigy of Mobb Deep hat er eine gute und talentierte Mischung auf dem Album und er plättet sie alle auf den jeweiligen Songs. Der Typ ist tatsächlich auf jedem Song der beste MC, egal wer mit drauf ist. Perfekter Einstand zu einem Soloalbum.
Die Beats kommen u.a. von Juju, Domingo, L.E.S., RZA, Rockwilder, Younglord und Showbiz. Allesamt auf hohem Niveau produziert, schön im Soundbild von New York mit Samples und Boom-Bap Drumm verarbeitet. Abwechslung bringt der leichte Karibiksound mit einem Sample von Johnny Osbourne´s Ready or Not, super finde ich persönlich auch die Verwendung des Samples vom Ritt der Walküren, dem bekannten Stück von Richard Wagner das spätestens seit der Szene in Apocalypse Now Einzug in die Moderne gefunden hat. Da rappt dann ein 300Kg Typ aus der South Bronx auf ein Stück der Nibelungensaga bei dem die Walküren zur Walhalla in den Krieg ziehen, und dieser Typ fängt mit seinem Flow dieses Gefühl der Mächtigkeit ebensogut ein wie alle Trompeten von Wagner. Wenn das kein Beweis für die Kunstform des Gangsterraps ist, dann weiß ich auch nicht mehr. Starkes Album!!
Beats: 9/10
Flow: 9/10
Text: 10/10
Textlich wird hier ein Feuerwerk geboten, dass jedem Hip-Hop Fan des Eastside-Sounds die Kinnlade auf den Boden schmettert. Dieser Typ liefert Rapzeilen die Mikrofone schmelzen lassen. Zuerst sei mal sein Talent als Battlerapper hervorzuheben, denn ein guter Teil des Albums ist in der Tradition des Battleraps geschrieben. Es geht bei dieser Kunstform darum seine Gegner lyrisch und reimtechnisch so anzugreifen und klein zu machen, dass der Gegner sich am besten nicht mehr traut auch nur einen Mucks von sich zu geben aus Angst sich zu blamieren. Und hierbei ist nicht gemeint das einfache Beleidigungen oder Drohungen von Gewalt ausreichen. Man sollte also schon ein wenig kreativ sein um Battlerapper zu beeindrucken. Big Pun schafft das mit Wortwitz, Punshlines und lyrischer Gewalt, er haut dich so gegen die Wand in diesem Genre, dass du denkst er sitzt mit seinen fast 300Kg auf deinem Brustkorb. Weiterhin erheitert er den Fan mit Straßengeschichten. Der Typ war Obdachlos und hat bittere Armut durchgemacht, seine Mutter war direktes Opfer der Crack-Epedemie die in den 80er Jahren in der Bronx geherrscht hat und jetzt ist er Mitglied einer Gang die bis zu 100 Leute stark die South Bronx beherrscht...seine Geschichten besitzen also etwas Gewicht. Er berichtet von gewaltsamen Überfällen, Stick-Ups und Außeinandersetzungen mit der Polizei. Ein Gangsterrapper der versteht, dass "Gangster-Sein" im Rap ein Unterhaltungsmittel ist welches durch cooles Storytelling und nicht durch dummes Gefluche betrieben wird! Natürlich gibt es dann noch die Playboy-Seite von Big Pun, der auch ein paar Songs gewindemt werden. I´m not a Player I just fuck a lot fasst dies eigentlich recht gut zusammen. Er macht sich darüber lustig wie er früher keine Frauen bekam und jetzt als Bronx-Legende mit schönen Autos die hübschesten Geschöpfe in seinem Schlafzimmer hat. Selbstironie kommt hier nicht zu kurz und sonst ist er einfach ein Mann der das Leben zu genießen versteht.
Das Big Pun Style besitzt erkennt man nicht nur an der Ski-Brille die er sich auf dem Albumcover um den Schädel schnallt (lasst uns bitte nie den Trend Ende der 90er vergessen, als es cool war für Rapper einfach mal ne Ski-Brille auf der Stirn zu tragen! Hip-Hop ist unglaublich.). Sein Rap-Style ist auch außergewöhnlich. Er reimt nicht einfach nur die Worte am Ende seiner Zeilen, er macht Doppel- und Trippelreime, er reimt zwischen den Sätzen, manchmal glaube ich er reimt sogar ganze Zeilen aufeinander. Dazu ein Uptempo Flow mit dem leichtem Schnarchton, wenn die Backen wackeln weil er am Luftholen ist. Unglaublich guter MC. Mit Featuregästen von Inspectah Deck, Black Thought, Noreaga zu Fat Joe und Prodigy of Mobb Deep hat er eine gute und talentierte Mischung auf dem Album und er plättet sie alle auf den jeweiligen Songs. Der Typ ist tatsächlich auf jedem Song der beste MC, egal wer mit drauf ist. Perfekter Einstand zu einem Soloalbum.
Die Beats kommen u.a. von Juju, Domingo, L.E.S., RZA, Rockwilder, Younglord und Showbiz. Allesamt auf hohem Niveau produziert, schön im Soundbild von New York mit Samples und Boom-Bap Drumm verarbeitet. Abwechslung bringt der leichte Karibiksound mit einem Sample von Johnny Osbourne´s Ready or Not, super finde ich persönlich auch die Verwendung des Samples vom Ritt der Walküren, dem bekannten Stück von Richard Wagner das spätestens seit der Szene in Apocalypse Now Einzug in die Moderne gefunden hat. Da rappt dann ein 300Kg Typ aus der South Bronx auf ein Stück der Nibelungensaga bei dem die Walküren zur Walhalla in den Krieg ziehen, und dieser Typ fängt mit seinem Flow dieses Gefühl der Mächtigkeit ebensogut ein wie alle Trompeten von Wagner. Wenn das kein Beweis für die Kunstform des Gangsterraps ist, dann weiß ich auch nicht mehr. Starkes Album!!
Beats: 9/10
Flow: 9/10
Text: 10/10
Boot Camp Clik - For The People
Letzte Woche war ich musikalisch in Brooklyn NY unterwegs.
Das erste Boot Camp Clik Album "For the People" erschien 1997 nachdem die einzelnen Mitglieder dieser Gruppe schon mächtig Erfolg hatten mit anderen Alben. Black Moon hat 1993 aufsehen erlangt mit "Who Got Da Props?" und das Smif-N-Wessun Ding von 1994 mit Liedern wie "Bucktown" oder "Wrekonize" ist für Leute die mit NY-Rap aufgewachsen sind so wichtig wie ER für Krankenhausserien. Zudem gabs hier auch schon die Jungs von O.G.C und natürlich Heltah Skeltah, die mit Killerflows Beats zerstückelt haben. Außerdem noch das Produzentenesemble Da Beatminerz, welche den grimmigen und dreckigen NY-Sound auf den Vorgängeralben so geprägt haben, man (d.h. ich) war also gespannt auf "For the People".
Leider völlig umsonst!
Beattechnisch ist das Ding überhaupt nicht von den Da Beatminerz geprägt, sie haben keinen Song produziert, weshalb weiß kein Mensch. Die Beats sind deswegen auch leider nur Mittelmaß. Man bekommt Durchschnittswahre d.h. ordentliche Boom-Bap Beats mit eingespielten Instrumentals die nirgends überraschen. Natürlich sind sie ein wenig düster, und dann auch wieder ein wenig fröhlich, alles schön gleichmäßig und auf Dauer ermüdent. Der NY-Sound dieser Zeit ist durchaus erkennbar, es gab aber bei weitem bessere, selbst aus dem Boot Camp Clik Umfeld!
Lyrisch ist die Scheibe genauso uninteressant wie die Beats. Selbstverständlich ist es schwierig einen Haufen MCs mit eigenen Egos zusammen ins Studio zu bekommen, damit sie dort zusammen ein Konzept entwickeln und dieses auf die Songs übertragen, wird auch nicht verlangt, aber ein wenig Zusammenhang innerhalb der Songs kann schon erwartet werden. Man hat hier aber den Eindruck, dass die Jungs einfach getrennt ihre paar Zeilen geschrieben haben und dann halt irgendwie das ganze Zeug im Studio aufgenommen haben. Zudem sind wirkliche Boot Camp Clik Member auf dem Album auch eher spärlich vertreten (Ausnahme: Buckshot), viel wird von neuen Künstlern wie Illa Noyz gerappt. Die Texte sind schnell erläutert: Eine Mischung aus "Representer-Lyrics" und "Battlerap" mit ein wenig "Streetknowledge" aus dem Black Nation from Allah Umfeld, mehr gibts hier nicht. Manchmal etwas Wortwitz, und der ein oder andere lustige Vergleich heben die Stimmung des Zuhörers, wird aber viel zu wenig geliefert.
Der Flow der Mcs ist der Höhepunkt des Albums. Nicht so fresh und cool wie auf ihren Solo-projekten aber immer noch typisch Boot Camp, wie man sie einfach feiert. Ein Kollege von mir hat mal gesagt, die sind so cool die "scheißen Eiswürfel". Und das stimmt! Jeder Text klingt super entspannt auf den Beats, die Reime sind dicht nebeneinander gesetzt, was den Tempowechsel beim rappen fördert, nix klingt gezwungen und die eher mittelmäßigen Beats bekommen durch diese Rapcoolness ein Licht welches ihnen eigentlich nicht zusteht.
Meine Favoriten auf dem Album sind "Night Riders" und "Blackout", hier fühlt man ein wenig den Zauber und die Möglichkeiten dieser Clik, jedoch auch nicht ganz so cool wie auf den Soloalben.
Beats: 5/10
Flow: 7/10
Text: 5/10
Das erste Boot Camp Clik Album "For the People" erschien 1997 nachdem die einzelnen Mitglieder dieser Gruppe schon mächtig Erfolg hatten mit anderen Alben. Black Moon hat 1993 aufsehen erlangt mit "Who Got Da Props?" und das Smif-N-Wessun Ding von 1994 mit Liedern wie "Bucktown" oder "Wrekonize" ist für Leute die mit NY-Rap aufgewachsen sind so wichtig wie ER für Krankenhausserien. Zudem gabs hier auch schon die Jungs von O.G.C und natürlich Heltah Skeltah, die mit Killerflows Beats zerstückelt haben. Außerdem noch das Produzentenesemble Da Beatminerz, welche den grimmigen und dreckigen NY-Sound auf den Vorgängeralben so geprägt haben, man (d.h. ich) war also gespannt auf "For the People".
Leider völlig umsonst!
Beattechnisch ist das Ding überhaupt nicht von den Da Beatminerz geprägt, sie haben keinen Song produziert, weshalb weiß kein Mensch. Die Beats sind deswegen auch leider nur Mittelmaß. Man bekommt Durchschnittswahre d.h. ordentliche Boom-Bap Beats mit eingespielten Instrumentals die nirgends überraschen. Natürlich sind sie ein wenig düster, und dann auch wieder ein wenig fröhlich, alles schön gleichmäßig und auf Dauer ermüdent. Der NY-Sound dieser Zeit ist durchaus erkennbar, es gab aber bei weitem bessere, selbst aus dem Boot Camp Clik Umfeld!
