2Pac - 2Pacalypse Now
Mit 20 Jahren veröffentlichte 2Pac sein Debütalbum "2Pacalypse Now" und begann seinen unglaublichen Weg zum wohl berühmtesten Rapper der 90er Jahre. Die Faszination an der Person 2Pac ist in unzähligen Dokumentationen festgehalten und es bieten sich zig Interpretationsmöglichkeiten für seinen Hype, der weit aus der Hip-Hop Szene hinausreichte. Beim hören seines Debütalbums faszinierte mich vor allem, dass die Person, welche von fast jedem deutschen Hip-Hop Fan verehrt wurde aufgrund der ihr zugesprochenen Härte und Ruchlosigkeit, und die Person, die hier auf 13 Tracks über die Beats spittet relativ wenig miteinander zu tun haben.
Der 20 jährige 2Pac ist ein begnadeter Lyricist! Hiermit ist nicht nur die Fähigkeit gemeint, wie er Reime schreibt und Lieder aufbaut, sondern vor allem wie er bestimmte Themen analysiert. Das Album ist mit Konzept geschrieben, schon beim Eröffnungstrack "Young Black Male" lässt er mit I try to effect by kicking the facts, and stacking much mail; I'm packing a gat cuz guys wanna jack, and fuck goin to jail... erahnen um was es in dem Album gehen wird. In der Tradition von Public Enemy und Ice Cube repräsentiert er den wütenden Afro-Amerikaner, der sich den täglichen Rassismuss der weißen Oberschicht nicht länger bieten lassen möchte und sich anfängt zu wehren. Nur, bei 2Pac steckt ein wenig mehr dahinter als bei vielen politisch interessierten Vorgängern im Rap. Erstens möchte er niemals belehren! Vielmehr zeugen Tracks wie "Soulja´s Story" und "Brenda´s got a Baby" davon, dass er sich sehr gut in Situationen hineinversetzen kann und immer versteht, dass Handlungen immer situationsbedingt zu interpretieren sind und deshalb auch keine Abwertung erfahren dürfen. Zweitens übernimmt er selbst Verantwortung und interpretiert sich nicht als Teil einer Bewegung (auch wenn er den Black Panthers natürlich nahe steht) sondern steht für die Bewegung/Veränderung selbst. Wenn er in "Words of Wisdom" sagt Nightmare thats what I am, America's nightmare, I am what you made me, The hate and evil that you gave me I shine of a reminder of what you have done to my people, zeugt ebendies davon! Als weißer Student, der nicht gerade in einem Ghetto aufgewachsen ist kann eine vollständige Identifikation mit den Texten dieses Albums natürlich nicht stattfinden, dennoch habe ich enormen Respekt vor der Tiefe und Reflexivität des erst 20jährigen 2Pac.
Der Flow erinnert noch an den Rapstil der 80er Jahre. Der Rythmus klingt wie viele Rapalben aus dieser Zeit, wobei 2Pac schon auf dem Weg ist seinen eigenen. später sehr berühmten Style zu finden. In Songs wie "I Don´t give a Fuck" oder "Brenda´s got a Baby" erkennt man erste Ansätze das Wörter langgezogen werden. Auch das Reimschma bricht mehr in Richtung 90er Jahre Rap, da er immer wieder Reimstrukturen verändert und häufig zwischen der Snare reimt. Man merkt, dass er sich hier verbessern will.
Die Beats sind noch typische Oldschooldinger. Schnelles Tempo, tanzbar für Breakdance. Natürlich orientieren sie sich stark am damaligen Sound der Westside, vor allem der Bay-Region. Die Produzenten sind größtenteils Shock G und Big D The Impossible. Das Album wird wegen dem MC gekauft und nicht wegen den Beats, aber die Beats tragen den Künstler und zerstören die geschaffene Stimmung der Texte nicht, auch wenn hier noch Platz nach oben gewesen wäre.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 9/10
Der 20 jährige 2Pac ist ein begnadeter Lyricist! Hiermit ist nicht nur die Fähigkeit gemeint, wie er Reime schreibt und Lieder aufbaut, sondern vor allem wie er bestimmte Themen analysiert. Das Album ist mit Konzept geschrieben, schon beim Eröffnungstrack "Young Black Male" lässt er mit I try to effect by kicking the facts, and stacking much mail; I'm packing a gat cuz guys wanna jack, and fuck goin to jail... erahnen um was es in dem Album gehen wird. In der Tradition von Public Enemy und Ice Cube repräsentiert er den wütenden Afro-Amerikaner, der sich den täglichen Rassismuss der weißen Oberschicht nicht länger bieten lassen möchte und sich anfängt zu wehren. Nur, bei 2Pac steckt ein wenig mehr dahinter als bei vielen politisch interessierten Vorgängern im Rap. Erstens möchte er niemals belehren! Vielmehr zeugen Tracks wie "Soulja´s Story" und "Brenda´s got a Baby" davon, dass er sich sehr gut in Situationen hineinversetzen kann und immer versteht, dass Handlungen immer situationsbedingt zu interpretieren sind und deshalb auch keine Abwertung erfahren dürfen. Zweitens übernimmt er selbst Verantwortung und interpretiert sich nicht als Teil einer Bewegung (auch wenn er den Black Panthers natürlich nahe steht) sondern steht für die Bewegung/Veränderung selbst. Wenn er in "Words of Wisdom" sagt Nightmare thats what I am, America's nightmare, I am what you made me, The hate and evil that you gave me I shine of a reminder of what you have done to my people, zeugt ebendies davon! Als weißer Student, der nicht gerade in einem Ghetto aufgewachsen ist kann eine vollständige Identifikation mit den Texten dieses Albums natürlich nicht stattfinden, dennoch habe ich enormen Respekt vor der Tiefe und Reflexivität des erst 20jährigen 2Pac.
Der Flow erinnert noch an den Rapstil der 80er Jahre. Der Rythmus klingt wie viele Rapalben aus dieser Zeit, wobei 2Pac schon auf dem Weg ist seinen eigenen. später sehr berühmten Style zu finden. In Songs wie "I Don´t give a Fuck" oder "Brenda´s got a Baby" erkennt man erste Ansätze das Wörter langgezogen werden. Auch das Reimschma bricht mehr in Richtung 90er Jahre Rap, da er immer wieder Reimstrukturen verändert und häufig zwischen der Snare reimt. Man merkt, dass er sich hier verbessern will.
Die Beats sind noch typische Oldschooldinger. Schnelles Tempo, tanzbar für Breakdance. Natürlich orientieren sie sich stark am damaligen Sound der Westside, vor allem der Bay-Region. Die Produzenten sind größtenteils Shock G und Big D The Impossible. Das Album wird wegen dem MC gekauft und nicht wegen den Beats, aber die Beats tragen den Künstler und zerstören die geschaffene Stimmung der Texte nicht, auch wenn hier noch Platz nach oben gewesen wäre.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 9/10
2Pac - Strictly 4 my N.I.G.G.A.Z
Mit 22 Jahren veröffentlichte Tupac Amaru Shakur 1993 sein zweites Solowerk über Interscope Records. Nach seinem Debüt "2Pacalypse Now" hat der MC aus Marin City heftige Reaktionen aus den Medien sowie aus der Hip-Hop Kultur erhalten. Die einen feierten ihn und bewunderten seine Aussagen, die anderen warfen ihm Rassismus vor und wollten ihn Mundtot machen, weil er anscheinend zu Gewalt gegen den Staat beitragen würde.
Vor allem die Vorwürfe bestimmter Medien und Politiker machen Tupac wütend. Er ist nicht rassistisch sondern einfach realistisch, wenn er beschreibt wie der Staat und vor allem die Polizei Afro-Amerikaner in den Ghettos der Städte behandeln. Die Ausschreitungen in L.A. und der Tod von Latasha Harlins werden thematisiert und bestätigen indirekt seine Ansicht. Tupac möchte nicht den Kopf herhalten und unfair behandelt werden, er möchte gegen diese Missstände kämpfen und vor allem möchte er andere Menschen, nicht nur Afro-Amerikaner, dazu auffordern mit ihm gegen ein System vorzugehen, welches offensichtlich Gewalttaten verübt oder unterstützt. Auf der anderen Seite beschäftigt sich Tupac auch viel mit den sozialen Strukturen seiner näheren Umgebung und kritisiert auch hier die "eigenen" Leute. Er verlangt mehr Respekt gegenüber Frauen sowie ein verantwortungsbewusstes Familienbewusstsein. Starke Menschen die etwas in dieser Gesellschaft verändern können benötigen ein starkes soziales Umfeld, Alleinerziehende in den Ghettos können dieses nicht erschaffen. Wirklich beeindruckend ist wie differenziert ein 22 Jähriger all diese Zusammenhänge erkennt und es schafft daraus stimmige und für jeden Menschen verständliche Songs zu kreieren. Er wirkt niemals kitschig, was bei politischen Songs oft der Fall sein kann, und der neu gewonnenen Hype um seine Person scheint nicht seinen Blick auf die Welt zu trüben. Das alles verbindet er mit einer wahnsinnigen Fähigkeit Texte zu schreiben. Besser gehts nicht!
Sein Rapstil passt sich dem gewählten Thema an. Wenn er aggressiv und wütend gegen Polizeigewalt rappt wirkt er schneller und lauter als wenn er laut über Armut etc. nachdenkt. Allgemein scheint Tupac im Vergleich zu seinem ersten Album etwas mehr an der Abwechslung des Flows gearbeitet zu haben. Auch wenn das Album noch an den Sound der East Side erinnert so ist auch Tupac´s Verständnis für Hooks gewachsen und klingt hier mehr nach der Bay-Area.
Produziert haben u.a. Stretch, Bobcat, Big D oder Special Ed die das Gesamtbild des Albums mit schnelleren und basslastigen Beats eher provokativ gestalten. Auch erinnert der Großteil an den Sound von älteren Ice Cube oder Public Enemy Platten, aber eben nicht alles, auch ruhigere Dinge sind zu finden die extrem gut tun und den Hörer zwischendurch durchatmen lassen und zum Nachdenken anregen. Besonders sind die Beats nicht (aber keinesfalls schlecht), aber ein Tupac Album sollte man auch wegen dem MC kaufen, der hier gnadenlos liefert!
Beats: 7/10
Flow: 8/10
Text: 10/10
Vor allem die Vorwürfe bestimmter Medien und Politiker machen Tupac wütend. Er ist nicht rassistisch sondern einfach realistisch, wenn er beschreibt wie der Staat und vor allem die Polizei Afro-Amerikaner in den Ghettos der Städte behandeln. Die Ausschreitungen in L.A. und der Tod von Latasha Harlins werden thematisiert und bestätigen indirekt seine Ansicht. Tupac möchte nicht den Kopf herhalten und unfair behandelt werden, er möchte gegen diese Missstände kämpfen und vor allem möchte er andere Menschen, nicht nur Afro-Amerikaner, dazu auffordern mit ihm gegen ein System vorzugehen, welches offensichtlich Gewalttaten verübt oder unterstützt. Auf der anderen Seite beschäftigt sich Tupac auch viel mit den sozialen Strukturen seiner näheren Umgebung und kritisiert auch hier die "eigenen" Leute. Er verlangt mehr Respekt gegenüber Frauen sowie ein verantwortungsbewusstes Familienbewusstsein. Starke Menschen die etwas in dieser Gesellschaft verändern können benötigen ein starkes soziales Umfeld, Alleinerziehende in den Ghettos können dieses nicht erschaffen. Wirklich beeindruckend ist wie differenziert ein 22 Jähriger all diese Zusammenhänge erkennt und es schafft daraus stimmige und für jeden Menschen verständliche Songs zu kreieren. Er wirkt niemals kitschig, was bei politischen Songs oft der Fall sein kann, und der neu gewonnenen Hype um seine Person scheint nicht seinen Blick auf die Welt zu trüben. Das alles verbindet er mit einer wahnsinnigen Fähigkeit Texte zu schreiben. Besser gehts nicht!
