MAC - Shell Shocked
"Shell Shocked" war ein Ausdruck der Soldaten im ersten Weltkrieg, welcher heute etwa mit "Posttraumatischer Störung" gleichzusetzen ist. Soldaten, die "shell shocked" waren, konnten aufgrund ihrer Erlebnisse im Krieg normale Handlungen wie z.B. Essen oder Gehen nicht mehr ohne Hilfe ausführen, da ihre Psyche einfach nicht mehr mitspielte.
Welchen Bezug hat New Orleans Rapper und NoLimit-Artist MAC zu diesem Ausdruck? Ganz einfach, wie er auf dem Track "Shell Shocked sagt:
I represent them Shell Shocked niggas
Them on the block with it cocked niggas
Them cell block niggas
Them run up in your hot spot niggas
Them if we doin bad gimme what you got niggas
er rappt mit diesem Album für Leute, die, auch wenn nicht im Krieg, so doch durch das Leben auf der Straße die gleichen Probleme entwickeln wie Soldaten nach der Schlacht.
Wie bei einem NoLimit-Release üblich, gibt es weitere Beziehungen zum Krieg. MAC repräsentiert sich als "Soldier", der sich aufgrund des Straßenlebens dauernd im Kriegszustand befindet. Seine Texte handeln von den kleinen Kriegen die er immer kämpfen muss. In "Beef" erzählt er was Ärger mit ihm für andere bedeutet, auf "Murda Murda, Kill, Kill" erläutert er, dass auch der Tod für ihn akzeptabel ist, solange er zu sich selbst ehrlich war und nicht aufgegeben hat. Weitere Songs wie "Soldier Party" oder "Tank Dogs" beschreiben ähnliches. Hierbei sind die Texte selten langweilig, wobei man gleiche Themen schon oft gehört hat. Mit Zeilen wie: "Poppa shot me through the rubber
He knew that I would be a young bad muthafucka..." oder: "They should've told you I was nothing nice as a matter of fact they should've told you I was nothing nice twice" beweist er immer mal wieder Wortwitz und sorgt für Unterhaltung. Er ist kein Poet, seine Texte sind einfach, jedoch auch authentisch. Positiv sind zudem die Lieder in welchen er sich dem weiblichen Geschlecht widment. Der "Camouflage Lover" erzählt kleine Geschichten von seinen Erlebnissen als Womanizer, die durchaus überzeugen. Er ist kein guter Texter, aber er versucht auch nicht gezwungen etwas anderes als einen Gangster-Spitter zu repräsentieren. Das passt!
Vom Flow her ist er ein besserer Rapper. Er versteht es die Beats für sich zu nutzen und schafft dabei eine Stimmpräsenz zu entfalten, die er eigentlich überhaupt nicht besitzt. Im Vergleich zu seinen NoLimit Kollegen Mystikal, Fiend oder auch Master P hat er nämlich ein recht "dünnes" Stimmchen, durch seine Raptechnik holt er aber ziemlich viel aus ihr raus und muss sich auf keinem Track verstecken. Auf Doppeltime verzichtet er wohl, setzt aber seine Reime geschickt und spielt oft mit Pausen, dass Ergebnis ist Kopfnicken pur.
Die Beats sind fast alle von Beats by the Pound und glänzen durch fette Basslines. Großartige Loops oder eine aufwendige Verarbeitung von Samples findet man nicht, aber auch hier gilt: sie machen Gangster-Rap und genau das Gefühl liefern die Beats. Der typische NoLimit-Sound und die Trockenheit der Magnolia Projects in New Orleans werden musikalisch in das Ohr des Hörers gepumpt. Das ist nicht großartige Kunst, aber wahnsinnig Unterhaltsam!
Beats: 7/10
Flow: 8/10
Text: 7/10
Welchen Bezug hat New Orleans Rapper und NoLimit-Artist MAC zu diesem Ausdruck? Ganz einfach, wie er auf dem Track "Shell Shocked sagt:
I represent them Shell Shocked niggas
Them on the block with it cocked niggas
Them cell block niggas
Them run up in your hot spot niggas
Them if we doin bad gimme what you got niggas
er rappt mit diesem Album für Leute, die, auch wenn nicht im Krieg, so doch durch das Leben auf der Straße die gleichen Probleme entwickeln wie Soldaten nach der Schlacht.
Wie bei einem NoLimit-Release üblich, gibt es weitere Beziehungen zum Krieg. MAC repräsentiert sich als "Soldier", der sich aufgrund des Straßenlebens dauernd im Kriegszustand befindet. Seine Texte handeln von den kleinen Kriegen die er immer kämpfen muss. In "Beef" erzählt er was Ärger mit ihm für andere bedeutet, auf "Murda Murda, Kill, Kill" erläutert er, dass auch der Tod für ihn akzeptabel ist, solange er zu sich selbst ehrlich war und nicht aufgegeben hat. Weitere Songs wie "Soldier Party" oder "Tank Dogs" beschreiben ähnliches. Hierbei sind die Texte selten langweilig, wobei man gleiche Themen schon oft gehört hat. Mit Zeilen wie: "Poppa shot me through the rubber
He knew that I would be a young bad muthafucka..." oder: "They should've told you I was nothing nice as a matter of fact they should've told you I was nothing nice twice" beweist er immer mal wieder Wortwitz und sorgt für Unterhaltung. Er ist kein Poet, seine Texte sind einfach, jedoch auch authentisch. Positiv sind zudem die Lieder in welchen er sich dem weiblichen Geschlecht widment. Der "Camouflage Lover" erzählt kleine Geschichten von seinen Erlebnissen als Womanizer, die durchaus überzeugen. Er ist kein guter Texter, aber er versucht auch nicht gezwungen etwas anderes als einen Gangster-Spitter zu repräsentieren. Das passt!
Vom Flow her ist er ein besserer Rapper. Er versteht es die Beats für sich zu nutzen und schafft dabei eine Stimmpräsenz zu entfalten, die er eigentlich überhaupt nicht besitzt. Im Vergleich zu seinen NoLimit Kollegen Mystikal, Fiend oder auch Master P hat er nämlich ein recht "dünnes" Stimmchen, durch seine Raptechnik holt er aber ziemlich viel aus ihr raus und muss sich auf keinem Track verstecken. Auf Doppeltime verzichtet er wohl, setzt aber seine Reime geschickt und spielt oft mit Pausen, dass Ergebnis ist Kopfnicken pur.
Die Beats sind fast alle von Beats by the Pound und glänzen durch fette Basslines. Großartige Loops oder eine aufwendige Verarbeitung von Samples findet man nicht, aber auch hier gilt: sie machen Gangster-Rap und genau das Gefühl liefern die Beats. Der typische NoLimit-Sound und die Trockenheit der Magnolia Projects in New Orleans werden musikalisch in das Ohr des Hörers gepumpt. Das ist nicht großartige Kunst, aber wahnsinnig Unterhaltsam!
Beats: 7/10
Flow: 8/10
Text: 7/10
Master P - Ghetto D
Der größte Rap-Entrepreneur der 90er veröffentlichte 1997 über No Limit Records/Priority sein sechstes Album "Ghetto D", sein bisher erfolgreichstes Werk mit drei Singles in den Top-20 Charts und mehrfacher Platin Auszeichnung. Ein Soloalbum ist es eigentlich nicht, da es, bis auf einen Song, eigentlich immer Featuregäste vertreten hat. Was hat der Mann aus den Calliope-Projects in New Orleans also zu sagen?