Lyrisch ist die Scheibe genauso uninteressant wie die Beats. Selbstverständlich ist es schwierig einen Haufen MCs mit eigenen Egos zusammen ins Studio zu bekommen, damit sie dort zusammen ein Konzept entwickeln und dieses auf die Songs übertragen, wird auch nicht verlangt, aber ein wenig Zusammenhang innerhalb der Songs kann schon erwartet werden. Man hat hier aber den Eindruck, dass die Jungs einfach getrennt ihre paar Zeilen geschrieben haben und dann halt irgendwie das ganze Zeug im Studio aufgenommen haben. Zudem sind wirkliche Boot Camp Clik Member auf dem Album auch eher spärlich vertreten (Ausnahme: Buckshot), viel wird von neuen Künstlern wie Illa Noyz gerappt. Die Texte sind schnell erläutert: Eine Mischung aus "Representer-Lyrics" und "Battlerap" mit ein wenig "Streetknowledge" aus dem Black Nation from Allah Umfeld, mehr gibts hier nicht. Manchmal etwas Wortwitz, und der ein oder andere lustige Vergleich heben die Stimmung des Zuhörers, wird aber viel zu wenig geliefert.
Der Flow der Mcs ist der Höhepunkt des Albums. Nicht so fresh und cool wie auf ihren Solo-projekten aber immer noch typisch Boot Camp, wie man sie einfach feiert. Ein Kollege von mir hat mal gesagt, die sind so cool die "scheißen Eiswürfel". Und das stimmt! Jeder Text klingt super entspannt auf den Beats, die Reime sind dicht nebeneinander gesetzt, was den Tempowechsel beim rappen fördert, nix klingt gezwungen und die eher mittelmäßigen Beats bekommen durch diese Rapcoolness ein Licht welches ihnen eigentlich nicht zusteht.
Meine Favoriten auf dem Album sind "Night Riders" und "Blackout", hier fühlt man ein wenig den Zauber und die Möglichkeiten dieser Clik, jedoch auch nicht ganz so cool wie auf den Soloalben.
Beats: 5/10
Flow: 7/10
Text: 5/10
B Rich - 80 Dimes
Baltimore ist was Rap angeht ein ziemlich unbeschriebenes Blatt. Regionale Künstler gibt es wohl wie in jeder anderen Großstadt auch, nur haben diese es nicht geschafft Aufmerksamkeit auch außerhalb von Maryland zu erzeugen. Vor zwei Wochen haben die Ravens den Super Bowl gewonnen und ich bin gerade bei Staffel vier von der Baltimore-Serie "The Wire" angekommen, wird also höchste Zeit das auch die Musik dieser Stadt ein wenig Beachtung findet.
B Rich kommt aus Baltimore und schaffte es mit der Single "Whoa" tatsächlich auch außerhalb der Stadt Hörer zu finden. Wahrscheinlich dachte Atlantic, dass hier ein aufstrebender Star in einem noch neuen Markt auf sie wartet und veröffentlichte das Album "80 Dimes". Leider war diese Mühe umsonst. Das Album floppte gewaltig und B Rich ist heute eigentlich niemandem mehr ein Begriff. Vielleicht liegt diese Tatsache aber auch einfach an seiner Qualität als Rapper.
Textlich versucht er ein ziemlich breites Feld auf dem Album abzudecken. Es gibt den Partysong "Whoa", den nachdenklichen "Letter to the Lord" oder den Battletrack "Back to the Streets". Hierbei merkt man definitiv, dass B Rich sich Mühe gibt dem Hörer textlich eine unterhaltsame Story zu präsentieren nur fehlt es ihm leider am Talent. Die Stories sind deswegen leicht fade und langweilen schon beim zweiten hören. Er ist kein Gangster-Rapper und natürlich verlangt auch keiner, dass immer die krassesten Geschichten präsentiert werden, nur sollte man schon versuchen den Hörer auf irgendeine Weise bei der Stange zu halten. Auch wenn die Ideen für die jeweiligen Songs gut sind, sind die Texte dazu leider nicht mehr als Phrasen ohne wirkliche Pointe.
Der Flow ist eigentlich ähnlich wie die Texte. Man merkt die gute Absicht, aber es fehlt einfach das Talent, welches Überraschungseffekte garantiert. B Rich flowt auf jedem Song ähnlich, ohne wirklich ein Gefühl für seine Musik beim Hörer zu hinterlassen. Hierbei sei nicht gesagt, dass der Mann überhaupt nicht rappen kann, so ist es bestimmt nicht, nur fehlt es einfach an einer Identifikationsfläche, an einem klaren Profil welches Fans gewinnt und Herz für die Musik entwickelt. Ein leicht gesungener Rapstil, welcher auf jedem Track das gleiche Reimschema verwendet ist dafür aber einfach zu wenig.
Die Beats überraschen leicht, nicht weil sie sonderlich gut sind, sondern weil sie mehr an den Sound von New Orleans erinnern als an die typischen Boom Bap Eastside Beats. Oft denkt man beim hören an eine Mischung aus Gospel und Shuffle Sound und fragt sich, ob dieses Gefühl tatsächlich beabsichtigt war. Dabei sind die schnelleren Beats eigentlich vom Rhythmus gut tanzbar, klingen aber zum wirklichen Tanzen zu unsauber produziert. Vielleicht wollte hier ein A&R einen eigenen Sound schaffen, da er merkte, dass der Rap nicht ausreicht um einzuschlagen, leider ist auch dieser eigene Sound nicht ganz das Gelbe vom Ei.
Ein höchstens durchschnittliches Album. Baltimore muss leider weiterhin auf einen Rapstar verzichten.
Beats: 5/10
Flow: 5/10
Text: 5/10
B Rich kommt aus Baltimore und schaffte es mit der Single "Whoa" tatsächlich auch außerhalb der Stadt Hörer zu finden. Wahrscheinlich dachte Atlantic, dass hier ein aufstrebender Star in einem noch neuen Markt auf sie wartet und veröffentlichte das Album "80 Dimes". Leider war diese Mühe umsonst. Das Album floppte gewaltig und B Rich ist heute eigentlich niemandem mehr ein Begriff. Vielleicht liegt diese Tatsache aber auch einfach an seiner Qualität als Rapper.
Textlich versucht er ein ziemlich breites Feld auf dem Album abzudecken. Es gibt den Partysong "Whoa", den nachdenklichen "Letter to the Lord" oder den Battletrack "Back to the Streets". Hierbei merkt man definitiv, dass B Rich sich Mühe gibt dem Hörer textlich eine unterhaltsame Story zu präsentieren nur fehlt es ihm leider am Talent. Die Stories sind deswegen leicht fade und langweilen schon beim zweiten hören. Er ist kein Gangster-Rapper und natürlich verlangt auch keiner, dass immer die krassesten Geschichten präsentiert werden, nur sollte man schon versuchen den Hörer auf irgendeine Weise bei der Stange zu halten. Auch wenn die Ideen für die jeweiligen Songs gut sind, sind die Texte dazu leider nicht mehr als Phrasen ohne wirkliche Pointe.
Der Flow ist eigentlich ähnlich wie die Texte. Man merkt die gute Absicht, aber es fehlt einfach das Talent, welches Überraschungseffekte garantiert. B Rich flowt auf jedem Song ähnlich, ohne wirklich ein Gefühl für seine Musik beim Hörer zu hinterlassen. Hierbei sei nicht gesagt, dass der Mann überhaupt nicht rappen kann, so ist es bestimmt nicht, nur fehlt es einfach an einer Identifikationsfläche, an einem klaren Profil welches Fans gewinnt und Herz für die Musik entwickelt. Ein leicht gesungener Rapstil, welcher auf jedem Track das gleiche Reimschema verwendet ist dafür aber einfach zu wenig.
Die Beats überraschen leicht, nicht weil sie sonderlich gut sind, sondern weil sie mehr an den Sound von New Orleans erinnern als an die typischen Boom Bap Eastside Beats. Oft denkt man beim hören an eine Mischung aus Gospel und Shuffle Sound und fragt sich, ob dieses Gefühl tatsächlich beabsichtigt war. Dabei sind die schnelleren Beats eigentlich vom Rhythmus gut tanzbar, klingen aber zum wirklichen Tanzen zu unsauber produziert. Vielleicht wollte hier ein A&R einen eigenen Sound schaffen, da er merkte, dass der Rap nicht ausreicht um einzuschlagen, leider ist auch dieser eigene Sound nicht ganz das Gelbe vom Ei.
Ein höchstens durchschnittliches Album. Baltimore muss leider weiterhin auf einen Rapstar verzichten.
Beats: 5/10
Flow: 5/10
Text: 5/10
Busta Rhymes - The Big Bang
Nach 16 Jahren als MC veröffentlichte Busta Rhymes 2006 sein siebtes Soloalbum The Big Bang über Aftermath Records. Die Kollaboration mit Dr. Dre wurde von den (Hip-Hop) Medien heiß erwartet, da schon Lieder wie Break Ya Neck einen angenehmen Vorgeschmack hinterlassen haben. Der Rapper aus Flatbush/Brooklyn hatte also die Chance seinen schon existenten Legendenstatus nochmals zu erweitern.
Busta Rhymes hatte viel zu erzählen auf diesem Werk, sein sechtes Album kam 2002 auf den Markt, so gab es genug Auswahl an Songs für das Album die verschiedenste Themen bearbeiten. Es geht einmal um New York und den unvergleichlichen Ego den die Stadt ihren Kindern mitgibt, es geht darum, dass der ganze Rapnachwuchs nicht das Niveau der Rapper der 90er Jahre erreichen kann. Es geht um das Leben im Ghetto und wie es den Charakter formt und es geht um Busta´s eigenes Leben als armer Jugendlicher und reicher Rapstar. Dazwischen kommen New York typische Punshline Raps und Geschichten über Frauen im Club oder über Frauen als bester Partner. Leider fehlen auf dem Album die alten Flipmode Kollegen, allerdings wird mit Nas, Raekwon, Missy Elliot oder Q-Tip hochkarätiger Ersatz geliefert. Die Texte sind sehr direkt gehalten, man merkt das dieser Mann ein bewegtes Leben hinter sich hat und viele Erfahrungen besitzt die er hier mit dem Hörer teilt. Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz, vor allem bei den poppigeren Songs für den Club. Er ist kein besonderer Lyricist, aber er trägt Themen auf diesem Album gekonnt über die Beats.
Das markanteste an Busta Rhymes ist seine Stimme und der Flow. Wie ein dunkler Donner rollt er über das Album, dabei hat er als einer der wenigen New Yorker den Chopperstyle, das schnelle aber durchaus melodische Rappen, perfektioniert. Wenn er anfängt Gas zu geben ist auch nach 16 Jahren eine Wildheit durch die Boxen zu spüren. Das Album hat natürlich, weil Aftermath, eine etwas dem "Mainstream" zugewande Komponente. Die Hooks lassen das deutlich werden. Das ist wohl gut für den Verkauf, bremst meiner Meinung nach aber ein wenig das Potential von Busta Rhymes die Beats mit der Stimme in der Luft zu zerhacken.
Produziert haben Dr. Dre, Timbaland, will i. am, Swizz Beatz, DJ Scratch, JellyRoll und J Dilla. Bis auf zwei Ausnahmen sind alles Top-Dinger geworden. Man merkt das hier ein sehr professionelles Herangehen stattgefunden hat. Die Beats klingen extrem sauber und repräsentieren den einzelnen Sound ihrer Macher wieder, d.h. Piano-Loops und scharfe Snares bei Dr. Dre, nur Bass mit Pausen bei Swizz Beatz usw. Auch hier wurde wieder (erfolgreich) versucht etwas für den Club und die Charts zu erschaffen. Mir persönlich wäre ein Album ausschließlich mit Beats von DJ Scratch und J Dilla lieber gewesen, einfach weils mir besser passt für Busta, aber eigentlich wurde das Erwartungsniveau erfüllt. Fans von Busta Rhymes und Aftermath kommen bei diesem Album voll auf ihre Kosten!
