Bo-Leg - Straight from High St.
Aus Dallas kennt man eigentlich nur Sportteams. Da sind die glorreichen Dallas Cowboys sowie die in Deutschland bekannten Dallas Mavericks, musikalisch wird es schon dünner, der ein oder andere kennt noch die Königin des Neo-Souls Erykah Badu, das war es dann aber auch. Aber natürlich gibt es in dieser Stadt auch eine große Rapszene, einer der darin gut mitmischt ist Bo-Leg aus den Ghettos rund um Oak Cliff/Cedar Crest im Süden von Dallas. Im Jahr 2003 kam sein Album Straight from High St. über das eigene Label Stampede Records.
Von den Anfängen der Selbstverwirklichung und Auslebung einer eigenen, dem (weißen) Mainstream, entgegengesetzten Kultur hat sich Rapmusik dank enormer ökonomischer Erfolge zu einem dicken Geschäft hin entwickelt. Man kann mit dieser Musik richtig viel Geld verdienen. Das hatte zur Folge, dass immer mehr Leute veruscht haben ihren Erfolg in der Musik zu suchen, da aufgrund von mangelnder Alternativen nur die kriminelle Karriere auf der Straße blieb. Außerdem versprach dieses Konzept einen doppelten Erfolg, Gangsterrap, der sich eben mit genau den Straßengeschichten beschäftigt, wurde Dank den Jungs von der Westside eine eigene Untersparte in diesem Millionengeschäft. Also versuchten Jungs von der Straße, mit Geld von der Straße und Geschichten über Drogen-Prostitution und "Swag" von der Straße ein legales Musikbusiness aufzubauen. Genau das macht Bo-Leg und seine Gruppe von Stampede Records. Die Geschichten sind vorhersehbar, die Reimkunst ebenso. Nicht unbedingt schlecht, aber man merkt dennoch das hier weniger ein MC als ein Typ der die richtige Situation erkennt am Werk ist.
Man muss Bo-Leg zugute halten, dass er versucht den Sound aus Texas einzfangen. Er möchte nicht nur seinen Lebensweg sondern auch seine Herkunft repräsentieren und erreicht damit eine Down South Originalität die immer irgendwie positiv zu bewerten ist. Er flowt nicht besonders, vor allem nicht im Vergleich zu anderen MCs aus Texas, aber er bleibt sich und seiner Person treu, der Gangster Bo-Leg in den Straßen von Dallas spricht wahrscheinlich genau so wie der MC Bo-Leg auf dieser Platte rappt.
Die Beats kommen alle von Produzenten aus Dallas wie Spliff, Big Dave oder Rilo. Wahrscheinlich wird realistisch spekuliert das die Hörer des Albums zum Großteil aus Texas kommen (außer den paar Sammlern in Europa), diese wollen nicht den Mainstream-Rap-Sound von 2003 sondern ihren Texas-Bounce der ihrem täglichen Weltbild besser entspricht. Das ist cool, das Soundbild stimmt dem Punkt soweit auch bei, aber gute Banger haben die Produzenten leider nicht auf die Platte gepackt.
Bo-Leg ist mittlerweile leider im Gefängnis und muss somit seinen Schritt ins legale Geschäft mit der Musik etwas warten lassen. Wenn er raus kommt wünsche ich ihm viel Erfolg.
Beats: 6/10
Flow: 6/10
Text: 6/10
Von den Anfängen der Selbstverwirklichung und Auslebung einer eigenen, dem (weißen) Mainstream, entgegengesetzten Kultur hat sich Rapmusik dank enormer ökonomischer Erfolge zu einem dicken Geschäft hin entwickelt. Man kann mit dieser Musik richtig viel Geld verdienen. Das hatte zur Folge, dass immer mehr Leute veruscht haben ihren Erfolg in der Musik zu suchen, da aufgrund von mangelnder Alternativen nur die kriminelle Karriere auf der Straße blieb. Außerdem versprach dieses Konzept einen doppelten Erfolg, Gangsterrap, der sich eben mit genau den Straßengeschichten beschäftigt, wurde Dank den Jungs von der Westside eine eigene Untersparte in diesem Millionengeschäft. Also versuchten Jungs von der Straße, mit Geld von der Straße und Geschichten über Drogen-Prostitution und "Swag" von der Straße ein legales Musikbusiness aufzubauen. Genau das macht Bo-Leg und seine Gruppe von Stampede Records. Die Geschichten sind vorhersehbar, die Reimkunst ebenso. Nicht unbedingt schlecht, aber man merkt dennoch das hier weniger ein MC als ein Typ der die richtige Situation erkennt am Werk ist.
Man muss Bo-Leg zugute halten, dass er versucht den Sound aus Texas einzfangen. Er möchte nicht nur seinen Lebensweg sondern auch seine Herkunft repräsentieren und erreicht damit eine Down South Originalität die immer irgendwie positiv zu bewerten ist. Er flowt nicht besonders, vor allem nicht im Vergleich zu anderen MCs aus Texas, aber er bleibt sich und seiner Person treu, der Gangster Bo-Leg in den Straßen von Dallas spricht wahrscheinlich genau so wie der MC Bo-Leg auf dieser Platte rappt.
Die Beats kommen alle von Produzenten aus Dallas wie Spliff, Big Dave oder Rilo. Wahrscheinlich wird realistisch spekuliert das die Hörer des Albums zum Großteil aus Texas kommen (außer den paar Sammlern in Europa), diese wollen nicht den Mainstream-Rap-Sound von 2003 sondern ihren Texas-Bounce der ihrem täglichen Weltbild besser entspricht. Das ist cool, das Soundbild stimmt dem Punkt soweit auch bei, aber gute Banger haben die Produzenten leider nicht auf die Platte gepackt.
Bo-Leg ist mittlerweile leider im Gefängnis und muss somit seinen Schritt ins legale Geschäft mit der Musik etwas warten lassen. Wenn er raus kommt wünsche ich ihm viel Erfolg.
Beats: 6/10
Flow: 6/10
Text: 6/10
5th Ward Boyz - Rated G
Das dritte Album der 5th Ward Boyz aus dem entsprechenden Viertel Houstons ist der beste Beweis, dass G-Funk genau so harten Straßenrap repräsentieren kann wie der trockene Sound der Eastcoast. Das ganze Album atmet und lebt den Schmerz und den Kampf aber auch die kleinen Höhenflüge eines "Streethustlers" in einem der vielen Großstadtghettos der USA, wobei hier natürlich hauptsächlich über Houston erzählt wird.
Schon der erste Track "Dirty" ist ein stark geschriebens Stück über den Hustle auf den Straßen. Hier wird von Raubüberfällen und Drogenverkäufen geredet, die als einzige Möglichkeit zum notwendigen Geldverdienen betrachtet werden. Hier wird nichts Schön geredet, jeder ist sich bewusst, dass dieses Geschäft "dreckig" ist aber "...ain`t no Love in the Game young G´s will do anything..."
Darauf folgt der absolute Banger "Concrete Hell" in welchem ziemlich deutlich beschrieben wird, wo einen diese dreckigen Geschäfte hinführen und das es in dieser Hölle nichts zu glorifizieren gibt. Wenn dann 007 anfängt zu rappen "...See ma mamma cry now am fucked up inside, am in the wrong place at the wrong time;h oping it's a dream and I wake up at any time only 17 when I came in now am 24; doing day for day I gots to do me 18 more..." ist Gänsehautfeeling garantiert. Man merkt, den 5th Ward Boyz ist es auf diesem Album wichtig ihre Höhrer direkt anzusprechen, deswegen verzichten die Texte auf übertriebene materielle Schilderungen und befassen ich sehr authentisch mit dem Innenleben eines Menschen auf der Jagd nach Glück und Geld. Dabei werden sie sogar sozialkritisch wie in"Situations" wenn sie wie Marx feststellen: Das Sein bestimmt das Bewusstsein! Sehr stark! Das textliche Niveau bleibt nicht immer so hoch, in Songs wie "Your Life" oder "Raising Cain" wird nicht ganz so bildlich gerappt. Dennoch, jeder Song für sich ist überdurchschnittlich.
Der Flow ist purer Zucker! Was vor allem 007 hier abliefert ist der Wahnsinn. Wer sich "Busta Free" anhört wird verstehen was es bedeutet, nur durch den Flow einen Track zu zerreißen. Hierbei sind nicht mal die vielen Tempowechsel der MCs so beeindruckend, sondern ihre Gabe, allein mit der Betonung und Doppelung der Texte den Inhalt emotional für den Höhrer zu machen. Man fühlt dieses Album, auch wenn man nicht auf die Texte achtet, und das ist das Ergebnis dieses enormen Spiels mit den Betonungen der gerappten Wörter.
Für die Beats war Rap-A-Lot Legende Mike Dean verantwortlich, und wie fast immer wenn dieser Mann Hand an die Regler legt kommen gute Dinge bei raus. Es ist sehr G-Funk lastig, aber härter! Das schafft er indem er immer wieder Instrumentals in die Beats mischt, die eigentlich wenig mit dem typischen G-Funk gemeinsam haben wie z.B die Gitarre in "Your Life" oder den verzerrten Keyboardsound in "Busta Free". Natürlich ist noch ein wenig Platz nach oben, da Beats wie "Swinging Wide" oder "Fifth Ward" wohl cool sind, aber nichts Phänomenales.
Trotzdem, dieses Album muss zu den Höhepunkten des Raps aus Houston gezählt werden, und je nach Geschmack auch zu den Höhepunkten 1995, was, wenn man sich die Releases in dieser Ära anschaut schon einiges zu bedeuten hat.
Beats: 8/10
Flow: 10/10
Text: 8/10
Schon der erste Track "Dirty" ist ein stark geschriebens Stück über den Hustle auf den Straßen. Hier wird von Raubüberfällen und Drogenverkäufen geredet, die als einzige Möglichkeit zum notwendigen Geldverdienen betrachtet werden. Hier wird nichts Schön geredet, jeder ist sich bewusst, dass dieses Geschäft "dreckig" ist aber "...ain`t no Love in the Game young G´s will do anything..."
Darauf folgt der absolute Banger "Concrete Hell" in welchem ziemlich deutlich beschrieben wird, wo einen diese dreckigen Geschäfte hinführen und das es in dieser Hölle nichts zu glorifizieren gibt. Wenn dann 007 anfängt zu rappen "...See ma mamma cry now am fucked up inside, am in the wrong place at the wrong time;h oping it's a dream and I wake up at any time only 17 when I came in now am 24; doing day for day I gots to do me 18 more..." ist Gänsehautfeeling garantiert. Man merkt, den 5th Ward Boyz ist es auf diesem Album wichtig ihre Höhrer direkt anzusprechen, deswegen verzichten die Texte auf übertriebene materielle Schilderungen und befassen ich sehr authentisch mit dem Innenleben eines Menschen auf der Jagd nach Glück und Geld. Dabei werden sie sogar sozialkritisch wie in"Situations" wenn sie wie Marx feststellen: Das Sein bestimmt das Bewusstsein! Sehr stark! Das textliche Niveau bleibt nicht immer so hoch, in Songs wie "Your Life" oder "Raising Cain" wird nicht ganz so bildlich gerappt. Dennoch, jeder Song für sich ist überdurchschnittlich.
Der Flow ist purer Zucker! Was vor allem 007 hier abliefert ist der Wahnsinn. Wer sich "Busta Free" anhört wird verstehen was es bedeutet, nur durch den Flow einen Track zu zerreißen. Hierbei sind nicht mal die vielen Tempowechsel der MCs so beeindruckend, sondern ihre Gabe, allein mit der Betonung und Doppelung der Texte den Inhalt emotional für den Höhrer zu machen. Man fühlt dieses Album, auch wenn man nicht auf die Texte achtet, und das ist das Ergebnis dieses enormen Spiels mit den Betonungen der gerappten Wörter.
Für die Beats war Rap-A-Lot Legende Mike Dean verantwortlich, und wie fast immer wenn dieser Mann Hand an die Regler legt kommen gute Dinge bei raus. Es ist sehr G-Funk lastig, aber härter! Das schafft er indem er immer wieder Instrumentals in die Beats mischt, die eigentlich wenig mit dem typischen G-Funk gemeinsam haben wie z.B die Gitarre in "Your Life" oder den verzerrten Keyboardsound in "Busta Free". Natürlich ist noch ein wenig Platz nach oben, da Beats wie "Swinging Wide" oder "Fifth Ward" wohl cool sind, aber nichts Phänomenales.
Trotzdem, dieses Album muss zu den Höhepunkten des Raps aus Houston gezählt werden, und je nach Geschmack auch zu den Höhepunkten 1995, was, wenn man sich die Releases in dieser Ära anschaut schon einiges zu bedeuten hat.
Beats: 8/10
Flow: 10/10
Text: 8/10
Big Tymers - I got that work
Im Jahr 2000 nannte sich Birdman noch Baby und Cash Money Records hatte noch keine Ahnung wer Drake, Tyga oder Lil ´ Chukee eigentlich waren. Als Boss des Recordlabels war er und sein Bruder Slim schon für eine gute Anzahl an New Orleans (Uptown) Klassikern verantwortlich, doch Baby suchte die direkte Öffentlichkeit und gründete 1997 mit Produzent Mannie Fresh das Dou Big Tymers, "I got that work" war ihr zweites Album und kam 2000 über Cash Money/Universal auf den Markt.
Auch wenn Baby auf dem Album eigentlich die Rolle des MCs übernehmen sollte, kann man ihn wohl kaum als solchen bezeichnen. Er ist ein "Stunna" der seinen erworbenen Reichtum in jeder ersichtlichen Form feiert. Das Rap schon immer sehr materialistisch war ist jedem Hörer klar, und wenn eine Crew von sich behauptet, die Idee des "Bling Bling" eigentlich erfunden zu haben, dann sind die Texte auf dem Album eigentlich nicht mehr schwer zu erraten. Es geht um Geld und jede Form von sichtbarem Luxus. Teure, aufgemotzte Autos, riesige Platinketten und natürlich Zähne aus reinen Diamanten, die Liste würde endlos weiter gehen. Dabei ist es schon erstaunlich und auf eine sehr oberflächliche Art irgendwie beeindruckend, wie tatsächlich Geld und das Zeigen von diesem als Lebensform gefeiert wird, lyrisch kommt dabei aber nicht viel rüber. Höhepunkte sind hier die Features die alle aus dem Cash Money Umfeld kommen (Hot Boys & Co.) und wenigstens ein wenig Abwechslung rein bringen.