Sein Rapstil passt sich dem gewählten Thema an. Wenn er aggressiv und wütend gegen Polizeigewalt rappt wirkt er schneller und lauter als wenn er laut über Armut etc. nachdenkt. Allgemein scheint Tupac im Vergleich zu seinem ersten Album etwas mehr an der Abwechslung des Flows gearbeitet zu haben. Auch wenn das Album noch an den Sound der East Side erinnert so ist auch Tupac´s Verständnis für Hooks gewachsen und klingt hier mehr nach der Bay-Area.
Produziert haben u.a. Stretch, Bobcat, Big D oder Special Ed die das Gesamtbild des Albums mit schnelleren und basslastigen Beats eher provokativ gestalten. Auch erinnert der Großteil an den Sound von älteren Ice Cube oder Public Enemy Platten, aber eben nicht alles, auch ruhigere Dinge sind zu finden die extrem gut tun und den Hörer zwischendurch durchatmen lassen und zum Nachdenken anregen. Besonders sind die Beats nicht (aber keinesfalls schlecht), aber ein Tupac Album sollte man auch wegen dem MC kaufen, der hier gnadenlos liefert!
Beats: 7/10
Flow: 8/10
Text: 10/10
Above the Law - Black Mafia Life
Aus Pomona Kalifornien kommen KM.G, Cold 187um, Go Mack und DJ Total K-Oss aka Above the Law, die neben N.W.A und den frühen Death Row Sachen den Sound aus Los Angeles wohl mit am stärksten geprägt haben. Ihr zweites Album Black Mafia Life erschien 1993 über Ruthless Records, dem damaligen Label von Eazy-E.
Der Lifestyle eines Pimps und Playas erfreut sich nicht unbegründet der enormen Beliebtheit im Rap wie er es heute tut. Die Erschaffer dieses Kopfkinos von Männern die mehrere Frauen beglücken und Geld mit diesen verdienen waren MCs aus Los Angeles, allen voran Above the Law. Es werden Geschichten von ausgiebigen Sexeskapaden erzählt und es wird dargelegt wie Bitches zu behandeln sind. Dazu kommt die Erläuterung eines Lebensgefühls. Nicht jeder Typ mit Frauen und einer Handfeuerwaffe ist ein anerkannter Playa, es braucht schon ein gewisses Auftreten, eine persönliche Aura sowie die richtige Crew im Rücken, um sich diesem Begriff würdig zu erweisen. So mögen Above the Law guten Alk, starkes Weed und sind immer bereit ihr hart verdientes Geld auf der richtigen Party loszuwerden. Die Gangster-Mentalität steht hoch im Kurs, man nimmt sich was man will und wenn jemand einem etwas schuldet dann holt man es sich zurück ohne Kompromisse einzugehen. Weder vom Aufbau der Songs noch von der Art der Reime wird dem Hörer hier etwas völlig Neues geboten, auch 1992 - 1993 gab es schon Gangsterrap dieser Art. Vielmehr gliedert sich das Album textlich sehr gut ein in die Epoche in welcher Eazy-E und Ice Cube die Anfänge gemacht haben.
Durch das ganze Album zieht sich eine Aggressivität die in den Stimmen der MCs mitschwingt. KMG wirkt hierbei direkter und lauter während Cold 187um durch leichte Variationen seiner hellen Stimme etwas Melodie in die Rapparts integriert. Die Hooks der Platte liefern den gewünschten West Side Flavor, der irgendwie immer zum Tanzen einlädt. Mit Features von u.a. 2Pac und Kokane kann man auch nicht viel falsch machen.
Nachdem Dr.Dre die Produktionen auf dem ersten Album mitbetreut hat glaubten viele, dass ohne Dre der G-Funk aus Above the Law verschwinden würde und die Erwartungshaltung an die Beats war dementsprechent negativ. Aber Cold 187um zeigte es allen Zweiflern und ließ den G-Funk Sound auf Black Mafia Life zittern wie
Wackelpudding. Der Sound mag rauher und nicht ganz so fein abgestimmt sein wie auf den großen Alben von Dr.Dre dieser Zeit, er rockt dennoch in bester Tradition und bewegt den Kopf vor und zurück.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Der Lifestyle eines Pimps und Playas erfreut sich nicht unbegründet der enormen Beliebtheit im Rap wie er es heute tut. Die Erschaffer dieses Kopfkinos von Männern die mehrere Frauen beglücken und Geld mit diesen verdienen waren MCs aus Los Angeles, allen voran Above the Law. Es werden Geschichten von ausgiebigen Sexeskapaden erzählt und es wird dargelegt wie Bitches zu behandeln sind. Dazu kommt die Erläuterung eines Lebensgefühls. Nicht jeder Typ mit Frauen und einer Handfeuerwaffe ist ein anerkannter Playa, es braucht schon ein gewisses Auftreten, eine persönliche Aura sowie die richtige Crew im Rücken, um sich diesem Begriff würdig zu erweisen. So mögen Above the Law guten Alk, starkes Weed und sind immer bereit ihr hart verdientes Geld auf der richtigen Party loszuwerden. Die Gangster-Mentalität steht hoch im Kurs, man nimmt sich was man will und wenn jemand einem etwas schuldet dann holt man es sich zurück ohne Kompromisse einzugehen. Weder vom Aufbau der Songs noch von der Art der Reime wird dem Hörer hier etwas völlig Neues geboten, auch 1992 - 1993 gab es schon Gangsterrap dieser Art. Vielmehr gliedert sich das Album textlich sehr gut ein in die Epoche in welcher Eazy-E und Ice Cube die Anfänge gemacht haben.
Durch das ganze Album zieht sich eine Aggressivität die in den Stimmen der MCs mitschwingt. KMG wirkt hierbei direkter und lauter während Cold 187um durch leichte Variationen seiner hellen Stimme etwas Melodie in die Rapparts integriert. Die Hooks der Platte liefern den gewünschten West Side Flavor, der irgendwie immer zum Tanzen einlädt. Mit Features von u.a. 2Pac und Kokane kann man auch nicht viel falsch machen.
Nachdem Dr.Dre die Produktionen auf dem ersten Album mitbetreut hat glaubten viele, dass ohne Dre der G-Funk aus Above the Law verschwinden würde und die Erwartungshaltung an die Beats war dementsprechent negativ. Aber Cold 187um zeigte es allen Zweiflern und ließ den G-Funk Sound auf Black Mafia Life zittern wie
Wackelpudding. Der Sound mag rauher und nicht ganz so fein abgestimmt sein wie auf den großen Alben von Dr.Dre dieser Zeit, er rockt dennoch in bester Tradition und bewegt den Kopf vor und zurück.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Tha Alkaholiks - Coast to coast
Nach einem langen und ermüdenden 11 Stunden Flug lande ich in Los Angeles. Obwohl es Ende Februar ist hat es ungefähr 18°C und als Mitteleuropäer findet mein Körper dieses Klima schweißtreibend aufregend. Unter einer Palme auf ein Taxi wartend widerstehe ich dem Drang in eine kurze Hose zu wechseln, immerhin bin ich zum ersten Mal hier und möchte meiner Redaktion keine Out-of-Jail Bailout-Rechnung wegen öffentlichem Ärgernis senden. Habe lange genug beim Chef gebettelt auch mal Rapper außerhalb von Süddeutschland interviewen zu dürfen, dass es gleich Los Angeles wurde hatte wohl mit dem großen Hype von Tha Alkaholiks nach ihrem Debütalbum "21&Over" in Deutschland zu tun. Wahnsinn, bis vor drei Jahren wusste in der Redaktion noch niemand genau was Rap eigentlich ist und jetzt, nach den Veröffentlichungen von Nas, Wu-Tang und Snoop Doggy Dogg schickt man mich einmal um die Welt...da wächst was Großes!
Einen Tag später treffe ich Tha Alkaholiks in der Lobby eines kleinen Hotels in Süd-Los Angeles. Diesesmal in kurzer Hose und mit zig Fragen bewaffnet hoffe ich das mein Englisch ausreicht um den Jungs wenigstens für eine Stunde etwas aus der Nase zu locken.
Hi, wie gehts? Bitte stellt Euch und eure Musik doch dem deutschen Hip-Hop Publikum kurz vor. Seit ihr nicht eigentlich zu dritt (eine mir unbekannte Person sitzt mit den Jungs im Vordergrund)?
J-Ro: Hi, was geht ab Deutschland? Wir sind Tha Alkaholiks aus Los Angeles, die coolste Rapgruppe der Welt und die Hoffung aller Frauen (lacht). Ich bin J-Ro, das hier ist Tash und E-Swift und der Typ da ist Xzibit, auf dem neuen Album Coast to Coast hörst Du ihn zum ersten Mal auf "Hit and Run", "DAAM" und "Flashback" , der Junge hat Talent und ist Teil der Likwit Crew.
Tash: Unsere Musik kannst Du nicht vorstellen, die muss man erleben. Denke Dir einfach Du sitzt mit nem Blunt und Champanger in nem Whirpool, nebenher bekommst Du mit das Du gerade im Lotto gewonnen hast, das ist unsere Musik.
E-Swift: Oder Du wachst nach ner durchsoffenen Nacht auf und merkst das die zwei Frauen neben dir nüchtern sogar noch hübescher sind als besoffen, das ist unsere Musik (lacht).
Ja, der Alkohol und das Feiern sind große Themen in euren Texten. Habt ihr keine Angst das euch durch diese Themen ein negatives Image angehängt wird das euch den Sprung in den Mainstream schwerer macht?
Tash: Das interessiert mich einen Dreck. Wir haben schon immer unser Ding gemacht und das bleibt auch so, ob das Radio oder MTV uns jetzt spielen oder nicht. Extrem viele Leute feiern unseren Stil, wir haben hier im Westen was geschaffen was es noch nicht gab wofür es aber eine enorme Nachfrage auf der Straße gibt. Die Leute haben einfach auch Lust zu feiern und zu saufen um den ganzen täglichen Dreck der hier passiert mal vergessen zu können. Außerdem sind unsere Texte sehr vielfälltig und bieten mehr als nur ein Thema an.
Auch im direkten Vergleich mit anderen Rappern aus Los Angeles merkt man das ihr eine etwas andere Richtung geht. Anstatt wie z.B. Dr. Dre oder Snoop den G-Funk Sound und das Gang-Leben auf der Straße zu thematisieren erinnert eure Art mehr an die Eastside, vor allem Tash hat diesen Punshline Flow, der eher an das Battleding von New York erinnert.