Beats: 8/10
Flow: 8/10
Text: 7/10
Busta Rhymes hatte viel zu erzählen auf diesem Werk, sein sechtes Album kam 2002 auf den Markt, so gab es genug Auswahl an Songs für das Album die verschiedenste Themen bearbeiten. Es geht einmal um New York und den unvergleichlichen Ego den die Stadt ihren Kindern mitgibt, es geht darum, dass der ganze Rapnachwuchs nicht das Niveau der Rapper der 90er Jahre erreichen kann. Es geht um das Leben im Ghetto und wie es den Charakter formt und es geht um Busta´s eigenes Leben als armer Jugendlicher und reicher Rapstar. Dazwischen kommen New York typische Punshline Raps und Geschichten über Frauen im Club oder über Frauen als bester Partner. Leider fehlen auf dem Album die alten Flipmode Kollegen, allerdings wird mit Nas, Raekwon, Missy Elliot oder Q-Tip hochkarätiger Ersatz geliefert. Die Texte sind sehr direkt gehalten, man merkt das dieser Mann ein bewegtes Leben hinter sich hat und viele Erfahrungen besitzt die er hier mit dem Hörer teilt. Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz, vor allem bei den poppigeren Songs für den Club. Er ist kein besonderer Lyricist, aber er trägt Themen auf diesem Album gekonnt über die Beats.
Das markanteste an Busta Rhymes ist seine Stimme und der Flow. Wie ein dunkler Donner rollt er über das Album, dabei hat er als einer der wenigen New Yorker den Chopperstyle, das schnelle aber durchaus melodische Rappen, perfektioniert. Wenn er anfängt Gas zu geben ist auch nach 16 Jahren eine Wildheit durch die Boxen zu spüren. Das Album hat natürlich, weil Aftermath, eine etwas dem "Mainstream" zugewande Komponente. Die Hooks lassen das deutlich werden. Das ist wohl gut für den Verkauf, bremst meiner Meinung nach aber ein wenig das Potential von Busta Rhymes die Beats mit der Stimme in der Luft zu zerhacken.
Produziert haben Dr. Dre, Timbaland, will i. am, Swizz Beatz, DJ Scratch, JellyRoll und J Dilla. Bis auf zwei Ausnahmen sind alles Top-Dinger geworden. Man merkt das hier ein sehr professionelles Herangehen stattgefunden hat. Die Beats klingen extrem sauber und repräsentieren den einzelnen Sound ihrer Macher wieder, d.h. Piano-Loops und scharfe Snares bei Dr. Dre, nur Bass mit Pausen bei Swizz Beatz usw. Auch hier wurde wieder (erfolgreich) versucht etwas für den Club und die Charts zu erschaffen. Mir persönlich wäre ein Album ausschließlich mit Beats von DJ Scratch und J Dilla lieber gewesen, einfach weils mir besser passt für Busta, aber eigentlich wurde das Erwartungsniveau erfüllt. Fans von Busta Rhymes und Aftermath kommen bei diesem Album voll auf ihre Kosten!
Beats: 8/10
Flow: 8/10
Text: 7/10
The Clipse - Lord Willin´
Die Gegend um Virginia Beach (the 7 cities) ist vielen Musikliebhabern kein Begriff obwohl hier großartige Produzenten (u.a. Timbaland) aufgewachsen sind. Das änderte sich im Jahr 2002 als die Brüder Pusha T und No Malice als The Clipse ihr erstes Album über Star Trek veröffentlichten.
Mit 25 und 30 Jahren waren beide MCs in den Straßen von Virginia schon bekannt als Drogendealer. Der Sound und die Texte ihres ersten Albums spiegelt diesen Lebensstil in jeder Phase wieder. Kein (mir bisher bekanntes) Rapalbum beschäftigt sich so sehr mit Kokain wie Lord Willin´ es tut, hier wird der Hörer in jeden Schritt des Geschäfts mit dem weißen Gold eingeführt und alle Besonderheiten werden dargestellt. Die Gründe mit dem Drogenhandel zu beginnen liegen bei beiden nicht nur in der hohen Gewinnspanne des Produkts sondern auch in der Familie, schon die Großmutter hat eigenes Pulver aus den Bahamas importiert und in Virginia unter die Leute gebracht. Zudem spielen im Leben von Pusha und Malice auch Handfeuerwaffen jeder Art und natürlich Frauen eine entscheidende Rolle, jedoch werden beide Subjekte immer im Bezug zum eigentlichen Geschäft dargestellt. Überrascht hat mich die textliche Schärfe und Wortgewandheit der beiden MCs da man von Drogendealern eigentlich keine großartigen verbalen Fähigkeiten erwartet.The Clipse heben sich mit kalten Wortspielen und einer herrlichen Arroganz sehr deutlich vom durchschnittlichen Rap der Eastside ab, die diesen frischen Wind aus Virginia auch nicht wieder loswerden wird. Zum großen Paukenschlag fehlt es wohl noch an Konsistenz, der erste Schritt wurde aber gemacht.
Als Brüder sind die Stimmen der Beiden schon von der Genetik her sehr ähnlich, mit dem ebenso gleichen Flow fällt es dem Hörer oftmal schwer genau zu wissen wer gerade am rappen ist. Wie das Pulver das sie auf die Straße bringen knallen sie trocken über die Beats. Eine gewisse Kälte zu jedem Fremden wird gut über die arrogante Stimmlage signalisiert. Man kann nicht verleugnen das The Clipse "cool" rüberkommen, allerdings fehlt es zur musikalischen Erleuchtung zwischen den Liedern an Abwechslung. Gelungen sind die von Pharrell Williams eingesungenen Hooks, die der Hip-Hop und Pop Welt ab 2002 sehr häufig um die Ohren schwirren werden.
Als Labelchefs und "Entdecker" der Clipse haben The Neptunes jeden Song produziert. Die markanten, trockenen Drummsets, die sehr minimalistisch klingenden Beats bei welchen der Loop oft nur aus 2 - 3 Tönen besteht wird die Hip-Hop Welt beeinflussen wie nur wenige Sounds davor. Es ist immer wieder faszinierend mit welch scheinbar simplen Dingen tatsächlich Beats entstehen können die eine enorme Atmosphäre besitzen und ganze Clubs zum rocken bringen. The Neptunes sind ohne Zweifel großartige Produzenten die einen eigenen Sound erschaffen haben, zu einem kompletten Loblied lasse ich mich aber nach Lord Willin´ (noch) nicht hinreißen da auch hier oft gleiche Ideen bei verschiedenen Beats einfach wiederholt werden.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text: 8/10
Mit 25 und 30 Jahren waren beide MCs in den Straßen von Virginia schon bekannt als Drogendealer. Der Sound und die Texte ihres ersten Albums spiegelt diesen Lebensstil in jeder Phase wieder. Kein (mir bisher bekanntes) Rapalbum beschäftigt sich so sehr mit Kokain wie Lord Willin´ es tut, hier wird der Hörer in jeden Schritt des Geschäfts mit dem weißen Gold eingeführt und alle Besonderheiten werden dargestellt. Die Gründe mit dem Drogenhandel zu beginnen liegen bei beiden nicht nur in der hohen Gewinnspanne des Produkts sondern auch in der Familie, schon die Großmutter hat eigenes Pulver aus den Bahamas importiert und in Virginia unter die Leute gebracht. Zudem spielen im Leben von Pusha und Malice auch Handfeuerwaffen jeder Art und natürlich Frauen eine entscheidende Rolle, jedoch werden beide Subjekte immer im Bezug zum eigentlichen Geschäft dargestellt. Überrascht hat mich die textliche Schärfe und Wortgewandheit der beiden MCs da man von Drogendealern eigentlich keine großartigen verbalen Fähigkeiten erwartet.The Clipse heben sich mit kalten Wortspielen und einer herrlichen Arroganz sehr deutlich vom durchschnittlichen Rap der Eastside ab, die diesen frischen Wind aus Virginia auch nicht wieder loswerden wird. Zum großen Paukenschlag fehlt es wohl noch an Konsistenz, der erste Schritt wurde aber gemacht.
Als Brüder sind die Stimmen der Beiden schon von der Genetik her sehr ähnlich, mit dem ebenso gleichen Flow fällt es dem Hörer oftmal schwer genau zu wissen wer gerade am rappen ist. Wie das Pulver das sie auf die Straße bringen knallen sie trocken über die Beats. Eine gewisse Kälte zu jedem Fremden wird gut über die arrogante Stimmlage signalisiert. Man kann nicht verleugnen das The Clipse "cool" rüberkommen, allerdings fehlt es zur musikalischen Erleuchtung zwischen den Liedern an Abwechslung. Gelungen sind die von Pharrell Williams eingesungenen Hooks, die der Hip-Hop und Pop Welt ab 2002 sehr häufig um die Ohren schwirren werden.
Als Labelchefs und "Entdecker" der Clipse haben The Neptunes jeden Song produziert. Die markanten, trockenen Drummsets, die sehr minimalistisch klingenden Beats bei welchen der Loop oft nur aus 2 - 3 Tönen besteht wird die Hip-Hop Welt beeinflussen wie nur wenige Sounds davor. Es ist immer wieder faszinierend mit welch scheinbar simplen Dingen tatsächlich Beats entstehen können die eine enorme Atmosphäre besitzen und ganze Clubs zum rocken bringen. The Neptunes sind ohne Zweifel großartige Produzenten die einen eigenen Sound erschaffen haben, zu einem kompletten Loblied lasse ich mich aber nach Lord Willin´ (noch) nicht hinreißen da auch hier oft gleiche Ideen bei verschiedenen Beats einfach wiederholt werden.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text: 8/10
Cormega - The Realness
Das erste offizielle Album des Rappers aus der 41st Side in Queens/New York erschien 2001, wobei der Name "Cormega" bei HipHop-Fans auf der ganzen Welt schon seit den 90ern bekannt ist. Bekannt war er als Spitter in den Projects der Queensbridge und wurde von Nas schon auf dessen Debütalbum erwähnt, aufgrund eines Gefängnisaufenthaltes von Cormega kam es aber erst auf Nas zweitem Album zu der hochgelobten Feature. Die Gruppe "The Firm" wurde erschaffen und Dr.Dre wollte mit Cormega und Co. arbeiten. Wie so oft gab es jedoch Streit innerhalb des Umfelds und Cormega wurde von der Gruppe gedropped. Dann sollte er ein Soloalbum über Def Jam veröffentlichen, jedoch auch hier kam es nicht zum entscheidenen Debüt, da wieder Differenzen mit Managern im Weg standen.
Darum ist es auch nicht verwunderlich, wenn Cormega auf diesem "ersten" Werk ordentlich aufräumt und austeilt. Viel hat sich angestaut auf der Seele des Rappers und er benutzt diese Plattform erstmal zur Klarstellung diverser Ansichten (natürlich aus seiner Sicht). So bekommt Nas sein Fett weg auf Tracks wie "Thun & Kicko" oder "Get out My Way" oder er berichtet über seine Sicht der Rapmusik in "American Beauty". Außerdem lässt er seinen Höhrer immer wieder teilhaben an seinem erlebten Leid, wenn er zum Beispiel in "Fallen Soldiers" über gestorbene Freunde berichtet und in "The Saga" über seine Jugend in Armut reflektiert. Diese ernsten Themen umhüllen das ganze Album und verbreiten einen melancholischen Vibe. Der MC möchte hier nicht groß Spitten und beeindrucken, sondern einfach Dinge loswerden die ihn (anscheinend) über die Jahre beschäftigt haben. Cormega versteht es hier diese Geschichten in gute Reime zu verpacken, man vermisst aber dennoch den großen lyrischen Knall, welcher den Namen Cormega eigentlich bekannt gemacht hat.