Bei No Limit Alben gibt es in fast jedem Song Parts in welchen der jeweilige MC der No Limit "Familie" seine Treue schwört oder besonders seine Loyalität zu No Limit anpreist. Master P bildet hier keine Ausnahme, er benutzt die andauernde Wiederholung dieser Bekenntnisse aber auch geschickt als Marketing-Mittel, da er nicht nur über die Features viele der No Limit Künstler pusht sondern eben auch immer wieder hervorhebt wer eigentlich wichtig ist in seinem Umfeld. Sonst ist der Grundton des Albums eher traurig. Die Drogen, das Dealen und der Kampf um die Dollars werden als deprimierende Begleiter von Master Ps Leben dargestellt. Seine unglaubliche Fähigkeit tatsächlich Geld zu verdienen auch wenn es dazu absolut keine Grundlage gab, beweist er immer wieder durch die textliche Darstellung von Luxusartikeln. Er ist ein Macher, der so lange beißt, bis sein Traum Realität geworden ist. Im Gegensatz zu anderen MCs die Ähnliches von sich behaupten, geht Master P auf diesem Album aber auch auf die vielen Nachteile des Lebens nach dem Motto "Alles oder Nix" ein. Zum Beispiel bedankt er sich bei seiner Frau, dass sie in den ganzen harten Zeiten, als er im Gefängnis war und es kein Geld im Haus gab, zu ihm gehalten hat, oder er gedenkt seines Bruders der Opfer eines Mordes wurde. Außerdem beschäftigt sich P mit dem eigenen Tod und hinterfragt so indirekt die eigene Lebensweise. Textlich natürlich sehr alles sehr einfach gehalten. Es geht Master P aber auch nicht um die Kunst des Reimens, sondern um die Aussage und das der Hörer es schafft in das Leben von Master P einzutauchen. Ich glaube er würde sogar auf einen Reim verzichten, wenn er so besser das sagen kann was er im Moment sagen möchte.
Der etwas traurige Grundton der Texte wird durch einen etwas langsamen und immer an leichtes Stöhnen erinnernden (natürlich verstärkt durch das obligatorische "Uhhh!") Flow gestützt. Hier liegt definitiv die Stärke von Master P. Er ist bei weitem kein guter Rapper, aber er schafft Authentizität indem er den Hörer Mitfühlen lässt von was er gerade spricht. Außerdem sind die vielen Featuregäste hier eine gelungene Abwechslung, alleine wenn Mystikal anfängt seine 8-16 Bars zu troppen erschüttern die Boxen!
Das Produzententeam Beats by the Pound, die das ganze Album produziert haben, leisten mal wieder gute Arbeit. Bei der Anzahl an Songs (19 Stück) kann nicht jeder Beat top sein und es gibt ein paar Lückenfüller, die werden aber vor allem durch Bretter wie "We Riders", "After Dollars, No Cents" und "Pass me da green" gut kompensiert! "Ghetto D" ist eines der guten No Limit Alben und für New Orleans Fans ein Must Have!
Beats: 8/10
Flow: 8/10
Text: 6/10
Bei No Limit Alben gibt es in fast jedem Song Parts in welchen der jeweilige MC der No Limit "Familie" seine Treue schwört oder besonders seine Loyalität zu No Limit anpreist. Master P bildet hier keine Ausnahme, er benutzt die andauernde Wiederholung dieser Bekenntnisse aber auch geschickt als Marketing-Mittel, da er nicht nur über die Features viele der No Limit Künstler pusht sondern eben auch immer wieder hervorhebt wer eigentlich wichtig ist in seinem Umfeld. Sonst ist der Grundton des Albums eher traurig. Die Drogen, das Dealen und der Kampf um die Dollars werden als deprimierende Begleiter von Master Ps Leben dargestellt. Seine unglaubliche Fähigkeit tatsächlich Geld zu verdienen auch wenn es dazu absolut keine Grundlage gab, beweist er immer wieder durch die textliche Darstellung von Luxusartikeln. Er ist ein Macher, der so lange beißt, bis sein Traum Realität geworden ist. Im Gegensatz zu anderen MCs die Ähnliches von sich behaupten, geht Master P auf diesem Album aber auch auf die vielen Nachteile des Lebens nach dem Motto "Alles oder Nix" ein. Zum Beispiel bedankt er sich bei seiner Frau, dass sie in den ganzen harten Zeiten, als er im Gefängnis war und es kein Geld im Haus gab, zu ihm gehalten hat, oder er gedenkt seines Bruders der Opfer eines Mordes wurde. Außerdem beschäftigt sich P mit dem eigenen Tod und hinterfragt so indirekt die eigene Lebensweise. Textlich natürlich sehr alles sehr einfach gehalten. Es geht Master P aber auch nicht um die Kunst des Reimens, sondern um die Aussage und das der Hörer es schafft in das Leben von Master P einzutauchen. Ich glaube er würde sogar auf einen Reim verzichten, wenn er so besser das sagen kann was er im Moment sagen möchte.
Der etwas traurige Grundton der Texte wird durch einen etwas langsamen und immer an leichtes Stöhnen erinnernden (natürlich verstärkt durch das obligatorische "Uhhh!") Flow gestützt. Hier liegt definitiv die Stärke von Master P. Er ist bei weitem kein guter Rapper, aber er schafft Authentizität indem er den Hörer Mitfühlen lässt von was er gerade spricht. Außerdem sind die vielen Featuregäste hier eine gelungene Abwechslung, alleine wenn Mystikal anfängt seine 8-16 Bars zu troppen erschüttern die Boxen!
Das Produzententeam Beats by the Pound, die das ganze Album produziert haben, leisten mal wieder gute Arbeit. Bei der Anzahl an Songs (19 Stück) kann nicht jeder Beat top sein und es gibt ein paar Lückenfüller, die werden aber vor allem durch Bretter wie "We Riders", "After Dollars, No Cents" und "Pass me da green" gut kompensiert! "Ghetto D" ist eines der guten No Limit Alben und für New Orleans Fans ein Must Have!
Beats: 8/10
Flow: 8/10
Text: 6/10
Master P - Only God can Judge Me
Rapper sind nicht gerade gut darin in den freiwilligen Ruhestand zu gehen. Master P, das Oberhaupt des in den 90er Jahren so mächtigen No Limit Imperiums ist ein Beweis hierfür. Nach unzähligen Releases und zig Platin und Goldauszeichnungen wollte sich Mr. Percy Miller 1998 eigentlich vom Rapgeschäft zurückziehen nur um 1999 mit dem Album „Only God can Judge Me“ wieder von sich hören zu lassen. Seinem Geldbeutel hat es nicht geschadet, dass Album erreichte Goldstatus, vielleicht ist das auch ein Grund warum im Jahr 2013 Master P mit No Limit Forever einen erneuten Angriff auf die Rapwelt startet.
Textlich liefert Master P auf diesem Album genau das was von ihm erwartet wird. Gangsterrap, in welchem der Kampf gegen die Armut, gegen alle Neider, Hater und feindlich gesinnten Gangster propagiert wird. Bei diesem Kampf wird er wie immer von seinen No Limit Soldiers unterstützt, denen er auch in fast jedem Song die Treue schwört und die er als Familie ansieht. Natürlich wird auch der erkämpfte Reichtum aufgezeigt und an Flaschen mit teurem Alkohol, Joints, Frauen und Autos verprasst. Das Thema “Frauen” bekommt hier eine Sonderstellung, da er in weicheren Songs relative unspektakulär seine Geschichten dazu erzählt. Mit Zeilen wie are you broke, are you old, are you rich, are you cold are you mad at me cause yo' shit didn't go gold? (Return of da Don) oder Nigga we Uptown, where the lights don't shine but with the pistol, and this chrome, watch yo' ass get blind (Who Down to Ride) beweist er natürlich kein großes lyrisches Talent. Das wird aber von seinen Hörern auch nicht erwartet, es zählt mehr das vermittelte Gefühl als das geschriebene Wort. Ganz so hart und rau wie auf seinen früheren Releases ist er jedoch auf diesem Werk nicht, auch fehlt im eine Kompromisslosigkeit deswegen verliert man selbst als Fan bei diesem Album schnell die Lust jeden Song bis zum Ende zu hören.
Flowtechnisch sind auch keine Überraschungen zu erwarten. Eine gute Tat von Master P ist, dass er sich relativ viele Featuregäste mit unterschiedlichem Style (Nas, Mystikal, Jermaine Dupri uvm.) geholt hat, welche die notwendige Abwechslung in das Album bringen. Ausschließlich den manchmal ganz coolen Stöhn-Rap von Master P zu hören wäre hier sicherlich zu viel gewesen. Allerdings sagt das leider schon einiges über das Gefühl des Albums, um einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen fehlt einfach ein Stück mehr Enthusiamus.