Auch der Flow lebt von den Features vor allem von einem talentierten Lil Wayne. Wobei man hier erkennen muss, das Baby im Vergleich zu den Rapversuchen von Mannie Fresh (schrecklich auf "10 Wayz") einiges mehr zu bieten hat. Auf dem Song "Big Tymers" rockt Baby sogar richtig! Es zeigt sich hier einfach, dass man ihm seinen Lebensstil abkauft und er diesen mit dem größten Ego in der Stimme auch gut verkauft. Er kann nicht unbedingt rappen, aber er schafft es, dass der Hörer sich teilweise mit dieser übertriebenen Arroganz identifiziert.
Warum bin ich persönlich trotzdem ein Big Tymers Fan? Einfach wegen der unglaublichen Beats die Mannie Fresh auf die Platte haut. Das sind Beats fürs Auto, damit bläst man sich glücklich und in Ekstase die Trommelfelder aus den Ohren! Der spezifische New Orleans Bounce wird hier geschickt uminterpretiert und in Rap-Beats verpackt. Dieser Sound und diese Beats sind bis heute unerreicht und werden es wohl (leider) auch bleiben, bis Mannie Fresh sich entscheidet wieder etwas in dieser Richtung aufzunehmen, zu wünschen wäre es, bis dahin bleiben die alten Cash Money Veröffentlichungen in denen Mannie Fresh sich fast immer selbst topt!
Beats: 9/10
Flow: 6/10
Text: 5/10
Auch wenn Baby auf dem Album eigentlich die Rolle des MCs übernehmen sollte, kann man ihn wohl kaum als solchen bezeichnen. Er ist ein "Stunna" der seinen erworbenen Reichtum in jeder ersichtlichen Form feiert. Das Rap schon immer sehr materialistisch war ist jedem Hörer klar, und wenn eine Crew von sich behauptet, die Idee des "Bling Bling" eigentlich erfunden zu haben, dann sind die Texte auf dem Album eigentlich nicht mehr schwer zu erraten. Es geht um Geld und jede Form von sichtbarem Luxus. Teure, aufgemotzte Autos, riesige Platinketten und natürlich Zähne aus reinen Diamanten, die Liste würde endlos weiter gehen. Dabei ist es schon erstaunlich und auf eine sehr oberflächliche Art irgendwie beeindruckend, wie tatsächlich Geld und das Zeigen von diesem als Lebensform gefeiert wird, lyrisch kommt dabei aber nicht viel rüber. Höhepunkte sind hier die Features die alle aus dem Cash Money Umfeld kommen (Hot Boys & Co.) und wenigstens ein wenig Abwechslung rein bringen.
Auch der Flow lebt von den Features vor allem von einem talentierten Lil Wayne. Wobei man hier erkennen muss, das Baby im Vergleich zu den Rapversuchen von Mannie Fresh (schrecklich auf "10 Wayz") einiges mehr zu bieten hat. Auf dem Song "Big Tymers" rockt Baby sogar richtig! Es zeigt sich hier einfach, dass man ihm seinen Lebensstil abkauft und er diesen mit dem größten Ego in der Stimme auch gut verkauft. Er kann nicht unbedingt rappen, aber er schafft es, dass der Hörer sich teilweise mit dieser übertriebenen Arroganz identifiziert.
Warum bin ich persönlich trotzdem ein Big Tymers Fan? Einfach wegen der unglaublichen Beats die Mannie Fresh auf die Platte haut. Das sind Beats fürs Auto, damit bläst man sich glücklich und in Ekstase die Trommelfelder aus den Ohren! Der spezifische New Orleans Bounce wird hier geschickt uminterpretiert und in Rap-Beats verpackt. Dieser Sound und diese Beats sind bis heute unerreicht und werden es wohl (leider) auch bleiben, bis Mannie Fresh sich entscheidet wieder etwas in dieser Richtung aufzunehmen, zu wünschen wäre es, bis dahin bleiben die alten Cash Money Veröffentlichungen in denen Mannie Fresh sich fast immer selbst topt!
Beats: 9/10
Flow: 6/10
Text: 5/10
Bone Crusher - Attenchun!
In den Jahren 2002 - 2004 war Deutschland infiziert von dem Sound des Crunk. Dank Lil Jon und Ciarras´ "Goodies" war diese Musikrichtung aus den Südstaaten der USA in jedem Hip-Hop Club in Deutschland zu hören. Eigentlich kommt der Crunk mehr aus Memphis wo ihn vor allem DJ Paul und Juicy J auf den ersten Three Six Mafia Alben etntwickelt haben. Musikalisch ist er eine Mischung aus den Horrorcore und Trap-Beats die damals eben vor allem aus dem Three Six Mafia Umfeld kamen. In Atlanta wurde er dann vor allem durch Lil Jon weiterentwickelt und "Club-freundlicher" gemacht. Im Zuge dieser Entwicklung und dem folgenden (kurzen) Hype veröffentlichte der aus Atlanta stammende Crunk-Artist Bone Crusher 2003 sein Debütalbum "Attenchun!" über SoSoDef/Arista.
Im Crunk geht es nicht um den Inhalt der Texte. Oft werden nur einzelne Zeilen geschrien und immer wieder die gleichen Phrasen wiederholt. Die Texte eines Crunk-Künstlers zu analysieren macht deswegen eigentlich auch wenig Sinn, da dieser nie irgendwelche Ambitionen hat tatsächlich lyrisches Talent und Wortspiele oder Tiefe auf seiner Platte zu präsentieren. Meistens geht es um Musik zum Feiern und nicht zum Zuhören. Aber, Bone Crusher (oder sein Management) begehen auf der Platte eben den Fehler, dass sie auf der zweiten Hälfte des Albums mit Songs wie "Ghetto Song", "Peaches & Cream" oder "The Wall" versuchen auch das Rap-Publikum zu bedienen, was kräftig in die Hose geht. Denn Bone Crusher hat keine Texte und die Versuche ihn über irgendwelche (bestimmt nicht von ihm geschriebene) Themen rappen zu hören tut einfach nur den Horen weh. Zum Glück hat er einige Hochkaräter an Features, die das Album noch etwas retten können, organisiert. Seine Crunk-Sachen sind, da tatsächlich nur irgendwelche Zeilen geschrien werden, ganz annehmbar.
Um im Club einfach nur durchzudrehen oder den Frauen beim Twerkin zuzschauen braucht man keinen ausgefeilten Raptechniker sondern jemanden der die richtigen Emotionen auf die Tanzfläche bringt. Dazu reichen tatsächlich oftmals die Schreie eines Bone Crushers aus, es reicht halt aber auch nur dazu. Er ist kein Rapper da er einfach nicht Rappen kann und ein ganzes Album nur diese Hooks und das Gestöhne ist halt auch viel. Selbst im Club würde ich mir wünschen, dass nicht nur der Crunk von Bone Crusher läuft sondern auch mal andere zu hören sind.
Der Crunk lebt durch die Beats und vor allem durch die 808-Drums und Bässe, dann noch hohe und schnelle, leicht versetzte HitHats und einen einfachen Keyboard Loop, fertig! Der Mensch ist manchmal mit den einfachsten Dingen zufrieden, dass hört man vor allem bei "Never Scared" dem größten Hit des Albums. Einfacher Beat, der aber gehörig pumpt und perfekt ist für den Club. Produziert haben auf dem Album Avery Johnson und Jonathan Cantrell die gute Crunk-Beats liefern aber nur mittelmäßige andere Dinge bringen.
Als Rapalbum ist das Ding Schrott, aber zum Feiern kann man es Liederweise schon gebrauchen. Das Beste an den Crunk-Artists sind so oder so ihre Persönlichkeiten und Liveauftritte: Hier kann man das zum Beispiel bewundern und merkt schnell, dass Rick Ross nicht der Erste ist der gerne seinen gut genährten Bauch in der Öffentlichkeit präsentiert.
Beats: 6/10
Flow: 5/10
Text: 3/10
Im Crunk geht es nicht um den Inhalt der Texte. Oft werden nur einzelne Zeilen geschrien und immer wieder die gleichen Phrasen wiederholt. Die Texte eines Crunk-Künstlers zu analysieren macht deswegen eigentlich auch wenig Sinn, da dieser nie irgendwelche Ambitionen hat tatsächlich lyrisches Talent und Wortspiele oder Tiefe auf seiner Platte zu präsentieren. Meistens geht es um Musik zum Feiern und nicht zum Zuhören. Aber, Bone Crusher (oder sein Management) begehen auf der Platte eben den Fehler, dass sie auf der zweiten Hälfte des Albums mit Songs wie "Ghetto Song", "Peaches & Cream" oder "The Wall" versuchen auch das Rap-Publikum zu bedienen, was kräftig in die Hose geht. Denn Bone Crusher hat keine Texte und die Versuche ihn über irgendwelche (bestimmt nicht von ihm geschriebene) Themen rappen zu hören tut einfach nur den Horen weh. Zum Glück hat er einige Hochkaräter an Features, die das Album noch etwas retten können, organisiert. Seine Crunk-Sachen sind, da tatsächlich nur irgendwelche Zeilen geschrien werden, ganz annehmbar.
Um im Club einfach nur durchzudrehen oder den Frauen beim Twerkin zuzschauen braucht man keinen ausgefeilten Raptechniker sondern jemanden der die richtigen Emotionen auf die Tanzfläche bringt. Dazu reichen tatsächlich oftmals die Schreie eines Bone Crushers aus, es reicht halt aber auch nur dazu. Er ist kein Rapper da er einfach nicht Rappen kann und ein ganzes Album nur diese Hooks und das Gestöhne ist halt auch viel. Selbst im Club würde ich mir wünschen, dass nicht nur der Crunk von Bone Crusher läuft sondern auch mal andere zu hören sind.
Der Crunk lebt durch die Beats und vor allem durch die 808-Drums und Bässe, dann noch hohe und schnelle, leicht versetzte HitHats und einen einfachen Keyboard Loop, fertig! Der Mensch ist manchmal mit den einfachsten Dingen zufrieden, dass hört man vor allem bei "Never Scared" dem größten Hit des Albums. Einfacher Beat, der aber gehörig pumpt und perfekt ist für den Club. Produziert haben auf dem Album Avery Johnson und Jonathan Cantrell die gute Crunk-Beats liefern aber nur mittelmäßige andere Dinge bringen.
Als Rapalbum ist das Ding Schrott, aber zum Feiern kann man es Liederweise schon gebrauchen. Das Beste an den Crunk-Artists sind so oder so ihre Persönlichkeiten und Liveauftritte: Hier kann man das zum Beispiel bewundern und merkt schnell, dass Rick Ross nicht der Erste ist der gerne seinen gut genährten Bauch in der Öffentlichkeit präsentiert.
Beats: 6/10
Flow: 5/10
Text: 3/10
Crime Boss - Conflicts & Confusion
"This is the shit you do a drive-by to..." in seinem zweiten Soloalbum "Conflicts & Confusion" wird die harte Gangsterschiene aus dem Vorgängerwerk konsequent fortgesetzt, was ist auch zu erwarten wenn der Interpret sich selbst Crime Boss nennt? Erschienen ist das Werk 1997 über Relativity / Suave House Records und steht somit schon allein vom Recordlabel für Down South Rap der sich mit dem (kriminellen) Leben in den Ghettos der Südstaaten beschäftigt. Crime Boss selbst kommt aus Houston (Third Ward/South) ist durch das Label aber auch sehr Memphis verbunden.
Textlich bekommt man also ein Gangsteralbum. Drogenhandel, "Streethustle" und tödliche Auseinandersetzungen bilden den Rahmen des Albums. Die eigene Person wird glorifiziert und der Lebensweg als einzige Möglichkeit zur Erlangung von Reichtum dargestellt. Aber es kommen auch kritische Anekdoten zum kriminellen Lebensweg zu tragen. Man hat niemals richtige Freunde, ständig lebt man in der Angst von irgendjemandem verraten oder abgezogen zu werden. Die Paranoia vor der Polizei ist ein ständiger Begleiter und der eigene Drogenkonsum wirkt sich nicht gerade positiv auf diesen Lebensweg aus. Wie üblich bei dieser Art von Rap zählen weniger Wortspiele und Punchlines sondern Reime die die Emotion und das Gefühl dieser Lebensweise beschreiben. Auch wenn nicht immer Geschichten erzählt werden so wird doch im Gesamtkontext ein ziemlich detailliertes Bild dieses Lebens aufgezeigt. Crime Boss ist sicherlich nicht der beste Lyricist in diesem Genre aber er erreicht ein Level welches den Hörer anspricht, entweder weil man sich damit identifiziert oder weil man unterhalten wird (wie bei mir der Fall). Das ist anständiger Gangsterrap.
Mit abwechselndem Flow leitet er seine Hörer durch die Geschichten. Er erinnert oft an 90er Jahre Rap aus Memphis wenn er von Doppeltime auf ruhigere Parts wechselt. Die Grundaggression, welche zur Übermittlung von den erwähnten Storys notwendig ist bringt er gekonnt auf den Beat. Die Konkurrenz an grandiosen Flow-Parts ist vor allem im Down South Bereich der 90er astronomisch und Crime Boss schafft es auf diesem Album nicht unbedingt sich darunter einen Namen zu machen, dennoch liefert er gutes Zeugs das vor allem von Fans dieses Genres geschätzt werden wird.