Auch der Flow des MCs repräsentiert seine melancholische Stimmung. Typischer New York City Flow mit ruhiger Stimme und oft langgezogenen Wörtern die sich meist mehr als einmal pro Zeile reimen. Das ist bei weitem nicht schlecht, da man auch wirklich keine großen Flowvariationen erwartet hat, ein wenig mehr Abwechslung hätte aber einfach den Unterhaltungswert der Platte gesteigert.
Die Beats pumpen tiefstes Queensbridge-Feeling. Wer sich Banger wie "Unforgiven", "Thun & Kicko" von Havoc oder auch den Alchemist Remix von "Fallen Soldiers" anhört und ein wenig Ahnung und Liebe für die Musik der Queensbridge besitzt muss hier unweigerlich mitfeiern. Es ist guter, trocken-düsterer New York Sound der einem hier aus den Boxen entgegenkommt. Leider reicht dieses Niveau nicht für alle Beats, macht aber wenig, da auch die anderen Tracks dem Fan zusagen werden. Die Samples sind interessant verarbeitet, die Bässe und Snares erinnern stark an Mobb Deep Alben was immer positiv zu bewerten ist.
Fans des Queensbridgeraps kommen bei diesem Album bestimmt auf ihre Kosten, auch weil es mal ganz interessant ist zu hören, was Cormega wirklich zu sagen hat. Alle anderen sollten sich vielleicht andere Alben zulegen wenn sie wirklich einen Einblick in die reiche Rapgeschichte von Queens bekommen wollen.
Beats: 8/10
Flow: 6/10
Text: 7/10
Darum ist es auch nicht verwunderlich, wenn Cormega auf diesem "ersten" Werk ordentlich aufräumt und austeilt. Viel hat sich angestaut auf der Seele des Rappers und er benutzt diese Plattform erstmal zur Klarstellung diverser Ansichten (natürlich aus seiner Sicht). So bekommt Nas sein Fett weg auf Tracks wie "Thun & Kicko" oder "Get out My Way" oder er berichtet über seine Sicht der Rapmusik in "American Beauty". Außerdem lässt er seinen Höhrer immer wieder teilhaben an seinem erlebten Leid, wenn er zum Beispiel in "Fallen Soldiers" über gestorbene Freunde berichtet und in "The Saga" über seine Jugend in Armut reflektiert. Diese ernsten Themen umhüllen das ganze Album und verbreiten einen melancholischen Vibe. Der MC möchte hier nicht groß Spitten und beeindrucken, sondern einfach Dinge loswerden die ihn (anscheinend) über die Jahre beschäftigt haben. Cormega versteht es hier diese Geschichten in gute Reime zu verpacken, man vermisst aber dennoch den großen lyrischen Knall, welcher den Namen Cormega eigentlich bekannt gemacht hat.
Auch der Flow des MCs repräsentiert seine melancholische Stimmung. Typischer New York City Flow mit ruhiger Stimme und oft langgezogenen Wörtern die sich meist mehr als einmal pro Zeile reimen. Das ist bei weitem nicht schlecht, da man auch wirklich keine großen Flowvariationen erwartet hat, ein wenig mehr Abwechslung hätte aber einfach den Unterhaltungswert der Platte gesteigert.
Die Beats pumpen tiefstes Queensbridge-Feeling. Wer sich Banger wie "Unforgiven", "Thun & Kicko" von Havoc oder auch den Alchemist Remix von "Fallen Soldiers" anhört und ein wenig Ahnung und Liebe für die Musik der Queensbridge besitzt muss hier unweigerlich mitfeiern. Es ist guter, trocken-düsterer New York Sound der einem hier aus den Boxen entgegenkommt. Leider reicht dieses Niveau nicht für alle Beats, macht aber wenig, da auch die anderen Tracks dem Fan zusagen werden. Die Samples sind interessant verarbeitet, die Bässe und Snares erinnern stark an Mobb Deep Alben was immer positiv zu bewerten ist.
Fans des Queensbridgeraps kommen bei diesem Album bestimmt auf ihre Kosten, auch weil es mal ganz interessant ist zu hören, was Cormega wirklich zu sagen hat. Alle anderen sollten sich vielleicht andere Alben zulegen wenn sie wirklich einen Einblick in die reiche Rapgeschichte von Queens bekommen wollen.
Beats: 8/10
Flow: 6/10
Text: 7/10
Fat Joe - Don Cartagena
Nach dem Erfolg von Diggin in the creates und zwei Soloalben wendet sich Fat "the Crack" Joe 1998 mit der Veröffentlichung von seinem dritten Album "Don Cartagena" über Atlantic Records mehr seiner Crew aus der South Bronx (Trinity Ave und Umgebung), dem Terror Squad, zu.
Natürlich ist Fat Joe auch ohne den direkten Einfluss von Lord Finesse und Co. noch von der alten New Yorker Schule geprägt, was bedeutet: Battlerap und Boom-Bap-Sound. So wird textlich genau geliefert was eigentlich zu erwarten war. Die TS-Crew wird kräftig repräsentiert, jedem anderen MC aus der Welt wird deutlich davon abgeraten sich mit ihm anzulegen und es wird in den schönsten Umschreibungen gesagt das man selbst die geilste Sau auf dem Planeten ist. Diese Battlerap-Mentalität, die vor allem in Deutschland unglaublichen Einfluss hatte, ist textlich für Fans weniger vom genauen Inhalt sondern mehr von der Technik her interessant. Es wird auf die Originalität der Vergleiche und "Disses" geachtet, der Song als ganzer muss nicht unbedingt einen roten Faden besitzen, sondern die Punchlines müssen sitzen. Außerdem sollten die Reime originell und die Message aggressiv sein. Alles das liefert Fat Joe zum größten Teil auch. Es gibt auch schwächere Songs, und die Punchlines sind nicht immer ganz so spitz wie auf den Vorgängeralben , aber im Großen und Ganzen ist keine Enttäuschung beim Hören entstanden.
Eine andere Notwendigkeit beim Battlerap ist es das Mic zu zerreißen, was bedeutet; einfach so dermaßen abzugehen, dass jeder der nach einem das Mikrophon in die Hand bekommt sich nicht mehr traut einen Satz zu sagen, da er/sie nur noch enttäuschen kann. Hier ist Fat Joe bei einzelnen Songs ("The Crack Attack", "The hidden Hand") wirklich top, bei anderen verblasst er ein wenig vor seinem eigenen Selbst. Großartig, vor allem was die unglaubliche Anzahl von Doppelreimen angeht ist hier TS-Kollege Big Pun, der vom Flow auf seinen Feature-Parts die komplette Platte an die Wand rappt.
Bei den Beats scheint es als ob Fat Joe nicht genau wusste welchen Beat er jetzt von welchem Produzenten auswählen soll und somit hat er einfach für jeden Song einen neuen Produzenten genommen. Das ist ein wenig Schade für das Gesamtbild der Platte da kein stimmiges Bild entstehen kann. Beatmacher wie DJ Premier, die Beatnuts, Buckwild, Marley Marl oder Kurt Rowdy liefern Lieder-weise trotzdem gute Arbeit ab. Der typische New York Sound, ein gelooptes Sample, prägnante Drumms und nen kurzen pumpenden Bass, wird hier natürlich bis zum Umfallen geliefert. Somit muss auch das Gesamturteil lauten: Fans vom New Yorker Hip-Hop werden die Platte feieren, dem Rest fehlt wahrscheinlich schnell die Abwechslung.
Beats: 7/10
Flow: 8/10
Text: 7/10
Foxy Brown - Broken Silence
Die Rapszene von New York City ist durch die vielen Radiostationen, Blogs, Fernsehsendungen und Fans die sich mit ihr beschäftigen immer voll von Klatsch und Tratsch. Wer disst gerade wen?, wer ist in welchem Club feiern? und wer muss bald ins Gefängnis?, dass sind so Fragen die ganze Wochenpläne ausfüllen können. Anfang 2000 war die aus Brooklyn (Bedford–Stuyvesant) stammende Rapperin Foxy Brown mit ihren Eskapaden und "Beefs" ein Hauptziel dieser Klatschpresse. Mit ihrem dritten Album "Broken Silence" das 2001 über Def Jam erschien wollte Foxy Brown ein wenig Ruhe in die Gerüchteküche bringen und nochmal zeigen, dass sie aufgrund ihrer Fähigkeiten als Rapperin in die Öffentlichkeit gehört.
Diese Gerüchte werden von Foxy Brown auch (fast) alle thematisiert. Sie gibt zu das Jay-Z, der sie entdeckt und zu Beginn gefördert hat, am Anfang ein paar ihrer Texte geschrieben hat, sie jetzt aber hörbar selbst dazu fähig ist. Sie wird sehr persönlich auf "The Letter" und bittet ihre Mutter um Verzeihung, da ihre Gewaltausbrüche immer ein schlechtes Bild auf die Familie werfen. Auch selbstreflektiert versucht sie ein wenig zu ergründen weshalb sie oft gewalttätig wird, wobei ihre Antwort sie sei halt eine typische Ghettobraut nicht unbedingt Tiefe beweist. Die Beefs mit anderen Rapperinnen (Lil` Kim, Jackie-O) werden zum Glück nur durch einzelne Zeilen angesprochen. Auch Themen wie z.B. das Fremdgehen von Männern ("Saddest Day") und die doppelten Standards zwischen den Geschlechtern oder einfach Punchlines die den Lifestyle wiedergeben ("Run Yo Shit", "Gangsta Boogie") sorgen für Unterhaltung. Textlich erfüllt Foxy Brown die Erwartungen, überrascht jedoch auch nirgends. Ihr fehlt letztlich irgendwie der Wortwitz oder die Schärfe um tatsächlich für Aufregung zu sorgen. Sie beweist wohl, dass sie Songs schreiben kann und sich in diesen auch mit diversen Themen auseinandersetzt, macht das aber nach einem etwas zu eintönigem Schema.
Ich persönlich bin ein großer Fan von weiblichen Rappern, da mir (meist) die Stimme der Rapperin taugt. Auch Foxy Brown hat mit ihrer etwas nasalen Stimmlage und ihrem Akzent (sie hat trinidadische Wurzeln) definitiv etwas zu bieten. Auch die Herangehensweise des Flows passt zu den Beats, mit den berühmten Featuregästen (Mystikal, Capone-n-Noreaga) kann sie es definitiv aufnehmen. Leider hab ich auch hier oft das Gefühl das sie hinter ihren Möglichkeiten bleibt, oft wirkt sie einfach zu gefasst und monoton. Schön wäre es gewesen wenn man sie einfach mal komplett am Durchdrehen gehört hätte (Gründe hätte sie ja, wie sie behauptet).
Die Beats kommen von Ski, den Neptunes, Young Gavin, Nokio und Dave Kelly. Musiklisch teilt sich das Album irgendwie in zwei Teile. Von Track 1 bis Track 6 sind die Beats gute Dinger mit interessanten Samples die natürlich (da Foxy Brown) ein wenig ins poppige gehen aber gut im Ohr klingen, Track 7 & 8 sind einfach Schrott, 9 &10 dann wieder etwas besser und ab dann leider nur Müll. Die Hälfte der Beats klingen viel zu statisch und nach Keybord, besitzen demnach wirklich kaum Gefühl. Für 2000 war diese Entwicklung in New York wohl (leider) etwas üblich und die Beats entsprechen somit der Zeit, sind aber dennoch zu flach um mehrfach gehört zu werden. Die andere Hälfte ist, wie gesagt, durchaus brauchbar und macht Spaß.