Die Beats sind meistens vom No Limit Produzenten Carlos Stephens produziert, der hier einen ziemlich ruhigen Vibe durch die Boxen strömen lässt. Selbst der für No Limit Releases eigentlich obligatorische Moshpit-Banger, auf welchem dann mindestens drei No Limit Mitglieder ihre Seele aus dem Leib schreien, fehlt hier. Bei manchen Beats fühlt man ein wenig den Bounce aus New Orleans ("Ice in my Wrist", "Step to Dis", Life Ain´t Easy") leider sind diese Beats aber in der Minderheit, stattdessen werden häufig anspruchslose Stücke präsentiert, die weder groß stören aber halt auch nicht begeistern.
Definitiv kein Highlight von Master P, im Vergleich zu seinen früheren Werken sogar unterdurchschnittlich, bleibt zu hoffen, dass sein erneuter Angriff auf das Rapgame im Jahr 2013 bessere Musik liefert.
Beats: 6/10
Flow: 6/10
Text: 6/10
Textlich liefert Master P auf diesem Album genau das was von ihm erwartet wird. Gangsterrap, in welchem der Kampf gegen die Armut, gegen alle Neider, Hater und feindlich gesinnten Gangster propagiert wird. Bei diesem Kampf wird er wie immer von seinen No Limit Soldiers unterstützt, denen er auch in fast jedem Song die Treue schwört und die er als Familie ansieht. Natürlich wird auch der erkämpfte Reichtum aufgezeigt und an Flaschen mit teurem Alkohol, Joints, Frauen und Autos verprasst. Das Thema “Frauen” bekommt hier eine Sonderstellung, da er in weicheren Songs relative unspektakulär seine Geschichten dazu erzählt. Mit Zeilen wie are you broke, are you old, are you rich, are you cold are you mad at me cause yo' shit didn't go gold? (Return of da Don) oder Nigga we Uptown, where the lights don't shine but with the pistol, and this chrome, watch yo' ass get blind (Who Down to Ride) beweist er natürlich kein großes lyrisches Talent. Das wird aber von seinen Hörern auch nicht erwartet, es zählt mehr das vermittelte Gefühl als das geschriebene Wort. Ganz so hart und rau wie auf seinen früheren Releases ist er jedoch auf diesem Werk nicht, auch fehlt im eine Kompromisslosigkeit deswegen verliert man selbst als Fan bei diesem Album schnell die Lust jeden Song bis zum Ende zu hören.
Flowtechnisch sind auch keine Überraschungen zu erwarten. Eine gute Tat von Master P ist, dass er sich relativ viele Featuregäste mit unterschiedlichem Style (Nas, Mystikal, Jermaine Dupri uvm.) geholt hat, welche die notwendige Abwechslung in das Album bringen. Ausschließlich den manchmal ganz coolen Stöhn-Rap von Master P zu hören wäre hier sicherlich zu viel gewesen. Allerdings sagt das leider schon einiges über das Gefühl des Albums, um einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen fehlt einfach ein Stück mehr Enthusiamus.
Die Beats sind meistens vom No Limit Produzenten Carlos Stephens produziert, der hier einen ziemlich ruhigen Vibe durch die Boxen strömen lässt. Selbst der für No Limit Releases eigentlich obligatorische Moshpit-Banger, auf welchem dann mindestens drei No Limit Mitglieder ihre Seele aus dem Leib schreien, fehlt hier. Bei manchen Beats fühlt man ein wenig den Bounce aus New Orleans ("Ice in my Wrist", "Step to Dis", Life Ain´t Easy") leider sind diese Beats aber in der Minderheit, stattdessen werden häufig anspruchslose Stücke präsentiert, die weder groß stören aber halt auch nicht begeistern.
Definitiv kein Highlight von Master P, im Vergleich zu seinen früheren Werken sogar unterdurchschnittlich, bleibt zu hoffen, dass sein erneuter Angriff auf das Rapgame im Jahr 2013 bessere Musik liefert.
Beats: 6/10
Flow: 6/10
Text: 6/10
MJG - No More Glory
Nach dem ersten Durchhören von "No more Glory", dem ersten Soloalbum von MJG war ich zugegebenerweise etwas enttäuscht.Waren die Erwartungen waren nach dem absoluten Mörderalbum "On Top of the World" vielleicht doch etwas zu hoch?!
Aber ich habe mir Zeit gelassen....und jeden Track auf mich wirken lassen. Heute muss ich sagen, dass Ding hier ist ein starkes Album!
Es ist definitiv nicht so catchy wie die älteren MJG&Eightball Sachen, es braucht einfach etwas Gewöhnung und Einfühlungsvermögen, vor allem was die Texte betrifft.
Auf 15 Tracks erzählt MJG nämlich extrem viel.
Es beginnt mit "Keep your Mind", einem kritischen Track über den Hustle zum Erfolg mit einer starken Hook und einem Wahnsinns-Flow, jedoch einem ungewohnten Beat, der, ist man nicht ganz an den Memphissound gewöhnt einfach erst beim 3ten oder 4ten mal hören reinhaut. Dann aber richtig!
Weiter gehts mit "HipHop Vodoo", genialer Text, der mit den Vodooeinflüssen aus der Folklore der Afroamerikaner in Memphis spielt und diese auf Rap überträgt. Dazu ein etwas düsterer Beat, welcher das Thema unterstreicht.
Weitere Themen mit denen sich MJG beschäftigt sind das Leben als Pimp ("Black Mac Is Back"), die Vernarrtheit in ein Mädel und die Schwierigkeit es zu bekommen ("That Girl") oder wie man mit Ärger auf der Straße umgeht als Gangster ("Take No Shit"). Alles auf einem lyrisch hohen Level vorgetragen, es werden nur sehr wenig platte Aussagen ala "its all good in da hood with my finger on da trigger" gemacht, sondern es wird immer versucht ein Bild zu schaffen, mit welchem der Hörer mitfühlen kann und sich dadruch mit dem MC identifiziert. Hierbei wird eine Mischung zwischen einem bloßen Spitten und einer Story verwendet, die jeden Text interessant, jedoch nicht anstrengend macht.
Flowtechnisch ist MJG fast perfekt. Er spielt mit Beats (ganz stark: HipHop Vodoo) und schafft es immer diese zu entfalten. Seine Reimstruktur ist top, und wird durch sein manchmal langezogenes "Rapgestöhne" hervorgehoben z.B.
As we begin ya perfume clouds the room, Soft Rain
Sprinkle down homie massage away the pain
I been standin' here scopin' ya girl from across the club
Suave House outtas for real, show us some love
We can peel off into the night and do it right
von meinem absoluten Favorit auf dem Album "Don't Hold Back", ein MegaTrack über den Spaß mit einer Frau und genialem Beat!
Beattechnisch ist das Album kein "On Top of the World", aber die Produzenten aus dem Suave-Umfeld haben auch hier ihr können gezeigt und schöne Banger rausgehauen.
Album ist zu empfehlen! Es hat 1997 Gold geholt und zeigt damit die enorme Fanbase, die MJG im Süden der USA hat/hatte.
Beats: 7/10
Flow: 9/10
Text: 8/10
Aber ich habe mir Zeit gelassen....und jeden Track auf mich wirken lassen. Heute muss ich sagen, dass Ding hier ist ein starkes Album!
Es ist definitiv nicht so catchy wie die älteren MJG&Eightball Sachen, es braucht einfach etwas Gewöhnung und Einfühlungsvermögen, vor allem was die Texte betrifft.
Auf 15 Tracks erzählt MJG nämlich extrem viel.
Es beginnt mit "Keep your Mind", einem kritischen Track über den Hustle zum Erfolg mit einer starken Hook und einem Wahnsinns-Flow, jedoch einem ungewohnten Beat, der, ist man nicht ganz an den Memphissound gewöhnt einfach erst beim 3ten oder 4ten mal hören reinhaut. Dann aber richtig!
Weiter gehts mit "HipHop Vodoo", genialer Text, der mit den Vodooeinflüssen aus der Folklore der Afroamerikaner in Memphis spielt und diese auf Rap überträgt. Dazu ein etwas düsterer Beat, welcher das Thema unterstreicht.