Die meisten Beats kommen von T-Mix und EA-Ski. Wer sich mit dem Rap der 90er beschäftigt dem wird EA-Ski als "fast" Gründungsmitglied von No Limit Records, damals noch in Richmond/Kalifornien, etwas sagen. Der Mann hat eine großartige Beatreferenz und auch auf dieser Scheibe enttäuscht er nicht. Der Sound erinnert an eine Mischung aus den Gangster-Funk Sachen der Westcoast mit den Basslastigen und spartanischen Beats aus Texas. Es klingt ein bisschen dreckig, aber das ist perfekt für den Flair des Albums.
Für Fans des 90er Jahre Gangsterrap aus dem Süden eine Kaufempfehlung.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Textlich bekommt man also ein Gangsteralbum. Drogenhandel, "Streethustle" und tödliche Auseinandersetzungen bilden den Rahmen des Albums. Die eigene Person wird glorifiziert und der Lebensweg als einzige Möglichkeit zur Erlangung von Reichtum dargestellt. Aber es kommen auch kritische Anekdoten zum kriminellen Lebensweg zu tragen. Man hat niemals richtige Freunde, ständig lebt man in der Angst von irgendjemandem verraten oder abgezogen zu werden. Die Paranoia vor der Polizei ist ein ständiger Begleiter und der eigene Drogenkonsum wirkt sich nicht gerade positiv auf diesen Lebensweg aus. Wie üblich bei dieser Art von Rap zählen weniger Wortspiele und Punchlines sondern Reime die die Emotion und das Gefühl dieser Lebensweise beschreiben. Auch wenn nicht immer Geschichten erzählt werden so wird doch im Gesamtkontext ein ziemlich detailliertes Bild dieses Lebens aufgezeigt. Crime Boss ist sicherlich nicht der beste Lyricist in diesem Genre aber er erreicht ein Level welches den Hörer anspricht, entweder weil man sich damit identifiziert oder weil man unterhalten wird (wie bei mir der Fall). Das ist anständiger Gangsterrap.
Mit abwechselndem Flow leitet er seine Hörer durch die Geschichten. Er erinnert oft an 90er Jahre Rap aus Memphis wenn er von Doppeltime auf ruhigere Parts wechselt. Die Grundaggression, welche zur Übermittlung von den erwähnten Storys notwendig ist bringt er gekonnt auf den Beat. Die Konkurrenz an grandiosen Flow-Parts ist vor allem im Down South Bereich der 90er astronomisch und Crime Boss schafft es auf diesem Album nicht unbedingt sich darunter einen Namen zu machen, dennoch liefert er gutes Zeugs das vor allem von Fans dieses Genres geschätzt werden wird.
Die meisten Beats kommen von T-Mix und EA-Ski. Wer sich mit dem Rap der 90er beschäftigt dem wird EA-Ski als "fast" Gründungsmitglied von No Limit Records, damals noch in Richmond/Kalifornien, etwas sagen. Der Mann hat eine großartige Beatreferenz und auch auf dieser Scheibe enttäuscht er nicht. Der Sound erinnert an eine Mischung aus den Gangster-Funk Sachen der Westcoast mit den Basslastigen und spartanischen Beats aus Texas. Es klingt ein bisschen dreckig, aber das ist perfekt für den Flair des Albums.
Für Fans des 90er Jahre Gangsterrap aus dem Süden eine Kaufempfehlung.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Curren$y - Weekend at Burnie´s
"Even when I was a broke ni##a bit#hes payed attention..." sein 6tes Soloalbum, welches 2011 über Warner Bros./Jet Life auf den Markt kam, verdeutlichte die Wandlungsfähigkeit des aus New Orleans stammenden Rappers Curren$y. Ersten Erfolg hatte er mit Master P´s 504 Boyz, danach folgten Projekte mit Lil´Wayne´s Young Money Team, schließlich entschloss er sich Solo durchzustarten...kein schlechter Plan.
Wenn jemand sich als zweiten Alias "Spitta" nennt, dann wird auch Spitta-Rap erwartet. Punchlines und den dazu passenden Flow bedeutet das im Klartext. Auf "Weekend at Burnie´s" werden beide Punkte erfüllt. Mit einer Arroganz, die jedoch niemals unsympathisch wirkt, rappt Curren$y über sein Leben im Rapgeschäft. Vor allem die Verführung und den Spaß mit Frauen haben es ihm angetan und er erzählt fast in jedem Song von seinen Erfolgen. Im Vergleich zu vielen anderen Rappern, die dieses Thema bis zum Erschöpfen auskratzen, wirken die Darstellungen vom Spitta weniger übertrieben und veranlassen den Hörer mehr zu einem Schmunzeln als zu einem ungläubigen Kopfschütteln. Die zweite Liebe ist Weed und dessen Genuss. Ihm wird nachgesagt, dass er Wiz Khalifa dazu inspiriert hat offen übers Kiffen zu rappen und sein Ruf als "Weed-Rapper" ist selbst Fans bekannt, die weniger Down South Hip-Hop hören. Dann beweist er weiterhin Geschmack bei Autos, anstatt von irgendwelchen un-stilistischen Bentleys zu schwärmen mag er ältere Chevy Impalas mit passenden Felgen. Die Songs haben, bis auf zwei Ausnahmen ("She dont want a Man", "Money Machine") keinen roten Faden, sondern sind tatsächlich mehr eine Ansammlung von Punchlines zu den erwähnten Themen. Das kann als Kritikpunkt gewertet werden, da irgendwann die Abwechslung fehlt, an der trotzdem irgendwie sympathischen Message ändert das jedoch nicht viel.
Wie kaum ein zweiter MC hat Curren$y sich im Laufe seiner Karriere selbst entdeckt und zu seinem wahren "Ich" hin entwickelt. Er ist tatsächlich kein Straßengangster der in New Orleans Terror macht, sondern eben ein sehr entspannter Typ der Schöne Sachen (Frauen, Weed u. Autos) liebt. Diese Entwicklung ist im Flow gut zu erkennen. Anders als noch zu No Limit Zeiten besitzt er jetzt einen relaxten Stil, der wie Rauch über die Beats schwebt. Dem üblichen Hip-Hop Hörer mag seine sehr individuelle Reimstruktur ungewohnt erscheinen, bei längerem Hören merkt man aber wie gut diese eben die Gefühlslage von Curren$y auf die Platte transportiert. Einziger Kritikpunkt ist auch hier wieder die fehlende Abwechslung.
Das komplette Album wurde von Monsta Beatz produziert. Auch hier muss lobend erwähnt werden wie gut Curren$y Beats und Produzenten wählt die zu ihm passen und nicht irgendwelche Trends verfolgen. Somit hat das Album musikalisch einen durchgehenden Stil und gibt die Stimmung besser wieder die der Künstler verbreiten möchte. Monsta Beatz ist jetzt kein wirklich großartiger Produzent schafft aber hier und da tolle Stücke ("This is the Life", "One Life") und erfüllt seine Rolle auch sonst zum Besten.
Persönlich bin ich großer Curren$y Fan! Das Album mag nicht sein bestes Werk sein aber wie alles von ihm lädt es zu einer angenehmen Reise ein und pusht eine positive Einstellung in dieses Business.
Beats: 7/10
Flow: 8/10
Text: 7/10
Wenn jemand sich als zweiten Alias "Spitta" nennt, dann wird auch Spitta-Rap erwartet. Punchlines und den dazu passenden Flow bedeutet das im Klartext. Auf "Weekend at Burnie´s" werden beide Punkte erfüllt. Mit einer Arroganz, die jedoch niemals unsympathisch wirkt, rappt Curren$y über sein Leben im Rapgeschäft. Vor allem die Verführung und den Spaß mit Frauen haben es ihm angetan und er erzählt fast in jedem Song von seinen Erfolgen. Im Vergleich zu vielen anderen Rappern, die dieses Thema bis zum Erschöpfen auskratzen, wirken die Darstellungen vom Spitta weniger übertrieben und veranlassen den Hörer mehr zu einem Schmunzeln als zu einem ungläubigen Kopfschütteln. Die zweite Liebe ist Weed und dessen Genuss. Ihm wird nachgesagt, dass er Wiz Khalifa dazu inspiriert hat offen übers Kiffen zu rappen und sein Ruf als "Weed-Rapper" ist selbst Fans bekannt, die weniger Down South Hip-Hop hören. Dann beweist er weiterhin Geschmack bei Autos, anstatt von irgendwelchen un-stilistischen Bentleys zu schwärmen mag er ältere Chevy Impalas mit passenden Felgen. Die Songs haben, bis auf zwei Ausnahmen ("She dont want a Man", "Money Machine") keinen roten Faden, sondern sind tatsächlich mehr eine Ansammlung von Punchlines zu den erwähnten Themen. Das kann als Kritikpunkt gewertet werden, da irgendwann die Abwechslung fehlt, an der trotzdem irgendwie sympathischen Message ändert das jedoch nicht viel.
Wie kaum ein zweiter MC hat Curren$y sich im Laufe seiner Karriere selbst entdeckt und zu seinem wahren "Ich" hin entwickelt. Er ist tatsächlich kein Straßengangster der in New Orleans Terror macht, sondern eben ein sehr entspannter Typ der Schöne Sachen (Frauen, Weed u. Autos) liebt. Diese Entwicklung ist im Flow gut zu erkennen. Anders als noch zu No Limit Zeiten besitzt er jetzt einen relaxten Stil, der wie Rauch über die Beats schwebt. Dem üblichen Hip-Hop Hörer mag seine sehr individuelle Reimstruktur ungewohnt erscheinen, bei längerem Hören merkt man aber wie gut diese eben die Gefühlslage von Curren$y auf die Platte transportiert. Einziger Kritikpunkt ist auch hier wieder die fehlende Abwechslung.
Das komplette Album wurde von Monsta Beatz produziert. Auch hier muss lobend erwähnt werden wie gut Curren$y Beats und Produzenten wählt die zu ihm passen und nicht irgendwelche Trends verfolgen. Somit hat das Album musikalisch einen durchgehenden Stil und gibt die Stimmung besser wieder die der Künstler verbreiten möchte. Monsta Beatz ist jetzt kein wirklich großartiger Produzent schafft aber hier und da tolle Stücke ("This is the Life", "One Life") und erfüllt seine Rolle auch sonst zum Besten.
Persönlich bin ich großer Curren$y Fan! Das Album mag nicht sein bestes Werk sein aber wie alles von ihm lädt es zu einer angenehmen Reise ein und pusht eine positive Einstellung in dieses Business.
Beats: 7/10
Flow: 8/10
Text: 7/10
Eightball & MJG - On Top of the World
Eine Woche die reinste Form des South-Rap genossen!
Wie konnte ich 1995 nur dieses Juwel aus Memphis (Tennessee) verschlafen? Wobei ich damals wohl noch ziemlich wenig Rap hörte...
Einfach gesagt: On Top of the World von Eightball & MJG ist ein Top-Album!
Es ist das dritte Album des Duos aus dem berüchtigten Viertel Orange Mound, welches in den 90er Jahren zu den ärmsten und kriminellsten Ghettos in den USA zählte.
Man fühlt diese Härte und diesen Schmerz im Album. Normalerweise stellen sich mir bei solchen platten Aussagen die Nackenhaare auf, und man ist heute ja tatsächlich geschädigt, wenn man als weißes Dorfkind US-Rap hört. Da wird sowas von angegeben mit Mord, mit Drogenkonsum und -verkauf, mit Pimpin´ und was weiß ich alles, dass man diese Glorifizierung als Jugendlicher in der Pubertät erst zu ernst nimmt und cool findet und sich dann irgendwann (wenn man sich selbst etwas mehr gefunden hat) von US-Rap textlich etwas abwendet.
Dieses Album zwingt einen nicht dies zu tun! Es zeigt einem einfach wirklich wie beschissen das Leben in solchen Vierteln sein kann, aber auch welche Charaktere sich daraus bilden und wie die Weltanschauungen dieser "Pimps" zu interpretieren ist ohne das man sich gleich beschämt wegdrehen müsste.
Das Album beginnt mit einem Mega-Intro, welches den düsteren Memphissound dieser Epoche repräsentiert, darauf folgt der Song "Pimp in my own ryhme" mit einem Eightball der auf einem anderen Level flowt!
Jedes Lied dieses Albums einzeln vorzustellen wäre wohl lohnenswert, ich bin aber zu schreibfaul, deshalb nur die absoluten Highlights, wobei wirklich jedes Lied zu feiern ist!
Das Lied "Funk Mission" ist definitiv ein Highlight dieses Albums, entspannter Beat mit genialer Gitarre (??) und ein Text der genau das repräsentiert was ich oben erwähnt habe; zwei Menschen aus dem Ghetto erzählen ohne großes Tamtam was Kokain/Crack ihrer Erfahrung nach mit Menschen anstellen kann. Keine Glorifizierung, aber auch keine Belehrung wie KRS-One, dabei so authentisch das selbst ich mir eine Vorstellung davon machen kann und mit einem Flow (von beiden!) der den Beat einfach trägt! Perfekt!
Dann muss unbedingt "Friend or Foe" erwähnt werden, nicht nur wegen dem genialen Text von E-40 und MJG, sondern auch wegen dem funkigen Chorous, der einen trotz des relativ ernsten Themas einfach Mitnicken lässt sowie der "gesanglichen Doppelung" der einzelnen Rapper durch Rodney Ellis, welche den kompletten Song extrem musikalisch macht!
Dann der Knüller "In the Line of Duty", der das Problem Schwarzer im oftmals rassistischen Amerika thematisiert, vor allem mit der Polizei. Dieser Track zeigt wie es war. "Projects aint nothing but modern day plantations and the masters reside at the police station"
Und wer den Hustle zweier Down South Rapper in den frühen 90ern verstehen möchte muss "Comin Up" anhören. Hier wird gezeigt was es bedeuten kann wenn man als Rapper im "Game" Fuß fassen möchte. Trotz eigenen Alben auf dem Markt, keine Kohle wegen schlechten Verträgen, deswegen wieder auf der Straße Geld machen und neu Aufnehmen bis es funktioniert, dann der gute Vertrag und endlich mal Steak essen und schöne Frauen sehen, dabei aber auch auf viel verzichten...klingt anders als die Angeberei vieler heutiger Rapper, viel authentischer und dabei wieder mit göttlichem Flow!