Tash: Wie gesagt, wir sind viefälltig. Ich erzähle auf dem Song "21&Over" z.B. einfach eine Story wie sie mir tatsächlich mal passiert ist. Außerdem weiß ich das ich zu den besten MCs gehöre, dass stelle ich mit den Punshlines unter Beweis, für mich ist das ein Hip-Hop Ding und keine Sache von irgendeiner Küste. Ich liebe es zu unterhalten und wenn ich durch meine Reime Leute zum Lachen bringe ist alles cool.
J-Ro: Wir repräsentieren Los Angeles genau so wie Dre, Ice Cube und die Anderen auch. Einer der Ersten der uns gepusht hat und der auch auf unseren Alben zu hören ist war King Tee, der ist ein OG aus Compton der voll in dieser G-Funk Ära mitmischt, unsere Wurzeln sind also definitiv auf der Straße von LA. Wir müssen nicht immer von diesem Gangbang Zeugs reden nur um zu beweisen das wir von der Westside kommen, auf Coast to Coast ist z.B. Q-Tip mitdrauf der perfekt zu unserem Sound passt, das hätte auch niemand gedacht, dass da ein Conscious-Rapper mit uns übers Vögeln rappt.
E-Swift, als Produzent bist du maßgeblich am Soundbild der Gruppe beteiligt. Woher stammt die Inspiration für den minimalistischen Boom-Bap Sound?
E-Swift: Von den Drogen (lacht). Ich bin in Ohio aufgewachsen, da war der Sound aus New York mit den Sampels und Drummpattern natürlich stärker vorhanden. Aber ich stehe auch voll auf dieses Experimentier-Ding, mit Matlib, einem Produzenten aus der Nähe von LA habe ich viel über Samples und Sound nachgedacht, so ist dann unser Sound entstanden. Aber wenn Du genau hörst gibt es durchaus Elemente vom G-Funk in unserem Sound, vor allem wie die Snares sitzen. Du musst nur hören.
(Plötzlich schreit Xzibit, der die ganze Zeit in einen Fernseher in der Ecke geschaut hat etwas in Richtung Mattscheibe. Der O.J. Simpson-Fall wird mal wieder durchgekaut, anscheinend hat Xzibit keine gute Meinung von den Medien).
Xzibit: Diese Drecksmedien zerstören das ganze Bild dieses Mannes. Seit wann ist man vor Verurteilung schuldig? Jeder Scheiß-Typ fällt irgendwann wegen einer Frauengeschichte, alles Bullshit.
Seit Ihr politisch interessiert? Ist Euch zum Beispiel wichtig das ihr eure Hörer zum Nachdenken über Politik verleitet?
Tash: Ich verleite meine Hörer zum Nachdenken (lacht)? Denk was Du willst Bruder, solange Du glücklich bist und mir nicht in den Weg pisst ist alles cool.
Während der letzten 5 Minuten haben sich E-Swift und J-Ro genüsslich drei Joints geteilt, anscheinend wurde es dem Hotelbesitzer zu bunt wegen dem Qualm und er fordert uns auf das Hotel zu verlassen oder die Polizei würde kommen. Die vier MCs geben mir ziemlich unbeeindruckt die Hand und verabschieden sich.
Mit 20 Minuten Interview wird es schwer Eindruck in der Redaktion zu machen...aber naja...es ist der 23.02.1995, vielleicht finde ich ja noch Rapper in LA die etwas zu erzählen haben.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 8/10
Einen Tag später treffe ich Tha Alkaholiks in der Lobby eines kleinen Hotels in Süd-Los Angeles. Diesesmal in kurzer Hose und mit zig Fragen bewaffnet hoffe ich das mein Englisch ausreicht um den Jungs wenigstens für eine Stunde etwas aus der Nase zu locken.
Hi, wie gehts? Bitte stellt Euch und eure Musik doch dem deutschen Hip-Hop Publikum kurz vor. Seit ihr nicht eigentlich zu dritt (eine mir unbekannte Person sitzt mit den Jungs im Vordergrund)?
J-Ro: Hi, was geht ab Deutschland? Wir sind Tha Alkaholiks aus Los Angeles, die coolste Rapgruppe der Welt und die Hoffung aller Frauen (lacht). Ich bin J-Ro, das hier ist Tash und E-Swift und der Typ da ist Xzibit, auf dem neuen Album Coast to Coast hörst Du ihn zum ersten Mal auf "Hit and Run", "DAAM" und "Flashback" , der Junge hat Talent und ist Teil der Likwit Crew.
Tash: Unsere Musik kannst Du nicht vorstellen, die muss man erleben. Denke Dir einfach Du sitzt mit nem Blunt und Champanger in nem Whirpool, nebenher bekommst Du mit das Du gerade im Lotto gewonnen hast, das ist unsere Musik.
E-Swift: Oder Du wachst nach ner durchsoffenen Nacht auf und merkst das die zwei Frauen neben dir nüchtern sogar noch hübescher sind als besoffen, das ist unsere Musik (lacht).
Ja, der Alkohol und das Feiern sind große Themen in euren Texten. Habt ihr keine Angst das euch durch diese Themen ein negatives Image angehängt wird das euch den Sprung in den Mainstream schwerer macht?
Tash: Das interessiert mich einen Dreck. Wir haben schon immer unser Ding gemacht und das bleibt auch so, ob das Radio oder MTV uns jetzt spielen oder nicht. Extrem viele Leute feiern unseren Stil, wir haben hier im Westen was geschaffen was es noch nicht gab wofür es aber eine enorme Nachfrage auf der Straße gibt. Die Leute haben einfach auch Lust zu feiern und zu saufen um den ganzen täglichen Dreck der hier passiert mal vergessen zu können. Außerdem sind unsere Texte sehr vielfälltig und bieten mehr als nur ein Thema an.
Auch im direkten Vergleich mit anderen Rappern aus Los Angeles merkt man das ihr eine etwas andere Richtung geht. Anstatt wie z.B. Dr. Dre oder Snoop den G-Funk Sound und das Gang-Leben auf der Straße zu thematisieren erinnert eure Art mehr an die Eastside, vor allem Tash hat diesen Punshline Flow, der eher an das Battleding von New York erinnert.
Tash: Wie gesagt, wir sind viefälltig. Ich erzähle auf dem Song "21&Over" z.B. einfach eine Story wie sie mir tatsächlich mal passiert ist. Außerdem weiß ich das ich zu den besten MCs gehöre, dass stelle ich mit den Punshlines unter Beweis, für mich ist das ein Hip-Hop Ding und keine Sache von irgendeiner Küste. Ich liebe es zu unterhalten und wenn ich durch meine Reime Leute zum Lachen bringe ist alles cool.
J-Ro: Wir repräsentieren Los Angeles genau so wie Dre, Ice Cube und die Anderen auch. Einer der Ersten der uns gepusht hat und der auch auf unseren Alben zu hören ist war King Tee, der ist ein OG aus Compton der voll in dieser G-Funk Ära mitmischt, unsere Wurzeln sind also definitiv auf der Straße von LA. Wir müssen nicht immer von diesem Gangbang Zeugs reden nur um zu beweisen das wir von der Westside kommen, auf Coast to Coast ist z.B. Q-Tip mitdrauf der perfekt zu unserem Sound passt, das hätte auch niemand gedacht, dass da ein Conscious-Rapper mit uns übers Vögeln rappt.
E-Swift, als Produzent bist du maßgeblich am Soundbild der Gruppe beteiligt. Woher stammt die Inspiration für den minimalistischen Boom-Bap Sound?
E-Swift: Von den Drogen (lacht). Ich bin in Ohio aufgewachsen, da war der Sound aus New York mit den Sampels und Drummpattern natürlich stärker vorhanden. Aber ich stehe auch voll auf dieses Experimentier-Ding, mit Matlib, einem Produzenten aus der Nähe von LA habe ich viel über Samples und Sound nachgedacht, so ist dann unser Sound entstanden. Aber wenn Du genau hörst gibt es durchaus Elemente vom G-Funk in unserem Sound, vor allem wie die Snares sitzen. Du musst nur hören.
(Plötzlich schreit Xzibit, der die ganze Zeit in einen Fernseher in der Ecke geschaut hat etwas in Richtung Mattscheibe. Der O.J. Simpson-Fall wird mal wieder durchgekaut, anscheinend hat Xzibit keine gute Meinung von den Medien).
Xzibit: Diese Drecksmedien zerstören das ganze Bild dieses Mannes. Seit wann ist man vor Verurteilung schuldig? Jeder Scheiß-Typ fällt irgendwann wegen einer Frauengeschichte, alles Bullshit.
Seit Ihr politisch interessiert? Ist Euch zum Beispiel wichtig das ihr eure Hörer zum Nachdenken über Politik verleitet?
Tash: Ich verleite meine Hörer zum Nachdenken (lacht)? Denk was Du willst Bruder, solange Du glücklich bist und mir nicht in den Weg pisst ist alles cool.
Während der letzten 5 Minuten haben sich E-Swift und J-Ro genüsslich drei Joints geteilt, anscheinend wurde es dem Hotelbesitzer zu bunt wegen dem Qualm und er fordert uns auf das Hotel zu verlassen oder die Polizei würde kommen. Die vier MCs geben mir ziemlich unbeeindruckt die Hand und verabschieden sich.
Mit 20 Minuten Interview wird es schwer Eindruck in der Redaktion zu machen...aber naja...es ist der 23.02.1995, vielleicht finde ich ja noch Rapper in LA die etwas zu erzählen haben.
Beats: 7/10
Flow: 7/10
Text: 8/10
Ant Banks - The Big Badass
Oakland gehört zu den Städten, die trotz einer extremen Ansammlung von Talent und Rapveröffentlichungen es in Deutschland bis heute nicht geschafft hat bleibende Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ein gutes Beispiel für diese Tatsache ist Rapper und Produzent Ant Banks, welcher schon seit den 80er Jahren im Rapgeschäft tätig ist, unzählige Tracks von Too Short, Spice 1, E-40 uvm. produziert und Platinauszeichnungen bekommen hat, aber in Deutschland definitiv noch als "Untergrund" bezeichnet wird. 1993 kam das hochgelobte Solodebüt "Sittin on Something Phat" und ein Jahr später (1994) folgte dann das Album "The Big Badass", welches bei mir letzte Woche durch die Boxen pumpte.
Obwohl nur 12 Tracks lang liefert Ant Banks ein solides, unterhaltsames und vor allem vielfältiges Themenspektrum. Seine Fähigkeiten als Player und Pimp gibt er in bester Too Short Tradition auf den Tracks "The Drunken Fool" und "Parlayin`" zum besten. Auf "Straight Hustlin`" erzählt er cool von seinem Weg an die Spitze des Rap, mit "Streets of Oakland" befriedigt er den intrinsischen Drang eines jeden Rappers seine Heimatstadt zu präsentieren und auf "---- with Banks" gibts ein Disstrack gegen seinen früheren Freund, den Oaklandrapper Pooh-Man. Ant Banks bedient sich hierbei einfacher Methodik. Seine Wörter sind leicht und seine Reime einfach, aber er liefert dem Hörer was er möchte und schafft es immer seinen Standpunkt zu vermitteln.