Weitere Themen mit denen sich MJG beschäftigt sind das Leben als Pimp ("Black Mac Is Back"), die Vernarrtheit in ein Mädel und die Schwierigkeit es zu bekommen ("That Girl") oder wie man mit Ärger auf der Straße umgeht als Gangster ("Take No Shit"). Alles auf einem lyrisch hohen Level vorgetragen, es werden nur sehr wenig platte Aussagen ala "its all good in da hood with my finger on da trigger" gemacht, sondern es wird immer versucht ein Bild zu schaffen, mit welchem der Hörer mitfühlen kann und sich dadruch mit dem MC identifiziert. Hierbei wird eine Mischung zwischen einem bloßen Spitten und einer Story verwendet, die jeden Text interessant, jedoch nicht anstrengend macht.
Flowtechnisch ist MJG fast perfekt. Er spielt mit Beats (ganz stark: HipHop Vodoo) und schafft es immer diese zu entfalten. Seine Reimstruktur ist top, und wird durch sein manchmal langezogenes "Rapgestöhne" hervorgehoben z.B.
As we begin ya perfume clouds the room, Soft Rain
Sprinkle down homie massage away the pain
I been standin' here scopin' ya girl from across the club
Suave House outtas for real, show us some love
We can peel off into the night and do it right
von meinem absoluten Favorit auf dem Album "Don't Hold Back", ein MegaTrack über den Spaß mit einer Frau und genialem Beat!
Beattechnisch ist das Album kein "On Top of the World", aber die Produzenten aus dem Suave-Umfeld haben auch hier ihr können gezeigt und schöne Banger rausgehauen.
Album ist zu empfehlen! Es hat 1997 Gold geholt und zeigt damit die enorme Fanbase, die MJG im Süden der USA hat/hatte.
Beats: 7/10
Flow: 9/10
Text: 8/10
Mystikal - Ghetto Fabulous
Mystikal macht mit diesem Ding keine halben Sachen. Gleich zu Beginn wird auf ein Intro verzichtet, stattdessen dröhnt der krasse Repräsenter-Song "Round Out the Tank" aus den Boxen wenn man die CD einlegt. Hier lernt man was Mystikal vertritt und wie er sich selbst in diesem ganzen Rap/Gangster-Geschäft sieht. Überrascht hat mich zuerst mal die doch ausgefeilte Wortwahl des New Orleans Rappers. Bekannt war er mir ja leider nur durch die Neptunes-Hits "Dangerous" und "Shake Ya Ass" welche nicht unbedingt durch gute Texte glänzen. Aber gleich zu Beginn lässt er Dinge von sich wie:
"...I'm that fucking hole in the earth after detonation
C 130 airborne soldier coming from the sky
Recognize ground troopers rolling just like hemmit tires
I think in aromas so save ya breath..."
Es deutete sich also ein doch lyrisch ganz guter Rapper an!
Diese Vorahnung wurde auf dem ganzen Album bestätigt! Natürlich gibt es textlich schwächere Tracks wie "Let's Go Do It" oder "Dirty South, Dirty Jerz" die nicht besser sind als jedes andere Ich-bin-so-cool-und-du-nicht Lied dieser Zeit, aber diese bleiben in der guten Minderheit. Stattdessen kommen sehr lustige Storys zum Vorschein, wie z.B. der geniale Song "I Smell Smoke" in welchem er über ein Kiff-Erlebnis im Hotel erzählt oder der Paranoide Banger "I'm on Fire", wo er denkt sein Haus brennt um dann später zu merken, dass er es selbst ist. Oder er beweist Humor und erzählt mit guter Übertreibung lustig von sich selbst ("That's the Nigga"). Textlich also definitiv eine positive Überraschung gewesen!
Der Flow sowie die Stimme ist gewöhnungsbedürftig, vor allem für Leute, die nur mit NY-Rap aufgewachsen sind. Er hat einfach diesen Schrei-Stil perfektioniert, der für manche Ohren nervig klingt, mich aber mit der Zeit wirklich (positiv) umgehauen hat.
Dazu kommt ein wahnsinniges Gefühl für Tempowechsel auf den Beats. Alleine der Anfang von "There He Go" mit:
"There He Go, There He Go Wit his ol' lady
deck out hands down back turned like its all gravy.
Why nigga now BYE BYE nigga took a long
but i got that nigga fine.
And yall gon have to forgive me."
Haben mich wirklich zur Gänsehaut geschockt und ich glaube alleine diese Stelle habe ich 20mal wiederholt. Er ist einfach perfekt darin mit unterschiedlicher Rap-Geschwindigkeit die Lieder spannend zu machen! Die Stimme ist so catchy wie die von Method Man oder Capone, hier brauchts nicht nen guten Beat oder Text, diese Jungs können das Telefonbuch lesen und es klingt irgendwie nach Rap.
Die Beats sind typische NoLimit Dinger aus dieser Zeit. Guter Bass, ich liebe den Beat von "I'm on Fire", und leichte Loops. Wenig Samples, und wenn dann wurden diese nicht sehr künstlerisch verarbeitet. Es wird meistens mit Keyboard produziert (oder ist das immer so??), schadet dem Album aber auch nicht unbedingt. Positiv sind auf jeden Fall alle Beats von KLC, die kann man sich ohne Gnade fürs Genick auf voller Lautstärke geben um den New Orleans Flava von 1998 einzufangen.
Im Ganzen ist es so ein Album, welches die Geschmäcker spaltet. Ich feier es total, es ist ohne Frage gut, aber man kann es auch verstehen wenn Leute es nicht ganz so mögen.
Beats: 6/10
Flow: 9/10
Text: 8/10
"...I'm that fucking hole in the earth after detonation
C 130 airborne soldier coming from the sky
Recognize ground troopers rolling just like hemmit tires
I think in aromas so save ya breath..."
Es deutete sich also ein doch lyrisch ganz guter Rapper an!
Diese Vorahnung wurde auf dem ganzen Album bestätigt! Natürlich gibt es textlich schwächere Tracks wie "Let's Go Do It" oder "Dirty South, Dirty Jerz" die nicht besser sind als jedes andere Ich-bin-so-cool-und-du-nicht Lied dieser Zeit, aber diese bleiben in der guten Minderheit. Stattdessen kommen sehr lustige Storys zum Vorschein, wie z.B. der geniale Song "I Smell Smoke" in welchem er über ein Kiff-Erlebnis im Hotel erzählt oder der Paranoide Banger "I'm on Fire", wo er denkt sein Haus brennt um dann später zu merken, dass er es selbst ist. Oder er beweist Humor und erzählt mit guter Übertreibung lustig von sich selbst ("That's the Nigga"). Textlich also definitiv eine positive Überraschung gewesen!
Der Flow sowie die Stimme ist gewöhnungsbedürftig, vor allem für Leute, die nur mit NY-Rap aufgewachsen sind. Er hat einfach diesen Schrei-Stil perfektioniert, der für manche Ohren nervig klingt, mich aber mit der Zeit wirklich (positiv) umgehauen hat.
Dazu kommt ein wahnsinniges Gefühl für Tempowechsel auf den Beats. Alleine der Anfang von "There He Go" mit:
"There He Go, There He Go Wit his ol' lady
deck out hands down back turned like its all gravy.
Why nigga now BYE BYE nigga took a long
but i got that nigga fine.
And yall gon have to forgive me."
Haben mich wirklich zur Gänsehaut geschockt und ich glaube alleine diese Stelle habe ich 20mal wiederholt. Er ist einfach perfekt darin mit unterschiedlicher Rap-Geschwindigkeit die Lieder spannend zu machen! Die Stimme ist so catchy wie die von Method Man oder Capone, hier brauchts nicht nen guten Beat oder Text, diese Jungs können das Telefonbuch lesen und es klingt irgendwie nach Rap.
Die Beats sind typische NoLimit Dinger aus dieser Zeit. Guter Bass, ich liebe den Beat von "I'm on Fire", und leichte Loops. Wenig Samples, und wenn dann wurden diese nicht sehr künstlerisch verarbeitet. Es wird meistens mit Keyboard produziert (oder ist das immer so??), schadet dem Album aber auch nicht unbedingt. Positiv sind auf jeden Fall alle Beats von KLC, die kann man sich ohne Gnade fürs Genick auf voller Lautstärke geben um den New Orleans Flava von 1998 einzufangen.
Im Ganzen ist es so ein Album, welches die Geschmäcker spaltet. Ich feier es total, es ist ohne Frage gut, aber man kann es auch verstehen wenn Leute es nicht ganz so mögen.