Zum Schluss sei noch die einzige Singelauskopplung des Albums erwähnt "Space Age Pimpin", einfach nur Eightballs Verse anhören und Lachen, vor allem das "...Swish" am Ende mit dem Wellensound, herrlich!!
Album ist ohne Frage ein Klassiker (ihre erste goldene Scheibe, was 1995 bei der Konkurrenz schon beachtlich ist), es ist stimmig, die Beats sind gut gewählt auch wenn hier der einzige Kritikpunkt am Album liegen kann, da manche Beats einfach dicker sein könnten, da ist mir manchmal einfach zu wenig Abwechslung drin. Im Gesamten finde ich Eightball auch nen Tick besser, da hätte er bei manchen Tracks MJG einfach besser mitziehen sollen (textlich, nicht vom Flow!)
Beats: 7/10
Flow:10/10
Text:10/10
Wie konnte ich 1995 nur dieses Juwel aus Memphis (Tennessee) verschlafen? Wobei ich damals wohl noch ziemlich wenig Rap hörte...
Einfach gesagt: On Top of the World von Eightball & MJG ist ein Top-Album!
Es ist das dritte Album des Duos aus dem berüchtigten Viertel Orange Mound, welches in den 90er Jahren zu den ärmsten und kriminellsten Ghettos in den USA zählte.
Man fühlt diese Härte und diesen Schmerz im Album. Normalerweise stellen sich mir bei solchen platten Aussagen die Nackenhaare auf, und man ist heute ja tatsächlich geschädigt, wenn man als weißes Dorfkind US-Rap hört. Da wird sowas von angegeben mit Mord, mit Drogenkonsum und -verkauf, mit Pimpin´ und was weiß ich alles, dass man diese Glorifizierung als Jugendlicher in der Pubertät erst zu ernst nimmt und cool findet und sich dann irgendwann (wenn man sich selbst etwas mehr gefunden hat) von US-Rap textlich etwas abwendet.
Dieses Album zwingt einen nicht dies zu tun! Es zeigt einem einfach wirklich wie beschissen das Leben in solchen Vierteln sein kann, aber auch welche Charaktere sich daraus bilden und wie die Weltanschauungen dieser "Pimps" zu interpretieren ist ohne das man sich gleich beschämt wegdrehen müsste.
Das Album beginnt mit einem Mega-Intro, welches den düsteren Memphissound dieser Epoche repräsentiert, darauf folgt der Song "Pimp in my own ryhme" mit einem Eightball der auf einem anderen Level flowt!
Jedes Lied dieses Albums einzeln vorzustellen wäre wohl lohnenswert, ich bin aber zu schreibfaul, deshalb nur die absoluten Highlights, wobei wirklich jedes Lied zu feiern ist!
Das Lied "Funk Mission" ist definitiv ein Highlight dieses Albums, entspannter Beat mit genialer Gitarre (??) und ein Text der genau das repräsentiert was ich oben erwähnt habe; zwei Menschen aus dem Ghetto erzählen ohne großes Tamtam was Kokain/Crack ihrer Erfahrung nach mit Menschen anstellen kann. Keine Glorifizierung, aber auch keine Belehrung wie KRS-One, dabei so authentisch das selbst ich mir eine Vorstellung davon machen kann und mit einem Flow (von beiden!) der den Beat einfach trägt! Perfekt!
Dann muss unbedingt "Friend or Foe" erwähnt werden, nicht nur wegen dem genialen Text von E-40 und MJG, sondern auch wegen dem funkigen Chorous, der einen trotz des relativ ernsten Themas einfach Mitnicken lässt sowie der "gesanglichen Doppelung" der einzelnen Rapper durch Rodney Ellis, welche den kompletten Song extrem musikalisch macht!
Dann der Knüller "In the Line of Duty", der das Problem Schwarzer im oftmals rassistischen Amerika thematisiert, vor allem mit der Polizei. Dieser Track zeigt wie es war. "Projects aint nothing but modern day plantations and the masters reside at the police station"
Und wer den Hustle zweier Down South Rapper in den frühen 90ern verstehen möchte muss "Comin Up" anhören. Hier wird gezeigt was es bedeuten kann wenn man als Rapper im "Game" Fuß fassen möchte. Trotz eigenen Alben auf dem Markt, keine Kohle wegen schlechten Verträgen, deswegen wieder auf der Straße Geld machen und neu Aufnehmen bis es funktioniert, dann der gute Vertrag und endlich mal Steak essen und schöne Frauen sehen, dabei aber auch auf viel verzichten...klingt anders als die Angeberei vieler heutiger Rapper, viel authentischer und dabei wieder mit göttlichem Flow!
Zum Schluss sei noch die einzige Singelauskopplung des Albums erwähnt "Space Age Pimpin", einfach nur Eightballs Verse anhören und Lachen, vor allem das "...Swish" am Ende mit dem Wellensound, herrlich!!
Album ist ohne Frage ein Klassiker (ihre erste goldene Scheibe, was 1995 bei der Konkurrenz schon beachtlich ist), es ist stimmig, die Beats sind gut gewählt auch wenn hier der einzige Kritikpunkt am Album liegen kann, da manche Beats einfach dicker sein könnten, da ist mir manchmal einfach zu wenig Abwechslung drin. Im Gesamten finde ich Eightball auch nen Tick besser, da hätte er bei manchen Tracks MJG einfach besser mitziehen sollen (textlich, nicht vom Flow!)
Beats: 7/10
Flow:10/10
Text:10/10
Gangsta Pat - All about comin´ up
Memphis, die Stadt mit den wahrscheinlich innovativsten Hip-Hop Künstern, war 1992 noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt. Außer ein paar DJs gab es keine großen Namen, die in der Szene bekannt gewesen wären. Gangsta Pat, Memphis native und MC, wollte dies ändern. Mit seinem zweiten Soloalbum All about comin´ up, das 1992 über Wrap Records veröffentlicht wurde war ein wichtiger Schritt in diese Richtung getan.
Sammler und Liebhaber kennen und schätzen Gangsta Pat vor allem wegen seinem Horrocore - Chopper Style aus späteren Alben, wer das gleich von dem frühen Pat erwartet wird bitter enttäuscht. Hier rappt ein gechillter MC der sehr auf Playboy und Frauenversteher macht. Es werden Sexeskapaden mit hübschen Damen beschrieben, dabei orientieren sich die Songs stark am Storytelling-Stil der Rap-Alben der späten 80er Jahre. Dabei kommt der MC schön schleimig rüber. Man hat richtig das Bild von einem Prince-Abklatsch mit öligen Löckchen im Kopf der mit Rose im Mund seine Angebetete in der Badewanne mit Kerzenlicht erwartet...herrlich. Natürlich muss dem "Gangsta" im Namen auch Gerechtigkeit widerfahren, deshalb gibt es noch Songs über das Ghetto und dem Struggle in diesem. Hierbei bleibt der MC aber auf einem sehr allgemeinen Level, es ist also nicht ganz klar inwiefern er diesen "Gangsta" auch repräsentiert. Um ein wenig mit der Zeit zu gehen (und um Bekanntheit zu erlangen) wird die Herkunft aus Memphis etwas in den Hintergrund gestellt, vielmehr werden mit Verweis auf die Gang-Kriege in Los Angeles (Bloods vs. Crips Anfang der 90er) Assoziationen mit der Westküste hergestellt. Dieser Punkt wurde Gansta Pat in der Hip-Hop Szene von Memphis auch negativ angerechnet und erklärt vielleicht teilweise seinen ausbleibenden Erfolg in ebendieser.
Wie schon erwähnt verfolgt Gangsta Pat hier einen ganz anderen Rapstil als auf späteren Alben. Er orientiert sich mit dem tatsächlichen Sprechgesang mehr am Old-School Rap der 80er. Auch wenn er diesen Stil beherrscht so ist diese Art zu rappen für das Jahr 1992 doch etwas unmodern. Außerdem ist dieser Flow nichts womit der MC sich hervorheben könnte da er sich durch diese Art mit allen Alben die ebenso klingen messen lassen muss und hier ist die Konkurrenz groß.
Beeindruckt hat mich, dass Gangsta Pat auch für alle Beats auf dem Album verantwortlich ist. Das klingt nämlich so als ob die Beats hier mit Instrumenten live eingespielt worden sind, wenn er auch dafür verantwortlich ist, dann Hut ab vor seinem musikalischem Talent. Das musikaliche Bild orientiert sich an den alten Scheiben der Westküste, alles schön Funky mit coolen Solos von E-Gitarren und Bässen. Die Beats sind, wenn auch nicht in Memphis-Tradition, doch irgendwie das Highlight der Platte. Wer sich darauf einlässt hat hier gut was zum Tanzen oder Mitschaukeln.
Beats: 8/10
Flow: 6/10
Text: 7/10
Sammler und Liebhaber kennen und schätzen Gangsta Pat vor allem wegen seinem Horrocore - Chopper Style aus späteren Alben, wer das gleich von dem frühen Pat erwartet wird bitter enttäuscht. Hier rappt ein gechillter MC der sehr auf Playboy und Frauenversteher macht. Es werden Sexeskapaden mit hübschen Damen beschrieben, dabei orientieren sich die Songs stark am Storytelling-Stil der Rap-Alben der späten 80er Jahre. Dabei kommt der MC schön schleimig rüber. Man hat richtig das Bild von einem Prince-Abklatsch mit öligen Löckchen im Kopf der mit Rose im Mund seine Angebetete in der Badewanne mit Kerzenlicht erwartet...herrlich. Natürlich muss dem "Gangsta" im Namen auch Gerechtigkeit widerfahren, deshalb gibt es noch Songs über das Ghetto und dem Struggle in diesem. Hierbei bleibt der MC aber auf einem sehr allgemeinen Level, es ist also nicht ganz klar inwiefern er diesen "Gangsta" auch repräsentiert. Um ein wenig mit der Zeit zu gehen (und um Bekanntheit zu erlangen) wird die Herkunft aus Memphis etwas in den Hintergrund gestellt, vielmehr werden mit Verweis auf die Gang-Kriege in Los Angeles (Bloods vs. Crips Anfang der 90er) Assoziationen mit der Westküste hergestellt. Dieser Punkt wurde Gansta Pat in der Hip-Hop Szene von Memphis auch negativ angerechnet und erklärt vielleicht teilweise seinen ausbleibenden Erfolg in ebendieser.
Wie schon erwähnt verfolgt Gangsta Pat hier einen ganz anderen Rapstil als auf späteren Alben. Er orientiert sich mit dem tatsächlichen Sprechgesang mehr am Old-School Rap der 80er. Auch wenn er diesen Stil beherrscht so ist diese Art zu rappen für das Jahr 1992 doch etwas unmodern. Außerdem ist dieser Flow nichts womit der MC sich hervorheben könnte da er sich durch diese Art mit allen Alben die ebenso klingen messen lassen muss und hier ist die Konkurrenz groß.
Beeindruckt hat mich, dass Gangsta Pat auch für alle Beats auf dem Album verantwortlich ist. Das klingt nämlich so als ob die Beats hier mit Instrumenten live eingespielt worden sind, wenn er auch dafür verantwortlich ist, dann Hut ab vor seinem musikalischem Talent. Das musikaliche Bild orientiert sich an den alten Scheiben der Westküste, alles schön Funky mit coolen Solos von E-Gitarren und Bässen. Die Beats sind, wenn auch nicht in Memphis-Tradition, doch irgendwie das Highlight der Platte. Wer sich darauf einlässt hat hier gut was zum Tanzen oder Mitschaukeln.
Beats: 8/10
Flow: 6/10
Text: 7/10
Geto Boys - Till Death Do Us Part
Als das fünfte Album der Geto Boys 1993 über Rap-A-Lot Record veröffentlicht wurde hatte die Gruppe im Süden der USA schon einen Legendenstatus erreicht. Die Jungs aus dem 5th-Ward in Houston haben mit Hits wie z.B. "Mind Playin Tricks on Me" oder "Mind of a Lunatic" Radiostationen in den ganzen USA gerockt und nebenbei auch in ihren Soloprojekten für Aufsehen gesorgt. Eben aufgrund dieser erfolgreichen Soloalben ist Willie D kein Teil von "Till Death Do Us Part", da er sich mehr auf seine eigenen Projekte konzentrieren wollte, Rap-A-Lot Kollege Big Mike nimmt seine Stellung ein.
Textlich erfüllt das Album jede Erwartung! Die typischen Geto Boys Gangstergeschichten mit einem unnachahmbarem Bezug zu Politik und sozialen Schicht dröhnen hier durch die Boxen. Scarface setzt den Ton, wenn er auf "It Ain't" arrogant seine Attitüde runterrappt und Big Mike zeigt ganz klar auf "No Nuts No Glory" das er nicht einfach ein Ersatz für Willie D ist sondern tatsächlich eine Bereicherung für die Gruppe darstellt. Das 1993 wie auch heute so aktuelle Thema der Polizeigewalt gegen die afro-amerikanische Bevölkerung (Rodney King Trial) sowie die Verkommenheit der Polizei werden auf "Crooked Officer" thematisiert, die Straßenrealität und vor allem den negativen Einfluss dieses Lebensstils auf die jeweilige Gemeinde findet in "Street Life" eine eindringliche Beschreibung. Auch das Horrorcoregenre wird wieder bedient und Bushwick Bill lässt seinen kranken Gewaltphantasien auf "Murder Avenue" freien Lauf. Interessant machen die Texte ihre Gradlinigkeit, ohne Verschnörkelung werden direkt die Geschichten erzählt. Wie bei einem Zeitungsartikel bekommt der Höhrer somit einen direkten Zugang zu der Welt der Geto Boys (die aufgrund ihres Erfolges bestimmt nicht mehr im Ghetto stattfindet...aber wer will bei dieser Kunst schon kleinlich sein).