Wegen ihrem Gehörsturz wird man wohl kein Album mehr von Foxy Brown bekommen, was eigentlich traurig ist, da die (kommerziellen) Alternativen an weiblichen MCs aus New York nicht gerade top sind. Trotzdem hat sie es auch gute 12 Jahre nach "Broken Silence" wieder in die Klatschspalten geschafft, jetzt mit der Behauptung Jay-Z hätte sie als 15 Jährige entjungfert. Naja, mehr Musik wäre mir lieber.
Beats: 6/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Diese Gerüchte werden von Foxy Brown auch (fast) alle thematisiert. Sie gibt zu das Jay-Z, der sie entdeckt und zu Beginn gefördert hat, am Anfang ein paar ihrer Texte geschrieben hat, sie jetzt aber hörbar selbst dazu fähig ist. Sie wird sehr persönlich auf "The Letter" und bittet ihre Mutter um Verzeihung, da ihre Gewaltausbrüche immer ein schlechtes Bild auf die Familie werfen. Auch selbstreflektiert versucht sie ein wenig zu ergründen weshalb sie oft gewalttätig wird, wobei ihre Antwort sie sei halt eine typische Ghettobraut nicht unbedingt Tiefe beweist. Die Beefs mit anderen Rapperinnen (Lil` Kim, Jackie-O) werden zum Glück nur durch einzelne Zeilen angesprochen. Auch Themen wie z.B. das Fremdgehen von Männern ("Saddest Day") und die doppelten Standards zwischen den Geschlechtern oder einfach Punchlines die den Lifestyle wiedergeben ("Run Yo Shit", "Gangsta Boogie") sorgen für Unterhaltung. Textlich erfüllt Foxy Brown die Erwartungen, überrascht jedoch auch nirgends. Ihr fehlt letztlich irgendwie der Wortwitz oder die Schärfe um tatsächlich für Aufregung zu sorgen. Sie beweist wohl, dass sie Songs schreiben kann und sich in diesen auch mit diversen Themen auseinandersetzt, macht das aber nach einem etwas zu eintönigem Schema.
Ich persönlich bin ein großer Fan von weiblichen Rappern, da mir (meist) die Stimme der Rapperin taugt. Auch Foxy Brown hat mit ihrer etwas nasalen Stimmlage und ihrem Akzent (sie hat trinidadische Wurzeln) definitiv etwas zu bieten. Auch die Herangehensweise des Flows passt zu den Beats, mit den berühmten Featuregästen (Mystikal, Capone-n-Noreaga) kann sie es definitiv aufnehmen. Leider hab ich auch hier oft das Gefühl das sie hinter ihren Möglichkeiten bleibt, oft wirkt sie einfach zu gefasst und monoton. Schön wäre es gewesen wenn man sie einfach mal komplett am Durchdrehen gehört hätte (Gründe hätte sie ja, wie sie behauptet).
Die Beats kommen von Ski, den Neptunes, Young Gavin, Nokio und Dave Kelly. Musiklisch teilt sich das Album irgendwie in zwei Teile. Von Track 1 bis Track 6 sind die Beats gute Dinger mit interessanten Samples die natürlich (da Foxy Brown) ein wenig ins poppige gehen aber gut im Ohr klingen, Track 7 & 8 sind einfach Schrott, 9 &10 dann wieder etwas besser und ab dann leider nur Müll. Die Hälfte der Beats klingen viel zu statisch und nach Keybord, besitzen demnach wirklich kaum Gefühl. Für 2000 war diese Entwicklung in New York wohl (leider) etwas üblich und die Beats entsprechen somit der Zeit, sind aber dennoch zu flach um mehrfach gehört zu werden. Die andere Hälfte ist, wie gesagt, durchaus brauchbar und macht Spaß.
Wegen ihrem Gehörsturz wird man wohl kein Album mehr von Foxy Brown bekommen, was eigentlich traurig ist, da die (kommerziellen) Alternativen an weiblichen MCs aus New York nicht gerade top sind. Trotzdem hat sie es auch gute 12 Jahre nach "Broken Silence" wieder in die Klatschspalten geschafft, jetzt mit der Behauptung Jay-Z hätte sie als 15 Jährige entjungfert. Naja, mehr Musik wäre mir lieber.
Beats: 6/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Ghostface Killah - Supreme Clientele
Für die Hip-Hop Welt war und ist es immer schwer die Wu-Tang Bewegung richtig zu deuten. Berühmt geworden ist der Clan dank dem komplett neuen Sound den die Gruppe 1993 in das Rapgenre reingehauen hat. Als New York dann Mitte/Ende der 90er mehr auf "Lifestyle-Rap" von Puff Daddys Bad Boy Label oder Damon Dashs Roc-a-Fella Records abging, zweifelten viele Leute an den musikalischen Qualitäten der Wu. Rückblickend ist klar; Wu-Tang wurde einfach nicht verstanden, nichts zeigt dies so deutlich wie das zweite Album von Ghostface Killah "Supreme Clientele", dass 2000 über Epic/Razor Sharp Records veröffentlicht wurde.
Der Mann aus den Stapelton-Projects in Staten Island ist eine schwer zu greifende Persönlichkeit. Menschen neigen dazu eher Sympathien zu Personen zu entwickeln, in welche sie sich hineinversetzen können. Wir mögen Rapsongs über Autos, Drogen, Frauen usw. weil wir uns die Emotion und das vermittelte Lebensgefühl vorstellen, wir werden unterhalten, weil wir verstehen wie der jeweilige Charakter des Rappers agiert. Deshalb verlangen wir aber auch "einfache" Texte in den Songs. Wenn eine Geschichte erzählt wird, dann soll sie einem klaren Strang folgen, Aufzählungen von Luxusartikeln, vom Drogenmissbrauch oder den Erlebnissen des früheren Lebens haben oft nur dann ihre Wirkung beim Hörer wenn diesem sofort klar ist um was es im jeweiligen Song geht. Ghostface liefert diese Struktur in seinen Texten nicht. Durch die Abgrenzung von Staten Island vom Rest von New York entwickelte er (und andere Wu-Mitglieder) eine eigene Denkweise, geprägt von der Five-Percent Nation, Kung-Fu Filmen, buddhistischer Philosophie, dem Islam und natürlich den typischen Einflüssen eines Ghettos der USA rappt er aus einer einzigartigen Sichtweise. Er nimmt bei seinen Texten keine Rücksicht auf den Hörer, der dieses Wissen nicht mit ihm teilt, sondern spittet sein "Kowledge and Wisdom" rau über jeden Beat. Man brauch zum Verstehen der Texte also Geduld. Wie bei religiösen oder philosophischen Texten häufig der Fall, muss man bei Ghostface zwischen den Zeilen lesen um Sinn zu finden. Jede Zeile kann zig verschiedene Bedeutungen haben, und auch der ganze Kontext eines Songs muss man immer wieder durch die Augen von Ghostface sehen um einen Sinn darin zu erkennen. Das ist tatsächlich anstrengend und es ist nachzuvollziehen, dass viele Raphörer lieber den klaren Strukturen anderer Rapper folgen, wenn man sich aber sowohl mit der Philosophie als auch mit der Geschichte von Ghostface auseinandersetzt, dann liefern diese Texte ein wahnsinniges Erlebnis! Er predigt wie ein moderner Prophet seine (Ghetto-)Mentalität, auf diesem Album macht er das ganz stark!
Eine eigene Art des Texte Schreibens erfordert natürlich auch eine eigene Sprache. Der Slang von Stapelton liefert Ghostface diese. Fast kein (mir bekannter) MC redet soviel Slang wie Mr. Ironman auf diesem Album. Natürlich erschwert das zudem das Verstehen, liefert aber auch eine coole Authenzität. Diese Person ist einmalig, kein MC der kopiert werden kann. Seine helle Stimme, die immer etwas aggressiv über den Beat rollt bestätigen dieses Bild. Er sorgt mit großer Präsenz dafür, dass man (wenigstens versucht) ihm zuzuhören.
Bei der Auswahl seiner Beats liebt er (wie viele Wu-Kollegen) Soul-Samples. Der Vorteil dieser Samples ist, dass wenn sie richtig verarbeitet werden, das Gefühl der Soul-Songs weiter auf den Beat übertragen werden. Der typische, etwas schräge und kantige Sound der Wu-Tang ist durch Wu-Produzenten wie RZA, Mathematics und Inspectah Deck gewährleistet. Aber auch Juju, Hassan oder Carlos Broady liefern Beats ab, die sehr gut dem Sound der Platte entsprechen und sorgen damit für ein einheitliches Gesamtpacket.
Diese Scheibe muss zu den besten Wu-Tang Alben gezählt werden!
Beats: 8/10
Flow: 10/10
Text: 9/10
Der Mann aus den Stapelton-Projects in Staten Island ist eine schwer zu greifende Persönlichkeit. Menschen neigen dazu eher Sympathien zu Personen zu entwickeln, in welche sie sich hineinversetzen können. Wir mögen Rapsongs über Autos, Drogen, Frauen usw. weil wir uns die Emotion und das vermittelte Lebensgefühl vorstellen, wir werden unterhalten, weil wir verstehen wie der jeweilige Charakter des Rappers agiert. Deshalb verlangen wir aber auch "einfache" Texte in den Songs. Wenn eine Geschichte erzählt wird, dann soll sie einem klaren Strang folgen, Aufzählungen von Luxusartikeln, vom Drogenmissbrauch oder den Erlebnissen des früheren Lebens haben oft nur dann ihre Wirkung beim Hörer wenn diesem sofort klar ist um was es im jeweiligen Song geht. Ghostface liefert diese Struktur in seinen Texten nicht. Durch die Abgrenzung von Staten Island vom Rest von New York entwickelte er (und andere Wu-Mitglieder) eine eigene Denkweise, geprägt von der Five-Percent Nation, Kung-Fu Filmen, buddhistischer Philosophie, dem Islam und natürlich den typischen Einflüssen eines Ghettos der USA rappt er aus einer einzigartigen Sichtweise. Er nimmt bei seinen Texten keine Rücksicht auf den Hörer, der dieses Wissen nicht mit ihm teilt, sondern spittet sein "Kowledge and Wisdom" rau über jeden Beat. Man brauch zum Verstehen der Texte also Geduld. Wie bei religiösen oder philosophischen Texten häufig der Fall, muss man bei Ghostface zwischen den Zeilen lesen um Sinn zu finden. Jede Zeile kann zig verschiedene Bedeutungen haben, und auch der ganze Kontext eines Songs muss man immer wieder durch die Augen von Ghostface sehen um einen Sinn darin zu erkennen. Das ist tatsächlich anstrengend und es ist nachzuvollziehen, dass viele Raphörer lieber den klaren Strukturen anderer Rapper folgen, wenn man sich aber sowohl mit der Philosophie als auch mit der Geschichte von Ghostface auseinandersetzt, dann liefern diese Texte ein wahnsinniges Erlebnis! Er predigt wie ein moderner Prophet seine (Ghetto-)Mentalität, auf diesem Album macht er das ganz stark!