Beats: 6/10
Flow: 9/10
Text: 8/10
Mystikal - Unpredictable
Mystikal, der Ex-Marine und Ex-Knacki, aus dem 12th Ward von New Orleans (aufgewachsen ist er in den Blocks nahe der Tchoupitoulas St.) ist ein wirklich einzigartiger Rapper. Sein Debütalbum "Unpredictable" beim No-Limit Imperium kam 1997 auf den Markt und erreichte Platinstatus. Zuvor hat er quasi im Alleingang das Album "Mystikal" veröffentlicht und independant über 100K Einheiten verkauft. Obwohl diese hohen Verkaufszahlen eigentlich den Erfolgsdruck von einem Künstler nehmen sollten sagt Mystikal auch heute noch, dass er mit "Unpredictable" extrem hohe Erwartungen an sich selbst gestellt hatte. Für ihn war dieses Album die Möglichkeit sich auch über Lousiana hinaus einen Namen zu machen, da man mit Master P im Rücken die nationale Aufmerksamkeit sicher besitzt. Deswegen gab er 110% und nennt dieses Werk seine bisher beste Veröffentlichung.
Man hört diesen Hunger nach Erfolg auch in den Texten. Hier ist ein MC am Werk der ganz klar zeigen möchte, dass er zu den Besten aus New Orleans gehört, der seine Identität wütend jedem an den Kopf wirft. Demnach gibt es viele Punchlines in welchen Mystikal sich selbst feiert und beschreibt ("Ain´t no Limit", "The man right chea", "Gangstas"). Es sind nicht unbedingt klassische Battletext-Zeilen die er von sich gibt, da er keine bestimmten Personen angreift, es ist eher eine aggressive Selbstdarstellung die von jedem Battle abrät. Aber Punchlines sind nicht alles bei ihm. In "Sleepin with me" beschreibt er erotische Abenteuer mit mehreren Frauen und gibt Einblicke in sein laxes Treueverständnis, in "Dick on the Track" vergleicht er den Sex den er mit einer Frau hat mit einem Song und in "Still Smokin" zeigt er Liebe zu Weed und Blunts. Der Unterhaltungsfaktor ist also hoch auf der Platte, man hört einen lyrisch begabten und mit viel Kreativität ausgestatteten MC mit einem enormen Selbstbewusstsein. Einzige Kritikpunkte sind die manchmal etwas einfache Wortwahl und unsaubere Reime, aber hey, es ist Mystikal aus New Orleans und nicht Goethe.
Peter Rosenberg, ein DJ vom bekannten New Yorker Radiosender Hot97, hat einmal erzählt, dass er Ende der 90er Jahre auf einer Party in Atlanta war die abgebrochen werden musste weil bei einem Song ein Part von Mystikal für soviel emotionale Aufregung gesorgt hat das Leute vom Balkon gehüpft sind und sich gegenseitig gestoßen haben. Wenn ein Flow also die Macht besitzt das sogenannte "Tier" im Menschen zu entfesseln, dann muss an diesem etwas besonderes sein. Das Geschreie und Gestöhne von Mystikal wirkt wohl zu Beginn etwas unkoordiniert, wenn man aber länger zuhört erkennt man schnell das er seine rauhe Stimme perfekt einsetzt und das Laut und Leise sowie die unterschiedliche Geschwindigkeit im Flow sauber über jeden Beat fließen lässt. Als Endprodukt bekommt man eine wahnsinnig kräftige Rap-Delivery die direkt ins Herz geht und dort, ähnlich Kampfgesängen vor Schlachten im Mittelalter, emotionale Kräfte entfesselt. Und auf diesem Album macht er genau das so gut wie niemals wieder!
Als Produzenten fungieren natürlich Beats by the Pound. Großartige Bässe und einfache Instrumentals sind hier die Devise. Persönlich hätte ich mir hier etwas mehr Bounce gewünscht, aber die gelieferte Musik erfüllt auch so definitiv ihren Zweck. Die einfachen Keyboardsounds und die hämmernden Drumms gehen auch ohne großes Tamtam direkt ins Genick und liefern dem Geschrei von Mystikal eine gute Untermahlung.
Seit er 2011 aus dem Gefängniss entlassen wurde (nach 6 Jahren Haft wegen sexueller Nötigung einer früheren Assistentin) befindet sich Mystikal beim Label Cash Money. Ich bin sehr gespannt wie das neue Album klingen wird und ob Birdman es überhaupt veröffentlicht, da mir ein Label das Paris Hilton gesignt hat doch etwas unpassend für Mystikal erscheint.
Beats: 7/10
Flow: 10/10
Text: 8/10
Man hört diesen Hunger nach Erfolg auch in den Texten. Hier ist ein MC am Werk der ganz klar zeigen möchte, dass er zu den Besten aus New Orleans gehört, der seine Identität wütend jedem an den Kopf wirft. Demnach gibt es viele Punchlines in welchen Mystikal sich selbst feiert und beschreibt ("Ain´t no Limit", "The man right chea", "Gangstas"). Es sind nicht unbedingt klassische Battletext-Zeilen die er von sich gibt, da er keine bestimmten Personen angreift, es ist eher eine aggressive Selbstdarstellung die von jedem Battle abrät. Aber Punchlines sind nicht alles bei ihm. In "Sleepin with me" beschreibt er erotische Abenteuer mit mehreren Frauen und gibt Einblicke in sein laxes Treueverständnis, in "Dick on the Track" vergleicht er den Sex den er mit einer Frau hat mit einem Song und in "Still Smokin" zeigt er Liebe zu Weed und Blunts. Der Unterhaltungsfaktor ist also hoch auf der Platte, man hört einen lyrisch begabten und mit viel Kreativität ausgestatteten MC mit einem enormen Selbstbewusstsein. Einzige Kritikpunkte sind die manchmal etwas einfache Wortwahl und unsaubere Reime, aber hey, es ist Mystikal aus New Orleans und nicht Goethe.
Peter Rosenberg, ein DJ vom bekannten New Yorker Radiosender Hot97, hat einmal erzählt, dass er Ende der 90er Jahre auf einer Party in Atlanta war die abgebrochen werden musste weil bei einem Song ein Part von Mystikal für soviel emotionale Aufregung gesorgt hat das Leute vom Balkon gehüpft sind und sich gegenseitig gestoßen haben. Wenn ein Flow also die Macht besitzt das sogenannte "Tier" im Menschen zu entfesseln, dann muss an diesem etwas besonderes sein. Das Geschreie und Gestöhne von Mystikal wirkt wohl zu Beginn etwas unkoordiniert, wenn man aber länger zuhört erkennt man schnell das er seine rauhe Stimme perfekt einsetzt und das Laut und Leise sowie die unterschiedliche Geschwindigkeit im Flow sauber über jeden Beat fließen lässt. Als Endprodukt bekommt man eine wahnsinnig kräftige Rap-Delivery die direkt ins Herz geht und dort, ähnlich Kampfgesängen vor Schlachten im Mittelalter, emotionale Kräfte entfesselt. Und auf diesem Album macht er genau das so gut wie niemals wieder!
Als Produzenten fungieren natürlich Beats by the Pound. Großartige Bässe und einfache Instrumentals sind hier die Devise. Persönlich hätte ich mir hier etwas mehr Bounce gewünscht, aber die gelieferte Musik erfüllt auch so definitiv ihren Zweck. Die einfachen Keyboardsounds und die hämmernden Drumms gehen auch ohne großes Tamtam direkt ins Genick und liefern dem Geschrei von Mystikal eine gute Untermahlung.
Seit er 2011 aus dem Gefängniss entlassen wurde (nach 6 Jahren Haft wegen sexueller Nötigung einer früheren Assistentin) befindet sich Mystikal beim Label Cash Money. Ich bin sehr gespannt wie das neue Album klingen wird und ob Birdman es überhaupt veröffentlicht, da mir ein Label das Paris Hilton gesignt hat doch etwas unpassend für Mystikal erscheint.