Vom Flow erinnert er noch ein wenig an die Oldschool. Er bringt wohl eine Melodie in seine Texte, setzt die Wörter aber teilweise noch in einem abgehackten Rhythmus der an ältere Alben und vor allem an Too Short (der als Feature auf drei Tracks vertreten ist) erinnert. Überraschenderweise stört dieses doch etwas eintönige Rappen weder den Fluss des Albums noch langweilt es den Hörer, vielmehr passt es zu den einfachen Texten und verstärkt den Eindruck , dass Ant Banks einfach Lust hat auf die Musik und sich von seinen Fähigkeiten als Rapper überhaupt nicht beeinflussen lässt.
Und die Musik ist auch der Höhepunkt der Scheibe! Als Produzent ist Ant Banks auf diesem Album nämlich top. Er hat jeden Beat gemacht und beweist sein Können mit Melodien un Bässen unglaubliche Westcoastfunklieder zu zaubern. Die Bässe pumpen hier in bester G-Funk Tradition und die Loops und Instrumentals geben einen Funkflavor von sich der auch bei den großen Alben der Region selten erreicht wird. Allein die Beats sorgen dafür, dass man das ganze Album von vorne bis hinten einfach durchlaufen lässt und immer wieder anfängt mitzutanzen, und wenn dann noch so herrliche Saxophon-Solos kommen wie auf "Hard as Hell" muss man fast mit sich selbst kämpfen um nicht ein W mit der Hand zu formen und diese in die Höhe zu strecken.
Beats: 9/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Obwohl nur 12 Tracks lang liefert Ant Banks ein solides, unterhaltsames und vor allem vielfältiges Themenspektrum. Seine Fähigkeiten als Player und Pimp gibt er in bester Too Short Tradition auf den Tracks "The Drunken Fool" und "Parlayin`" zum besten. Auf "Straight Hustlin`" erzählt er cool von seinem Weg an die Spitze des Rap, mit "Streets of Oakland" befriedigt er den intrinsischen Drang eines jeden Rappers seine Heimatstadt zu präsentieren und auf "---- with Banks" gibts ein Disstrack gegen seinen früheren Freund, den Oaklandrapper Pooh-Man. Ant Banks bedient sich hierbei einfacher Methodik. Seine Wörter sind leicht und seine Reime einfach, aber er liefert dem Hörer was er möchte und schafft es immer seinen Standpunkt zu vermitteln.
Vom Flow erinnert er noch ein wenig an die Oldschool. Er bringt wohl eine Melodie in seine Texte, setzt die Wörter aber teilweise noch in einem abgehackten Rhythmus der an ältere Alben und vor allem an Too Short (der als Feature auf drei Tracks vertreten ist) erinnert. Überraschenderweise stört dieses doch etwas eintönige Rappen weder den Fluss des Albums noch langweilt es den Hörer, vielmehr passt es zu den einfachen Texten und verstärkt den Eindruck , dass Ant Banks einfach Lust hat auf die Musik und sich von seinen Fähigkeiten als Rapper überhaupt nicht beeinflussen lässt.
Und die Musik ist auch der Höhepunkt der Scheibe! Als Produzent ist Ant Banks auf diesem Album nämlich top. Er hat jeden Beat gemacht und beweist sein Können mit Melodien un Bässen unglaubliche Westcoastfunklieder zu zaubern. Die Bässe pumpen hier in bester G-Funk Tradition und die Loops und Instrumentals geben einen Funkflavor von sich der auch bei den großen Alben der Region selten erreicht wird. Allein die Beats sorgen dafür, dass man das ganze Album von vorne bis hinten einfach durchlaufen lässt und immer wieder anfängt mitzutanzen, und wenn dann noch so herrliche Saxophon-Solos kommen wie auf "Hard as Hell" muss man fast mit sich selbst kämpfen um nicht ein W mit der Hand zu formen und diese in die Höhe zu strecken.
Beats: 9/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
B-Legit - The Hemp Museum
B-Legit, einer der bekanntesten Rapper aus der Gegend um Vallejo CA., veröffentlichte 1996 sein zweites Album "The Hemp Museum" um den Sound der Bay noch stärker im HipHop zu verankern.
Das Album trumpft mit einem eigenen Slang, aufeinander abgestimmten, funkigen Beats und einem lyrisch durchaus talentiertem 24-jährigen B-Legit auf.
Textlich erfahren wir einiges aus dem Leben des Rappers, z.B. wie er Frauen heimlich beglückt wenn er durch die Westside cruised ("City 2 City") oder wie fast jedes Drogengeschäft der USA über ihn läuft ("Gotta buy your dope from us") und er sich damit nen guten Batzen Geld verdient, oder was passiert wenn man ihn über den Tisch zieht ("Neva Bite") etc...
Es sind also die typischen Gangster-Rap Themen, interessant umgesetzt mit vielleicht der ein oder anderen Überraschung aber halt auch für 1996 nichts wirklich Neues.
Der Rapstil von B-Legit hat definitiv seine positiven Ecken, z.B. gefällt mir, dass er oftmals auch zwischen den Endsilben reimt und ab und an lustige/kreative Umschreibungen verwendet aber auch das wurde 1996 schon besser gemacht.
Mit seinem Flow konnte ich mich leider fast gar nicht anfreunden. Er kann auf jeden Fall rappen und wenn man 3 - 4 Lieder hört fühlt man ihn auch gut auf den gewählten Beats, aber als MC hat er überhaupt keine Abwechslung zu bieten. Man könnte die Rapparts gut zwischen den Beats tauschen ohne große Unterschiede zu merken, dass finde ich Schade, da die Bay-Area eigentlich einen sehr krassem Flow hat (allein E-40!!), eine Außnahme ist hier "Ghetto Smile", hier passt der ruhige Flow gut zu Beat und Hook, auch bei "Gets down like that" überzeugt er mich vom Flow...sonst leider zu wenig Spiel und Abwechlsung dabei.
Die Beats und die Hooks sind das Highlight des Albums!
Da stimmt jede Hook zum Beat und jeder Beat pumpt tiefstes Westcoast Gefühl ins Hirn. Alles sehr melodisch mit schönen Instrumentals und guten Bässen. Wenn ihr Lust auf Westcoast habt und einfach nur durch die Stadt fahren wollt empfehle ich "City 2 City", dafür ist das Ding genau richtig.
Außerdem muss ich anmerken, dass ich bei diesem Album wirklich Probleme mit dem Slang hatte und auch beim Nachlesen der Texte nicht alles verstanden habe, vielleicht verwendet er ja wirklich geniale lyrische Spielchen die mir nicht auffallen, wer weiß?
Beats: 7/10
Flow: 5/10
Text: 6/10
Das Album trumpft mit einem eigenen Slang, aufeinander abgestimmten, funkigen Beats und einem lyrisch durchaus talentiertem 24-jährigen B-Legit auf.
Textlich erfahren wir einiges aus dem Leben des Rappers, z.B. wie er Frauen heimlich beglückt wenn er durch die Westside cruised ("City 2 City") oder wie fast jedes Drogengeschäft der USA über ihn läuft ("Gotta buy your dope from us") und er sich damit nen guten Batzen Geld verdient, oder was passiert wenn man ihn über den Tisch zieht ("Neva Bite") etc...
Es sind also die typischen Gangster-Rap Themen, interessant umgesetzt mit vielleicht der ein oder anderen Überraschung aber halt auch für 1996 nichts wirklich Neues.
Der Rapstil von B-Legit hat definitiv seine positiven Ecken, z.B. gefällt mir, dass er oftmals auch zwischen den Endsilben reimt und ab und an lustige/kreative Umschreibungen verwendet aber auch das wurde 1996 schon besser gemacht.
Mit seinem Flow konnte ich mich leider fast gar nicht anfreunden. Er kann auf jeden Fall rappen und wenn man 3 - 4 Lieder hört fühlt man ihn auch gut auf den gewählten Beats, aber als MC hat er überhaupt keine Abwechslung zu bieten. Man könnte die Rapparts gut zwischen den Beats tauschen ohne große Unterschiede zu merken, dass finde ich Schade, da die Bay-Area eigentlich einen sehr krassem Flow hat (allein E-40!!), eine Außnahme ist hier "Ghetto Smile", hier passt der ruhige Flow gut zu Beat und Hook, auch bei "Gets down like that" überzeugt er mich vom Flow...sonst leider zu wenig Spiel und Abwechlsung dabei.
Die Beats und die Hooks sind das Highlight des Albums!
Da stimmt jede Hook zum Beat und jeder Beat pumpt tiefstes Westcoast Gefühl ins Hirn. Alles sehr melodisch mit schönen Instrumentals und guten Bässen. Wenn ihr Lust auf Westcoast habt und einfach nur durch die Stadt fahren wollt empfehle ich "City 2 City", dafür ist das Ding genau richtig.
Außerdem muss ich anmerken, dass ich bei diesem Album wirklich Probleme mit dem Slang hatte und auch beim Nachlesen der Texte nicht alles verstanden habe, vielleicht verwendet er ja wirklich geniale lyrische Spielchen die mir nicht auffallen, wer weiß?
Beats: 7/10
Flow: 5/10
Text: 6/10
Cypress Hill - Cypress Hill
Die Gruppe mit dem Totenkopf! Im Jahr 1991 veröffentlichte Cypress Hill, bestehend aus Sen Dog, B-Real und DJ Muggs ihr erstes und gleichnamiges Album über Columbia Records. Die Jungs aus South Gate, Los Angeles waren davor schon länger im Hip-Hop aktiv (unter dem Namen DVX mit Mellow Man Ace) haben aber nie eine erwähnenswerte Veröffentlichung gehabt.
Und wie Sie bei ihrem Erstlingswerk gleich mal Tacheles reden! Mit Pigs wird die Polizei aus LA erstmal schön durch den Dreck gezogen um dann mit How I Could Just Kill A Man weiterzumachen, in welchem ganz trocken erzählt wird wie ein Einbrecher erschossen wurde. Die nächsten zwei Tracks geben ein Bild der Gestalten wieder denen man begegnet wenn man auf Cypress Hill trifft. Das sind Jungs aus irgendwelchen Gassen in Los Angeles, die mit ner 40oz, nem Joint und natürlich einer Waffe ihre Gegend bewachen. Und wer provoziert hat ein Hole In The Head. Natürlich fehlt der Zeit entsprechend auch der funky-repräsenter Track nicht bei dem einfach gesagt wird wer in dieser Stadt und überhaupt im Rap das sagen hat. Aber Cypress Hill steht hier vor allem für den Beginn des "Weed-Raps", der Glorifizierung vom Cannabis-Konsum. Es ist fast unvorstellbar das heute Rapper ganze Karrieren auf dieser Message aufbauen, hier sind die MCs am Werk die mit die ersten waren die diesen Lebensstil gefeiert haben. Weiterhin wird die latainamerikanische Seite zum ersten Mal einem größeren Publikum im Rap näher gebracht. Der Slang und Texte mit spanischen Ausdrücken werden gespittet. Auch hier kann von einer Vorreiterrolle gesprochen werden. Der einzige MC der Gruppe ist B-Real, Sen Dog ist eher ein besserer Hypeman. Die Texte von B-Real sind spitz, auf den Punkt und mit einer guten Portion Humor, da muss auch nicht immer alles Sinn ergeben was so ins Mic gesprochen wird.