Eine eigene Art des Texte Schreibens erfordert natürlich auch eine eigene Sprache. Der Slang von Stapelton liefert Ghostface diese. Fast kein (mir bekannter) MC redet soviel Slang wie Mr. Ironman auf diesem Album. Natürlich erschwert das zudem das Verstehen, liefert aber auch eine coole Authenzität. Diese Person ist einmalig, kein MC der kopiert werden kann. Seine helle Stimme, die immer etwas aggressiv über den Beat rollt bestätigen dieses Bild. Er sorgt mit großer Präsenz dafür, dass man (wenigstens versucht) ihm zuzuhören.
Bei der Auswahl seiner Beats liebt er (wie viele Wu-Kollegen) Soul-Samples. Der Vorteil dieser Samples ist, dass wenn sie richtig verarbeitet werden, das Gefühl der Soul-Songs weiter auf den Beat übertragen werden. Der typische, etwas schräge und kantige Sound der Wu-Tang ist durch Wu-Produzenten wie RZA, Mathematics und Inspectah Deck gewährleistet. Aber auch Juju, Hassan oder Carlos Broady liefern Beats ab, die sehr gut dem Sound der Platte entsprechen und sorgen damit für ein einheitliches Gesamtpacket.
Diese Scheibe muss zu den besten Wu-Tang Alben gezählt werden!
Beats: 8/10
Flow: 10/10
Text: 9/10
Grand Puba - Understand this
Grand Puba, ein MC der Gruppe Brand Nubian die irgendwo in der Bronx ihren Ursprung hatte und mit ihrem Debüt-Album etwas Aufsehen erregen konnte, haut 2001 sein drittes Soloalbum Understand this über Koch Records auf den Markt.
Es gibt einige ältere MCs, vor allem aus New York und Umgebung, die in der "Untergrund-Backpack-Szene" in Deutschland einen unglaublichen Hype besitzen wärend sie in den USA fast in Vergessenheit geraten sind. Grand Puba, als Bestandteil von Brand Nubian, gehört in diese Kategorie. Manchnmal ist mir persönlich dieser Hype unverständlich, vor allem da sich die Kollegen von Puba eher mit peinlichen Interviews (Lord Jamar bei VladTV!!) über Wasser halten als Musik zu machen. Aber man muss als objektiv bewertender Möchtegern-Kritiker jeder Platte eine Chance geben, deswegen war ich frohen Mutes zu Beginn dieser CD.
Das er Songs schreiben kann und das er auch etwas vom Reimstruktur und Stroylines versteht kann man annehmen, wenn man sich seine vergangenen Werke anhört. Umso enttäuschender aber war es zu erfahren das hier überhaupt nichts Neues oder gar Interessantes abgeliefert wurde. Die Songs drehen sich um die üblichen Themen von falschen Freunden (Hater, Snitches), Frauen die einem nur ein Kind andrehen wollen (Bitches, Baby Mommas), der "bösen" Plattenindustrie die wahre Musik nicht wertschätzt, ein wenig Party und natürlich noch etwas Belehrendes, da jeder Nachwuchs MC ja etwas von der glorreichen Karriere von Puba lernen kann. Gereimt ist es durchschnittlich ohne Pointe und Punshlines oder Humor sucht man vergebens. Das er grundsätzlich was kann ist schon ersichtbar nur kommt es nie zu dem Punkt wo man als Fan stolz die Repeat-Taste vergewaltigen könnte. Ich frage mich auch warum er die genannten Themen so uniteressant bearbeitet. Der Typ muss doch eine Menge zu erzählen haben und sich allein durch sein Dasein als MC der getourt ist und Alben veröffentlicht hat von der Masse anderer Rapper abheben können. Wie er die Lieder auf diesem Album jedoch aufbaut, kann man nicht behaupten, dass er es schafft sich von anderen abzuheben.
Mit der etwas hellen und nasalen Stimme kommt er eigentlich immer entspannt über den Beat. Keine Hektik ist die Devise. Das passt auch so für 2 -3 Songs, dann wird es irgendwann öde und austauschbar. Man könnte wirklich ein paar Mal einfach die Beats der Lieder vertauschen und man würde keinen Unterschied im Flow von Grand Puba erkennen. Er kann rappen, aber tatsächlich nur auf eine bestimmte Art und Weise.
Die Beats kommen von Grand Puba selbst und Lord Jamar. Hier erkennt amn auch wieder die vorhandenen guten Absichten, die aber dann leider an der fehlenden Kreativität scheitern. Es entspricht alles dem Rap-Sound aus New York, aber es wirkt etwas leblos, eher wie eine Schablone die nach Füllung sucht als nach vollständigen Bangern. Wie im Sport gewinnt man dadurch das man mit gegebenen Regeln spielt und alle Variatonen ausprobiert anstatt strikt mit Regelbuch durch die Reihen zu ziehen. Hier bleibt alles ziemlich konform.
Beats: 5/10
Flow: 6/10
Text: 5/10
Es gibt einige ältere MCs, vor allem aus New York und Umgebung, die in der "Untergrund-Backpack-Szene" in Deutschland einen unglaublichen Hype besitzen wärend sie in den USA fast in Vergessenheit geraten sind. Grand Puba, als Bestandteil von Brand Nubian, gehört in diese Kategorie. Manchnmal ist mir persönlich dieser Hype unverständlich, vor allem da sich die Kollegen von Puba eher mit peinlichen Interviews (Lord Jamar bei VladTV!!) über Wasser halten als Musik zu machen. Aber man muss als objektiv bewertender Möchtegern-Kritiker jeder Platte eine Chance geben, deswegen war ich frohen Mutes zu Beginn dieser CD.
Das er Songs schreiben kann und das er auch etwas vom Reimstruktur und Stroylines versteht kann man annehmen, wenn man sich seine vergangenen Werke anhört. Umso enttäuschender aber war es zu erfahren das hier überhaupt nichts Neues oder gar Interessantes abgeliefert wurde. Die Songs drehen sich um die üblichen Themen von falschen Freunden (Hater, Snitches), Frauen die einem nur ein Kind andrehen wollen (Bitches, Baby Mommas), der "bösen" Plattenindustrie die wahre Musik nicht wertschätzt, ein wenig Party und natürlich noch etwas Belehrendes, da jeder Nachwuchs MC ja etwas von der glorreichen Karriere von Puba lernen kann. Gereimt ist es durchschnittlich ohne Pointe und Punshlines oder Humor sucht man vergebens. Das er grundsätzlich was kann ist schon ersichtbar nur kommt es nie zu dem Punkt wo man als Fan stolz die Repeat-Taste vergewaltigen könnte. Ich frage mich auch warum er die genannten Themen so uniteressant bearbeitet. Der Typ muss doch eine Menge zu erzählen haben und sich allein durch sein Dasein als MC der getourt ist und Alben veröffentlicht hat von der Masse anderer Rapper abheben können. Wie er die Lieder auf diesem Album jedoch aufbaut, kann man nicht behaupten, dass er es schafft sich von anderen abzuheben.
Mit der etwas hellen und nasalen Stimme kommt er eigentlich immer entspannt über den Beat. Keine Hektik ist die Devise. Das passt auch so für 2 -3 Songs, dann wird es irgendwann öde und austauschbar. Man könnte wirklich ein paar Mal einfach die Beats der Lieder vertauschen und man würde keinen Unterschied im Flow von Grand Puba erkennen. Er kann rappen, aber tatsächlich nur auf eine bestimmte Art und Weise.
Die Beats kommen von Grand Puba selbst und Lord Jamar. Hier erkennt amn auch wieder die vorhandenen guten Absichten, die aber dann leider an der fehlenden Kreativität scheitern. Es entspricht alles dem Rap-Sound aus New York, aber es wirkt etwas leblos, eher wie eine Schablone die nach Füllung sucht als nach vollständigen Bangern. Wie im Sport gewinnt man dadurch das man mit gegebenen Regeln spielt und alle Variatonen ausprobiert anstatt strikt mit Regelbuch durch die Reihen zu ziehen. Hier bleibt alles ziemlich konform.
Beats: 5/10
Flow: 6/10
Text: 5/10
Inspectah Deck - Uncontrolled Substance
Im Jahr 1999 war der Stern des Wu-Tang Clan Imperiums eigentlich schon am untergehen. Nicht das keine großen Alben mehr vom Clan zu erwarten waren (Rae und Ghost liefern bis heute noch Banger), der "originale" dreckige Wu-Tang Sound war einfach nicht mehr zeitgemäß und es musste eine Neuinterpretation her. Inspectah Deck hatte also einen schweren Stand bei der Veröffentlichung seines Debütalbums, da er für einen bis dahin typischen Wu-Tang Klassiker einfach zu spät drann war. Außerdem hat "The I.N.S." bei Wu Fans den Status des "Sixth Man" beim Basketball: Er ist notwendig um wichtige Spiele zu gewinnen, liefert manchmal sogar 30 Punkte, um ein Spiel alleine zu entscheiden ist er aber zu schwach. Ein Album nur von I.N.S. wird demnach kritisch betrachtet.
Texte eines Wu-Tang Mitglieds sind für Hörer die nicht mit dem New Yorker Slang vertraut sind immer eine Herausforderung. Auch bei diesem Album tut man sich oft schwer genaue Zusammenhänge der Texte zu verstehen, oder alle Vergleiche, Metapher usw. richtig zu deuten. Wenn er z.B. auf "Hyperdermix" rappt Hit yall like a tall cat, make ya relapse; never before have ya ever heard this level of raw; my metaphors touch down like the hammer of thor; knee deep into the war, sirens and gats roar; livin life, raging bull, life´s the matador dann geben sich dort coole Vergleiche und tiefere Zeilen sowie (für mich) unverständliche Parts die Hand. Die Themen sind das Leben in den Straßen Staten Islands, Frauen, Battlerap und ernstere Themen wie Religion ("Show N Prove") oder Philosophie. Inspectah Deck verzichtet auf einfache Texte, die Themen werden immer umschrieben, man glaubt bei jeder zweiten Zeile, dass eine tiefere Bedeutung hinter dem Gesagten steckt, nur denkt man sich manchmal, dass Dinge auch einfach zu komplex dargestellt werden, nur um nicht "einfach" zu wirken und ein Sinn der Reime nicht unbedingt immer existiert.
Vom Flow liefert er gewohnte ordentliche Konstanz. Er rappt wie auf den Wu-Tang Alben, allerdings fehlen die großen Glanzmomente (wie z.B. auf "Protect Ya Neck"). Für Fans des New York Raps mag diese Konstanz ausreichen, Wu Fans erwarten nicht mehr und feiern das Gelieferte, andere empfinden diese Konstanz jedoch zu eintönig und vermissen etwas die Abwechslung zwischen den einzelnen Songs.