Die typische Grundaggressivität der Geto Boys erweitert sich auf diesem Album mit einem etwas modernerem Flow. Die Zeit des Old-School-Raps scheint spätestens mit diesem Album auch in Houston vorbei zu sein. Vor allem Scarface und Big Mike zeigen hier eine Weiterentwicklung und flowen tatsächlich erstmals wie heutige Rapper über die Beats. Natürlich wirkt das stellenweise noch etwas monoton und Bushwick Bill bleibt auf diesem Gebiet der Schwachpunkt des Albums, trotzdem ist das Album ein richtiger Schritt in den 90er Jahre Rap und ein (flowtechnisch) Bezugspunkt für zukünftige Rapgruppen.
Die Beats stammen alle von Produzenten des Rap-A-Lot Umfelds. N.O. Joe und Mike Dean waren die Köpfe im Studio und bringen einen gewohnt trockenen durch kurze, einprägsame Loops gekennzeichneten Sound auf die Platte. Auch auf dem Gebiet der Beats ist erkennbar, dass man sich jetzt endgültig in den 90ern befindet. Die Drumms kommen jetzt weniger vom Schlagzeug sondern mehr aus Samplern und der Sound versucht auf spartanische Weise dem MC als optimalem Hintergrund zu dienen. Eindeutig auch hier eine Vorbildsfunktion, vor allem für 90er Jahre Alben aus Texas!
Definitiv eine Kaufempfehlung, für mich das beste Album der Geto Boys!
Beats: 9/10
Flow: 8/10
Text: 8/10
Textlich erfüllt das Album jede Erwartung! Die typischen Geto Boys Gangstergeschichten mit einem unnachahmbarem Bezug zu Politik und sozialen Schicht dröhnen hier durch die Boxen. Scarface setzt den Ton, wenn er auf "It Ain't" arrogant seine Attitüde runterrappt und Big Mike zeigt ganz klar auf "No Nuts No Glory" das er nicht einfach ein Ersatz für Willie D ist sondern tatsächlich eine Bereicherung für die Gruppe darstellt. Das 1993 wie auch heute so aktuelle Thema der Polizeigewalt gegen die afro-amerikanische Bevölkerung (Rodney King Trial) sowie die Verkommenheit der Polizei werden auf "Crooked Officer" thematisiert, die Straßenrealität und vor allem den negativen Einfluss dieses Lebensstils auf die jeweilige Gemeinde findet in "Street Life" eine eindringliche Beschreibung. Auch das Horrorcoregenre wird wieder bedient und Bushwick Bill lässt seinen kranken Gewaltphantasien auf "Murder Avenue" freien Lauf. Interessant machen die Texte ihre Gradlinigkeit, ohne Verschnörkelung werden direkt die Geschichten erzählt. Wie bei einem Zeitungsartikel bekommt der Höhrer somit einen direkten Zugang zu der Welt der Geto Boys (die aufgrund ihres Erfolges bestimmt nicht mehr im Ghetto stattfindet...aber wer will bei dieser Kunst schon kleinlich sein).
Die typische Grundaggressivität der Geto Boys erweitert sich auf diesem Album mit einem etwas modernerem Flow. Die Zeit des Old-School-Raps scheint spätestens mit diesem Album auch in Houston vorbei zu sein. Vor allem Scarface und Big Mike zeigen hier eine Weiterentwicklung und flowen tatsächlich erstmals wie heutige Rapper über die Beats. Natürlich wirkt das stellenweise noch etwas monoton und Bushwick Bill bleibt auf diesem Gebiet der Schwachpunkt des Albums, trotzdem ist das Album ein richtiger Schritt in den 90er Jahre Rap und ein (flowtechnisch) Bezugspunkt für zukünftige Rapgruppen.
Die Beats stammen alle von Produzenten des Rap-A-Lot Umfelds. N.O. Joe und Mike Dean waren die Köpfe im Studio und bringen einen gewohnt trockenen durch kurze, einprägsame Loops gekennzeichneten Sound auf die Platte. Auch auf dem Gebiet der Beats ist erkennbar, dass man sich jetzt endgültig in den 90ern befindet. Die Drumms kommen jetzt weniger vom Schlagzeug sondern mehr aus Samplern und der Sound versucht auf spartanische Weise dem MC als optimalem Hintergrund zu dienen. Eindeutig auch hier eine Vorbildsfunktion, vor allem für 90er Jahre Alben aus Texas!
Definitiv eine Kaufempfehlung, für mich das beste Album der Geto Boys!
Beats: 9/10
Flow: 8/10
Text: 8/10
Geto Boys - Grip it On That other Level
1989 in Housten TX aufgenommen und durch Rap-A-Lot Records veröffentlicht. Die Geto Boys bestanden hier aus Scarface oder auch Akshen, Bushwick Bill, Willie D und DJ Ready Red. Diese Werk gilt als Durchbruch der Geto Boys und als Grundlage des weiteren Erfolges von Scarface und Rest. Das HipHop-Magazin "The Source" adelte das Werk mit 5 Mics und zählt es zu den 100 besten Rapalben die jemals veröffentlicht wurden. Rick Rubin war von dem Werk so begeistert, dass er es gleich nochmals mit seinen Beats und Mixes veröffentlichte. Man darf also gespannt sein...
Um das Album wirklich zu mögen, muss man Oldschool-HipHop mögen!
Die Struktur der Texte ist typisch für Rap-Alben dieser Zeit. Storrytelling wird ein wenig vermischt mit Battlerap, jedoch hat jeder Song ein sehr klar definiertes Thema und jeder Reim beschäftigt sich mit diesem. Die Themen des Albums sind hierbei Rassissmus und Politik ("No Sellout") was mit den Pro-Black Parolen sehr an Public Enemy erinnert, Ghettoleben ("Life in the Fast Lane") und vor allem und hauptsächlich verrückte Stories über Gewalt in der Hood oder gegenüber Frauen. Hierbei werden Dinge erzählt die selbst heute nach gut 25 Jahren HipHop noch erschrecken können. Scarface wurde zB. bei seiner Entjungferung der A## ausgeleckt, jeder der MCs hat schon unzählige Leute getötet, mit den unterschiedlichsten Methoden u Bushwick schreckt auch nicht von Vergewaltigungen zurück ("Mind of a Lunatic"). Aufgrund dieser doch expliziten Textpassagen spaltete das Album auch die Gemüter, die einen fanden es zu krass die anderen feiern es gerade aufgrund dieser Härte. Man munkelt sogar, dass dieses Album der Vorgänger vom sog. Horrocore ist. Wie auch immer...die MCs beherrschen ihr Handwerk. Die Texte sind sehr unterhaltsam, die Reime einfallsreich und gut gesetzt. Scarface zeigt hier schon seine Klasse und überscheint seine beiden Kompanen textlich ein wenig, jedoch können auch diese mit dem Stift und Papier zaubern.
Der Flow ist sehr Oldschool-Lastig, vieles erinnert mehr an schnell gesprochene Textpassagen als an wirklich geflowte Rapparts wie sie heute Standard sind. Alles natürlich eine Frage der Zeit, aber für das moderne Ohr leider zu monoton. Einzige Stimmvariationen sind lauter und leiser, ansonsten wird jeder Text relativ gleich auf den Beat gerappt. Wohl wird eine Grundaggressivität, die sehr gut mit den Texten harmoniert, vermittelt, hier wird aber (für heutige Verhältnisse) zu wenig geliefert. Eine objektive Bewertung muss jedoch die Zeit in welcher Aufgenommen wurde beachten, und hierbei liegen die Geto Boys definitiv über dem Durchschnitt.
Die Beats sind wohl auch sehr Oldschoolmäßig, rocken aber auch enorm. Alles klingt nach Live-Schlagzeug und die Samples sind schön verarbeitet (...Call me the Gangstar of love...). Die Drumms blasen einem manchmal wirklich die Ohren weg, als Live-Band mit wirklichen Musikern muss das Album ein wahnsinniger Live-Act gewesen sein. Der spezielle Sound des 5th Ward aus Housten, der spätere Werke aus dieser Region so prägen wird, ist auf diesem Album noch nicht entdeckt. Vielmehr erinnern die Beats an Dinge aus New York, vor allem auch wieder an Public Enemy, wobei hier schon ein wenig mehr gefunkt wird. Allgemein ist es auch ein gutes Album zum Breakdance, da die Geschwindigkeit der Beats sehr an die Breakbeats von Größen wie James Brown erinnert.
Meine Favoriten sind: "Gangsta of Love", "Life in the Fast Lane" und "Trigga-Happy Nigga"
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 8/10
Um das Album wirklich zu mögen, muss man Oldschool-HipHop mögen!
Die Struktur der Texte ist typisch für Rap-Alben dieser Zeit. Storrytelling wird ein wenig vermischt mit Battlerap, jedoch hat jeder Song ein sehr klar definiertes Thema und jeder Reim beschäftigt sich mit diesem. Die Themen des Albums sind hierbei Rassissmus und Politik ("No Sellout") was mit den Pro-Black Parolen sehr an Public Enemy erinnert, Ghettoleben ("Life in the Fast Lane") und vor allem und hauptsächlich verrückte Stories über Gewalt in der Hood oder gegenüber Frauen. Hierbei werden Dinge erzählt die selbst heute nach gut 25 Jahren HipHop noch erschrecken können. Scarface wurde zB. bei seiner Entjungferung der A## ausgeleckt, jeder der MCs hat schon unzählige Leute getötet, mit den unterschiedlichsten Methoden u Bushwick schreckt auch nicht von Vergewaltigungen zurück ("Mind of a Lunatic"). Aufgrund dieser doch expliziten Textpassagen spaltete das Album auch die Gemüter, die einen fanden es zu krass die anderen feiern es gerade aufgrund dieser Härte. Man munkelt sogar, dass dieses Album der Vorgänger vom sog. Horrocore ist. Wie auch immer...die MCs beherrschen ihr Handwerk. Die Texte sind sehr unterhaltsam, die Reime einfallsreich und gut gesetzt. Scarface zeigt hier schon seine Klasse und überscheint seine beiden Kompanen textlich ein wenig, jedoch können auch diese mit dem Stift und Papier zaubern.
Der Flow ist sehr Oldschool-Lastig, vieles erinnert mehr an schnell gesprochene Textpassagen als an wirklich geflowte Rapparts wie sie heute Standard sind. Alles natürlich eine Frage der Zeit, aber für das moderne Ohr leider zu monoton. Einzige Stimmvariationen sind lauter und leiser, ansonsten wird jeder Text relativ gleich auf den Beat gerappt. Wohl wird eine Grundaggressivität, die sehr gut mit den Texten harmoniert, vermittelt, hier wird aber (für heutige Verhältnisse) zu wenig geliefert. Eine objektive Bewertung muss jedoch die Zeit in welcher Aufgenommen wurde beachten, und hierbei liegen die Geto Boys definitiv über dem Durchschnitt.
Die Beats sind wohl auch sehr Oldschoolmäßig, rocken aber auch enorm. Alles klingt nach Live-Schlagzeug und die Samples sind schön verarbeitet (...Call me the Gangstar of love...). Die Drumms blasen einem manchmal wirklich die Ohren weg, als Live-Band mit wirklichen Musikern muss das Album ein wahnsinniger Live-Act gewesen sein. Der spezielle Sound des 5th Ward aus Housten, der spätere Werke aus dieser Region so prägen wird, ist auf diesem Album noch nicht entdeckt. Vielmehr erinnern die Beats an Dinge aus New York, vor allem auch wieder an Public Enemy, wobei hier schon ein wenig mehr gefunkt wird. Allgemein ist es auch ein gutes Album zum Breakdance, da die Geschwindigkeit der Beats sehr an die Breakbeats von Größen wie James Brown erinnert.
Meine Favoriten sind: "Gangsta of Love", "Life in the Fast Lane" und "Trigga-Happy Nigga"
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 8/10
Goodie Mob - World Party
Goodie Mob, dass sind Cee-Lo Green, Big Gipp, T-Mo und Khujo aus Atlanta. Ihre ersten zwei Veröffentlichungen gelten in der Szene rund um die Prestige trächtige Dungeon Family als Klassiker, das dritte Album "World Party", welches 1999 über LaFace Records released wurde musste demnach hohen Erwartungen gerecht werden.
Nachdem die Crew textlich vor allem durch sozialkritische Themen auf sich aufmerksam gemacht hat, wurde bei diesem Album versucht durch "leichtere" Themen eine breitere Masse zu gewinnen. Viele Songs drehen sich somit um das Verhältnis zwischen Mann und Frau und den vielen unterschiedlichen Facetten, die aus diesem Verhältnis zu beschreiben sind ("What it Ain´t", "The Dip", "Cutty Buddy"). Auch das Leben und der Hustle auf der Straße werden besprochen ("Street Corner", "Fie Fie Delish") sowie gute Laune Musik verbreitet ("World Party"). Ziemlich eigen bleibt der Slang von Goodie Mob, der es für Aussenstehende schwer macht immer den wirklichen Sinn der Texte zu entschlüsseln. Wenn man aber folgen kann, dann präsentieren sich auch altbekannte Themen in neuem und unterhaltsamen Licht, da der Mob einfach eine sehr individuelle Art hat Dinge zu beschreiben. Spezielle Geschichten werden nur selten wiedergegeben, vielmehr werden Erfahrungen in drei oder vier Zeilen mit dem Hörer geteilt um dann in den nächsten Zeilen wieder von etwas anderem zu rappen. Manchmal stört dieses Durcheinander aber auch dem Hörfluss. Positiv ist, dass der Mob trotz ihrer Unfokussiertheit es schaffen Detail genau zu erzählen. Das klingt komisch und muss am besten durch eigenes Hören erfahren werden.
Die Art zu rappen ist bei Big Gipp und Khujo sehr ähnlich und eigentlich auch nicht sehr besonders. Sie sind manchmal etwas schneller, im Allgemeinen bringen sie aber keine große Variation in ihre Parts. Die Stimmungsmacher auf dem Album sind T-Mo und vor allem Cee-Lo Green. T-Mo glänzt durch eine Verrücktheit, die ihn auf jedem Track etwas wild erscheinen lässt und Cee-Lo ist einfach schon durch diese extrem nasale Stimme ein Hinhörer. Cee-lo weiß durch die Abwechslung von Rap- und Gesangparts außerdem seine Stimme gut einzusetzen was auf jedem Track ein kleines Highlight bedeutet.