Mit seiner nasalen Stimme hat B-Real wahrscheinlich einen so hohen Wiedererkennungswert unter Rapfans wie nur eine handvoll weiterer MCs. Kunstvoll wird es wie er versteht diese Stimme einzusetzen. Die Worte werden richtig abgehackt in das Mic gepresst, dass funktioniert so gut, man muss den Kopf als Hörer schon gewaltsam festheben damit dieser nicht mitwippt. Dabei klingt B-Real komischerweise nie richtig hektisch, er scheint immer die perfekte Mitte zwischen durchdrehen und Wörter "verschlucken" zu finden. Nebenbei erschafft er einen Rapstil, der ihm für Jahrzehnte als Signatur dienen wird.
DJ Muggs dient als Produzent von dem kompletten Album. Die Beats sind samplelastig und alle in etwas schnellerem Tempo gehalten. Persönlich überrascht mich immer wieder wie gut tanzbar dieses Album allein wegen den Beats eigentlich ist. Auch in Hip-Hop Clubs im Jahre 2014, also 23 Jahre nach Veröffentlichung des Albums, würden diese Beats in Clubs für Stimmung sorgen. Das ist großes Kino!
Allgemein darf der Einfluss von Cypress Hill auf die komplette Latainamerikanische Szene in Los Angeles nicht unterschätzt werden. Der Klamottenstil, die Tattos und der Slang sind seit Training Day und anderen Gang-Filmen welteit bekannt. Diese Gruppe hat buchstäblich dazu beigetragen diesen Stil erst zu erschaffen. Klassiker!
Beats: 9/10
Flow: 9/10
Text: 8/10
Und wie Sie bei ihrem Erstlingswerk gleich mal Tacheles reden! Mit Pigs wird die Polizei aus LA erstmal schön durch den Dreck gezogen um dann mit How I Could Just Kill A Man weiterzumachen, in welchem ganz trocken erzählt wird wie ein Einbrecher erschossen wurde. Die nächsten zwei Tracks geben ein Bild der Gestalten wieder denen man begegnet wenn man auf Cypress Hill trifft. Das sind Jungs aus irgendwelchen Gassen in Los Angeles, die mit ner 40oz, nem Joint und natürlich einer Waffe ihre Gegend bewachen. Und wer provoziert hat ein Hole In The Head. Natürlich fehlt der Zeit entsprechend auch der funky-repräsenter Track nicht bei dem einfach gesagt wird wer in dieser Stadt und überhaupt im Rap das sagen hat. Aber Cypress Hill steht hier vor allem für den Beginn des "Weed-Raps", der Glorifizierung vom Cannabis-Konsum. Es ist fast unvorstellbar das heute Rapper ganze Karrieren auf dieser Message aufbauen, hier sind die MCs am Werk die mit die ersten waren die diesen Lebensstil gefeiert haben. Weiterhin wird die latainamerikanische Seite zum ersten Mal einem größeren Publikum im Rap näher gebracht. Der Slang und Texte mit spanischen Ausdrücken werden gespittet. Auch hier kann von einer Vorreiterrolle gesprochen werden. Der einzige MC der Gruppe ist B-Real, Sen Dog ist eher ein besserer Hypeman. Die Texte von B-Real sind spitz, auf den Punkt und mit einer guten Portion Humor, da muss auch nicht immer alles Sinn ergeben was so ins Mic gesprochen wird.
Mit seiner nasalen Stimme hat B-Real wahrscheinlich einen so hohen Wiedererkennungswert unter Rapfans wie nur eine handvoll weiterer MCs. Kunstvoll wird es wie er versteht diese Stimme einzusetzen. Die Worte werden richtig abgehackt in das Mic gepresst, dass funktioniert so gut, man muss den Kopf als Hörer schon gewaltsam festheben damit dieser nicht mitwippt. Dabei klingt B-Real komischerweise nie richtig hektisch, er scheint immer die perfekte Mitte zwischen durchdrehen und Wörter "verschlucken" zu finden. Nebenbei erschafft er einen Rapstil, der ihm für Jahrzehnte als Signatur dienen wird.
DJ Muggs dient als Produzent von dem kompletten Album. Die Beats sind samplelastig und alle in etwas schnellerem Tempo gehalten. Persönlich überrascht mich immer wieder wie gut tanzbar dieses Album allein wegen den Beats eigentlich ist. Auch in Hip-Hop Clubs im Jahre 2014, also 23 Jahre nach Veröffentlichung des Albums, würden diese Beats in Clubs für Stimmung sorgen. Das ist großes Kino!
Allgemein darf der Einfluss von Cypress Hill auf die komplette Latainamerikanische Szene in Los Angeles nicht unterschätzt werden. Der Klamottenstil, die Tattos und der Slang sind seit Training Day und anderen Gang-Filmen welteit bekannt. Diese Gruppe hat buchstäblich dazu beigetragen diesen Stil erst zu erschaffen. Klassiker!
Beats: 9/10
Flow: 9/10
Text: 8/10
Daz Dillinger - Retaliation, Revenge and Get Back
"Death Row is in the House"...Es hat eine Zeit gebraucht bis Daz Dillinger aka "Dat Ni##a Daz" sein Solodebüt über Death Row Records veröffentlicht hat, davor war er einfach zu beschäftigt mit Kurupt Young Gotti Dogg Pound-Alben zu releasen oder einfach für Snoop Doggy Dogg, 2Pac und Andere Beats zu machen. 1998 war es dann soweit und Daz Dillinger brachte mit "Retaliation, Revenge and Get Back" den Sound aus seiner Nachbarschaft, der Eastside von Long Beach Los Angeles, auf den Markt. Was hat der Mann, der mit dafür verantwortlich ist das Suge Knight 2Pac unter Vertrag genommen hat, zu erzählen?
Selbstverständlich werden Zeilen über die Straßengangs in Long Beach gedroppt und der Einfluss dieser auf Dillingers Leben wird besprochen. In Long Beach herrschen vor allem die Crips, denen Daz auch nahe steht und so lernt man einiges über die Einstellungen eines Menschen mit diesen Wurzeln. Es finden jedoch keine pubertären Verherrlichungen dieses Lebens statt! Auf Songs wie "O.G." wird sogar mehr auf die Nachteile aufmerksam gemacht und der Jugend wird geraten sich von den Gangs fernzuhalten. Verherrlicht wird auf dem Album tatsächlich nur der Graskonsum, der in jeder Form und zu jeder Zeit die Lungen von Daz befüllt. Ein Höhepunkt sind die Frauenthemen auf der Platte, ob er jetzt mit Too Short auf "It might sound crazy" seine Pimpattitüde zum Besten gibt oder auf "Baby Mama Drama" von dem Stress erzählt den er mit den ganzen Müttern seiner Kinder hat, es ist immer unterhaltsam zuzuhören. Die extrem vielen Features machen eine allgemeine Bewertung der lyrischen Fähigkeiten vom Daz Dillinger etwas schwierig, da er pro Song oft nur um die 16 Zeilen rappt, ein wirkliches Thema mit rotem Faden wird daher auch nicht immer verfolgt.
Sein Flow ist direkt und ohne große Verschnörkelung auf den Beat gerappt. Der typische Los Angeles Dialekt ist immer zu erkennen und sorgt für das vertraute Gefühl das sich Fans von Rapalben der Westside erhoffen. Vergleicht man Daz Dillinger aber mit Kurupt oder auch 2Pac, die beide auf dem Album ihre Parts besitzen, so wird doch klar, dass er nicht zu den großen Rapkünstlern gehört. Er hat immer den gleichen Ansatz und schafft es selten nur über den Flow eigene Melodien zu pushen. Rappen kann er, aber er zerreißt keine Beats.
Die meisten Beats sind von Dillinger selbst, zwei Stücke sind von Soopafly produziert. Allgemein wird hier musikalisch eine gute Symbiose zwischen dem bekannten G-Funk und mehr Boom Bap mäßigen Beats erreicht. Das etwas schnellere Tempo der Drumms macht das komplette Album tanzbar und Loops wie auf "The ultimate come up" oder "Only for u" erfreuen jeden Liebhaber von Rapmusik. Als Produzent ist Daz Dillinger definitiv im oberen Mittelfeld anzusiedeln und es ist ein wenig Schade das rückblickend nur Dr. Dre für den 90er Jahre Sound aus Los Angeles bekannt ist.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Selbstverständlich werden Zeilen über die Straßengangs in Long Beach gedroppt und der Einfluss dieser auf Dillingers Leben wird besprochen. In Long Beach herrschen vor allem die Crips, denen Daz auch nahe steht und so lernt man einiges über die Einstellungen eines Menschen mit diesen Wurzeln. Es finden jedoch keine pubertären Verherrlichungen dieses Lebens statt! Auf Songs wie "O.G." wird sogar mehr auf die Nachteile aufmerksam gemacht und der Jugend wird geraten sich von den Gangs fernzuhalten. Verherrlicht wird auf dem Album tatsächlich nur der Graskonsum, der in jeder Form und zu jeder Zeit die Lungen von Daz befüllt. Ein Höhepunkt sind die Frauenthemen auf der Platte, ob er jetzt mit Too Short auf "It might sound crazy" seine Pimpattitüde zum Besten gibt oder auf "Baby Mama Drama" von dem Stress erzählt den er mit den ganzen Müttern seiner Kinder hat, es ist immer unterhaltsam zuzuhören. Die extrem vielen Features machen eine allgemeine Bewertung der lyrischen Fähigkeiten vom Daz Dillinger etwas schwierig, da er pro Song oft nur um die 16 Zeilen rappt, ein wirkliches Thema mit rotem Faden wird daher auch nicht immer verfolgt.
Sein Flow ist direkt und ohne große Verschnörkelung auf den Beat gerappt. Der typische Los Angeles Dialekt ist immer zu erkennen und sorgt für das vertraute Gefühl das sich Fans von Rapalben der Westside erhoffen. Vergleicht man Daz Dillinger aber mit Kurupt oder auch 2Pac, die beide auf dem Album ihre Parts besitzen, so wird doch klar, dass er nicht zu den großen Rapkünstlern gehört. Er hat immer den gleichen Ansatz und schafft es selten nur über den Flow eigene Melodien zu pushen. Rappen kann er, aber er zerreißt keine Beats.
Die meisten Beats sind von Dillinger selbst, zwei Stücke sind von Soopafly produziert. Allgemein wird hier musikalisch eine gute Symbiose zwischen dem bekannten G-Funk und mehr Boom Bap mäßigen Beats erreicht. Das etwas schnellere Tempo der Drumms macht das komplette Album tanzbar und Loops wie auf "The ultimate come up" oder "Only for u" erfreuen jeden Liebhaber von Rapmusik. Als Produzent ist Daz Dillinger definitiv im oberen Mittelfeld anzusiedeln und es ist ein wenig Schade das rückblickend nur Dr. Dre für den 90er Jahre Sound aus Los Angeles bekannt ist.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text: 7/10
Tha Dogg Pound - Dogg Food
Dieses 1995 unter Death Row erschienene Werk war der Durchbruch von Kurupt aus Hawthrone CA als MC und Dat Nigga Daz aka Daz Dillinger aus Long Beach CA als Produzent und MC. Beide waren wohl schon für ihre Arbeit auf Dr. Dre´s "The Chronic" und Snoop Dogg´s "Doggystyle" bekannt, aber durch dieses Doppelplatinalbum etablierten sich die beiden Künstler als eigenständige Rapgruppe. Vor allem Daz war nach diesem Werk die Nummer 1 des Produzententeams um das Label Death Row.