Beats: 7/10
Flow: 10/10
Text: 8/10
Scarface - The World is yours
Mit 22 Jahren hatte Scarface aus dem 5th Ward in Houston schon eine beeindruckendere Diskografie als so manch andere "Rapstars". Ein Soloalbum und Projekte mit den Geto Boys, dazu auf Rap-A-Lot Records einen Plattenvertrag, das waren alles schon Errungenschaften als Scarface 1993 sein zweites Album The World is yours veröffentlichte. Das hier eine phänomenale Karriere erst gerade begann konnte man nur wage erahnen.
Aufgewachsen bei seiner Mutter, die hart arbeitete um ihrer kleinen Familie das Überleben im Großstadtmoloch zu gewährleisten flog Scarface mit 14 ohne Abschluss von der Schule. Er fing an etwas Geld auf der Straße zu verdienen um seine Familie zu entlasten geriet aber in Schwierigkeiten. Seine Mutter warf ihn raus, er kam bei seiner Großmutter unter die wohl wusste wie er Geld verdiente, es aber duldete solange er auf sich aufpasste. Trotzdem, Scarface litt unter Polizeigewalt und Rassismus wie Anfang der 90er Unzählige in den Innenstädten der USA. Armut und Gewalt war täglich zu spüren, aber er lernte auch viel in dieser Zeit. Er zog die Lebensweise der Pimps, Playas und Hustlers in den Straßen von Houston in sich auf, mit einem sehr rationalen Blick verstand er schnell welche Handlungsweisen ihm am besten das Überleben sicherten und nahm diese für sich selbst an. Alles das und noch viel mehr bekommt man mit wenn man dem MC auf dieser Platte zuhört. Eine Erzählkraft die unter die Haut geht mit einem sehr ausgeprägten Verständnis für Reimstruktur. Der einzige Kritikpunkt bei den Texten ist, dass man in der Retroperspektive natürlich weiß welche Bomben Scarface noch veröffentlichen wird. Er kann noch besser, aber auch 1993 war er schon verdammt gut!
Wer mit 22 Jahren schon eine Stimme besitzt die allein durch den Klang jeden Menschen zum Zuhören zwingt hat als MC nicht ganz so schlechte Vorraussetzungen. Wenn man dann noch weiß wie diese Stimme einzusetzen ist und einen Flow entwickelt der auch nach 20 Jahren erkannt wird hat man schon gewonnen. Diese typischen Betonungen der zweiten Silbe, und das etwas abgehackt klingende Rappen, das jedem Wort einen eigenen Druck verleiht sind natürlich für alle Fans von Down South Hip-Hop legendär. Es fehlt auf diesem Album wohl etwas die Abwechslung, aber das ist auch nur wahrnehmbar weil man Scarface Alben auf einem Scarface-Niveau vergleicht.
Die Beats auf dem Album kommen von N.O. Joe, der hier wunderbar Funk mit Old School Hip-Hop Drumms vermischt. Schöne Pianosolos im Hintergrund oder einfach etwas Jazz-artige Musikfetzen geben dem ganzen den passenden Feinschliff. Zu den Geschichten und auch zum Flow passen die Beats, ein roter Faden zieht sich durch das ganze Album. Auch wenn man es damals nicht unbedingt glauben wollte aber Scarface wird sogar noch bessere Alben veröffentlichen, dieses Ding hier hebt ihn aber schon von ziemlich vielen anderen Künstlern ab.
Beats: 8/10
Flow: 8/10
Text: 8/10
Aufgewachsen bei seiner Mutter, die hart arbeitete um ihrer kleinen Familie das Überleben im Großstadtmoloch zu gewährleisten flog Scarface mit 14 ohne Abschluss von der Schule. Er fing an etwas Geld auf der Straße zu verdienen um seine Familie zu entlasten geriet aber in Schwierigkeiten. Seine Mutter warf ihn raus, er kam bei seiner Großmutter unter die wohl wusste wie er Geld verdiente, es aber duldete solange er auf sich aufpasste. Trotzdem, Scarface litt unter Polizeigewalt und Rassismus wie Anfang der 90er Unzählige in den Innenstädten der USA. Armut und Gewalt war täglich zu spüren, aber er lernte auch viel in dieser Zeit. Er zog die Lebensweise der Pimps, Playas und Hustlers in den Straßen von Houston in sich auf, mit einem sehr rationalen Blick verstand er schnell welche Handlungsweisen ihm am besten das Überleben sicherten und nahm diese für sich selbst an. Alles das und noch viel mehr bekommt man mit wenn man dem MC auf dieser Platte zuhört. Eine Erzählkraft die unter die Haut geht mit einem sehr ausgeprägten Verständnis für Reimstruktur. Der einzige Kritikpunkt bei den Texten ist, dass man in der Retroperspektive natürlich weiß welche Bomben Scarface noch veröffentlichen wird. Er kann noch besser, aber auch 1993 war er schon verdammt gut!
Wer mit 22 Jahren schon eine Stimme besitzt die allein durch den Klang jeden Menschen zum Zuhören zwingt hat als MC nicht ganz so schlechte Vorraussetzungen. Wenn man dann noch weiß wie diese Stimme einzusetzen ist und einen Flow entwickelt der auch nach 20 Jahren erkannt wird hat man schon gewonnen. Diese typischen Betonungen der zweiten Silbe, und das etwas abgehackt klingende Rappen, das jedem Wort einen eigenen Druck verleiht sind natürlich für alle Fans von Down South Hip-Hop legendär. Es fehlt auf diesem Album wohl etwas die Abwechslung, aber das ist auch nur wahrnehmbar weil man Scarface Alben auf einem Scarface-Niveau vergleicht.
Die Beats auf dem Album kommen von N.O. Joe, der hier wunderbar Funk mit Old School Hip-Hop Drumms vermischt. Schöne Pianosolos im Hintergrund oder einfach etwas Jazz-artige Musikfetzen geben dem ganzen den passenden Feinschliff. Zu den Geschichten und auch zum Flow passen die Beats, ein roter Faden zieht sich durch das ganze Album. Auch wenn man es damals nicht unbedingt glauben wollte aber Scarface wird sogar noch bessere Alben veröffentlichen, dieses Ding hier hebt ihn aber schon von ziemlich vielen anderen Künstlern ab.
Beats: 8/10
Flow: 8/10
Text: 8/10
Silkk the Shocker - Charge It 2 Da Game
Die 1998 erschienene Platte aus dem Hause NoLimit ist das zweite Release von Silkk the Shocker, dem Bruder von Master P und C-Murder.
Ich empfehle euch, macht den Test: Holt euch die CD und legt sie, ohne vorher eine Ahnung zu haben was euch erwartet, in euer Laufwerk auf guter Lautstärke....hört jetzt auf zu lesen und erlebt selbst .
Wenn nicht, dann gehts hier weiter:
Die ersten zwei Songs ("Im A Soldier" & "Give me the World") auf der Scheibe sind wahnsinnige Knüller! Die Beats brechen hier alle Gesetze und die Raps sind grandios. Der erste ist ein krasser Repräsentersong mit gut 70% der NoLimit-Mitglieder zu dieser Zeit und der zweite ist so ein typisches Hustler-Ding von gewünschtem und gelebten Reichtum und dem Kampf dorthin. Nach dem ersten hören glaubte ich schon einen neuen Klassiker entdeckt zu haben, leider habe ich mich ein wenig zu früh gefreut. Das Niveau wird nicht auf der ganzen Platte gehalten, obwohl es im Allgemeinen nix an der Scheibe auszusetzen gibt.
Der Flow von Silkk ist sehr gewöhnungsbedürftig, manchmal glaubt man wirklich er kann überhaupt nicht rappen, an anderen Stellen wird man aber definitiv eines besseren belehrt! Er erinnert mich sehr an 9th Prince von Killarmy. Manchmal spricht er einfach nur über die Beats, manchmal glaubt man er ist aus dem Takt, manchmal staunt man aber auch über die Finesse. Eines ist aber sicher: Es wird nie langweilig ihm zuzuhören! Dafür ist er viel zu individuel. Außerdem sorgen die vielen Features auf dem Album für eine nette Abwechslung, 20 Songs nur den Flow von Silkk zu ertragen wäre schon anstrengend.