Der Großteil der Songs wurde von Organized Noize produziert, der auch schon auf den ersten zwei Alben für viel Musik verantwortlich war. Der Sound ist Atlanta wie man ihn von Outkast und Co. her kennt, jedoch auf diesem Album ein Stück poppiger. Manche Songs erinnern auch ein wenig an den Bounce von New Orleans ("Just Do It"), vor allem vom Bass her. Ein einheitliches Klangbild, wie ihn die Vorgänger hatten fehlt leider ein wenig.
Das Album ist eine gute Mischung zwischen Atlanta-Sound und 90er urban Pop, manchmal jedoch auch so kurzlebig wie letzterer.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Nachdem die Crew textlich vor allem durch sozialkritische Themen auf sich aufmerksam gemacht hat, wurde bei diesem Album versucht durch "leichtere" Themen eine breitere Masse zu gewinnen. Viele Songs drehen sich somit um das Verhältnis zwischen Mann und Frau und den vielen unterschiedlichen Facetten, die aus diesem Verhältnis zu beschreiben sind ("What it Ain´t", "The Dip", "Cutty Buddy"). Auch das Leben und der Hustle auf der Straße werden besprochen ("Street Corner", "Fie Fie Delish") sowie gute Laune Musik verbreitet ("World Party"). Ziemlich eigen bleibt der Slang von Goodie Mob, der es für Aussenstehende schwer macht immer den wirklichen Sinn der Texte zu entschlüsseln. Wenn man aber folgen kann, dann präsentieren sich auch altbekannte Themen in neuem und unterhaltsamen Licht, da der Mob einfach eine sehr individuelle Art hat Dinge zu beschreiben. Spezielle Geschichten werden nur selten wiedergegeben, vielmehr werden Erfahrungen in drei oder vier Zeilen mit dem Hörer geteilt um dann in den nächsten Zeilen wieder von etwas anderem zu rappen. Manchmal stört dieses Durcheinander aber auch dem Hörfluss. Positiv ist, dass der Mob trotz ihrer Unfokussiertheit es schaffen Detail genau zu erzählen. Das klingt komisch und muss am besten durch eigenes Hören erfahren werden.
Die Art zu rappen ist bei Big Gipp und Khujo sehr ähnlich und eigentlich auch nicht sehr besonders. Sie sind manchmal etwas schneller, im Allgemeinen bringen sie aber keine große Variation in ihre Parts. Die Stimmungsmacher auf dem Album sind T-Mo und vor allem Cee-Lo Green. T-Mo glänzt durch eine Verrücktheit, die ihn auf jedem Track etwas wild erscheinen lässt und Cee-Lo ist einfach schon durch diese extrem nasale Stimme ein Hinhörer. Cee-lo weiß durch die Abwechslung von Rap- und Gesangparts außerdem seine Stimme gut einzusetzen was auf jedem Track ein kleines Highlight bedeutet.
Der Großteil der Songs wurde von Organized Noize produziert, der auch schon auf den ersten zwei Alben für viel Musik verantwortlich war. Der Sound ist Atlanta wie man ihn von Outkast und Co. her kennt, jedoch auf diesem Album ein Stück poppiger. Manche Songs erinnern auch ein wenig an den Bounce von New Orleans ("Just Do It"), vor allem vom Bass her. Ein einheitliches Klangbild, wie ihn die Vorgänger hatten fehlt leider ein wenig.
Das Album ist eine gute Mischung zwischen Atlanta-Sound und 90er urban Pop, manchmal jedoch auch so kurzlebig wie letzterer.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Juvenile - 400 Degreez
New Orleans war 1998 Rap mäßig einfach pures Feuer. Die Höhepunkte von Cash Money und No Limit, in einer Stadt mit gerade mal 1 Millionen Menschen, Hip-Hop wurde hier an jeder Ecke zelebriert. Und ganz groß mit am Start war Juvenile, der mit seinem dritten Album 400 Degreez einige Hits dazu geliefert hat. Der aus den Magnolia-Projects stammende Rapper sollte hier sein kommerziell erfolgreichstes Stück präsentieren.
Wer von einem MC aus dem Cash Money Umfeld tiefe Texte über das Leid der Welt oder politische Abhandlungen erwartet sollte am besten aufhören sich mit Rap zu beschäftigen. Über soziale Probleme und gesellschaftliche Herausforderungen wird Juvenile nicht rappen, dass hat er schon genug vor Augen wenn er den Blick auf die Straße von New Orealns wirft. Hier wird das schöne Leben gefeiert. Autos aus Europa, Ketten so wertvoll wie Häuser und Häuser so wertvoll wie NBA-Teams sind das Thema des Albums. Warum auch nicht einfach mal auf alles scheißen und sich vollkommen dem Kommerz hingeben? Elend gibt es schließlich genug. Zum weiteren Zeitvertreib gehören auch schöne Frauen mit Kurven wie Sanduhren und das Rauchen vom besten Haze der Welt. Diese Platte möchte therapieren indem sie positive Trigger im Gehirnlappen anregt, dass geht halt nur mit platter Beschreibung von Rausch, Reichtum und Sex. Außerdem ist es eine Übertreibung zu sagen dass das Album nur von Oberflächlichkeiten handel. Mit dem Hit Ha wird der Slang von New Orleans gefeiert, außerdem bleibt Juvenile trotz dem ganzen Reichtum ein Gangster aus dem Magnolia-Projects der gerne Gewalt sprechen lässt. Die Art der Reimstruktur ist relativ einfach gehalten, man merkt das sich der MC einen Dreck um Komplexität und "Skills" kümmert. Was gesagt werdem will wird auch gesagt, und wenn es mal nicht reimt dann macht das überhaupt nichts.
Eine Sache, die vor allem in Deutschland noch nicht angekommen ist, ist die Fähigkeit den Dialekt so einzusetzen, dass Reime nicht mehr wichtig sind um ein Gefühl für den Song zu entwickeln. Die afro-amerikanische Gesellschaft in New Orleans besitzt einen Slang der über die Hip-Hop Musik berühmt geworden ist. Heute denken viele die nicht aus dieser Gegend kommen, dass die Rapmusik den Slang geprägt hat und die "Gangster" in der Unterhaltungsbranche mimen ihn so gut es geht nach um eine bestimmte Authenzität zu erzeugen. Die Wahrheit ist, dass in Uptown New Orleans schon Generationen von Menschen so gesprochen haben bevor Cash Money, No Limit und Co. diese Art in die Welt schleuderten. Dieser Slang prägt natürlich Juveniles Album und sorgt für einen melodischen Flow. Nebenbei versteht es Juve bestimmte Songs über eine Art genuschelten Gesangs weich und tanzbar zu machen. Für die Ohren wirklich gutes Essen.
Und der krönende Abschluss, das Skelett welches dem Album Halt gibt, die fettige Sahne auf allem: Die Beats von Mannie Fresh!
Dieser Mann hat im Hip-Hop einen eigenen Sound erschaffen. Welcher Produzent kann das schon von sich behaupten? Auch die ganz großen hatten gewisse Vorbilder an welchen sie sich orientiert hatten, mir fällt niemand ein der für Mannie Fresh und seinen Cash Money Sound Motiv gestanden wäre. Beats die tanzbar und gleichzeitig unglablich nach Straße klingen sind extrem selten, hier gibts ein komplettes Album davon. Diese Beats pressen dich an die Wand und sind zugleich wie ne weiche Decke welche dich einlullt. Diese Beats sind Rap aus New Orleans.
Beats: 10/10
Flow: 8/10
Text: 7/10
Wer von einem MC aus dem Cash Money Umfeld tiefe Texte über das Leid der Welt oder politische Abhandlungen erwartet sollte am besten aufhören sich mit Rap zu beschäftigen. Über soziale Probleme und gesellschaftliche Herausforderungen wird Juvenile nicht rappen, dass hat er schon genug vor Augen wenn er den Blick auf die Straße von New Orealns wirft. Hier wird das schöne Leben gefeiert. Autos aus Europa, Ketten so wertvoll wie Häuser und Häuser so wertvoll wie NBA-Teams sind das Thema des Albums. Warum auch nicht einfach mal auf alles scheißen und sich vollkommen dem Kommerz hingeben? Elend gibt es schließlich genug. Zum weiteren Zeitvertreib gehören auch schöne Frauen mit Kurven wie Sanduhren und das Rauchen vom besten Haze der Welt. Diese Platte möchte therapieren indem sie positive Trigger im Gehirnlappen anregt, dass geht halt nur mit platter Beschreibung von Rausch, Reichtum und Sex. Außerdem ist es eine Übertreibung zu sagen dass das Album nur von Oberflächlichkeiten handel. Mit dem Hit Ha wird der Slang von New Orleans gefeiert, außerdem bleibt Juvenile trotz dem ganzen Reichtum ein Gangster aus dem Magnolia-Projects der gerne Gewalt sprechen lässt. Die Art der Reimstruktur ist relativ einfach gehalten, man merkt das sich der MC einen Dreck um Komplexität und "Skills" kümmert. Was gesagt werdem will wird auch gesagt, und wenn es mal nicht reimt dann macht das überhaupt nichts.
Eine Sache, die vor allem in Deutschland noch nicht angekommen ist, ist die Fähigkeit den Dialekt so einzusetzen, dass Reime nicht mehr wichtig sind um ein Gefühl für den Song zu entwickeln. Die afro-amerikanische Gesellschaft in New Orleans besitzt einen Slang der über die Hip-Hop Musik berühmt geworden ist. Heute denken viele die nicht aus dieser Gegend kommen, dass die Rapmusik den Slang geprägt hat und die "Gangster" in der Unterhaltungsbranche mimen ihn so gut es geht nach um eine bestimmte Authenzität zu erzeugen. Die Wahrheit ist, dass in Uptown New Orleans schon Generationen von Menschen so gesprochen haben bevor Cash Money, No Limit und Co. diese Art in die Welt schleuderten. Dieser Slang prägt natürlich Juveniles Album und sorgt für einen melodischen Flow. Nebenbei versteht es Juve bestimmte Songs über eine Art genuschelten Gesangs weich und tanzbar zu machen. Für die Ohren wirklich gutes Essen.
Und der krönende Abschluss, das Skelett welches dem Album Halt gibt, die fettige Sahne auf allem: Die Beats von Mannie Fresh!
Dieser Mann hat im Hip-Hop einen eigenen Sound erschaffen. Welcher Produzent kann das schon von sich behaupten? Auch die ganz großen hatten gewisse Vorbilder an welchen sie sich orientiert hatten, mir fällt niemand ein der für Mannie Fresh und seinen Cash Money Sound Motiv gestanden wäre. Beats die tanzbar und gleichzeitig unglablich nach Straße klingen sind extrem selten, hier gibts ein komplettes Album davon. Diese Beats pressen dich an die Wand und sind zugleich wie ne weiche Decke welche dich einlullt. Diese Beats sind Rap aus New Orleans.
Beats: 10/10
Flow: 8/10
Text: 7/10
Juvenile - Project English
Nach verschiedenen Hot Boyz und Solo-Platten veröffentlicht Juvenile 2001 sein viertes und letztes Album über Cash Money Records. Der MC aus den Magnolia Projects in New Orleans (hier nach dem Wiederaufbau da Orkan Katrina diese Gegend komplett zerstört hatte) fühlte sich bei dem Label um sein Geld betrogen und versuchte in Zukunft alleine sein Glück, zuerst gab es aber noch ne gewaltige Ladung Project English für die Ohren.
Als Mitglied des Cash Money Camps gehört eine (un)gesunde Einstellung zum Geld einfach dazu. Reichtum wird auch auf diesem Album in perverser Form zelebriert, wobei einfach wichtig ist viele teure Dinge wie Autos, Schmuck oder Häuser möglichst effektiv zur Schau zu stellen. Das dabei die eigentliche Aussage des ständigen "Hustles" und Geldverdienens etwas wage interpretiert wird, ist egal. Es geht ums Darstellen und darf definitiv nicht immer ernst genommen werden. Juvenile aber nur auf diese Art des Rap zu beschränken wäre ein großer Fehler, denn der Mann ist nicht nur ein Stunner sondern hat tatsächlich etwas zu erzählen. Einmal wird das Leben in den Magnolia-Projects thematisiert, dass geprägt ist von Armut und Gewalt ein andermal werden alltägliche Probleme mit der Familie angesprochen. Diese Abwechslung hebt den Unterhaltungswert des Albums an. Auch wenn Juvenile kein besonderer Lyriker ist schafft er über die Verwendung von Slang und kleinen Episoden aus seinem früheren Leben ein authentisches Hörerlebnis, man bekommt tatsächlich den Eindruck, dass neben dem ganzen Rap über Geld hier ein hart arbeitender und reflektierter Mann seine Texte wiedergibt.
Das in New Orleans häufig zu hörende "Off-Beat" Gerappe ist für deutsche Hörer zuerst etwas gewöhnungsbedürftig. Juvenile hat ganze Alben in diesem Stil sehr erfolgreich aufgenommen, auf Project English flowt er überraschenderweise auch oft mit der Snare, was dem Flow wohl seine Einmaligkeit nimmt, die Lieder insgesamt aber sauberer klingen lässt. Auch wenn er kein Ausnahmerapper ist, so ist auf diesem Album sein Gefühl für Hooks und Melodien hervorzuheben. Er schafft auf ziemlich einfache Art das Lieder und vor allem Satzphrasen dem Hörer im Gehirn kleben bleiben, was positiv auf das Gesamtwerk wirkt.
Alle Beats kommen (natürlich) von Mannie Fresh. Dieser Mann ist immer ein Hörerlebnis! Niemand kann den Bounce von New Orleans so über das Keybord hüpfen lassen und nur wenige liefern auf Dauer dieses Niveau an Produktionen. Bei dieser Platte scheint Mannie Fresh etwas mehr in Richtung Pop abzugleiten, alles noch sehr typisch, aber es fehlt etwas die Aggressivität. Außerdem fehlen für ein Top-Ding der ganz große Banger, trotzdem: Mannie rockt!