Wie fast jedes Werk des frühen Death Row Labels amüsiert auch diese Scheibe durch sehr explizite Texte und ausführliche Schilderungen von Abenteuern mit dem weiblichen Geschlecht. Nebenbei gibt es natürlich noch die obligatorischen Gangsterstorys und die extremen Schilderungen eines Lebens im Gangland Los Angeles. Alles klingt, vergleicht man die Texte mit Snoop Doggs "Doggystyle" , etwas mehr nach Straße, alles ist etwas dreckiger und direkter, der berühmte Pimp-Faktor weicht ein wenig dem Verhalten eines Straßenköters. Vor allem Kurupt überzeugt durch interessante Wortspiele und verleitet den aufmerksamen Hörer mit Zeilen wie:
Now my rhymes, are as potent as pipebombs
It takes time to concoct rhymes like mines
Like land mines, all set to explode
Microphones, all set to unload
So, watch the means, watch the zone
I made it different with a million dead MC microphones...
immer zu einem Schmunzeln. Aber auch Daz kann schreiben, so überzeugt er immer mal wieder durch eingehende Passagen wie z.B. in "Reality" oder auch "Do What I Feel". Ein wenig fehlt aber dann doch die Abwechslung zwischen Streetgespitte und Geschichten die auf Snoops Debütalbum geglänzt haben. Jeder Song an sich ist Top, aber alle zusammen geben ein zu einseitiges Bild ab.
Von der Raptechnik her ist Kurupt hier auf der Spitze seines Schaffens. Er flowt wie Butter, spielt mit dem Tempo wenn der Beat es erlaubt und glänzt durch eine Vielfalt an Styles. Ein wenig erinnert es an den Flow von O.G.C.s "Da Storm" wobei die spiezielle Westcoast-Komponente immer mitschwingt und jedes Lied, obwohl dreckiger Straßenrap, tanzbar macht. Daz kann hier mit Kurupt nicht ganz mithalten, er ist gut, passt sich aber mehr den Beats an als das er die Beats zu seinen stimmlichen Kompositionen missbraucht.
Aber, Daz kann produzieren! Alles natürlich schön im Stil des G-Funk gehalten mit einschlägingen Melodien und kurzen, "trompetenden" Bässen. Man merkt aber auch, dass der G-Funk nicht mehr so im Mittelpunkt steht wie z.B. bei Dre. Songs wie z.B. "One by One" erinnern etwas mehr an Oakland- oder Eastcoastbeats. Das Westcoastfeeling wird aber immer vermittelt, und man bekommt bei fast jedem Beat Lust mit einem Cabrio-Impala irgendwo durch die Gegend zu heizen und ein wenig Ärger zu machen (ausgelebte Phantasien eine weißen Mittelstandkindes).
Die unzähligen Disses gegen Eazy-E waren zu dieser Zeit und von diesen Leuten (Dr. Dre hat das ganze Album abgemischt) zu erwarten, der Song "New York, New York" steht aber auch für einen Höhepunkt des Beefs zwischen der East- und der Westküste, da sich vor allem die Queensbridge und das Umfeld um Capone-n-Noreaga dadurch angegriffen fühlten und Disstracks gegen die Dogg Pound veröffentlicht haben. Amüsant ist so etwas immer, und den Verkaufszahlen hat es auch nicht geschadet, also warum auch nicht?
Meine Favoriten sind: "Let´s play House", "Do what I feel", "Some Bomb Azz Pussy" und "Dogg Pound Gangstaz"
Beats: 9/10
Flow: 8/10
Text: 8/10
Wie fast jedes Werk des frühen Death Row Labels amüsiert auch diese Scheibe durch sehr explizite Texte und ausführliche Schilderungen von Abenteuern mit dem weiblichen Geschlecht. Nebenbei gibt es natürlich noch die obligatorischen Gangsterstorys und die extremen Schilderungen eines Lebens im Gangland Los Angeles. Alles klingt, vergleicht man die Texte mit Snoop Doggs "Doggystyle" , etwas mehr nach Straße, alles ist etwas dreckiger und direkter, der berühmte Pimp-Faktor weicht ein wenig dem Verhalten eines Straßenköters. Vor allem Kurupt überzeugt durch interessante Wortspiele und verleitet den aufmerksamen Hörer mit Zeilen wie:
Now my rhymes, are as potent as pipebombs
It takes time to concoct rhymes like mines
Like land mines, all set to explode
Microphones, all set to unload
So, watch the means, watch the zone
I made it different with a million dead MC microphones...
immer zu einem Schmunzeln. Aber auch Daz kann schreiben, so überzeugt er immer mal wieder durch eingehende Passagen wie z.B. in "Reality" oder auch "Do What I Feel". Ein wenig fehlt aber dann doch die Abwechslung zwischen Streetgespitte und Geschichten die auf Snoops Debütalbum geglänzt haben. Jeder Song an sich ist Top, aber alle zusammen geben ein zu einseitiges Bild ab.
Von der Raptechnik her ist Kurupt hier auf der Spitze seines Schaffens. Er flowt wie Butter, spielt mit dem Tempo wenn der Beat es erlaubt und glänzt durch eine Vielfalt an Styles. Ein wenig erinnert es an den Flow von O.G.C.s "Da Storm" wobei die spiezielle Westcoast-Komponente immer mitschwingt und jedes Lied, obwohl dreckiger Straßenrap, tanzbar macht. Daz kann hier mit Kurupt nicht ganz mithalten, er ist gut, passt sich aber mehr den Beats an als das er die Beats zu seinen stimmlichen Kompositionen missbraucht.
Aber, Daz kann produzieren! Alles natürlich schön im Stil des G-Funk gehalten mit einschlägingen Melodien und kurzen, "trompetenden" Bässen. Man merkt aber auch, dass der G-Funk nicht mehr so im Mittelpunkt steht wie z.B. bei Dre. Songs wie z.B. "One by One" erinnern etwas mehr an Oakland- oder Eastcoastbeats. Das Westcoastfeeling wird aber immer vermittelt, und man bekommt bei fast jedem Beat Lust mit einem Cabrio-Impala irgendwo durch die Gegend zu heizen und ein wenig Ärger zu machen (ausgelebte Phantasien eine weißen Mittelstandkindes).
Die unzähligen Disses gegen Eazy-E waren zu dieser Zeit und von diesen Leuten (Dr. Dre hat das ganze Album abgemischt) zu erwarten, der Song "New York, New York" steht aber auch für einen Höhepunkt des Beefs zwischen der East- und der Westküste, da sich vor allem die Queensbridge und das Umfeld um Capone-n-Noreaga dadurch angegriffen fühlten und Disstracks gegen die Dogg Pound veröffentlicht haben. Amüsant ist so etwas immer, und den Verkaufszahlen hat es auch nicht geschadet, also warum auch nicht?
Meine Favoriten sind: "Let´s play House", "Do what I feel", "Some Bomb Azz Pussy" und "Dogg Pound Gangstaz"
Beats: 9/10
Flow: 8/10
Text: 8/10
E-40 - In A Major Way
Wie viele andere Rapper aus der Bay-Area ist E-40 in den USA seit seinem zweiten Album In A Major Way, welches 1995 über Jive/Sick Wid It Records veröffentlicht wurde, ein Superstar, hier in Deutschland kennen ihn gerade mal Leute die Hip-Hop Musik auch abseits der Medienlandschaft hören. Der aus Vallejo stammenende MC hat mittlerweile mehr Platinalben als so manche Boy-Band der 90er und den Rap-Slang auf der ganzen Welt nachhaltig beeinflusst.
A heavy social drinker so bezeichnet sich E-40 selbst. Kein Alkoholiker, aber wer nach den Bierflaschen der Liquorstores benannt ist der kann dem Alkohol nicht abgeneigt sein. So handeln auch seine Texte immer wieder vom Genuss von Schnaps, Hennessy und Co. wobei er nur für die gute Laune ins Glas schaut, Throw up, then keep goin...Weiterhin gibt er sich auf dem Album auch sozialkritisch. Im Allgemeinen kritisiert er die US-amerikanische Politik gegenüber den Afro-Amerikanern und er kritisiert auch die Leute in seinem näheren Umfeld, die vor lauter Oberflächlichkeit jeden Lebensgrundsatz vergessen zu haben scheinen. Als Beobachter erzählt er vom Crackdealen (sellin that white girl) und als original Hustler ist seine Mission das Geldverdienen. Textlich ist er stellenweise überdurchschnittlich, andererseits fehlt ihm auf dem Album auch ein wenig die Konsistenz. Man könnte jedoch aus fast allen Songs einzelne Zeilen zitieren und würde merken wie sehr diese das folgende Rapgame beeinflusst haben. E-40 hat eine gewisse Mentalität in den Hip-Hop gebracht, die nicht unbedingt großartig von Reimschemata geprägt ist.
Für mich ist es eine der größten Leistungen eines MCs wenn er es schafft einen eigenen Stil zu etablieren, der unweigerlich und ohne die Chance auf Nachahmung mit der jeweiligen Person verbunden wird. E-40 hat einen einmaligen Flow, der neben der hellen Stimme und den manchmal sehr willkürlich erscheinenden Geschwindikeitswechseln vor allem vom Slang lebt. Er gilt als einer der Erfinder des Shizzeling das dann von Snoop Dogg berühmt gemacht wurde und hat unzählige Wörter in den Rap eingeführt. Dennoch ist diese Leistung eher ein Lebenswerk. Auf dem Album fehlt, trotz der angesprochenen Einmaligkeit, der Paukenschlag, der den Hörer auch emotional mitreisst.
Produziert haben Mike Mosley, Redwine, Samuel Stevens und Funk Daddy. Der Sound ist schön minimalistisch gehalten, dicke Drumms und schräge Melodien. Seine Behauptung das die Bay-Area die 808 Drum bekannt gemacht hat kann ich wohl nicht bestätigen, aber der Sound klingt auch heute noch (oder wieder) aktuell. Außerdem geben die Beats auf dem Album ein schöne Abwechlsung, der Banger fürs Auto sowie die ruhigere Sache für die Couch daheim sind auf dem Album zu finden.
Beats: 7/10
Flow: 8/10
Text: 7/10
A heavy social drinker so bezeichnet sich E-40 selbst. Kein Alkoholiker, aber wer nach den Bierflaschen der Liquorstores benannt ist der kann dem Alkohol nicht abgeneigt sein. So handeln auch seine Texte immer wieder vom Genuss von Schnaps, Hennessy und Co. wobei er nur für die gute Laune ins Glas schaut, Throw up, then keep goin...Weiterhin gibt er sich auf dem Album auch sozialkritisch. Im Allgemeinen kritisiert er die US-amerikanische Politik gegenüber den Afro-Amerikanern und er kritisiert auch die Leute in seinem näheren Umfeld, die vor lauter Oberflächlichkeit jeden Lebensgrundsatz vergessen zu haben scheinen. Als Beobachter erzählt er vom Crackdealen (sellin that white girl) und als original Hustler ist seine Mission das Geldverdienen. Textlich ist er stellenweise überdurchschnittlich, andererseits fehlt ihm auf dem Album auch ein wenig die Konsistenz. Man könnte jedoch aus fast allen Songs einzelne Zeilen zitieren und würde merken wie sehr diese das folgende Rapgame beeinflusst haben. E-40 hat eine gewisse Mentalität in den Hip-Hop gebracht, die nicht unbedingt großartig von Reimschemata geprägt ist.