Textlich bietet sich hier nicht viel Neues, es geht um das Leben eines Players der von der Straße kommt und jetzt den Reichtum genießt, den er natürlich nur durch harten Struggle erreicht hat. Es wird sehr viel von Frauen gerappt, von den Homies und ob man ihnen trauen kann, von dem Kampf gegen die Armut und natürlich davon, dass man selbst die geilste Sau auf dem Planeten ist und dazu noch derbe gefährlich. Allerdings macht Silkk das in ein paar Songs extrem gut, selbst nach 10 Jahren Ganster-Rap kommen auf dieser Platte Ansichten zum tragen die man in der Form noch nicht ganz so oft gehört hat. Er ist hierbei kein großes lyrisches Talent, der mit ausgefeilten Reimen auftrumpft, aber er erzählt oft seh authentisch, was den Texten Halt gibt.
Die Beats sind, bis auf wenige Ausnahmen, richtig gut. Das Produzententeam Beats by the Pound von NoLimit ist hier für alles verantwortlich. Die Basslines dröhnen und sind sehr melodisch, Samples sind selten vertreten, dafür wird schön eingespielt. Der typische NoLimit Sound erlebt mit diesem Album definitiv einen Höhepunkt.
Meine Favoriten sind: "Im a Soldier", "Give Me the World", "Mama Always Told Me" mit einem grandiosen 8Ball und "It Ain't My Fault". Man sollte auch positiv beachten, dass man hier 20 Songs bekommt, was für ein Album wirklich selten ist!
Beats: 7/10
Flow: 6/10
Text: 7/10
Ich empfehle euch, macht den Test: Holt euch die CD und legt sie, ohne vorher eine Ahnung zu haben was euch erwartet, in euer Laufwerk auf guter Lautstärke....hört jetzt auf zu lesen und erlebt selbst .
Wenn nicht, dann gehts hier weiter:
Die ersten zwei Songs ("Im A Soldier" & "Give me the World") auf der Scheibe sind wahnsinnige Knüller! Die Beats brechen hier alle Gesetze und die Raps sind grandios. Der erste ist ein krasser Repräsentersong mit gut 70% der NoLimit-Mitglieder zu dieser Zeit und der zweite ist so ein typisches Hustler-Ding von gewünschtem und gelebten Reichtum und dem Kampf dorthin. Nach dem ersten hören glaubte ich schon einen neuen Klassiker entdeckt zu haben, leider habe ich mich ein wenig zu früh gefreut. Das Niveau wird nicht auf der ganzen Platte gehalten, obwohl es im Allgemeinen nix an der Scheibe auszusetzen gibt.
Der Flow von Silkk ist sehr gewöhnungsbedürftig, manchmal glaubt man wirklich er kann überhaupt nicht rappen, an anderen Stellen wird man aber definitiv eines besseren belehrt! Er erinnert mich sehr an 9th Prince von Killarmy. Manchmal spricht er einfach nur über die Beats, manchmal glaubt man er ist aus dem Takt, manchmal staunt man aber auch über die Finesse. Eines ist aber sicher: Es wird nie langweilig ihm zuzuhören! Dafür ist er viel zu individuel. Außerdem sorgen die vielen Features auf dem Album für eine nette Abwechslung, 20 Songs nur den Flow von Silkk zu ertragen wäre schon anstrengend.
Textlich bietet sich hier nicht viel Neues, es geht um das Leben eines Players der von der Straße kommt und jetzt den Reichtum genießt, den er natürlich nur durch harten Struggle erreicht hat. Es wird sehr viel von Frauen gerappt, von den Homies und ob man ihnen trauen kann, von dem Kampf gegen die Armut und natürlich davon, dass man selbst die geilste Sau auf dem Planeten ist und dazu noch derbe gefährlich. Allerdings macht Silkk das in ein paar Songs extrem gut, selbst nach 10 Jahren Ganster-Rap kommen auf dieser Platte Ansichten zum tragen die man in der Form noch nicht ganz so oft gehört hat. Er ist hierbei kein großes lyrisches Talent, der mit ausgefeilten Reimen auftrumpft, aber er erzählt oft seh authentisch, was den Texten Halt gibt.
Die Beats sind, bis auf wenige Ausnahmen, richtig gut. Das Produzententeam Beats by the Pound von NoLimit ist hier für alles verantwortlich. Die Basslines dröhnen und sind sehr melodisch, Samples sind selten vertreten, dafür wird schön eingespielt. Der typische NoLimit Sound erlebt mit diesem Album definitiv einen Höhepunkt.
Meine Favoriten sind: "Im a Soldier", "Give Me the World", "Mama Always Told Me" mit einem grandiosen 8Ball und "It Ain't My Fault". Man sollte auch positiv beachten, dass man hier 20 Songs bekommt, was für ein Album wirklich selten ist!
Beats: 7/10
Flow: 6/10
Text: 7/10
Three 6 Mafia - Chapter 2 "World Domination"
Die legendäre Rap-Gruppe Three 6 Mafia mit Lord Infamous, Gangsta Boo, Juicy J, DJ Paul, Koopsta Knicca und Crunchy Black aus dem Norden von Memphis veröffentlichten 1997 ihr drittes Album Chpt. 2 "World Domination" über Relativity. Dieses Album hat die Gruppe über die Grenzen der Südstaaten bekannt gemacht und gilt als eines der erfolgreichsten Hip-Hop Projekte aus Memphis.
Die Themen des Albums sind, wie das Cover vielleicht schon vermuten lässt, sehr düster gehalten. Gewaltphantasien werden verbal ausgelebt und der Hörer wird immer wieder dazu aufgefordert den Worten Taten folgen zu lassen und z.B. die eigenen Fäuste mal zu testen. Geschichten von schizophrenen Eskapaden und Massakern geben einen guten Einblick in die Gedankenwelt der Gruppe. Die bis zum Anschlag abgedrehten Überspitzungen sind hierbei natürlich hoch unterhaltsam, jeder Fan von Horrorcore kommt hier auf seine Kosten. Nebenbei werden auch "typischere" Rapthemen wie der Hustle nach Geld und Ruhm oder ein sehr lockeres Liebesleben abgedeckt. Die Mischung aus Horrogeschichten und Gewaltszenarien vom tatsächlichen Straßenleben mit jeder Menge Pistolen wirkt etwas zusammengehauen. Man hat einfach Songs auf das Album geknallt ohne zu versuchen ein textliches Gesamtbild zu erschaffen. Auch die lyrische Leistung der MCs schwankt stark. Lord Infamous und Gangsta Boo liefern meistens starke Parts ab, DJ Paul und Juicy J bewegen sich im Mittelfeld da sie meistens nur mit Klischees spielen, Koopsta ist zu wenig auf dem Album vertreten um jetzt tatsächlich zu glänzen und Crunchy ist von jeder textlichen Sinnhaftigkeit entfernt.
Anders ist es beim Flow! Hier wird feinstes Memphis-Rap-Massaker geboten. Was Lord Infamous und Gangsta Boo flowtechnisch ablegen ist genial, jeder Song bekommt sofort die typische horror-trap Aura aufgespannt wenn diese Beiden am rappen sind. Auch der völlig wirre Style von Crunchy passt gut auf die Platte. Juicy und DJ Paul sorgen mit Konstanz und Aggressivität für den musikalischen Zusammenhalt, sodass die vielen Flow- und Tempowechsel der MCs den Hörer nich völlig überfordern.
Die Beats kommen von DJ Paul und Juicy J und sind in Tradition der zwei Vorgängerscheiben gehalten. Vor allem in der Retroperspektive merkt man wie einflussreich der hier erschaffene Sound war, da heute Trap und dieser "Dirty South" Flavor von fast allen zu kopieren versucht wird. Ich finde die Beats auch irgendwie ehrlich, kein großes Tamtam einfach nur ein Sample und kreativ an den Drumms gearbeitet...fertig. Diese Einfachheit schafft eine großartige Atmosphäre die sehr selten erreichbar ist für andere Künstler.