Beats: 8/10
Flow: 8/10
Text: 7/10
Als Mitglied des Cash Money Camps gehört eine (un)gesunde Einstellung zum Geld einfach dazu. Reichtum wird auch auf diesem Album in perverser Form zelebriert, wobei einfach wichtig ist viele teure Dinge wie Autos, Schmuck oder Häuser möglichst effektiv zur Schau zu stellen. Das dabei die eigentliche Aussage des ständigen "Hustles" und Geldverdienens etwas wage interpretiert wird, ist egal. Es geht ums Darstellen und darf definitiv nicht immer ernst genommen werden. Juvenile aber nur auf diese Art des Rap zu beschränken wäre ein großer Fehler, denn der Mann ist nicht nur ein Stunner sondern hat tatsächlich etwas zu erzählen. Einmal wird das Leben in den Magnolia-Projects thematisiert, dass geprägt ist von Armut und Gewalt ein andermal werden alltägliche Probleme mit der Familie angesprochen. Diese Abwechslung hebt den Unterhaltungswert des Albums an. Auch wenn Juvenile kein besonderer Lyriker ist schafft er über die Verwendung von Slang und kleinen Episoden aus seinem früheren Leben ein authentisches Hörerlebnis, man bekommt tatsächlich den Eindruck, dass neben dem ganzen Rap über Geld hier ein hart arbeitender und reflektierter Mann seine Texte wiedergibt.
Das in New Orleans häufig zu hörende "Off-Beat" Gerappe ist für deutsche Hörer zuerst etwas gewöhnungsbedürftig. Juvenile hat ganze Alben in diesem Stil sehr erfolgreich aufgenommen, auf Project English flowt er überraschenderweise auch oft mit der Snare, was dem Flow wohl seine Einmaligkeit nimmt, die Lieder insgesamt aber sauberer klingen lässt. Auch wenn er kein Ausnahmerapper ist, so ist auf diesem Album sein Gefühl für Hooks und Melodien hervorzuheben. Er schafft auf ziemlich einfache Art das Lieder und vor allem Satzphrasen dem Hörer im Gehirn kleben bleiben, was positiv auf das Gesamtwerk wirkt.
Alle Beats kommen (natürlich) von Mannie Fresh. Dieser Mann ist immer ein Hörerlebnis! Niemand kann den Bounce von New Orleans so über das Keybord hüpfen lassen und nur wenige liefern auf Dauer dieses Niveau an Produktionen. Bei dieser Platte scheint Mannie Fresh etwas mehr in Richtung Pop abzugleiten, alles noch sehr typisch, aber es fehlt etwas die Aggressivität. Außerdem fehlen für ein Top-Ding der ganz große Banger, trotzdem: Mannie rockt!
Beats: 8/10
Flow: 8/10
Text: 7/10
Kane & Abel - The 7 Sins
Zu den vielen Releases aus dem Hause No Limit gehören auch die Zwillingsbrüder Kane & Abel aus New Orleans die 1996 ihr Debütalbum The 7 Sins über das Label mit dem Panzer veröffentlicht haben. Der religiöse Bezug von Namen und Albumtitel lässt vermuten dass hier eine Platte kommt die sich mit Moral und Widerspruch auseinandersetzt, aber...
...wie auf No Limit eigentlich standart kommt "harter" Gangsterrap. Das Leben als Krimineller bildet den Themenrahmen des Albums. In den Straßen von New Orleans wird der Drogenhandel und die damit verbundene Gewalt dargestellt, Kokain und Handfeuerwaffen bilden die Grundlage. Der Lebenskampf wird teilweise mit drastischen Worten ausgeschmückt, die eigene Mutter wäre nach Aussage der MCs besser dran gewesen mit einer Abtreibung, da einfach zuviel Mist gebaut wurde. Schmerz, ob seelischer oder physischer Natur ist das Fundament aus welchem das Leben der beiden Brüder besteht. Ihre textlichen Fähigkeiten sind nicht besonders, auf zig Alben, vor allem aus New Orleans bekommt man die gleichen Stories bildlicher und auf höherem Niveau geliefert. Die Ehrlichkeit der MCs und die damit verbundene Glaubwürdigkeit hebt die Texte wohl etwas an, alles in allem aber keine sonderlich befriedigende Vorstellung.
Wie schon mit bloßem Auge zu sehen sind die beiden Brüder schwer auseinander zu halten, das gleiche trifft auch auf Stimme und Flow zu. Sie haben durchgehend einen etwas schnelleren Rap, der ganz angenehm ins Ohr geht. Leider fehlt es an Verspieltheit, die Geschichten vom Leid und hartem Leben hätten unglaublich besser geklungen, wenn diese Emotionen auch stimmlich vermittelt worden wären. Cool ist der gegen Ende des Albums etwas nach New York - Flow klingende Teil, einfach weil er ungewöhnlich ist für MCs aus der Nola ist und damit etwas Abwechslung gewährt.
Die Beats kommen alle aus dem No Limit - Umfeld, was also bedeutet: Beats by the Pound!
Hier wird geliefert was der Fan erwartet. Coole Drumms und Keyboard-Loops die im Kopf bleiben, dazu die ein oder andere "schnulzige" Hook um das schöne, dreckige Ghetto-Feeling mit auf die Platte zu bekommen. Bei mir funktioniert sowas immer, aber man muss auch hier zugeben, dass es in dieser Richtung bessere Dinger gibt, auch haben die Leute von Beats by the Pound schon bessere Alben produziert.
Für No Limit Fans ist die Platte dennoch ein must-have, einfach weil sie Sammelwert besitzt. Die beiden Brüder kamen 2001 für zwei Jahre ins Gefängnis wegen Drogenhandel...viel Geld haben sie also nie gemacht mit ihrer Musik.
Beats: 7/10
Flow: 6/10
Text: 5/10
...wie auf No Limit eigentlich standart kommt "harter" Gangsterrap. Das Leben als Krimineller bildet den Themenrahmen des Albums. In den Straßen von New Orleans wird der Drogenhandel und die damit verbundene Gewalt dargestellt, Kokain und Handfeuerwaffen bilden die Grundlage. Der Lebenskampf wird teilweise mit drastischen Worten ausgeschmückt, die eigene Mutter wäre nach Aussage der MCs besser dran gewesen mit einer Abtreibung, da einfach zuviel Mist gebaut wurde. Schmerz, ob seelischer oder physischer Natur ist das Fundament aus welchem das Leben der beiden Brüder besteht. Ihre textlichen Fähigkeiten sind nicht besonders, auf zig Alben, vor allem aus New Orleans bekommt man die gleichen Stories bildlicher und auf höherem Niveau geliefert. Die Ehrlichkeit der MCs und die damit verbundene Glaubwürdigkeit hebt die Texte wohl etwas an, alles in allem aber keine sonderlich befriedigende Vorstellung.
Wie schon mit bloßem Auge zu sehen sind die beiden Brüder schwer auseinander zu halten, das gleiche trifft auch auf Stimme und Flow zu. Sie haben durchgehend einen etwas schnelleren Rap, der ganz angenehm ins Ohr geht. Leider fehlt es an Verspieltheit, die Geschichten vom Leid und hartem Leben hätten unglaublich besser geklungen, wenn diese Emotionen auch stimmlich vermittelt worden wären. Cool ist der gegen Ende des Albums etwas nach New York - Flow klingende Teil, einfach weil er ungewöhnlich ist für MCs aus der Nola ist und damit etwas Abwechslung gewährt.
Die Beats kommen alle aus dem No Limit - Umfeld, was also bedeutet: Beats by the Pound!
Hier wird geliefert was der Fan erwartet. Coole Drumms und Keyboard-Loops die im Kopf bleiben, dazu die ein oder andere "schnulzige" Hook um das schöne, dreckige Ghetto-Feeling mit auf die Platte zu bekommen. Bei mir funktioniert sowas immer, aber man muss auch hier zugeben, dass es in dieser Richtung bessere Dinger gibt, auch haben die Leute von Beats by the Pound schon bessere Alben produziert.
Für No Limit Fans ist die Platte dennoch ein must-have, einfach weil sie Sammelwert besitzt. Die beiden Brüder kamen 2001 für zwei Jahre ins Gefängnis wegen Drogenhandel...viel Geld haben sie also nie gemacht mit ihrer Musik.
Beats: 7/10
Flow: 6/10
Text: 5/10
Killer Mike - Monster
Nachdem er auf Outkasts "Stankonia" Album internationale Aufmerksamkeit erzeugen konnte veröffentlichte Killer Mike 2003 sein Debütalbum "Monster" über Columbia. 27 Jahre alt, aufgewachsen im Osten Atlantas mit engen Verbindungen zur Dungeon-Family und dem ganzen Outkastumfeld, der erwartete Sound der Platte konnte also nur in einer Richtung gehen, oder?
Wenn MCs textlich versuchen aus der Masse des Gangsterraps und den einfachen Beschreibungen von Reichtum, Straßenleben etc. auszubrechen dann verspricht das meist eine unterhaltsame Platte. Killer Mike widmet diesem Versuch sogar einen Song ("Rap is dead") in welchem er darauf hinweist, dass es zu viele 2Pac und Biggie Nachahmer gibt, die in ihrer Musik einfach nur das erzählen was durch die beiden Rapgrößen kommerziell wurde. Es fehlt textliche Individualität, und Killer Mike ist da um wieder etwas Eigenes zu hinterlassen. Seine Themenauswahl und vor allem sein lyrischer Ansatz liefern dies tatsächlich. In "A.D.I.D.A.S" geht es um das weibliche Geschlechtsteil und wie es den Männern immer im Kopf rumschwebt, "Scared Straight" ist eine interessante Geschichte aus dem Straßenleben eines Dealers und sein tragisches Ende, "U know I love U" ist ein Song über die Höhen und Tiefen von Beziehungen und vor allem von dem Paradoxon, dass man irgendwie an jmd. gefesselt ist obwohl diese Person einem nicht gut tut usw. Jedes Lied überrascht mit einem neuen Thema, und auch bekannte Themen wie Liebe oder Hustle werden auf neue Art beschrieben. Lyrisch auf jeden Fall ein guter Einstieg.
Wenn ein Rapper die Chance hat und ein Soloalbum auf einem Major veröffentlichen darf, dann erwarte ich eine gewisse Hungrigkeit in der Stimme und im Flow. Ich will hören, wie der MC Tracks zerreißt damit die Rapwelt weiß, dass er gekommen ist um zu bleiben. Wie im Sport, sollte man als Rookie 110% geben und zumindest versuchen auf jedem Track der beste Rapper zu sein. Killer Mike hat hier auf jeden Fall diesen Hunger, jedes lied wird offensiv angegangen und sein Flow lässt sich von keinem Beat in die Knie zwingen. Der Nachteil ist nur, dass ihm ein wenig die Abwechslung fehlt. Gerade bei Liedern über Liebe und Trauer verlange ich ein wenig mehr Emotion in der Stimme.
Produziert haben hier überwiegend André 3000, Mr. DJ und Cool & Dre die einen ganz anständigen Job geleistet haben. Die Beats sind meist ein wenig schneller, der spezielle Flavor von Atlanta wird aber zu selten wiedergegeben. Gute Dinger sind die Beats von "Dragon" und "Home of the brave", die tatsächlich guten Südstaatensound durch die Boxen bringen, der Rest ist einfach nicht ganz das Wahre. Es wird viel gesampelt und ein wenig mit den Bässen experimentiert ("Akshon"), das musikalische Gesamtbild bleibt jedoch ein wenig auf der Strecke.
Als Debüt ist es definitiv ein gelungenes Album, betrachtet man die weitere Karriere von Killer Mike (er veröffentlicht dieses Jahr sein 8tes Album) so ist "Monster" ein würdiger Einstieg in das Rapgeschäft.
Beats: 6/10
Flow: 7/10
Text: 8/10
Wenn MCs textlich versuchen aus der Masse des Gangsterraps und den einfachen Beschreibungen von Reichtum, Straßenleben etc. auszubrechen dann verspricht das meist eine unterhaltsame Platte. Killer Mike widmet diesem Versuch sogar einen Song ("Rap is dead") in welchem er darauf hinweist, dass es zu viele 2Pac und Biggie Nachahmer gibt, die in ihrer Musik einfach nur das erzählen was durch die beiden Rapgrößen kommerziell wurde. Es fehlt textliche Individualität, und Killer Mike ist da um wieder etwas Eigenes zu hinterlassen. Seine Themenauswahl und vor allem sein lyrischer Ansatz liefern dies tatsächlich. In "A.D.I.D.A.S" geht es um das weibliche Geschlechtsteil und wie es den Männern immer im Kopf rumschwebt, "Scared Straight" ist eine interessante Geschichte aus dem Straßenleben eines Dealers und sein tragisches Ende, "U know I love U" ist ein Song über die Höhen und Tiefen von Beziehungen und vor allem von dem Paradoxon, dass man irgendwie an jmd. gefesselt ist obwohl diese Person einem nicht gut tut usw. Jedes Lied überrascht mit einem neuen Thema, und auch bekannte Themen wie Liebe oder Hustle werden auf neue Art beschrieben. Lyrisch auf jeden Fall ein guter Einstieg.
Wenn ein Rapper die Chance hat und ein Soloalbum auf einem Major veröffentlichen darf, dann erwarte ich eine gewisse Hungrigkeit in der Stimme und im Flow. Ich will hören, wie der MC Tracks zerreißt damit die Rapwelt weiß, dass er gekommen ist um zu bleiben. Wie im Sport, sollte man als Rookie 110% geben und zumindest versuchen auf jedem Track der beste Rapper zu sein. Killer Mike hat hier auf jeden Fall diesen Hunger, jedes lied wird offensiv angegangen und sein Flow lässt sich von keinem Beat in die Knie zwingen. Der Nachteil ist nur, dass ihm ein wenig die Abwechslung fehlt. Gerade bei Liedern über Liebe und Trauer verlange ich ein wenig mehr Emotion in der Stimme.