Für mich ist es eine der größten Leistungen eines MCs wenn er es schafft einen eigenen Stil zu etablieren, der unweigerlich und ohne die Chance auf Nachahmung mit der jeweiligen Person verbunden wird. E-40 hat einen einmaligen Flow, der neben der hellen Stimme und den manchmal sehr willkürlich erscheinenden Geschwindikeitswechseln vor allem vom Slang lebt. Er gilt als einer der Erfinder des Shizzeling das dann von Snoop Dogg berühmt gemacht wurde und hat unzählige Wörter in den Rap eingeführt. Dennoch ist diese Leistung eher ein Lebenswerk. Auf dem Album fehlt, trotz der angesprochenen Einmaligkeit, der Paukenschlag, der den Hörer auch emotional mitreisst.
Produziert haben Mike Mosley, Redwine, Samuel Stevens und Funk Daddy. Der Sound ist schön minimalistisch gehalten, dicke Drumms und schräge Melodien. Seine Behauptung das die Bay-Area die 808 Drum bekannt gemacht hat kann ich wohl nicht bestätigen, aber der Sound klingt auch heute noch (oder wieder) aktuell. Außerdem geben die Beats auf dem Album ein schöne Abwechlsung, der Banger fürs Auto sowie die ruhigere Sache für die Couch daheim sind auf dem Album zu finden.
Beats: 7/10
Flow: 8/10
Text: 7/10
The Game - The Documentary
Um die Jahrtausendwende hatte die G-Unit Crew um 50 Cent das Hip-Hop Geschäft in der Hand. Jede Veröffentlichung war ein Charterfolg und alle Clubs haben die Lieder gespielt. Als dann mit The Game ein 25 Jähriger Protegé von Dr. Dre über Aftermath die trockene Luft von Compton Los Angeles repräsentiert und G-Unit brüllt war 2005 an dem Siegeszug der Gruppe nicht mehr zu zweifeln...oder war doch alles nur gespielt?
Mit gerade mal 2 Jahren Erfahrung als MC war The Game auf einem Label wie Aftermath die absolute Ausnahme. Seine Dankbarkeit für die Chance ein Album zu veröffentlichen lässt ihn dann auch in jedem Song mindestens einmal den Namen von Dr. Dre erwähnen. Aber dabei bleibt es nicht, irgendwie merkt man ziemlich schnell, dass The Game gerne irgendwelche Namen von Rappern und anderen Künstern der "Urban-Culture" nennt. Da wird zig mal der Tod von 2Pac , Biggie und Eazy-E beweint, lebende Künstler werden als Legenden verehrt und Ja Rule wird gedisst. Das kann man natürlich alles machen, nur wirkt es bei The Game oft zu aufgesetzt. Es kommt so rüber als ob er glaubt irgendwelche Klischees erfüllen zu müssen um als Rapper anerkannt zu werden. Warum immer wieder 2Pac erwähnen wenn man diesen nicht persönlich gekannt hat und die eigenen Texte auch nicht wirklich denen von 2Pac entsprechen? Auch das Image als Mitglied der Bloods oder die Vergangenheit als Kleinkrimineller in Compton wird oft so platt dargestellt, dass es einfach wirkt als ob da jetzt zwanghaft etwas repräsentiert werden muss um irgendwelche Rollen zu erfüllen. Ich möchte The Game seine Vergangenheit nicht abstreiten und glaube tatsächlich Vieles, nur klingen die Texte wie eine Kopie aus vielen Gangsterrap-Alben aus Compton. Irgendwie fehlt ganz entschieden die persönliche Note. Sein Talent für Songs kann man ihm aber nicht abstreiten. Er kann Lieder aufbauen und hält das lyrische Niveau auf einem guten Level.
Die Stimme von The Game klingt rau wie eine Säge, er hat auch genug Erfahrung im Studio an seiner Seite, dass er diese richtig einzusetzen versteht. Meistens bleibt er ruhig und pumpt seine Texte in einer angenehmen Geschwindigkeit über die Beats, die Ausflüge in etwas andere Flowmuster gehen aber schnell in die Hose. Er bekommt Emotionen in die Lieder, ist im Grunde aber kein Rapper der Lieder für sich entscheidet, zum Glück wird er vor zuviel Experimenten auch abgehalten.
Mit Produzenten wie Dr. Dre, Kanye West, Timbaland, Just Blaze, Hi-Tek oder Focus liefert das Album wie in einem All-Star Game pure Starpower. Die einzelnen Beats halten auch auf jeden Fall was sie versprechen. Dr. Dre bringt seinen typischen Westside-Sound mit Piano-Loops, Just Blaze killt mit den Samples usw. Alles natürlich sauber abgestimmt mit wirklich melodischen Hooks die im Ohr bleiben. Das Profis im Studio am Werk waren ist bei jedem Lied hörbar, aber auch hier wurde vielleicht zu sehr versucht einen Klassiker zu kopieren als authentisch einen neuen zu erschaffen. Ein Gesamtbild fehlt, vom Sound ist jeder einzelne Song top nur passt es nicht immer zusammen, außerdem werden auch keine neuen Beats geliefert sondern alte Muster auf hohem Niveau wiederbelebt.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text: 6/10
Mit gerade mal 2 Jahren Erfahrung als MC war The Game auf einem Label wie Aftermath die absolute Ausnahme. Seine Dankbarkeit für die Chance ein Album zu veröffentlichen lässt ihn dann auch in jedem Song mindestens einmal den Namen von Dr. Dre erwähnen. Aber dabei bleibt es nicht, irgendwie merkt man ziemlich schnell, dass The Game gerne irgendwelche Namen von Rappern und anderen Künstern der "Urban-Culture" nennt. Da wird zig mal der Tod von 2Pac , Biggie und Eazy-E beweint, lebende Künstler werden als Legenden verehrt und Ja Rule wird gedisst. Das kann man natürlich alles machen, nur wirkt es bei The Game oft zu aufgesetzt. Es kommt so rüber als ob er glaubt irgendwelche Klischees erfüllen zu müssen um als Rapper anerkannt zu werden. Warum immer wieder 2Pac erwähnen wenn man diesen nicht persönlich gekannt hat und die eigenen Texte auch nicht wirklich denen von 2Pac entsprechen? Auch das Image als Mitglied der Bloods oder die Vergangenheit als Kleinkrimineller in Compton wird oft so platt dargestellt, dass es einfach wirkt als ob da jetzt zwanghaft etwas repräsentiert werden muss um irgendwelche Rollen zu erfüllen. Ich möchte The Game seine Vergangenheit nicht abstreiten und glaube tatsächlich Vieles, nur klingen die Texte wie eine Kopie aus vielen Gangsterrap-Alben aus Compton. Irgendwie fehlt ganz entschieden die persönliche Note. Sein Talent für Songs kann man ihm aber nicht abstreiten. Er kann Lieder aufbauen und hält das lyrische Niveau auf einem guten Level.
Die Stimme von The Game klingt rau wie eine Säge, er hat auch genug Erfahrung im Studio an seiner Seite, dass er diese richtig einzusetzen versteht. Meistens bleibt er ruhig und pumpt seine Texte in einer angenehmen Geschwindigkeit über die Beats, die Ausflüge in etwas andere Flowmuster gehen aber schnell in die Hose. Er bekommt Emotionen in die Lieder, ist im Grunde aber kein Rapper der Lieder für sich entscheidet, zum Glück wird er vor zuviel Experimenten auch abgehalten.
Mit Produzenten wie Dr. Dre, Kanye West, Timbaland, Just Blaze, Hi-Tek oder Focus liefert das Album wie in einem All-Star Game pure Starpower. Die einzelnen Beats halten auch auf jeden Fall was sie versprechen. Dr. Dre bringt seinen typischen Westside-Sound mit Piano-Loops, Just Blaze killt mit den Samples usw. Alles natürlich sauber abgestimmt mit wirklich melodischen Hooks die im Ohr bleiben. Das Profis im Studio am Werk waren ist bei jedem Lied hörbar, aber auch hier wurde vielleicht zu sehr versucht einen Klassiker zu kopieren als authentisch einen neuen zu erschaffen. Ein Gesamtbild fehlt, vom Sound ist jeder einzelne Song top nur passt es nicht immer zusammen, außerdem werden auch keine neuen Beats geliefert sondern alte Muster auf hohem Niveau wiederbelebt.
Beats: 8/10
Flow: 7/10
Text: 6/10
The Luniz - Lunitik Muzik
Das zweite Werk von den Luniz erinnert an den Rauch eines Jonits. Es klingt angenehm, würzig, schwerelos und ist leider schnell wieder verflogen. Joints, Blunts ("Phillies") und deren Konsum spielen für die beiden Oakland-Rapper Yukmouth und Numskull eine ganz wichtige Rolle. In fast jedem Song lernt man etwas über ihre Rauchgewohneiten und ihre fast schon religiöse Verehrung des "Sticky icky". Ob in "20 Blunts A Day", "Phillies" oder "Highest Niggas in the Industrie" Rauchen ist für die beiden MCs keine Sucht sondern ein Genuss und repräsentiert eine Lebensphilosophie. Man unterschätzt die lyrischen Fähigkeiten der Gruppe jedoch, wenn man sie nur auf das eine (wohl angenehme) Thema reduziert. Das Album überrascht durch eine Themenvielfalt und zeigt, dass die Luniz hier mit Stift und Papier konzeptuell gearbeitet haben. In "My Baby Mamma" wird amüsant über die Frauen geflucht, die sich schwängern lassen und dann nur noch auf das Geld der Künstler aus sind, oder in "$ad Millionaire" wird einem verdeutlicht, dass Geld nicht immer glücklich macht und auch reiche Leute Probleme haben. Fast jeder Song widmet sich einem bestimmten Thema, welches unterhaltsam vorgetragen wird. Großartige Metapher oder Wortspiele fehlen hier, vielmehr wird auf einfachem Niveau jedes Thema zerpflückt und durch die Ansichten der MCs aus den Ghettos von Oakland bereichert.
Getragen wird das komplette Album durch den Flow der beiden MCs! Wenn Yukmouth z.B. in "Mobb Shit" rappt:
Mobb shit, the type of shit you out committin a lick pistol whip them nigga to death and have a kick and the twist cuz niggaz be havin shit like bitches on Set It Off, dank niggaz be sniffin dark bank
und hierbei Wörter langzieht, Pausen setzt oder mit der Rapgeschwindigkeit spielt weiß jeder der sich ein wenig mit Rap auseinandersetzt, dass hier ein Meister am Werk ist. Auch Numskull zeigt mit Phrasen wie We used to be short on the avenue so broke on the avenue I couldn't afford to have a brew how it happened dude just me and you ("Jus mee & U") dass er Beats zerreißen kann wenn er möchte. Flowtechnisch enttäuschen die beiden MCs auf keinem Track und verbessern die Beats und das allgemeine Gefühl des Albums damit enorm. Auch die Featuregäste zeigen auf diesem Gebiet ihr Können und blamieren sich nicht.