Beats: 9/10
Flow: 9/10
Text: 6/10
Die Themen des Albums sind, wie das Cover vielleicht schon vermuten lässt, sehr düster gehalten. Gewaltphantasien werden verbal ausgelebt und der Hörer wird immer wieder dazu aufgefordert den Worten Taten folgen zu lassen und z.B. die eigenen Fäuste mal zu testen. Geschichten von schizophrenen Eskapaden und Massakern geben einen guten Einblick in die Gedankenwelt der Gruppe. Die bis zum Anschlag abgedrehten Überspitzungen sind hierbei natürlich hoch unterhaltsam, jeder Fan von Horrorcore kommt hier auf seine Kosten. Nebenbei werden auch "typischere" Rapthemen wie der Hustle nach Geld und Ruhm oder ein sehr lockeres Liebesleben abgedeckt. Die Mischung aus Horrogeschichten und Gewaltszenarien vom tatsächlichen Straßenleben mit jeder Menge Pistolen wirkt etwas zusammengehauen. Man hat einfach Songs auf das Album geknallt ohne zu versuchen ein textliches Gesamtbild zu erschaffen. Auch die lyrische Leistung der MCs schwankt stark. Lord Infamous und Gangsta Boo liefern meistens starke Parts ab, DJ Paul und Juicy J bewegen sich im Mittelfeld da sie meistens nur mit Klischees spielen, Koopsta ist zu wenig auf dem Album vertreten um jetzt tatsächlich zu glänzen und Crunchy ist von jeder textlichen Sinnhaftigkeit entfernt.
Anders ist es beim Flow! Hier wird feinstes Memphis-Rap-Massaker geboten. Was Lord Infamous und Gangsta Boo flowtechnisch ablegen ist genial, jeder Song bekommt sofort die typische horror-trap Aura aufgespannt wenn diese Beiden am rappen sind. Auch der völlig wirre Style von Crunchy passt gut auf die Platte. Juicy und DJ Paul sorgen mit Konstanz und Aggressivität für den musikalischen Zusammenhalt, sodass die vielen Flow- und Tempowechsel der MCs den Hörer nich völlig überfordern.
Die Beats kommen von DJ Paul und Juicy J und sind in Tradition der zwei Vorgängerscheiben gehalten. Vor allem in der Retroperspektive merkt man wie einflussreich der hier erschaffene Sound war, da heute Trap und dieser "Dirty South" Flavor von fast allen zu kopieren versucht wird. Ich finde die Beats auch irgendwie ehrlich, kein großes Tamtam einfach nur ein Sample und kreativ an den Drumms gearbeitet...fertig. Diese Einfachheit schafft eine großartige Atmosphäre die sehr selten erreichbar ist für andere Künstler.
Beats: 9/10
Flow: 9/10
Text: 6/10
Trick Daddy - Based on a True Story
"Miami is hot as hell but its still snowin`..." Bevor jeder Rapper aus den Charts in Miami sein Album aufgenommen hat gab es außer den Jungs von der 2 Live Crew musikalisch nicht viel in Miami. Das änderte sich als Trick Daddy aus den Pork´n Beans Projekts 1997 sein Debütalbum über Warlock/Slip-n-Slide Records veröffentlichte.
Das Album beginnt mit der Erinnerung an den erschossenen Bruder "Hollywood" von Trick Daddy. Erst erläutert Trick wie es sich anfühlt tatsächlich erschossen zu werden und dann erzählt er wie er den Tod seines Bruders erlebt hat. Damit ist das Thema der Platte gesetzt. Es geht um das Leben zwischen Armut, Drogengangs und Gewalt. Trick, der in späteren Alben das Wort "Thug" zur Identifikation benutzt, erzählt hier vom nicht ganz so schönen Miami. Trotzdem vergisst er in der Tradition der 2 Live Crew nicht, für was diese Stadt mit dem perfekten Wetter auch bekannt ist; nämlich Frauen. Rappt er nicht über das harte Leben, dann erzählt er von seinen Abenteuern als "Pimp" und gibt Einblicke in sein Sexleben. Das Niveau hierbei ist sehr wellenförmig. Teilweise beweist er mit starken Zeilen und einem guten Gespür für Geschichten großes Talent, leider hat er immer wieder Tiefpunkte in denen er altbackene Klischees bedient und oft Gesagtes und Gehörtes wiedergibt. Der Großteil der Texte bleiben aber positiv in Erinnerung, dass liegt vor allem an dem gnadenlosen Übertreiben aller Geschichten die etwas Humor erahnen lassen.
Der breite Dialekt aus South Florida wird hier bis zum zerbersten Gefeiert. Alleine dieser Punkt hilft dem Flow des Albums da es etwas a) Eigenes und b) alleine durch den Klang des Dialektes gut zu "rappendes" ist. Wenn die Aussprache schon von alleine für eine gewisse Melodie und Flüssigkeit sorgt, dann muss die Raptechnik des MCs nicht mehr große Arbeit leisten. Zudem doppelt Trick sich auf eine spezielle Weise, indem er die Doppelung etwas höher und mit viel Gestöhne ansetzt. Das erinnert manchmal an den späteren Master P, hat aber etwas melodisches an sich. Jedoch vergisst Trick hier etwas Abwechslung zu bringen, so wird das Album relativ schnell eintönig, je nachdem wie schnell der Höhrer sich an diesen Stil gewohnt hat.
Produziert hat hier vor allem Miami-Beatbauer Righteous Funk Boogie. Es wird im allgemeinen eine gute Mischung zwischen dem bekannten Miami-Bass und dem Down South Hip Hop Sound aus Lousiana erzielt. Die Beats sind oft etwas schneller, erinnern aber mit minimalistischen Loops und kurzen Bassfrequenzen an No Limit Alben. Persönlich stärker finde ich die langsameren Songs. Auch wenn jeder Beat an sich ganz cool ist, hat es doch noch viel Platz nach oben, das gilt für die ganze Platte, als Debüt aber durchaus gelungen.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Das Album beginnt mit der Erinnerung an den erschossenen Bruder "Hollywood" von Trick Daddy. Erst erläutert Trick wie es sich anfühlt tatsächlich erschossen zu werden und dann erzählt er wie er den Tod seines Bruders erlebt hat. Damit ist das Thema der Platte gesetzt. Es geht um das Leben zwischen Armut, Drogengangs und Gewalt. Trick, der in späteren Alben das Wort "Thug" zur Identifikation benutzt, erzählt hier vom nicht ganz so schönen Miami. Trotzdem vergisst er in der Tradition der 2 Live Crew nicht, für was diese Stadt mit dem perfekten Wetter auch bekannt ist; nämlich Frauen. Rappt er nicht über das harte Leben, dann erzählt er von seinen Abenteuern als "Pimp" und gibt Einblicke in sein Sexleben. Das Niveau hierbei ist sehr wellenförmig. Teilweise beweist er mit starken Zeilen und einem guten Gespür für Geschichten großes Talent, leider hat er immer wieder Tiefpunkte in denen er altbackene Klischees bedient und oft Gesagtes und Gehörtes wiedergibt. Der Großteil der Texte bleiben aber positiv in Erinnerung, dass liegt vor allem an dem gnadenlosen Übertreiben aller Geschichten die etwas Humor erahnen lassen.
Der breite Dialekt aus South Florida wird hier bis zum zerbersten Gefeiert. Alleine dieser Punkt hilft dem Flow des Albums da es etwas a) Eigenes und b) alleine durch den Klang des Dialektes gut zu "rappendes" ist. Wenn die Aussprache schon von alleine für eine gewisse Melodie und Flüssigkeit sorgt, dann muss die Raptechnik des MCs nicht mehr große Arbeit leisten. Zudem doppelt Trick sich auf eine spezielle Weise, indem er die Doppelung etwas höher und mit viel Gestöhne ansetzt. Das erinnert manchmal an den späteren Master P, hat aber etwas melodisches an sich. Jedoch vergisst Trick hier etwas Abwechslung zu bringen, so wird das Album relativ schnell eintönig, je nachdem wie schnell der Höhrer sich an diesen Stil gewohnt hat.
Produziert hat hier vor allem Miami-Beatbauer Righteous Funk Boogie. Es wird im allgemeinen eine gute Mischung zwischen dem bekannten Miami-Bass und dem Down South Hip Hop Sound aus Lousiana erzielt. Die Beats sind oft etwas schneller, erinnern aber mit minimalistischen Loops und kurzen Bassfrequenzen an No Limit Alben. Persönlich stärker finde ich die langsameren Songs. Auch wenn jeder Beat an sich ganz cool ist, hat es doch noch viel Platz nach oben, das gilt für die ganze Platte, als Debüt aber durchaus gelungen.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 7/10