Produziert haben hier überwiegend André 3000, Mr. DJ und Cool & Dre die einen ganz anständigen Job geleistet haben. Die Beats sind meist ein wenig schneller, der spezielle Flavor von Atlanta wird aber zu selten wiedergegeben. Gute Dinger sind die Beats von "Dragon" und "Home of the brave", die tatsächlich guten Südstaatensound durch die Boxen bringen, der Rest ist einfach nicht ganz das Wahre. Es wird viel gesampelt und ein wenig mit den Bässen experimentiert ("Akshon"), das musikalische Gesamtbild bleibt jedoch ein wenig auf der Strecke.
Als Debüt ist es definitiv ein gelungenes Album, betrachtet man die weitere Karriere von Killer Mike (er veröffentlicht dieses Jahr sein 8tes Album) so ist "Monster" ein würdiger Einstieg in das Rapgeschäft.
Beats: 6/10
Flow: 7/10
Text: 8/10
Lil` Blunt - Parafenelia
In der Untergrund-Szene vom Memphis existieren mit die besten Rap-Alben die es in der USA so gibt. Natürlich sind Scheiben wie von Tommy Wright III oder Gangsta Pat für den typischen Raphöhrer aus Deutschland erstmal schwer zugänglich, da sie a) teuer und b) musikalisch ungewohnt sind. Beschäftigt man sich jedoch mit dieser Szene ausfürlicher und legt vor allem Wert auf die Technik einer Rappers dann wird Memphis definitiv zu einem Mekka des guten Rap. Lil` Blunt kommt aus dem Untergrund von Memphis und hat bei Sammlern wegen seinen Alben mit Indo G einen hohen Stellenwert. Seine Solowerke sind jedoch auch zu empfehlen, deswegen widme ich heute seinem 2ten Werk das 2000 released wurde meine Aufmerksamkeit.
Liednamen wie z.B. "Zoned Out" oder "Mind Blowing" verbunden mit dem Namen Lil` Blunt lassen auf einen hohen Konsum von Drogen schließen, die auch herrlich genau in diversen Stellen des Albums beschrieben werden. Dazu kommen Repräsentersongs ("Da South") und Lieder über das Leid eines Schwarzen im Ghetto von Süd-Memphis ("It´s so Hard") oder man trauert über verstorbene Freunde/Verwandte ("Fallen Soldiers"). Das Album bietet textlich also alles was von einem Gangster-Rap Album erwartet wird. Lil` Blunt wird hierbei von vielen Rappern aus Memphis unterstützt, die ihm in der Themenwahl alle recht ähnlich sind. Lyrisch ist das Niveau natürlich einfach, man rappt eben wie man redet und das bedeutet hart und auf den Punkt aber ohne großes Vokabular. Dinge werden beschrieben und nicht umschrieben, so wie man es eben auch machen würde, wenn man direkt mit jemandem spricht.
Bei Alben aus Memphis ist es bis auf wenige Ausnahmen wo der Text wirklich auch Tragweite besitzt (8Ball & MJG!) so oder so der Flow und die Technik des Rappers die den Höhrer anziehen. Und Lil` Blunt kann auf diesem Album jedem Memphis-Rapper in dieser Kategorie das Wasser reichen. Wie er mit den Geschwindigkeiten spielt, Pausen setzt und allgemein seine Stimme mit Emotionen vollpumpt ist ein Ohrenschmaus und genau der Grund weshalb man dieses Album auch auf jeden Fall hören sollte. Auch die vielen Feature-Gäste enttäuschen auf diesem Gebiet nicht und somit wird wirklich jeder Track auf dem Album ein Höhepunkt.
Die Beats sind von SMK, Kool Ace, Lil` Blunt und Louis Mckay produziert. Hier bekommt man eine Mischung zwischen hartem South-Sound mit pumpenden Bässen ("Gotta get it") und dem smoothen Gefühl von Samples geliefert ("Where U From"). Allgemein ist die Musik eine gute Mischung zwischen dem harten Sound des Untergrund wie Tommy Wright es hat und den etwas zugänglicheren Beats von MJG und 8Ball. Also wirklich ein gutes Album zum Einstieg in die Szene von Memphis die über Three 6 Mafia hinausreicht.
Beats: 7/10
Flow: 9/10
Text: 6/10
Liednamen wie z.B. "Zoned Out" oder "Mind Blowing" verbunden mit dem Namen Lil` Blunt lassen auf einen hohen Konsum von Drogen schließen, die auch herrlich genau in diversen Stellen des Albums beschrieben werden. Dazu kommen Repräsentersongs ("Da South") und Lieder über das Leid eines Schwarzen im Ghetto von Süd-Memphis ("It´s so Hard") oder man trauert über verstorbene Freunde/Verwandte ("Fallen Soldiers"). Das Album bietet textlich also alles was von einem Gangster-Rap Album erwartet wird. Lil` Blunt wird hierbei von vielen Rappern aus Memphis unterstützt, die ihm in der Themenwahl alle recht ähnlich sind. Lyrisch ist das Niveau natürlich einfach, man rappt eben wie man redet und das bedeutet hart und auf den Punkt aber ohne großes Vokabular. Dinge werden beschrieben und nicht umschrieben, so wie man es eben auch machen würde, wenn man direkt mit jemandem spricht.
Bei Alben aus Memphis ist es bis auf wenige Ausnahmen wo der Text wirklich auch Tragweite besitzt (8Ball & MJG!) so oder so der Flow und die Technik des Rappers die den Höhrer anziehen. Und Lil` Blunt kann auf diesem Album jedem Memphis-Rapper in dieser Kategorie das Wasser reichen. Wie er mit den Geschwindigkeiten spielt, Pausen setzt und allgemein seine Stimme mit Emotionen vollpumpt ist ein Ohrenschmaus und genau der Grund weshalb man dieses Album auch auf jeden Fall hören sollte. Auch die vielen Feature-Gäste enttäuschen auf diesem Gebiet nicht und somit wird wirklich jeder Track auf dem Album ein Höhepunkt.
Die Beats sind von SMK, Kool Ace, Lil` Blunt und Louis Mckay produziert. Hier bekommt man eine Mischung zwischen hartem South-Sound mit pumpenden Bässen ("Gotta get it") und dem smoothen Gefühl von Samples geliefert ("Where U From"). Allgemein ist die Musik eine gute Mischung zwischen dem harten Sound des Untergrund wie Tommy Wright es hat und den etwas zugänglicheren Beats von MJG und 8Ball. Also wirklich ein gutes Album zum Einstieg in die Szene von Memphis die über Three 6 Mafia hinausreicht.
Beats: 7/10
Flow: 9/10
Text: 6/10
Lil´Boosie & Webbie - Ghetto Stories
Gibt es bessere Charaktere um die Großartigkeit des Hip-Hop darzustellen als die beiden aus Baton Rouge stammenden MCs Lil´Boosie und Webbie? Nach dem Erfolg von Lil´Boosies zwei Vorgängeralben holte er mit der Hilfe von Pimp C seinen Kumpel Webbie dazu und sie veröffentlichten über Trill Entertainment 2003 ihr erstes Album Ghetto Stories das die Straßenrap-Schiene aus den Südstaaten konsequent weiterführen sollte. Aber mich interessiert bei den zwei Kollegen weniger die musikalische Finesse als die Originalität ihrer Art. Rap hat, wie viele andere Musikrichtungen auch, die Macht unterschiedliche Facetten der Faszination hervorzurufen und die zwei repräsentieren diesen ultimativen Südstaaten Klein-Gangster wie kein Anderer im Game.
Man darf hier nicht an Großstadt und dunkle Gassen denken, die Musik spielt in den armen Bezirken von Lousiana und Arkansas, am Mississipi, wo Holzhütten spärlich zusammengenagelt dem Wetter trotzen und es an kalten Tagen vielleicht 20 Grad hat. Die Menschen hier sind aufs Verderben abgestumpft, Armut hat eine andere Dimension als in den Großstädten. Aber gerade wegen ihrer Einzigartigkeit entwickeln sie eine Subkultur die vor allem den Hip-Hop extrem prägen wird. Goldzähne und schlechte Knast-Tattoos gehören hier dazu, die Mentalität zelebriert Überlebensinstinkte die in dem kapitalistischen System mit Geldverdienen gleichzusetzen sind. Gerrappt wir hier ganz trocken über die unterschiedlichen Wege ohne Bildung und Aufstiegschansen Geld zu machen um dieser dreckigen Armut zu entkommen. Jede Münze in der Tasche wird gefeiert, eben weil es hier tatsächlich etwas Besonderes ist und das zur Schau stellen von Geld gehört zum guten Ton. Die erlebte Armut lässt einen das verdiente Geld trotzig zelebrieren. Es scheint fast als rebellierte das Unterbewusstsein gegen dieses Instrument der Unterdrückung indem es so schnell wie möglich für so viel Gold und Schmuck wie möglich ausgegeben wird. Mitleid existiert nicht, denn Mitleid bedeutet gefressen zu werden. Jeder Kampf geht ums Leben, deswegen sind Drohgebärden auch so wichtig. Wie im Tierreich sind diese eher als Warnung vor dem Kampf zu verstehen, denn im Kampf gibt es nur einen Sieger und bevor man diesen eingeht sollte man sicher sein diesen auch bis zum Ende führen zu wollen.
Dazu kommt der herrliche Dialekt der gleichzeitig Arroganz und Naivität ausspuckt, der auch gleichzeitg unmissverständlich signalisiert wo man herkommt und wie man drauf ist. Diese Ehrlichkeit verwirrt den Hörer, da er von unzähligen anderen Platten an Übertreibungen und leere Phrasen gewöhnt ist kann er diese Aura nicht ganz für wahr halten. Alles wirkt übertrieben und augesetzt, aber nur, weil der Großteil im Rap über Jahre versucht hat diese Arroganz der Südstaaten Hustlers zu kopieren. Hier ist eine Ausprägung des Originals am Werk.
Mit Beats von ausschließlich Leuten aus Trill Entertainment wird diese ungeschönte Direktheit auch musikalisch rübergebracht. Das ist Musik für den auf überdimensionalen Felgen schwebenden Cadillac, Beats, die wenn man an der Ampel steht das Radio aller Autos auf der Kreuzung übertönen. Nicht perfekt oder tatsächlich "künstlerisch", aber zweckgebunden ungemein charismatisch.
Das Album ist sicherlich vom technischen und musikalischen Aspekt keine Besonderheit, da es an vielem mangelt (von Texten zu Beats), aber es ist so perfekt für eine bestimmte psychische Einstellung gemacht, dass mir das egal ist und ich es trotzdem feier, auch wenn ich relativ niedrige Berwertungen geben muss um Vergleichbar zu bleiben. Lil´Boose und Webbie werden für mich persönlich an Genialität nur von Gucci Mane getoppt...aber das ist ein anderes Thema.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Man darf hier nicht an Großstadt und dunkle Gassen denken, die Musik spielt in den armen Bezirken von Lousiana und Arkansas, am Mississipi, wo Holzhütten spärlich zusammengenagelt dem Wetter trotzen und es an kalten Tagen vielleicht 20 Grad hat. Die Menschen hier sind aufs Verderben abgestumpft, Armut hat eine andere Dimension als in den Großstädten. Aber gerade wegen ihrer Einzigartigkeit entwickeln sie eine Subkultur die vor allem den Hip-Hop extrem prägen wird. Goldzähne und schlechte Knast-Tattoos gehören hier dazu, die Mentalität zelebriert Überlebensinstinkte die in dem kapitalistischen System mit Geldverdienen gleichzusetzen sind. Gerrappt wir hier ganz trocken über die unterschiedlichen Wege ohne Bildung und Aufstiegschansen Geld zu machen um dieser dreckigen Armut zu entkommen. Jede Münze in der Tasche wird gefeiert, eben weil es hier tatsächlich etwas Besonderes ist und das zur Schau stellen von Geld gehört zum guten Ton. Die erlebte Armut lässt einen das verdiente Geld trotzig zelebrieren. Es scheint fast als rebellierte das Unterbewusstsein gegen dieses Instrument der Unterdrückung indem es so schnell wie möglich für so viel Gold und Schmuck wie möglich ausgegeben wird. Mitleid existiert nicht, denn Mitleid bedeutet gefressen zu werden. Jeder Kampf geht ums Leben, deswegen sind Drohgebärden auch so wichtig. Wie im Tierreich sind diese eher als Warnung vor dem Kampf zu verstehen, denn im Kampf gibt es nur einen Sieger und bevor man diesen eingeht sollte man sicher sein diesen auch bis zum Ende führen zu wollen.
Dazu kommt der herrliche Dialekt der gleichzeitig Arroganz und Naivität ausspuckt, der auch gleichzeitg unmissverständlich signalisiert wo man herkommt und wie man drauf ist. Diese Ehrlichkeit verwirrt den Hörer, da er von unzähligen anderen Platten an Übertreibungen und leere Phrasen gewöhnt ist kann er diese Aura nicht ganz für wahr halten. Alles wirkt übertrieben und augesetzt, aber nur, weil der Großteil im Rap über Jahre versucht hat diese Arroganz der Südstaaten Hustlers zu kopieren. Hier ist eine Ausprägung des Originals am Werk.
Mit Beats von ausschließlich Leuten aus Trill Entertainment wird diese ungeschönte Direktheit auch musikalisch rübergebracht. Das ist Musik für den auf überdimensionalen Felgen schwebenden Cadillac, Beats, die wenn man an der Ampel steht das Radio aller Autos auf der Kreuzung übertönen. Nicht perfekt oder tatsächlich "künstlerisch", aber zweckgebunden ungemein charismatisch.
Das Album ist sicherlich vom technischen und musikalischen Aspekt keine Besonderheit, da es an vielem mangelt (von Texten zu Beats), aber es ist so perfekt für eine bestimmte psychische Einstellung gemacht, dass mir das egal ist und ich es trotzdem feier, auch wenn ich relativ niedrige Berwertungen geben muss um Vergleichbar zu bleiben. Lil´Boose und Webbie werden für mich persönlich an Genialität nur von Gucci Mane getoppt...aber das ist ein anderes Thema.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 7/10