Die Beats sind leider ein wenig entönig und lustlos produziert. Natürlich gibt es gute Banger wie "11 o´clock News" oder "In My Nature" aber im Großen und Ganzen fehlt den Beats Abwechslung und Momentum. Man hört den Sound der Bay, kennt ihn aber aus anderen Alben weit besser umgesetzt. Es fehlt einfach ein wenig an Allem, von der Drumm bis zum Loop ist alles ordentlich, aber nichts herausragend und keinesfalls überraschend.
Dank dem grandiosen Flow der Rapper erscheint das Album in einem guten Licht und ist als leichte Unterhaltung auf jeden Fall geeignet. Es ist kein "Lieblingsalbum" und wird bei den meisten lange nur im Regal versauern, aber zu einem Jonit oder Drink am Abend kann es alle drei Monate gut hervorgeholt werden.
Beats: 6/10
Flow: 9/10
Text: 7/10
Getragen wird das komplette Album durch den Flow der beiden MCs! Wenn Yukmouth z.B. in "Mobb Shit" rappt:
Mobb shit, the type of shit you out committin a lick pistol whip them nigga to death and have a kick and the twist cuz niggaz be havin shit like bitches on Set It Off, dank niggaz be sniffin dark bank
und hierbei Wörter langzieht, Pausen setzt oder mit der Rapgeschwindigkeit spielt weiß jeder der sich ein wenig mit Rap auseinandersetzt, dass hier ein Meister am Werk ist. Auch Numskull zeigt mit Phrasen wie We used to be short on the avenue so broke on the avenue I couldn't afford to have a brew how it happened dude just me and you ("Jus mee & U") dass er Beats zerreißen kann wenn er möchte. Flowtechnisch enttäuschen die beiden MCs auf keinem Track und verbessern die Beats und das allgemeine Gefühl des Albums damit enorm. Auch die Featuregäste zeigen auf diesem Gebiet ihr Können und blamieren sich nicht.
Die Beats sind leider ein wenig entönig und lustlos produziert. Natürlich gibt es gute Banger wie "11 o´clock News" oder "In My Nature" aber im Großen und Ganzen fehlt den Beats Abwechslung und Momentum. Man hört den Sound der Bay, kennt ihn aber aus anderen Alben weit besser umgesetzt. Es fehlt einfach ein wenig an Allem, von der Drumm bis zum Loop ist alles ordentlich, aber nichts herausragend und keinesfalls überraschend.
Dank dem grandiosen Flow der Rapper erscheint das Album in einem guten Licht und ist als leichte Unterhaltung auf jeden Fall geeignet. Es ist kein "Lieblingsalbum" und wird bei den meisten lange nur im Regal versauern, aber zu einem Jonit oder Drink am Abend kann es alle drei Monate gut hervorgeholt werden.
Beats: 6/10
Flow: 9/10
Text: 7/10
The Luniz - Operation Stackola
In den "goldenen" Jahren des Rap veröffentlichte die Rapgruppe The Luniz aus Oakland 1995 ihr Debütalbum "Operation Stackola" über Virgin/EMI. Die Gruppe besteht aus Yukmouth und Numskull, beide aktive Rapper in der Untergrundszene der Bay-Area und spätestens nach diesem Album auch nicht mehr von dort wegzudenken. Erste Versuche im Rabgeschäft starteten sie unter dem Namen "The Luni Tunz", internationale Aufmerksamkeit folgte nach dem hier bewerteten Debütalbum.
Beide MCs sind aufgewachsen in den Ghettos von Oakland, ohne Geld und mit wenig Perspektive irgendwann mal einen "anständigen" Job zu haben. Armut, der Hustle für ein paar Dollars in der Tasche und Drogen (Weed) bestimmen ihren Tagesablauf. Jetzt kann man natürlich berechtigterweise an so einer Situation verzweifeln, man könnte die Eltern und die kaputte Familie verfluchen die einen in dieses Elend geworfen hat oder dem Staat die Schuld geben der mit seinen rassisstischen Strukturen und seinen auf den Vorteil des wirtschaftlich Stärkeren aufbauenden Prinzipien jungen farbigen Menschen aus dem Ghetto keine Aufstiegsmöglichkeiten gewährt. Alles wäre durchaus berechtigt und nachvollziehbar. Was aber machen Yukmouth und Numskull? Sie nehmen die ganze Sache mit Humor, beschreiben ihr Leben mit allen Höhen und Tiefen, verstecken keine Facette und bleiben dabei unglaublich authentisch. Wie sie auf dem Megahit "I got 5 on it" von ihrem Graskonsum erzählen, den sie sich fast selbst nicht leisten können oder wenn sie mit Oakland-Kollege Dru Down auf "Put the Lead on Ya" ein wenig das Straßenleben wiedergeben ist schlicht genial. Dazu kommen extrem lustige Tracks wie "Broke Hos" oder "She´s just a Freak" in welchen sie beschreiben mit welcher Art Frau sie am meisten zu tun haben. Man glaubt diese Geschichten sofort und eigentlich sind die Dinge die beschrieben werden nicht gerade cool zu erleben, werden aber von den beiden auf einer Art und Weise erzählt die krass sympatisch ist. Selbst ernstere Themen wie auf "900 blame a Ni##a" oder auf "Broke Ni##az" werden wahnsinnig unterhaltsam vorgetragen ohne den Inhalt abzuwerten oder unglaubwürdig zu machen. Über das ganze Album hindurch wird nicht immer lyrisch das Top-Niveau gehalten, auch sind manche Reime etwas billig gewählt, trotzdem ist diese Scheibe textlich mehr als nur eine gute Unterhaltung.
Die Übersetzung von "Flow" bedeutet "fließen, strömen" und erinnert damit irgendwie an Wasser. Wenn Menschen die wenig mit Rap am Hut haben mich fragen warum eigentlich von "Flow" geredet wird und wie genau dieser zu erkennen ist dann wirds meistens kompliziert ihnen diese wichtige Eigenschaft einer Rappers zu erklären. "Ungeschulte" Ohren erkennen auch nicht unbedingt gleich den Unterschied zwischen besserem und schlechterem Flow, man merkt nur ob der MC im Takt ist oder nicht. Nach dem Höhren dieses Albums hab ich jedoch eine Lösung die Definition einfacher zu gestalten: Einfach diesen beiden MCs zuhören! Besser kann nicht geflowt werden! Sie umschließen den Beat und schwimmen mit ihm wie eben Wasser es tun würde. Unglaublich smooth kriechen beide MCs in jede winzige Ecke des Beats und garantieren ein völliges Aufgehen in der Musik. Besser gehts nicht.
Produziert haben DJ Fuze, Tone Capone, Shock G, E-A Ski und N.O. Joe. Die Beats passen zum Oakland-Sound der 90er. Sie zeichnen sich aus durch kurze Samples und leichte Funkeelemente, die Bässe tragen oft die Stimmung. Es scheint als wäre die Aufgabe der Beats eher den MCs mehr Möglichkeiten zur Entfaltung zu geben als selbst die Party zu bestimmen, das ist aber auch gut so. Der Beat zum Welthit "I got 5 on It" ist mit Abstand der bekannteste der Gruppe, jedoch nicht unbedingt der Beste (für mich ists "5150").
Pflichtalbum für jeden Fan von Westside-HipHop!
Beats: 7/10
Flow: 10/10
Text: 9/10
Beide MCs sind aufgewachsen in den Ghettos von Oakland, ohne Geld und mit wenig Perspektive irgendwann mal einen "anständigen" Job zu haben. Armut, der Hustle für ein paar Dollars in der Tasche und Drogen (Weed) bestimmen ihren Tagesablauf. Jetzt kann man natürlich berechtigterweise an so einer Situation verzweifeln, man könnte die Eltern und die kaputte Familie verfluchen die einen in dieses Elend geworfen hat oder dem Staat die Schuld geben der mit seinen rassisstischen Strukturen und seinen auf den Vorteil des wirtschaftlich Stärkeren aufbauenden Prinzipien jungen farbigen Menschen aus dem Ghetto keine Aufstiegsmöglichkeiten gewährt. Alles wäre durchaus berechtigt und nachvollziehbar. Was aber machen Yukmouth und Numskull? Sie nehmen die ganze Sache mit Humor, beschreiben ihr Leben mit allen Höhen und Tiefen, verstecken keine Facette und bleiben dabei unglaublich authentisch. Wie sie auf dem Megahit "I got 5 on it" von ihrem Graskonsum erzählen, den sie sich fast selbst nicht leisten können oder wenn sie mit Oakland-Kollege Dru Down auf "Put the Lead on Ya" ein wenig das Straßenleben wiedergeben ist schlicht genial. Dazu kommen extrem lustige Tracks wie "Broke Hos" oder "She´s just a Freak" in welchen sie beschreiben mit welcher Art Frau sie am meisten zu tun haben. Man glaubt diese Geschichten sofort und eigentlich sind die Dinge die beschrieben werden nicht gerade cool zu erleben, werden aber von den beiden auf einer Art und Weise erzählt die krass sympatisch ist. Selbst ernstere Themen wie auf "900 blame a Ni##a" oder auf "Broke Ni##az" werden wahnsinnig unterhaltsam vorgetragen ohne den Inhalt abzuwerten oder unglaubwürdig zu machen. Über das ganze Album hindurch wird nicht immer lyrisch das Top-Niveau gehalten, auch sind manche Reime etwas billig gewählt, trotzdem ist diese Scheibe textlich mehr als nur eine gute Unterhaltung.
Die Übersetzung von "Flow" bedeutet "fließen, strömen" und erinnert damit irgendwie an Wasser. Wenn Menschen die wenig mit Rap am Hut haben mich fragen warum eigentlich von "Flow" geredet wird und wie genau dieser zu erkennen ist dann wirds meistens kompliziert ihnen diese wichtige Eigenschaft einer Rappers zu erklären. "Ungeschulte" Ohren erkennen auch nicht unbedingt gleich den Unterschied zwischen besserem und schlechterem Flow, man merkt nur ob der MC im Takt ist oder nicht. Nach dem Höhren dieses Albums hab ich jedoch eine Lösung die Definition einfacher zu gestalten: Einfach diesen beiden MCs zuhören! Besser kann nicht geflowt werden! Sie umschließen den Beat und schwimmen mit ihm wie eben Wasser es tun würde. Unglaublich smooth kriechen beide MCs in jede winzige Ecke des Beats und garantieren ein völliges Aufgehen in der Musik. Besser gehts nicht.
Produziert haben DJ Fuze, Tone Capone, Shock G, E-A Ski und N.O. Joe. Die Beats passen zum Oakland-Sound der 90er. Sie zeichnen sich aus durch kurze Samples und leichte Funkeelemente, die Bässe tragen oft die Stimmung. Es scheint als wäre die Aufgabe der Beats eher den MCs mehr Möglichkeiten zur Entfaltung zu geben als selbst die Party zu bestimmen, das ist aber auch gut so. Der Beat zum Welthit "I got 5 on It" ist mit Abstand der bekannteste der Gruppe, jedoch nicht unbedingt der Beste (für mich ists "5150").
Pflichtalbum für jeden Fan von Westside-HipHop!
Beats: 7/10
Flow: 10/10
Text: 9/10