Die Beats pumpen den alten Wu-Sound. Nicht ganz so rough wie gewohnt aber gut erkennbar für Liebhaber. Mit RZA, Mathematics und True Master als Produzenten ist die Richtung auch eigentlich schon vorgegeben, überraschen wird den ein oder anderen, dass Inspectah selbst einige Tracks produziert hat und dabei gar nicht schlecht abschneidet ("Femme Fatale"). Für Fans ist der Sound eine schöne Erinnerung an die 90er Jahre des Clans, zeitgemäß ist es für 1999 nicht gerade gewesen, und Klassiker entstehen meist nur durch Erneuerungen und nicht Erinnerungen.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Texte eines Wu-Tang Mitglieds sind für Hörer die nicht mit dem New Yorker Slang vertraut sind immer eine Herausforderung. Auch bei diesem Album tut man sich oft schwer genaue Zusammenhänge der Texte zu verstehen, oder alle Vergleiche, Metapher usw. richtig zu deuten. Wenn er z.B. auf "Hyperdermix" rappt Hit yall like a tall cat, make ya relapse; never before have ya ever heard this level of raw; my metaphors touch down like the hammer of thor; knee deep into the war, sirens and gats roar; livin life, raging bull, life´s the matador dann geben sich dort coole Vergleiche und tiefere Zeilen sowie (für mich) unverständliche Parts die Hand. Die Themen sind das Leben in den Straßen Staten Islands, Frauen, Battlerap und ernstere Themen wie Religion ("Show N Prove") oder Philosophie. Inspectah Deck verzichtet auf einfache Texte, die Themen werden immer umschrieben, man glaubt bei jeder zweiten Zeile, dass eine tiefere Bedeutung hinter dem Gesagten steckt, nur denkt man sich manchmal, dass Dinge auch einfach zu komplex dargestellt werden, nur um nicht "einfach" zu wirken und ein Sinn der Reime nicht unbedingt immer existiert.
Vom Flow liefert er gewohnte ordentliche Konstanz. Er rappt wie auf den Wu-Tang Alben, allerdings fehlen die großen Glanzmomente (wie z.B. auf "Protect Ya Neck"). Für Fans des New York Raps mag diese Konstanz ausreichen, Wu Fans erwarten nicht mehr und feiern das Gelieferte, andere empfinden diese Konstanz jedoch zu eintönig und vermissen etwas die Abwechslung zwischen den einzelnen Songs.
Die Beats pumpen den alten Wu-Sound. Nicht ganz so rough wie gewohnt aber gut erkennbar für Liebhaber. Mit RZA, Mathematics und True Master als Produzenten ist die Richtung auch eigentlich schon vorgegeben, überraschen wird den ein oder anderen, dass Inspectah selbst einige Tracks produziert hat und dabei gar nicht schlecht abschneidet ("Femme Fatale"). Für Fans ist der Sound eine schöne Erinnerung an die 90er Jahre des Clans, zeitgemäß ist es für 1999 nicht gerade gewesen, und Klassiker entstehen meist nur durch Erneuerungen und nicht Erinnerungen.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Jus Allah - All fates have changed
Als Teil der in der Untergrundszene enorm gehypten Band Jedi Mind Tricks hatte Jus Allah sich vor allem wegen seinen Rapparts auf Violent by Design eine treue Fanbase aufgebaut. Das es dann zum Bruch kam und er Jedi Mind Tricks verlassen hat wird heute noch in gewissen Foren als eine der schlimmsten Dinge aufgezählt die Rap passieren konnte. Der MC aus dem hässlichen und sehr armen Camden in New Jersey versucht seitdem irgendwie an die Atmosphäre der ersten Jedi Mind Tricks Sachen ranzukommen, das 2005 über Babygrande Records erschienene Soloalbum All fates have changed war die erste Ausgeburt davon.
Wie vielleicht der Name Jus Allah schon andeutet geht es in den Texten des MCs oft um Religion. Jetzt aber nicht um die Art von religiöser Ausübung die friedlich in Moscheen, Kirchen etc. zu sehen ist sondern um eine wütende und gewalttätige Interpretation davon. Nebenbei mischt er diese religiöse Sicht mit "dunkler" Metaphysik in welcher Dämonen, Geister oder sonstiges Phantasiegedöns Aufenthaltserlaubnis bekommt. Alles wird verpackt in den Rahmen des Battlerap, der MC benutzt diese höheren Wesen meist als Drohung und zur Hervorhebung seiner eigenen Stärke. Mit dem Hang zur Symbolik sowie der stark afrozentrischen Sichtweise erinnert er teilweise textlich an MCs aus dem Wu-Tang Umfeld. Persönlich wundert mich bei solchen Texten immer die damit verbundene Fastination der Fans, den eigentlich ist das gerappte, selbst für religiös Gläubige, reinster Irrsinn. Ich glaube auch, dass die gleiche Art des Raps auf Deutsch zum Scheitern verurteilt wäre. Auf Englisch fasziniert mich vor allem der textliche Gewaltaspekt der Jus Allah irgendwie etwas Mächtiges verleiht. Er kann schon auch Reimen und benutzt die ein oder andere gute Vergleichssymbolik, aber das alles kommt irgendwie zu kurz und reicht für ein Soloalbum nicht ganz aus.
Die Stimme und vor allem die Aggression die über das Mic transportiert wird trägt das Album. Seine Texte machen tatsächlich nur Sinn wenn er eine Aura des Killers und mächtigen Weisen zu repräsentieren schafft. Aussagen wie Jus Allah is black God funktionieren auch nur auf eine Weise und die beherrscht der MC hier gut. Leider wars das aber auch, er kennt Aggression und sonst nix. Mag sein, dass er auch nicht über andere Dinge oder auf eine andere Art rappen möchte, ein Top-MC zeigt jedoch immer seine Vielfältigkeit.
Die Beats stammen von Agallah, Zach Johnson, NME-Rek und Virtuoso. Der aggressive Grundton des MCs wird Rechnung getragen. Schwere Beats mit Samples aus Klassik-Orchestern oder gepitchen Glocken trängen aus den Boxen. Allgemein wird das Samplen hier in Eastside-Manier bis zum Abwinken zelebriert, leider nicht so erfolgreich und kreativ wie auf den Jedi Mind Tricks Alben.
Jus Allah wollte nicht, dass dieses Album in dieser Form veröfentlicht wird und weigert sich auch heute noch es anzuerkennen. Deswegen ist es, obwohl es eine tatsächliche Veröffentlichung ist, nicht völlig Jus Allah anzukreiden das die Erwartungen nicht alle erfüllt werden konnten.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 6/10
Wie vielleicht der Name Jus Allah schon andeutet geht es in den Texten des MCs oft um Religion. Jetzt aber nicht um die Art von religiöser Ausübung die friedlich in Moscheen, Kirchen etc. zu sehen ist sondern um eine wütende und gewalttätige Interpretation davon. Nebenbei mischt er diese religiöse Sicht mit "dunkler" Metaphysik in welcher Dämonen, Geister oder sonstiges Phantasiegedöns Aufenthaltserlaubnis bekommt. Alles wird verpackt in den Rahmen des Battlerap, der MC benutzt diese höheren Wesen meist als Drohung und zur Hervorhebung seiner eigenen Stärke. Mit dem Hang zur Symbolik sowie der stark afrozentrischen Sichtweise erinnert er teilweise textlich an MCs aus dem Wu-Tang Umfeld. Persönlich wundert mich bei solchen Texten immer die damit verbundene Fastination der Fans, den eigentlich ist das gerappte, selbst für religiös Gläubige, reinster Irrsinn. Ich glaube auch, dass die gleiche Art des Raps auf Deutsch zum Scheitern verurteilt wäre. Auf Englisch fasziniert mich vor allem der textliche Gewaltaspekt der Jus Allah irgendwie etwas Mächtiges verleiht. Er kann schon auch Reimen und benutzt die ein oder andere gute Vergleichssymbolik, aber das alles kommt irgendwie zu kurz und reicht für ein Soloalbum nicht ganz aus.
Die Stimme und vor allem die Aggression die über das Mic transportiert wird trägt das Album. Seine Texte machen tatsächlich nur Sinn wenn er eine Aura des Killers und mächtigen Weisen zu repräsentieren schafft. Aussagen wie Jus Allah is black God funktionieren auch nur auf eine Weise und die beherrscht der MC hier gut. Leider wars das aber auch, er kennt Aggression und sonst nix. Mag sein, dass er auch nicht über andere Dinge oder auf eine andere Art rappen möchte, ein Top-MC zeigt jedoch immer seine Vielfältigkeit.
Die Beats stammen von Agallah, Zach Johnson, NME-Rek und Virtuoso. Der aggressive Grundton des MCs wird Rechnung getragen. Schwere Beats mit Samples aus Klassik-Orchestern oder gepitchen Glocken trängen aus den Boxen. Allgemein wird das Samplen hier in Eastside-Manier bis zum Abwinken zelebriert, leider nicht so erfolgreich und kreativ wie auf den Jedi Mind Tricks Alben.
Jus Allah wollte nicht, dass dieses Album in dieser Form veröfentlicht wird und weigert sich auch heute noch es anzuerkennen. Deswegen ist es, obwohl es eine tatsächliche Veröffentlichung ist, nicht völlig Jus Allah anzukreiden das die Erwartungen nicht alle erfüllt werden konnten.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 6/10
Lil´Kim - Hard Core
Kimberly Jones aka Lil´Kim erschuf mit ihrem Debütalbum Hard Core, welches 1996 über Big Beat veröffentlicht wurde, den Grundstein für eine ganze Armee von weiblichen MCs die bis heute die Charts bevölkern. Die Rapperin aus Bedford - Stuyvesant (Brooklyn) wurde über die Crew von Notorious BIG, der Junior M.A.F.I.A., bekannt und war bald ihr berühmtestes Mitglied.
Sie ist bei weitem nicht die erste weibliche Rapperin dennoch kann man behaupten, dass der lyrische Einfluss von Lil`Kim dank diesem Album auf dem Gebiet des weiblichen Rap enorm ist. Sie feiert, ähnlich wie ihre männlichen Kollegen, ihre Sexualität auf eine enorm explizite und offene Art und Weise. Damit verdreht Sie geschickt das im Rap vorherrschende Rollenbild der sich unterordnenden Frau, die ihren starken Mann anhimmelt. Ganz offen beschreibt Sie wie Männer gefügig gemacht werden um dann bewusst Geld von diesen zu nehmen. Die Rolle der Bitch fungiert hier als Gegenpart des Players, beide wollen schnelles Geld und beide wissen genau wie sie ihre Vorzüge einsetzen müssen um dieses zu bekommen. Sex ist hier Werkzeug, Waffe und Vergnügen, mit welchem Männer gebunden und verarscht werden. Orale Befriedigung Lick it before ya stick it ist Grundvoraussetzung um die Frau überhaupt bei sich halten zu können. Der "starke" Mann wird hier gut auf die Schippe genommen, wenn gezeigt wird wie schlecht er vögelt und wie abhängig er doch tatsächlich von der "schwachen" Frau ist. Auch wenn anscheinend Biggie viel geholfen hat die Texte zu schreiben muss man Lil`Kim den Mut und die Direktheit zugute halten. Von einem feministischen Standpunkt aus gesehen ist das Ding ein Meilenstein. Schwach ist das zu sehr das Thema Sex im Vordergrund steht, es wäre leicht und vielmehr interessant gewesen zu hören wo die Queen Bitch (herrlicher Ausdruck!) im Beziehungsgefüge noch so zu dominieren weis.
In ihrer Art zu Rappen erinnert Sie teilweise stark an Notorious BIG, ähnlich wie dieser zieht sie die Wörter in der Mitte etwas auseinander um die Präsenz auf dem Beat zu erhöhen. Ohne Frage kann Sie rappen, teilweise sind die Parts, vor allem wenn Sie in den Beat einsteigt, richtig gute Dinger. Auch das manchmal leichte Abdriften in den Gesang passt gut. Es fehlt dennoch der tötliche Schuss. Ich bin beeindruckt, aber nicht überezugt, dass Lil´Kim ihre Texte auch zu 100% so durchsetzt. Die letzte Arroganz, bei welcher auch selbstbewusste Männer einknicken würden, fehlt mir etwas.
Produziert wurde das Album unter anderem von Stevie J, Stretch Armstrong, Jermaine Dupri, und The Hitman. Es kommt der klassische samplelastige Sound der Bad Boy Ära zur Geltung. Das ist wohl besser als der Durchschnitt und man hat immer ein oder zwei gute Beats auf einem Album, aber in der Summe bleibt es ohne Überraschungen. Rapperinnen wie Trina, Nicki Minaj oder auch Schwesta Ewa haben mit diesem Album den Grundstein ihres Sounds zurechtgelegt bekommen, ich finde es ein gutes Ding das herrlich amüsiert aber den großen Knall nicht packt.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Sie ist bei weitem nicht die erste weibliche Rapperin dennoch kann man behaupten, dass der lyrische Einfluss von Lil`Kim dank diesem Album auf dem Gebiet des weiblichen Rap enorm ist. Sie feiert, ähnlich wie ihre männlichen Kollegen, ihre Sexualität auf eine enorm explizite und offene Art und Weise. Damit verdreht Sie geschickt das im Rap vorherrschende Rollenbild der sich unterordnenden Frau, die ihren starken Mann anhimmelt. Ganz offen beschreibt Sie wie Männer gefügig gemacht werden um dann bewusst Geld von diesen zu nehmen. Die Rolle der Bitch fungiert hier als Gegenpart des Players, beide wollen schnelles Geld und beide wissen genau wie sie ihre Vorzüge einsetzen müssen um dieses zu bekommen. Sex ist hier Werkzeug, Waffe und Vergnügen, mit welchem Männer gebunden und verarscht werden. Orale Befriedigung Lick it before ya stick it ist Grundvoraussetzung um die Frau überhaupt bei sich halten zu können. Der "starke" Mann wird hier gut auf die Schippe genommen, wenn gezeigt wird wie schlecht er vögelt und wie abhängig er doch tatsächlich von der "schwachen" Frau ist. Auch wenn anscheinend Biggie viel geholfen hat die Texte zu schreiben muss man Lil`Kim den Mut und die Direktheit zugute halten. Von einem feministischen Standpunkt aus gesehen ist das Ding ein Meilenstein. Schwach ist das zu sehr das Thema Sex im Vordergrund steht, es wäre leicht und vielmehr interessant gewesen zu hören wo die Queen Bitch (herrlicher Ausdruck!) im Beziehungsgefüge noch so zu dominieren weis.
In ihrer Art zu Rappen erinnert Sie teilweise stark an Notorious BIG, ähnlich wie dieser zieht sie die Wörter in der Mitte etwas auseinander um die Präsenz auf dem Beat zu erhöhen. Ohne Frage kann Sie rappen, teilweise sind die Parts, vor allem wenn Sie in den Beat einsteigt, richtig gute Dinger. Auch das manchmal leichte Abdriften in den Gesang passt gut. Es fehlt dennoch der tötliche Schuss. Ich bin beeindruckt, aber nicht überezugt, dass Lil´Kim ihre Texte auch zu 100% so durchsetzt. Die letzte Arroganz, bei welcher auch selbstbewusste Männer einknicken würden, fehlt mir etwas.
Produziert wurde das Album unter anderem von Stevie J, Stretch Armstrong, Jermaine Dupri, und The Hitman. Es kommt der klassische samplelastige Sound der Bad Boy Ära zur Geltung. Das ist wohl besser als der Durchschnitt und man hat immer ein oder zwei gute Beats auf einem Album, aber in der Summe bleibt es ohne Überraschungen. Rapperinnen wie Trina, Nicki Minaj oder auch Schwesta Ewa haben mit diesem Album den Grundstein ihres Sounds zurechtgelegt bekommen, ich finde es ein gutes Ding das herrlich amüsiert aber den großen Knall nicht packt.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Lost Boyz - Legal Drug Money
Rap aus New York City bringt immer wieder überraschende Neuerscheinungen auf den Markt, die sich durch einen authentischen und individuellen Sound auszeichnen. 1996 erschien das Debütalbum der Lost Boyz aus Queens-Jamaica über Uptown Records und bestätigte diesen Trend mal wieder.
Im Allgemeinen sind Rap-Gruppen aus den 90ern bei ihrem Debüt noch ziemlich Jung. Hip-Hop ist eine junge Musikrichtung und ihre Protagonisten sind meistens nicht älter als 25 Jahre (auch wenn sich dieser Trend zum Glück nicht bis heute gehalten hat!). Die Lost Boyz hatten diese Altersgrenze überschritten was hörbar in ihren Texten ist. Mr. Cheeks, der MC der Gruppe, hat bereits Erfahrungen mit Baby Mommas, Drogenhandel und dem Hustle um über die Runden zu kommen und bringt das ganze auch glaubhaft rüber. Das Ghetto-Leben wird nicht glorifiziert sondern als Leiden dargestellt aus welchem sich aber gute Freundschaften entwickeln welche die kaputte Familie ersetzt. Queens wird repräsentiert und auch von Frauen wird viel gerappt, wobei die Art hier nicht typisch "machomäßig" ist wie sonst üblich im Rap sondern mit viel Stil über das erste Ansprechen und das dann folgende Daten erzählt wird. Immer schwingt der Wille mit endlich auf legalem Weg Geld zu verdienen um die Familie versorgen zu können wobei die Musik als legale Droge den Hustle an den Straßenecken ersetzen soll. Eine große Leidenschaft sind Phillies Blunts, deren Konsum in jedem Lied erwähnt wird sowie die "LB-Fam" deren Loyalität und Zusammenhalt Reichtum durch die Musik bringen soll. Kritische Bemerkungen über Gewalt und Rassismus schließen das textliche Spektrum des Albums ab. Mr. Cheeks beweist bei den Texten durchaus Talent wobei seine Wortgewandtheit nicht unbedingt ein Highlight der Platte ist. Es sind, außer bei zwei Ausnahmen, mehr einzelne Zeilen als ganze Lieder die den Hörer wirklich zum Zuhören verleiten. Ein wenig Abwechslung wäre auch Vorteilhaft gewesen, aber im Ganzen erfüllt die Platte Textlich durchaus ihren Zweck.
Das Konzept der tatsächlichen Rap-Gruppe ist heute überhaupt nicht mehr bekannt. Rap-Gruppen sind jetzt vielmehr eine Ansammlung von MCs die alle irgendwie ihr eigenes Ding machen, einen eigenen Flow haben und einfach auf den gleichen Beat rappen. Die Lost Boyz sind auf "Legal Drug Monex" eine tatsächliche Gruppe mit einem Back-Up MC und Hypeman Freaky Tah der mit seiner rauen Stimme eine unglaubliche Atmosphäre auf dem Album schafft. Zudem harmoniert er perfekt mit der hellen Stimme und dem Flow von Mr. Cheeks. Das Album lebt zudem von den Hooks, die immer zum Abdrehen einladen. Hier haben die Lost Boyz ein musikalisch stimmiges Bild erschaffen von dem das ganze Album enorm profitiert. Man fühlt den New York Flavor durch den Flow und die Hooks und muss unwillkürlich mitsingen.
Für die Beats sind neben Größen wie Easy Moe Bee und Pete Rock auch eher unbekannte Produzenten wie Mr. Sexxx und Big Dex verantwortlich. Auch hier überrascht das sehr einstimmige Bild. Ein roter Faden zieht sich durch die ganze Platte der tiefsten NY-Sound repräsentiert. Das Bild von Schnee, Timbaland-Boots und brennenden Mülltonnen macht sich im Hörer breit. Die Beats sind sehr simpel gehalten übertragen jedoch eine mordsmäßige Atmosphäre die jedem Liebhaber von East Side Rap das Genick hüpfen lassen wird.
Ein absolutes "Must Have" für Freunde des New York Rap!
Beats: 9/10
Flow: 9/10
Text: 7/10
Im Allgemeinen sind Rap-Gruppen aus den 90ern bei ihrem Debüt noch ziemlich Jung. Hip-Hop ist eine junge Musikrichtung und ihre Protagonisten sind meistens nicht älter als 25 Jahre (auch wenn sich dieser Trend zum Glück nicht bis heute gehalten hat!). Die Lost Boyz hatten diese Altersgrenze überschritten was hörbar in ihren Texten ist. Mr. Cheeks, der MC der Gruppe, hat bereits Erfahrungen mit Baby Mommas, Drogenhandel und dem Hustle um über die Runden zu kommen und bringt das ganze auch glaubhaft rüber. Das Ghetto-Leben wird nicht glorifiziert sondern als Leiden dargestellt aus welchem sich aber gute Freundschaften entwickeln welche die kaputte Familie ersetzt. Queens wird repräsentiert und auch von Frauen wird viel gerappt, wobei die Art hier nicht typisch "machomäßig" ist wie sonst üblich im Rap sondern mit viel Stil über das erste Ansprechen und das dann folgende Daten erzählt wird. Immer schwingt der Wille mit endlich auf legalem Weg Geld zu verdienen um die Familie versorgen zu können wobei die Musik als legale Droge den Hustle an den Straßenecken ersetzen soll. Eine große Leidenschaft sind Phillies Blunts, deren Konsum in jedem Lied erwähnt wird sowie die "LB-Fam" deren Loyalität und Zusammenhalt Reichtum durch die Musik bringen soll. Kritische Bemerkungen über Gewalt und Rassismus schließen das textliche Spektrum des Albums ab. Mr. Cheeks beweist bei den Texten durchaus Talent wobei seine Wortgewandtheit nicht unbedingt ein Highlight der Platte ist. Es sind, außer bei zwei Ausnahmen, mehr einzelne Zeilen als ganze Lieder die den Hörer wirklich zum Zuhören verleiten. Ein wenig Abwechslung wäre auch Vorteilhaft gewesen, aber im Ganzen erfüllt die Platte Textlich durchaus ihren Zweck.
Das Konzept der tatsächlichen Rap-Gruppe ist heute überhaupt nicht mehr bekannt. Rap-Gruppen sind jetzt vielmehr eine Ansammlung von MCs die alle irgendwie ihr eigenes Ding machen, einen eigenen Flow haben und einfach auf den gleichen Beat rappen. Die Lost Boyz sind auf "Legal Drug Monex" eine tatsächliche Gruppe mit einem Back-Up MC und Hypeman Freaky Tah der mit seiner rauen Stimme eine unglaubliche Atmosphäre auf dem Album schafft. Zudem harmoniert er perfekt mit der hellen Stimme und dem Flow von Mr. Cheeks. Das Album lebt zudem von den Hooks, die immer zum Abdrehen einladen. Hier haben die Lost Boyz ein musikalisch stimmiges Bild erschaffen von dem das ganze Album enorm profitiert. Man fühlt den New York Flavor durch den Flow und die Hooks und muss unwillkürlich mitsingen.
Für die Beats sind neben Größen wie Easy Moe Bee und Pete Rock auch eher unbekannte Produzenten wie Mr. Sexxx und Big Dex verantwortlich. Auch hier überrascht das sehr einstimmige Bild. Ein roter Faden zieht sich durch die ganze Platte der tiefsten NY-Sound repräsentiert. Das Bild von Schnee, Timbaland-Boots und brennenden Mülltonnen macht sich im Hörer breit. Die Beats sind sehr simpel gehalten übertragen jedoch eine mordsmäßige Atmosphäre die jedem Liebhaber von East Side Rap das Genick hüpfen lassen wird.
Ein absolutes "Must Have" für Freunde des New York Rap!
Beats: 9/10
Flow: 9/10
Text: 7/10